In Halle an der Saale wird es im Jahr 2009 ein breit angelegtes Festprogramm unter dem Titel »Schritte zur Freiheit« geben. Die Schülerakademie steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer und wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung. Sie findet vom 27. Juli – 1. August 2009 im Historischen Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen zu Halle statt und wird der offizielle Beitrag der Franckeschen Stiftungen zum Festprogramm sein. Außerdem ist die Schülerakademie 2009 Teil des Programms zum europäischen Jahr der Kreativität und Innovation 2009.
Das Thema der Akademie " Wendezeiten – Wendegeschichten. Die friedliche Revolution im Herbst 1989" ermöglicht einen weiten Spannungsbogen, der die Schülerinnen und Schüler einerseits mit weiter greifenden, europäischen Entwicklungslinien und andererseits mit dem unmittelbaren Lebensumfeld in ›ihrer‹ Stadt in Berührung bringt. Daran knüpft die konkrete Arbeit der Schülerakademie 2009 an: Die Teilnehmer der Akademie werden in die Arbeitstechniken geisteswissenschaftlichen Arbeitens eingeführt, und sie bekommen einen Blick in die praktische geschichtswissenschaftliche Arbeit durch Besuche in Archiven, Museen und durch Diskussionen mit Dozenten, Professoren und Zeitzeugen. Auf dieser Grundlage haben sie dann die Möglichkeit, ein eigenes, selbst gewähltes Forschungsthema unter Anleitung studentischer Tutoren durchzuführen und zu präsentieren.
Info: Curriculum
Montag, 27.7.2009
10.00 Begrüßung der Teilnehmer durch den Direktor der Franckeschen Stiftungen
Dr. Thomas Müller-Bahlke und den Projektleiter PD Dr. Holger Zaunstöck, gegenseitiges kennen lernen der Schüler, Studenten, Lehrer und Dozenten; anschließend: »Ruinen schaffen ohne Waffen: Die Franckeschen Stiftungen 1989 als Beispiel gezielter Vernachlässigung in der DDR« – Führung mit Dr. Thomas Müller-Bahlke
12.30 Gemeinsames Mittagessen am Akademietisch im Historischen Speisesaal
13.30 »Die Wende 1989 als europäisches Ereignis« Seminar mit Prof. Dr. Michael G. Müller (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
15.00 Pause
15.30 »Das Archiv als Ort spannender Entdeckungen – die DDR im Archiv«. Praxiseinführung am Beispiel des »Nachlasses Heinz Hermann Beyer« mit Carmela Keller, Archivarin im Studienzentrum August Hermann Francke
16.30 Ende
Dienstag, 28.7.
10.00 »Aufbruch \’89 – Die friedliche Revolution in Halle an der Saale« – eine Einführung in die Herbstereignisse mit Dr. Steffen Reichert (Zeithistoriker/Mitteldeutsche Zeitung)
11.00 Pause
11.30 »Viele Erinnerungen, viele Geschichten« – eine Einführung in die Probleme und Techniken der Zeitzeugengespräche mit Dr. Marian Richling (Geschichtsdidaktik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) [Vortrag als pdf]
12.30 Gemeinsames Mittagessen am Akademietisch im Historischen Speisesaal
13.30 »Spuren der Wende im Museum entdecken« mit Ralf Rodewald, Kustos der Hallischen Museen
ca. 15.30 Ende
Mittwoch, 29.7.
09.30 »Bespitzelung, Umweltverschmutzung, Punkrock« – Forschungsthemen entdecken. Ein Besuch im »Stasi-Archiv« mit Hans-Joachim Plötze.
12.30 Gemeinsames Mittagessen am Akademietisch im Historischen Speisesaal
13.30 »Die Wende selbst erforschen«. Konstituierung der Arbeitsgruppen und konkrete Themenfindung
ca. 14.30 Pause
anschließend Fortsetzung der Themen- und Arbeitsgruppenfindung
ca. 15.30 Ende
Donnerstag, 30.7.
10.00 »Die Wende selbst erforschen« – Forschungsarbeit der Projektgruppen
12.30 Gemeinsames Mittagessen am Akademietisch im Historischen Speisesaal
13.30 »Die Wende selbst erforschen« – Forschungsarbeit der Projektgruppen
ca. 15.30 Ende
Freitag, 31.7.
10.00 »Die Wende selbst erforschen« – Forschungsarbeit der Projektgruppen
12.30 Gemeinsames Mittagessen am Akademietisch im Historischen Speisesaal
13.30 »Forschung diskutieren«. Kurze Präsentation der Forschungsansätze durch die Arbeitsgruppen und gemeinsame Diskussion unter der Moderation von Dr. Volker Rodekamp, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig
im Anschluss: »20 Jahre friedliche Revolution: Was macht das Radio draus? Ein Besuch beim Kultursender Figaro und beim Jugendradio Sputnik« mit Stefan Noelke, Chef Dienst und Leiter Ressort Geschichte
ca. 17.30 Ende
Samstag, 1.8.
9.00 »Orte der Teilung, Orte der Erinnerung«. Exkursion zur »Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn« und zum »Grenzdenkmal Hötensleben« unter der Leitung von Renate Fischer (KGS Wilhelm von Humboldt) und Heinz-Joachim Köhler (Landesgymnasium Latina).
ca. 9.15: Abfahrt vor dem Historischen Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen
11.00: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
ca.12.30 Lunch
ca.13.30 Abfahrt nach Hötensleben
14.00 Grenzdenkmal Hötensleben
ca.16.00 Uhr Rückfahrt nach Halle
Ankunft in Halle: ca. 17.30 Uhr
Ausblick auf die Fortführung und den Abschluss der Projektarbeiten im Rahmen der Schülerakademie 2009:
Im August und September wird im Anschluss an die Akademiewoche die Arbeit der einzelnen Projektgruppen an mehreren Projektnachmittagen fortgesetzt und zu Ende geführt.
Anfang Oktober wird es einen gemeinsamen Nachmittag geben, an dem die Forschungsergebnisse gegenseitig kurz präsentiert und diskutiert werden.
Samstag, 7. November: Im Rahmen der Festwochen »Schritte zur Freiheit« werden die Ergebnisse in einer Schülerakademiesektion auf dem 10. Tag der hallischen Stadtgeschichte im Volkspark Halle vorgestellt.
Kontakt:
Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1
Haus 37
06110 Halle
Tel.: 0345 / 2127 – 400
Fax: 0345 / 2127 – 433
mail oeffentlichkeit@francke-halle.de
Franckesche Stiftungen
Studienzentrum August Hermann Francke
Archiv und Bibliothek
Franckeplatz 1
Haus 22-24
06110 Halle
Tel: 0345 / 2127 – 482 oder – 426 (Archiv)
Fax: 0345 / 2127 – 433
Quelle: Bildung/Soziales Franckesche Stiftungen Halle, Nachwuchsforum Geschichte; Materialien zur Schülerakademie 2009; Claudia Crodel, Mitteldeutsche Zeitung, 27.7.2009