Nicht ausreichend gesichert seien die historischen Bestände in den Archiven und Bibliotheken. Das meint die \“Allianz Schriftliches Kulturgut erhalten\“ und mahnt ein nationales Konzept an. Eine entsprechende Denkschrift mit Handlungsempfehlungen haben Vertreter der Allianz Ende April in Berlin dem Bundespräsidenten überreicht (siehe Bericht vom 30.4.2009). Die Deutsche Gesellschaft für Hochschulkunde (Würzburg) und das Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg unterstützen das Anliegen. Der Brand in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek, der Einsturz des Kölner Stadtarchivs: Diese Vorfälle hätten gezeigt, dass das schriftliche Kulturgut in Deutschland vom baulichen Gesichtspunkt her nicht gut genug gesichert sei, meint die Allianz. Hinzu komme die schleichende Bedrohung der Altbestände durch unzureichende Klimabedingungen, unsachgemäße Lagerung oder Schadinsekten. Die Allianz mahnt darum kontinuierliche Erhaltungsmaßnahmen an. In ihr sind unter anderem die Berliner und die Bayerische Staatsbibliothek, die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt am Main, die Bundesarchive Koblenz und Berlin sowie das Deutsche Literaturarchiv Marbach vertreten.
\“Schätze von nationalem Interesse werden nicht nur in den großen Einrichtungen der Allianz, sondern auch in kleinen Archiven und Bibliotheken aufbewahrt und der Forschung zugänglich gemacht.\“ Darauf weisen Dr. Karsten Bahnson, Vorsitzender der Gesellschaft für Hochschulkunde, und Professor Dr. Stefan Kummer hin, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Hochschulkunde und Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Universität Würzburg. Über eine einzigartige Sammlung verfüge auch das Institut für Hochschulkunde: In seiner Bibliothek stehen – aus vier Jahrhunderten – rund 40.000 Bände zur Universitäts-, Wissenschafts- und Studentengeschichte. Dazu kommen an die 3.500 graphische Blätter zur Studenten- und Hochschulgeschichte sowie museales Kulturgut aus studentischen Kreisen, darunter Keramik, Waffen und Stammbücher. Das Institut pflegt zudem die Archive mehrerer Studentenkorporationen. Sichernde bauliche Maßnahmen benötige das Institut für Hochschulkunde zwar nicht, sagen Bahnson und Kummer. Dringend nötig seien aber finanzielle Mittel, um die kontinuierliche Pflege des wertvollen Bestandes zu gewährleisten. \“Wir appellieren darum an kulturbeflissene Mäzene, Kulturstiftungen und die öffentliche Hand, uns, den ehrenamtlich tätigen Vorständen, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um unser gemeinsames kulturelles Erbe auch künftigen Generationen zu erhalten.\“
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Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg
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Fax: 0931 / 888 – 59 83
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Quelle: idw, 28.5.2009