Das Stadtarchiv Köln hat nochmals um fachliche Hilfe für die Rettung der Kölner Archivalien gebeten. In der Zeit vom 12. bis 15. Mai 2009 werden 16 Studierende aus dem Fachbereich Informationswissenschaften mit ihrer Dozentin, Dr. Karin Schwarz, nach Köln reisen. „Wir werden im Erstversorgungszentrum wieder Akten, Urkunden, Karten, Filme und Fotos sowie Papierschnipsel reinigen, verpacken und auf Feuchtigkeit prüfen.“ Nach Einschätzung von Karin Schwarz sind die zu bewältigenden Aufgaben immer noch enorm. Unzählige Umzugskartons mit an der Unglücksstelle geborgenen Archivalien harren der weiteren Bearbeitung. „Die sind wie ein Überraschungsei“, berichtete eine Studentin vom vorangegangenen Hilfseinsatz Ende März. „Wenn man einen Karton öffnet, können dort ganz unversehrte, nur etwas staubige Archivalien drin enthalten sein, aber auch aufgequollene Amtsbücher, zerknitterte Karten oder ein Berg von Papierschnipseln.“
Die Aufgabe ist alles andere als angenehm: In Schutzanzügen und mit Staubmaske und Handschuhen wird 7 Stunden pro Tag gearbeitet, egal bei welcher Hitze. Dennoch: Die Studierenden der Fachhochschule Potsdam sind froh, einen Beitrag zur Rettung der Kölner Archivalien geleistet zu haben. Sie tun dies gänzlich freiwillig und unentgeltlich zusätzlich zu ihrem Studium und ihren Jobs. Bis Ende Mai hofft das Stadtarchiv Köln werden die Archivalien aus den Trümmern der Unglücksstelle geborgen sein. Dann ist der Trichter dran, der sich beim Einsturz gebildet hat und in welchen Massen von Beton gekippt wurden, um die Unglücksstelle zu stabilisieren. Was sich dort befindet weiß noch niemand. „Wir werden dem Stadtarchiv auch in den kommenden Monaten mit Tat und Rat beiseite stehen“, so Dr. Karin Schwarz. Die Arbeit für die Archivare und Restauratoren geht jetzt erst richtig los.
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Fachhochschule Potsdam
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Quelle: Pressemeldung Fachhochschule Potsdam, 7.5.2009