Hinter den Kulissen des Stadtarchivs Greven wird ständig gearbeitet. Neue Archivalien kommen hinzu, Recherchemöglichkeiten werden erweitert und eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit vermittelt Ergebnisse an Interessierte und sorgt dafür, dass Viele den Weg in das Untergeschoss des Grevener Rathauses finden.
Eine wesentliche Neuerung für viele Familienforscher wurde mit der Reform des Personenstandsgesetzes zum 1. Januar 2009 Realität. Damit können nun die Geburtenbücher bis 1898, die Heiratsbücher bis 1928 und die Sterbebücher bis 1978 im Stadtarchiv eingesehen werden. „Bisher waren diese Register ohne Ausnahme Sache des Standesamtes. Forschungen darin waren nur in engen Grenzen möglich,“ betonen Angelika Haves und Dr. Stefan Schröder vom Stadtarchiv-Team. „Nun ist eine Einsichtnahme auf der Grundlage des nordrhein-westfälischen Archivgesetzes für jeden Interessierten möglich“. Nur die jüngeren Jahrgänge bleiben Sache des Standesamtes, das zukünftig jährlich je einen weiteren Jahrgang dieser Register an das Stadtarchiv abgeben wird. „Es handelt sich um eine echte Fundgrube für jeden, der auf der Suche nach seinen Vorfahren ist“, betont das Stadtarchiv.
Wer sich die Personenstandsbücher im Stadtarchiv anschauen möchte, muss dafür lediglich einen Benutzungsantrag und zusätzlich eine „Erklärung zur Benutzung von Personenstandsunterlagen“ ausfüllen. Beides ist im Stadtarchiv erhältlich oder im Internet unter www.greven.net zu finden. Erst bei Kopierwünschen fallen Gebühren an. Wer eine Digitalkamera mitbringt, kann sogar die Kopierkosten sparen. Anders sieht es bei schriftlichen Anfragen aus: „Wir bemühen uns auch hier, einen schnellen Service zu bieten“, erklärt Angelika Haves. „Dennoch raten wir allen Interessierten, immer selbst im Stadtarchiv zu recherchieren.“ Der Grund: Ein Recht auf kostenlose Einsichtnahme besteht immer, schriftliche Auskünfte werden hingegen nach der Gebührenordnung abgerechnet, können nicht immer sofort erledigt werden und müssen im Zweifelsfall gegenüber anderen wichtigen Arbeiten im Stadtarchiv zurückstehen. Eine dieser wichtigen Arbeiten besteht darin, die Öffentlichkeit mit den Archivalien vertraut zu machen, die es in Greven zu entdecken gibt. Informationen dazu werden in Datenbanken gesammelt, zum Teil aber auch schon auf den Internetseiten des Stadtarchivs unter www.archive.nrw.de präsentiert. „Seit 2007 bieten wir eine aktuelle Übersicht über unsere Bestände im Internet an. Seit kurzem ist es sogar möglich, Informationen über fast 2000 Akten aus dem Zeitraum von 1803 bis 1931 weltweit abzurufen. Damit sind wir mit einem der wichtigsten Aktenbestände auf dem Informationsniveau der großen Archive weltweit – mit dem Vorteil, dass zu vielen Akten detaillierte Inhaltsbeschreibungen vorliegen“, so Schröder.
In der westfälischen Archivlandschaft positioniert sich das Stadtarchiv seit Ende Mai auch über den „Archivführer Kreis Steinfurt“. Auf 130 Seiten werden darin Kurzinformationen zum Grevener Stadtarchiv, aber auch zu vielen anderen Archiven der Umgebung angeboten. Diese Broschüre, die das Kreisarchiv Steinfurt mit Hilfe der Stadt- und Gemeindearchive im Kreis zusammengestellt hat, ist im Stadtarchiv gegen eine Schutzgebühr von einem Euro erhältlich. Eine kostenlose Version gibt es im Internet unter www.greven.net. Ein weiteres Standbein des Stadtarchivs ist sein archivpädagogischer Auftrag. In regelmäßigen Abständen besuchen Schulkassen das Stadtarchiv und lernen die Grevener Geschichte näher kennen. Auch der „Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten“, mit dem Jugendliche zum Spurensuchen vor Ort aufgerufen werden, wird vom Stadtarchiv unterstützt. Derzeit ist eine Ausstellung mit Wettbewerbsarbeiten im Rathausfoyer zu sehen.
Kontakt:
Stadtarchiv Greven
Rathausstr. 6
48268 Greven
Telefon: 02571/920-358 (-458)
Telefax: 02571/920-320
archiv@stadt-greven.de
Quelle: Stadt Greven, Pressemitteilung, 12. Juni 2009