Friedrichshafener Stadtarchivar in den Ruhestand verabschiedet

Am 1. Mai 1985 begann Dr. Georg Wieland als erster Stadtarchivar seine Arbeit bei der Stadt Friedrichshafen. Er baute über Jahre ein professionelles Archiv auf und erarbeitete konsequent und kontinuierlich die Friedrichshafener Geschichte. Heute ist das Friedrichshafener Stadtarchiv im Max-Grünbeck-Haus ein Haus voller Geschichte und voller Geschichten. Bürgermeister Peter Hauswald verabschiedete Dr. Wieland am 31. März 2009 in einer Feierstunde in der Bodenseebibliothek in den Ruhestand.  „Einen Stadtarchivar und Historiker wie Sie lässt man nicht gerne ziehen“, sagte Bürgermeister Peter Hauswald zu Beginn seiner Laudatio zur Verabschiedung von Dr. Georg Wieland. Sie waren beseelt von dem Wunsche, so Hauswald weiter, die Tiefen der Historie auszuloten und ihre Schätze zu bergen. Dr. Wieland sei ein Mann voller Sammelleidenschaft und ausgestattet mit einer guten Spürnase für die oftmals missachteten Werte der Vergangenheit.

Zu Beginn seiner Arbeit baute Dr. Georg Wieland ein professionelles Archiv auf und gestaltete aus dem ehemaligen Schulgebäude im Max-Grünbeck-Haus neue funktionelle Archivräume, die im September 1986 eingeweiht wurden. Seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass die archivischen Bestände gesichert und erschlossen wurden. „Sie haben die Friedrichshafener Geschichte in das Bewusstsein der Menschen gerückt und aktiv nach außen getragen“, dankte Hauswald dem scheidenden Stadtarchivar. Dr. Wieland baute zum Beispiel eine bedeutende geschichtliche Sammlung aus dem Fotoarchiv Hättig für die Jahre 1945 bis 1970 auf. Er ergänzte die Stadtgeschichtliche Museale Sammlung und baute die Bodenseebibliothek auf, die seit 1985 organisatorisch zum Stadtarchiv gehört. 

Dr. Wieland hat an dem „Geschichtenbuch“, dem historischen Lesebuch für die Jugend der Stadt, federführend mitgearbeitet und umfangreiche Materialsammlungen weitergeführt. Seine zahlreichen Publikationen zu den Themen Kirchen und Klöster in Friedrichshafen, die ländliche Grundherrschaft im Raum Friedrichshafen und zur Geschichte einzelner Teilorte sind akribisch recherchiert. Erwähnt sei hier auch die rund 4 000 Seiten umfassende „Friedrichshafener Biographie“ für die Jahre 1992 bis 2003.  Rund 30 Ausstellungen organisierte Dr. Wieland während seiner Schaffenszeit als Stadtarchivar. Viel beachtet waren im Jahr 1986 die Ausstellung „175 Jahre Friedrichshafen“; 1988/1989 „1150 Jahre Buchhorn“ und „900 Jahre Kloster Hofen“, im Jahr 1992 „800 Jahre Lottenweiler“, 1994 „50 Jahre Zerstörung der Stadt“, oder im Jahr 2000 „750 Jahre Kloster Löwental“. Im Jahr 2003 entstanden unter seiner Federführung die Ausstellungen „300 Jahre Barockkloster Hofen“ und „200 Jahre Säkularisierung“. 

Dr. Wieland leitete die historischen Arbeitskreise in der Stadt: Den „Geschichtspfad-Kreis“ und den Arbeitskreis „Erzählte Geschichte“, in dem Bürger aktiv mitarbeiten und aus denen Publikationen wie zum Bespiel der Begleitband zum Zeppelin-Pfad erschienen sind.  „Durch ihre Arbeit haben Sie einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, in einer Stadt, in der sich die Geschichte nicht in Bauwerken zeigt, Geschichte gegenwärtig zu machen“, betonte Hauswald.  Eine langwierige Krankheit zwang Dr. Wieland im September 2003 seine Arbeit aufzugeben und am 28. Februar 2009 den Ruhestand anzutreten. Im Rahmen der Feierlichkeiten ehrte Bürgermeister Hauswald Dr. Wieland auch für seine 25jährige Dienstzeit im öffentlichen Dienst, die er am 1. November 2008 feiern konnte.  „Künftig haben Sie Zeit im Archiv an den Themen zu arbeiten und sich den Forschungen zu widmen, zu denen sie bisher keine Zeit hatten“, verabschiedete Hauswald den künftigen Rentner in den Ruhestand. Auf ihr Wissen, so Hauswald weiter, werden die jetzigen Mitarbeiter im Stadtarchiv sicher gerne zurückgreifen. Hauswald wünschte Dr. Wieland einen „produktiven Unruhestand“ verbunden mit der Freude,  auch künftig der Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart mit viel Leidenschaft und Freude zu begegnen. 

Kontakt
Stadtarchiv  Friedrichshafen 
Katharinenstr. 55 
88045 Friedrichshafen 
Tel. : 07541 /  209 – 1 50 
Fax : 07541 /  209 – 1 90 
stadtarchiv@friedrichshafen.de 

Quelle: Pressemitteilung Stadt Friedrichshafen, 31.3.2009; Schwäbische Zeitung Online, 1.4.2009

»Stolpersteine« in Mülheim an der Ruhr

Am 2. April 2009 wurde die fünfte Staffel Stolpersteine in Mülheim an der Ruhr verlegt. Der Kölner Künstler Gunter Demnig, der die Namen sowie die Geburts- und Sterbedaten der ehemaligen Mitbürger Mülheims auf die Messingplatten der Betonwürfel eingehämmert hat, war vor Ort und hat acht weitere Stolpersteine vor den Häusern der Opfer des Nationalsozialismus  verlegt. Insgesamt erinnern nunmehr 52 Steine an die ehemaligen Mitbewohner. 

Wie Jens Roepstorff vom Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr hervorhob, ist bereits das Geld für 44 weitere Steine vorhanden. Gemeinsam mit Friedrich-Wilhelm von Gehlen von der Mülheimer Initiative für Toleranz (MIT) versucht Jens Roepstorff weitere Mitglieder für den Arbeitskreis zu werben, der die Biografien der Opfer der nationalsozialistischen Diktatur aufarbeitet. 

Kontakt
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
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45473 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0208 / 455 – 4260
Fax: 0208 / 455 – 4279
stadtarchiv@stadt-mh.de 

Quelle: Thomas Emons, Der Westen, 31.3.2009; Veranstaltungen & Projekte Mülheim an der Ruhr.

Joseph Haydns Beziehungen zu Wien

Aus Anlass der 200. Wiederkehr des Todestages von Joseph Haydn (1732 bis 1809) zeigt das Wiener Stadt- und Landesarchiv vom 2. April bis zum 28. August 2009 die Ausstellung \“Vom Sängerknaben zum ersten Wiener Klassiker – Haydns Beziehungen zu Wien\“. Die Ausstellung stellt musiktopografisch und musikhistorisch wichtige Stationen Haydns in seiner Wiener Zeit vor. Genauso wenig wie Mozart und Beethoven war Haydn gebürtiger Wiener. Dennoch hatte der erste große Vertreter der Wiener Klassik enge Beziehungen zu Wien.

In Wien begann die eigentliche musikalische Ausbildung Joseph Haydns. Der damalige Leiter der Domkapelle von St. Stephan, Georg Reutter, bildete den jungen Haydn zum Chorknaben aus. Haydn lebte im so genannten Kapellhaus nahe der Stephanskirche. Rund zehn Jahre später zog Haydn in eine ärmliche Dachkammer im Haus Stadt Nr. 1200 (heute: Wien 1, Kohlmarkt 11), in der er einige Jahre verbrachte. Um diese Zeit fanden Haydns erste Kompositionen immer mehr Anklang. Auch als Lehrer und aktiver Musiker hatte er beachtliche Erfolge. Unter anderem wirkte er am Chor in der Kirche der Barmherzigen Brüder (Wien 2, Taborstraße 16-18). Haydn knüpfte wichtige Kontakte, etwa zum Librettisten Pietro Metastasio oder zum Opernkomponisten Nicola Antonio Porpora. Nach Tätigkeiten bei den adeligen Familien Fürnberg und Morzin trat Haydn in den Dienst der Familie Esterházy. Diese Bindung bestimmte die nächsten Jahrzehnte seines Lebens. Damit endeten Haydns frühe Wiener Jahre. Als Haydn nach Wien zurückkehrte, war aus dem unbekannten jungen Musiker ein weltberühmter Komponist geworden.

Nach dem Ausscheiden aus dem Dienst im Haus Esterházy wohnte Haydn zu Beginn der 1790er-Jahre an verschiedenen Wiener Adressen. Er logierte auf der damaligen Wasserkunstbastei (heute etwa Wien 1, Seilerstätte 21 beziehungsweise Schwarzenbergstraße 1-3), kurze Zeit in der heutigen Johannesgasse, dann im \“Hoföbstlerischen Haus\“ am Mehlmarkt 1115 (heute: Wien 1, Neuer Markt 2). Hier entstand seine wohl populärste Melodie, das \“Gott erhalte\“. Um die Jahreswende 1796/97 bezog der Komponist sein Haus in der damaligen Vorstadt Windmühle (heute: Wien 6, Haydngasse 19). Er bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahr 1809. In diesem Vorstadthaus schrieb Haydn unter anderem an den Oratorien \“Die Jahreszeiten\“ und \“Die Schöpfung\“, die zu seinen größten Werken zählen.

Als anerkannter Komponist seiner Zeit war Haydn auch in das Musik- und Theaterleben Wiens integriert. Er hatte enge Kontakte zur Wiener Tonkünstler-Societät, dem 1771 als \“Pensionsverein für Witwen und Waisen österreichischer Tonkünstler\“ gegründeten ersten und ältesten Konzertverein Wiens. Die Institution widmete sich vornehmlich der Pflege der großen Oratorienmusik. Die Werke Haydns waren beliebte Schwerpunkte ihrer Konzerte. Als Haydn am 31. Mai 1809 in seinem Haus in der Vorstadt starb, war Wien gerade in die Wirren der Napoleonischen Kriege verstrickt. Nach der Einsegnung seines Leichnams in der Gumpendorfer Pfarrkirche wurde der Komponist auf dem ehemaligen Hundsturmer Friedhof (heute: Wien 12, Haydnpark) bestattet. 

Kontakt
Wiener Stadt- und Landesarchiv 
Guglgasse 14, 5. Stock, Top 508, Eingang: Gasometer D (Zugang von Gasometer A) 
1110 Wien
Tel.: +43 1 4000 84808 
Fax: +43 1 4000 84809 
post@ma08.wien.gv.at

Quelle: Veranstaltungen Wiener Stadt- und Landesarchiv.

Arsch huh, Zäng zusamme – Hilfe im Kölner Erstversorgungszentrum weiterhin benötigt!

Neben der Bergung von Archivgut aus dem am 3. März 2009 eingestürzten Historischen Archiv der Stadt Köln (vgl. Bericht), die aus Sicherheitsgründen immer noch durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks zu erfolgen hat, herrscht in Köln weiterhin ein großer Bedarf an freiwilligen Hilfskräften, die bei der Reinigung, Ordnung und Klassifizierung des geretteten Archivgutes helfen.

Die freiwilligen Helfer, Restauratoren und Archivare sowie Studierende verschiedener historischer Fachrichtungen kommen in einem Erstversorgungszentrum des Stadtarchivs am Rande von Köln zum Einsatz. Täglich wird in zwei Schichten (ab 7 Uhr und ab 14 Uhr) gearbeitet. Der Einsatz verlangt gewisse körperliche Anstrengungen und dauert pro Einsatztag sieben Stunden. Der Transfer zum Einsatzort ist durch die Stadt geregelt und wird bei der Bestätigung der Anmeldung erläutert.

Aufgrund der Arbeitsbelastungen und der vielen Koordinierungsaufgaben, die auf die Mitarbeitenden des Historischen Archivs und der Stadt Köln lasten, kann nicht auf jedes Hilfsangebot postwendend geantwortet werden. Die Angebote werden jedoch berücksichtigt, daher wird darum gebeten, auf Doppelmeldungen zu verzichten. Wichtig ist allerdings die Benennung von in Frage kommenden Zeiträumen; auch sollte ein Hinweis darauf gegeben werden, wie viele Tage innerhalb eines in Frage kommenden Zeitraums tatsächlich angeboten werden können.

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Abb.: Geborgene Kölner Archivalien (Foto: Rheinisches Bildarchiv der Stadt Köln / Anna C. Wagner)

Das Historische Archiv der Stadt Köln, das sich jetzt unter anderem in provisorischen Büroräumen in Köln-Deutz befindet, hat in den vergangenen Wochen seit dem Archiveinsturz mehr als 1.700 Hilfsangebote per E-Mail erhalten. Auf diese fachliche Unterstützung wird es in den kommenden Monaten weiterhin zurückgreifen, um im \“Erstversorgungszentrum\“ die Sicherung, Säuberung und Sortierung des Archivgutes gewährleisten zu können.

Angebote von personeller Hilfe (Archivare):
als Einzel-, Dienststellen- oder als Abteilungsmeldung an rwwa@koeln.ihk.de

Angebote von personeller Hilfe (Restauratoren):
als Einzel-, Dienststellen- oder als Abteilungsmeldung an bert.jacek@fh-koeln.de.

Es wird bei der Anmeldung um folgende Angaben gebeten: 
Name, Vorname, Dienststelle, Ort, Telefonnummer, Email-Anschrift, Dauer des Einsatzes (Excel-Tabelle). 

Von Hilfskräften, die eine Übernachtungsmöglichkeit benötigen (die gestellt wird), wird erwünscht, an mindestens drei aufeinander folgenden Tagen einsatzbereit zu sein. Es sind allerdings auch kürzere Zeiträume realisierbar. Zahlreiche Hilfe wird weiterhin benötigt!

Der Kontakt zum Historischen Archiv der Stadt Köln kann telefonisch über die Rufnummern 0221/22128746 und 0221/22124455 erfolgen sowie per E-Mail an HistorischesArchiv@stadt-koeln.de.

Stadt und Stadtverfassung nach Magdeburger Recht

Dr. Katalin Gönczi hält am 7. April 2009 um 19 Uhr in der Vortragsreihe des Stadtarchivs Magdeburg \“Im Stadtarchiv gefunden…\“ einen Vortrag zum Thema: \“Stadt und Stadtverfassung nach Magdeburger Recht\“. Die Veranstaltung findet im Franckesaal des Alten Rathauses statt. Der Eintritt ist frei.

Dr. jur. Katalin Gönczi, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, spricht über das Magdeburger Stadtrecht als eine freiheitliche Rechtsordnung. Das Magdeburger Stadtrecht war seit dem 13. Jahrhundert in Mittel- und Osteuropa weit verbreitet und beinhaltete die städtische Freiheit, Frieden, das Recht und die Verfassung. Diese freiheitliche Rechtsordnung war ein wichtiger Grund, warum dieses Stadtrecht bis hin zur Ukraine eine weite Verbreitung erreichte. Wie kam die Stadtfreiheit zur Geltung und welche Formen bzw. Organe prägten die mittelalterliche Stadtverfassung in Magdeburg? Diese Fragen werden anhand der Entwicklung der Magdeburger Stadtverfassung diskutiert. Der Vortrag von Frau Dr. Gönczi wird sich außerdem mit der Verankerung der politischen Freiheiten der Magdeburger Bürger in der Magdeburger Stadtverfassung beschäftigen.

Der Vortrag ist zugleich ein Bericht aus einem Forschungsprojekt der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Die 2004 gegründete „Forschungsstelle Magdeburger Recht“ wurde im Jahr 2007 dem Akademieprojekt zugeordnet. Seit einigen Jahren werden daher in Leipzig und Magdeburg koordinierte Forschungen zum sächsisch-magdeburgischen Recht in Osteuropa durchgeführt, und zwar unter der fachlichen Leitung des Hallenser Rechtshistorikers Prof. Dr. Heiner Lück und des Leipziger Slawisten Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Eichler.

Kontakt
Stadtarchiv Magdeburg
Bei der Hauptwache 4
39104 Magdeburg
Tel. : 0391 / 5 40 – 25 15 
archiv@magdeburg.de 

Quelle: Presseinformationen der Landeshauptstadt Magdeburg, 31.3.2009

Unternehmen Großstadt – 100 Jahre lebendige Stadtgeschichte

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hat am 30. März 2009 in Saarbrücken die Ausstellung „Unternehmen Großstadt – 100 Jahre lebendige Stadtgeschichte“ eröffnet. Etwa 250 Exponate zeichnen die Querelen bis zur Städtevereinigung, sowie punktuell die Entwicklung der Großstadt bis heute nach. Der Schwerpunkt wurde auf die großen Aufgaben der Daseinsvorsorge, wie Energieversorgung, Wasserversorgung, Verkehrsinfrastruktur und weitere gelegt, die unerlässlich sind, damit eine Großstadt funktionieren kann. Der größte Teil der Objekte sind Originale aus den Beständen des Saarbrücker Stadtarchivs. Ergänzt wird die Ausstellung durch Alltagsgegenstände und Schuhe aus der Bevölkerung. Die Ausstellung läuft bis zum 30. April  2009 im Hauberrisser Saal des Rathauses St. Johann.

„Die Vereinigung zur Großstadt war ein notwendiger und richtiger Schritt. Die Ausstellungsstücke belegen, welche Anstrengungen notwendig waren, um die Vereinigung der Städte Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach nach jahrelangen Auseinandersetzungen umzusetzen“, sagte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. „Auch heute steht die Landeshauptstadt wie so oft in ihrer Geschichte wieder vor großen Herausforderungen." Deshalb sei es wichtig, anlässlich des hundertjährigen Großstadtjubiläums nicht nur einen Blick auf die interessante Geschichte zu werfen, sondern darauf aufbauend auch nach vorne zu schauen. " Nur wer seine Vergangenheit kennt, kann seine Zukunft planen, “ so die Oberbürgermeisterin weiter.

Zu sehen ist unter anderem das Original des Städtevereinigungsvertrags aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Das Dokument wurde aus Berlin eingeflogen. Bilder zeigen das erste gemeinsame Bauprojekt, die  Kaiser-Friedrich-Brücke. In mehreren Vitrinen werden große Infrastruktur- und Bauprojekte, Energie- und Wasserversorgung, öffentlicher Nahverkehr, die Autobahn, die Wohnbebauung, den Schlachthof und das Theater anhand von Texten, Bildern und Plänen vorgestellt. Die Kanalisation wird durch eine Bodenfolie gezeigt. Die Menschen in der Stadt und ihr Alltag sind in einem Wandfries und mit Schuhen und Alltagsgegenständen vertreten. Alle Themen werden, so weit das Material es hergab, bis in die Gegenwart gezogen. In zwei Hörstationen werden wichtige Texte zur Städtevereinigung zu hören sein. Des Weiteren sind ein Film zur Kanalisation und der erste Film über die Städte Saarbrücken und St. Johann von ca. 1904 zu sehen.

Die Schuhe sollen das Alltagsleben ihrer jeweiligen Zeit symbolisieren und die Ausstellungsbesucher durch die hundertjährige Großstadtgeschichte begleiten. Anhand der authentischen Zeit-Zeugnisse sollen den Besuchern so gleichzeitig persönliche Geschichten und Erlebnisse nahe gebracht werden. Das Stadtarchiv hatte zu Beginn des Jahres dazu aufgerufen, Schuhe, die mit besonderen Erinnerungen oder Ereignissen verbunden sind, für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Die Besitzer erhalten sie nach dem Ende der Ausstellung zurück.

Kontakt
Stadtarchiv Saarbrücken
Nauwieser Straße 3
66111 Saarbrücken
Tel.: 06 81 / 9 05 – 12 58
Fax: 06 81 / 9 05 – 12 15
stadtarchiv@saarbruecken.de

Quelle: Pressemitteilung Landeshauptstadt Saarbrücken, 30.3.2009