Als Politik Frauensache wurde

Vor 15 Jahren gab es mit Margarete Humpert (SPD) in der Geschichte der Stadt Dinslaken erstmals eine stellvertretende Bürgermeisterin. Fünf Jahre später eroberte Sabine Weiss (CDU) gar den Chefsessel im Rathaus. Erfolge, von denen in Dinslaken die Generation der politischen Urgroßmütter noch geträumt hat. Erst seit 90 Jahren dürfen Frauen wählen und ist ihnen der Einzug in die Parlamente und in die Gemeinderäte möglich. Daran erinnert eine Vitrine in der ersten Etage des Rathauses. Die Auslage will den Betrachtern mehr Appetit auf dieses Thema machen. Zugleich erhofft sich Gisela Marzin vom Stadtarchiv Dinslaken Hinweise aus der Bevölkerung, weil manches zu diesem Thema mit Blick auf die Stadthistorie im Dunkel liegt.

Lediglich über Agathe Nett, die ab 1924 für kurze Zeit Stadtverordnete war, verfügt das Stadtarchiv über gesicherte Informationen. Aus den Anfangsjahren der politischen Emanzipation (1919) gibt es nur ungenaue Hinweise auf lokale Mandatsträgerinnen. Dem städtischen „Armenausschuss“ gehörten im Jahr 1919 zehn Männer und sechs Frauen an. Namentlich genannt sind die weiblichen Ausschussmitglieder Wiemhoff, Werres, Köster (Oberlohberg), Eckerhoff, Rotzki (Sohlenstraße) und Althülser. „Vielleicht kann jemand aus den Familien etwas zu den Biographien dieser Frauen sagen beziehungsweise darüber, wo welche Quellen zu erschließen sind“, hofft Archivarin Gisela Marzin, die in der Vitrine vor dem Ratssaal gern mehr Dokumente aus den Jahren 1919 bis 1924 gezeigt hätte.

Kontakt
Stadtarchiv Dinslaken
Platz d\‘ Agen 1 
46535 Dinslaken
Tel.: 02064 / 66 – 268
Fax: 02064 / 66 – 435
gisela.marzin@dinslaken.de

Quelle: Aktuelles Stadt Dinslaken, 4.6.2009

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