Erzherzog Johann – Mensch und Mythos

Mit dem Leben und Wirken Erzherzog Johanns als der populärsten historischen Gestalt der Steiermark sind viele auf Fakten ruhende Geschichten, aber auch so mancher Mythos verbunden. Das Steiermärkische Landesarchiv zeigt in seiner neuen Ausstellung "Erzherzog Johann – Mensch und Mythos“ zum 150. Todesjahr Erzherzog Johanns, die am 7. Mai 2009 eröffnet wurde, die historische Person und den Mythos, der sich um sie rankt. Neben dem „öffentlichen Menschen\“ und seinen Leistungen wird auch der „private Mensch\“ Erzherzog Johann dargestellt. Obwohl als Habsburger Mitglied eines der bedeutendsten Herrscherhäuser Europas wählte er sich eine Bürgerliche zur Frau. Die Urkunde über ihre Eheschließung zu nächtlicher Stunde in der Kapelle des Brandhofes und die Goldhaube Anna Plochls sind ebenso zu sehen, wie der Paraderock des Erzherzogs und zahlreiche andere bedeutende Exponate. Zur Nachkommenschaft ihres einzigen Sohnes – Franz Graf von Meran – zählen heute fast 1000 Personen. Ihnen ist eine Installation der Ausstellung gewidmet.

Im Mittelpunkt des zweiten Ausstellungsteiles stehen der „Steirer Erzherzog Johann\“ und der „Mythos Erzherzog Johann\“. Schon zu seinen Lebzeiten genoss der „steirische Prinz\“ großes Ansehen und eine volkstümliche Verehrung. Seine hohe Abstammung, die Ehe mit einer jungen Frau aus dem Volke, seine Wertschätzung der einfachen Menschen, ihrer Lebensweise und ihres Landes, sein „grauer Rock\“ und seine Leistungen für das Land waren die Voraussetzungen dafür. Er verkörperte alles, was es brauchte, um aus der Verehrung zur Verklärung der historischen Gestalt zu kommen. Bald nach seinem Tod begannen sich Elemente herauszukristallisieren, die ihn als eine regionale „Erlösergestalt" erscheinen ließen. Zu den an den Tatsachen orientierten wissenschaftlichen Werken gesellten sich Darstellungen des großen Mannes in Romanen, Gedichten, Theaterstücken und Filmen. Sein Leben und seine Leistungen enthielten den Stoff zur Verklärung, zum Entstehen eines Mythos. Die Ausstellung und die neueste Veröffentlichung des Landesarchivs ermöglichen einen Vergleich zwischen der historischen Realität und dem Mythos. Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. November 2009 und kann jeden Montag, Dienstag und Donnerstag von 9 bis 17 Uhr, jeden Mittwoch von 9 bis 19 Uhr und jeden Freitag von 9 bis 13 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Steiermärkisches Landesarchiv
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Karmeliterplatz 3
8010 Graz-Burg
Tel.: 0316 / 877 – 4031
Fax: 0316 / 877 – 22 94
fa1d@stmk.gv.at

Quelle: Aktuelle Meldungen Steiermärkisches Landesarchiv.

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