Die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) eröffnet im Jahr 2009 ein neues unterirdisches Magazin. Gleichzeitig macht die Digitalisierung und der Aufbau der elektronischen Sammlung Fortschritte. Über das Erreichte informiert der Jahresbericht 2008. Das Sammlungsgut der Schweizerischen Nationalbibliothek wird in unterirdischen Magazinen aufbewahrt. Nach fast dreijähriger Bauzeit konnte das zweite Tiefmagazin Ende 2008 in Betrieb genommen werden. Für die interessierte Öffentlichkeit wird es am 29. und 30. August 2009 ein Wochenende der offenen Tür geben, an dem die einmalige Gelegenheit besteht, die Magazine der NB zu besichtigen.
Die Sammlung umfasste Ende 2008 3,91 Millionen Publikationen, 1,2 Millionen Dokumente im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege sowie 354 Archive und Nachlässe (Schweizerisches Literaturarchiv, Graphische Sammlung, Musiknachlässe). Gemäss ihrem gesetzlichen Auftrag archiviert die NB diese Dokumente für die Zukunft und stellt sie gleichzeitig allen Interessierten unentgeltlich zur Verfügung. Sowohl die Nutzung der NB vor Ort als auch die Online-Anfragen nahmen im vergangenen Jahr zu. Letzteres bestätigt die NB in ihrem Bestreben, ausgewählte Bestände zu digitalisieren.
Seit Mai 2008 ist die Datenbank \“HelveticArchives\“ online, die die Sammlungsbestände der Graphischen Sammlung und des Schweizerischen Literaturarchivs der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) online suchbar macht. In einem ersten Schritt wurden Reisefotografien von Annemarie Schwarzenbach aufgenommen, inzwischen sind auch Fotoportraits und historische Ortsaufnahmen enthalten. Neue Dokumente werden alle drei Monate online geschaltet.
Ebenfalls seit dem letzten Jahr steht mit \“Digicoord\“ erstmals eine fachliche Informationsplattform für die Digitalisierungsprojekte der Schweizer Bibliotheken und Archive zur Verfügung. \“Digicoord\“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der NB und des \“Réseau des bibliothèques de Suisse occidentale\“ (RERO). Als erste historische Westschweizer Zeitung ist das \“Journal de Genève\“ seit Ende 2008 online kostenfrei zugänglich. Möglich wurde dies dank der Zusammenarbeit der NB mit Le Temps und der Bibliothèque de Genève. Dank diesen drei Anwendungen sind wertvolle Dokumente des Schweizer Kulturerbes nun online rund um die Uhr verfügbar und nutzbar.
Ein zweiter Schwerpunkt neben der Digitalisierung von gedruckten Dokumenten ist der Aufbau einer Sammlung von Publikationen, die nur in elektronischer Form existieren. Auch dies geschieht in Zusammenarbeit mit Partnern: Kantons- und Universitätsbibliotheken, Verlage, einzelne Bundesämter. Die elektronische Sammlung umfasste Ende 2008 1 406 Publikationen. Dies entspricht 15 300 einzelnen Dateien oder 7,91 Gigabytes. Wenn man die elektronischen Publikationen auf Papier übertragen würde, entspräche das etwa 395 000 beidseitig bedruckten A4-Seiten. Die Dokumente werden automatisiert ins elektronische Langzeitsystem eingespeist und dort archiviert. Die NB wird vom Bund getragen. Im Jahr 2008 kostete ihr Betrieb 32,0 Millionen Franken. 61% der Mittel flossen in die Sammlungspflege, 39% in Dienstleistungen für die Benutzenden.
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Quelle: Pressemeldung Schweizerische Nationalbibliothek, 26.5.2009