Remake 1909 – die Cherusker in Detmold

Am 5. April 2009 wurde im Detmolder Rathaus am Markt die Fotoausstellung "Remake 1909 – die Cherusker in Detmold\“ eröffnet. Konzipiert wurde die Ausstellung, die den Mythos Varus aus Sicht des heutigen Geschichts- und Politikverständnisses beleuchtet, von Stadtarchivar Dr. Andreas Ruppert. Dem Stadtarchiv Detmold wurden im Januar 2008 von einem Privatmann zwei Dutzend Glasnegative in bester Qualität geschenkt. Eine Auswahl davon ist in dieser Ausstellung zu sehen. Wie Bürgermeister Heller in seiner Eröffnungsrede betonte, sei die Stimmung aus dem Jahre 1909 ein Teil der Varus-Geschichte und man erhielte in der Ausstellung einen guten Eindruck davon. Vom 14. bis zum 23. August 1909 wurde die 1900ste Wiederkehr der Varusschlacht in Detmold als „Nationalfeier“  mit Theaterspielen,  patriotischen Ansprachen und Turndarbietungen begangen. Eingerahmt wurde sie durch den zweimaligen „Germanenumzug“ an zwei Sonntagen im August. Die ernste Beschwörung nationaler Identität und die Auflösung des Ernstes im Verkleidungsspiel war ein typischer Ausdruck der wilhelminischen Feststimmung zum Anfang des 20. Jahrhunderts, die im August 1914 so jäh zu Ende ging. Vom „Germanenumzug“ künden bis heute eine Festschrift, eine gedruckte Bildmappe, ein Programmheft mit der Auflistung und Beschreibung der Figurengruppen sowie zahlreiche Fotografien. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. April 2009 während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.

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32756 Detmold
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Quelle: Tina Schell, Lippische Wochenschau, 5.4.2009; Veranstaltungskalender Stadt Detmold

Geschichtswettbewerb bei Münsteraner Schülern beliebt

Noch sind die Entscheidungen über Preise und Platzierte des Geschichtswettbewerbs nicht gefallen. Schon jetzt steht aber fest, dass aus Münster 151 Beiträge bei der ausrichtenden Körber-Stiftung (Hamburg) eingereicht wurden – so viele wie nie zuvor. Nahezu 350 Schülerinnen und Schüler von den Grundschulen bis zu den gymnasialen Oberstufen haben zum Wettbewerbsthema \“Helden\“ geforscht. Sie haben Familienchroniken durchforstet, Zeitzeugen befragt, in der Büchereien und Archiven Spuren prominenter oder unbekannter Helden verfolgt. Die Beiträge liegen den Juroren auf dem Tisch. \“151 Arbeiten – eine tolle Zahl. Im Vergleich zu 2006/2007 ist das ein Plus von 50 Prozent\“, bilanziert Roswitha Link. \“Das spiegelt auch das große Interesse der jungen Menschen an der Stadtgeschichte\“, so die Referentin für historische Bildungsarbeit im Stadtarchiv Münster, das den Wettbewerb um den Preis des Bundespräsidenten betreut. 

Der Startschuss zum Geschichtswettbewerb 2008/09 fiel am 1. September 2008. Ein halbes Jahr lang forschten Kinder und Jugendliche unter 21 Jahren zum Thema. Jetzt sind die Juroren am Zug. Insgesamt 22 Landesjurys begutachten die Wettbewerbsprojekte. Ihre Entscheidung, an wen zunächst 250 Preise für den Landessieg und 250 Förderpreise gehen, kommt im Juni 2009. Alle Landessieger haben in einer zweiten Runde die Chance, einen der 50 Bundespreise zu erringen. Münsters Schüler haben in den Vorjahren dabei immer wieder eifrig die Fahrkarte zum Bundespräsidenten nach Berlin gelöst.

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Quelle: Pressemitteilung Stadt Münster, 3.4.2009

Jahresbericht 2007 zur Denkmalpflege in Südtirol

Die Landesabteilung Denkmalpflege hat die Dokumentationsarbeit für das Arbeitsjahr 2007 abgeschlossen. Ein 336 Seiten starker Jahresbericht gibt Einblick in die Arbeitsschwerpunkte der Denkmalpflege, der Archäologie und des Archivwesens. Am 31. März 2009 wurde der Jahresbericht 2007 durch Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Landeskonservator Leo Andergassen im Bozner Ansitz Rottenbuch vorgestellt. \“Das Wissen um die Vergangenheit schärft die Entscheidungsfähigkeit in der Gegenwart und stellt unsere Identität auf einen festen Boden\“, waren die einleitenden Worte der für Denkmalpflege zuständige Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Vorstellung des Denkmalpflege-Jahresberichts. Der Tätigkeitsbericht biete der Abteilung die Gelegenheit, die vielen gelungenen Beispiele der Kulturpflege einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. 

Der jüngste Jahresbericht dokumentiert auf 336 Seiten die Tätigkeit der Abteilung Denkmalpflege im Arbeitsjahr 2007. Demnach hat die Abteilung Denkmalpflege im Bezugsjahr unter anderem 240 Beitragsgesuche bearbeitet und rund 4,7 Millionen Euro für private Denkmalpflegeprojekte zur Verfügung gestellt, weitere 350.000 Euro gingen an öffentliche Körperschaften. 106.000 Euro wurden im Rahmen der Förderung des Archivwesens aufgebracht, ca. 2,5 Millionen Euro für Grabungen. Die Einführung zum Denkmalpflegebericht stammt noch aus der Feder des langjährigen Landeskonservators Helmut Stampfer, der zum Jahresende 2007 in den Ruhestand getreten war. Vorgestellt wurde der Bericht heute durch Stampfers Nachfolger Leo Andergassen. Er bezeichnete Denkmalpflege gesellschaftsweit als tägliche Herausforderung: \“Sie ist nicht immer ungeteiltes Meinungsgut im Umgang mit den Zeugen der Vergangenheit, aber sie hat sich als Kultursparte immer dann einzubringen, wenn es um unser allgemeines Erbe geht.\“ Denkmalpflege sei Diskussionspartnerin in der Raumordnung, sie habe Stimme im Landschaftsschutz und engagiere sich für den Erhalt von Ensembles.

Als einen Arbeitsschwerpunkt der Bezugszeit wurden Planung und Aufnahme der Instandsetzung und Restaurierung der Franzensfeste nach ihrem Übergang vom Staat ans Land bezeichnet. Die Franzensfeste stelle – besonders auch wegen ihres Umfangs – eine besondere Herausforderung für Südtirols Denkmalpflege dar. Ein Bild der Franzensfeste wurde daher auch als Titelbild des neuen Denkmalpflegeberichts gewählt. Aber neben den \“Großunternehmen Franzensfeste und Ex-Alumix\“ dürften die zahlreichen kleineren Arbeiten nicht vergessen werden. Der Jahresbericht bietet einen Überblick über die elf neuen Unterschutzstellungen des Jahres 2007, führt aber auch die Aufhebung der Denkmalschutzbindung für das alte Widum in Lajen an. Er gibt Einblick in die Arbeit der drei Ämter der Abteilung Denkmalpflege, das Amt für Bodendenkmäler, das Amt für Kunstdenkmäler und das Südtiroler Landesarchiv. Im Bereich der Bodendenkmäler waren vor allem Notgrabungen Ausgangspunkt für neue Erkenntnisse, sagt Amtsdirektor Lorenzo Dal Ri. Im Bericht werden Funde, Sicherungs-, Freilegungs- und Restaurierungsarbeiten in zahlreichen Südtiroler Gemeinden dokumentiert.

Im Bereich der Baudenkmäler hat sich der Arbeitsschwerpunkt weiter in Richtung profane Baudenkmalpflege verschoben. In den vergangenen 20 Jahren seien besonders viele sakrale Kunstdenkmäler restauriert worden, während an öffentlichen Bauten, Wohngebäuden und technischen Denkmälern Nachholbedarf bestehe, so die zuständige Amtsdirektorin Waltraud Kofler Engl. Auch Bauten der Technik-, Verkehrs- und Industriegeschichte seien immer stärker im Blick der Denkmalpflege. Die Forschungs- und Publikationsarbeit, die Übernahme von Archivalien und deren Erschließung waren 2007 zwei Arbeitsschwerpunkte des Landesarchivs. Außerdem wurden wissenschaftliche Tagungen organisiert und Schriftgut bearbeitet. Der Arbeitsschwerpunkt lag nach den Worten von Amtsdirektorin Christine Roilo auf zeitgeschichtlichen Themen. 

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Südtiroler Landesarchiv
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39100 Bozen
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Quelle: Pressemeldung Autonome Provinz Bozen, 31.3.2009

Lüneburger Kreisarchivar feiert 50-jähriges Dienstjubiläum

Fünfzig Jahre beim Landkreis Lüneburg und noch kein bisschen dienstmüde: Landrat Manfred Nahrstedt gratulierte Kreisarchivar Hans-Dieter Szeska in einer kleinen Feierstunde herzlich zu seinem Jubiläum. Den 1. April 1959 hatte Hans-Dieter Szeska dabei noch gut in Erinnerung, denn es war sein erster Arbeitstag bei der Kreisverwaltung. "Damals hatten wir Mittwochnachmittags noch frei. Als ich daher früh nach Hause kam, dachte meine Mutter, dass ich direkt an meinem ersten Tag gefeuert worden wäre\“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln. 

In seiner 50-jährigen beruflichen Laufbahn hat Hans-Dieter Szeska viele Bereiche der Verwaltung kennen gelernt. Er arbeitete unter anderem im Jugendamt, in der Personalabteilung, bei der Kommunalaufsicht und wurde dann kurz in die Samtgemeinde Amelinghausen abgeordnet. Obwohl er 2003 offiziell in den Ruhestand ging, wollte er seine Arbeit in der Kreisverwaltung nicht aufgeben. So wurde er ehrenamtlicher Kreisarchivar des Landkreises Lüneburg. Landrat Manfred Nahrstedt überreichte ihm in Anwesenheit von Kreisrätin Monika Scherf und Kollegen als Anerkennung für seine langjährigen Dienste eine Urkunde und als Zeichen des großen Dankes einen großen Präsentkorb.

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Kreisarchiv Lüneburg
Auf dem Michaeliskloster 4
21335 Lüneburg
Tel.: 04131 / 26 – 1

Quelle: Pressemitteilung Landkreis Lüneburg, 3.4.2009

Die schwarze Liste des Vatikans

Langsam fährt der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf von der WWU Münster den handgeschriebenen Katalog entlang. Doch von Karl Marx fehlt jede Spur. Der Autor des \“Kommunistischen Manifestes\“ musste sich niemals der Prüfung der Indexkongregation im Vatikan unterziehen. Anders dagegen Heinrich Heine: Seine Schriften galten als besonders gefährlich, weil sein literarisches Genie sie so überzeugend machte. Die ZDF-Dokumentation \“Index – Die schwarze Liste des Vatikan\“, deren erster Teil am 7. April um 22.45 Uhr und deren zweiter Teil am 8. April um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird, beleuchtet, wie und warum vom Vatikan zensiert wurde.

Mit der Erfindung des Buchdrucks begann der Kampf um die Deutungshoheit über die Welt. Waren die Gläubigen zuvor darauf angewiesen gewesen, was ihnen von der Kanzel herab gepredigt wurde, konnten sie nun selbst die – relativ – billig zu druckenden Bücher lesen. Der Vatikan versuchte deshalb, das neue Wissen einzudämmen und in seinem Sinne zu beeinflussen und erfand die Liste der verbotenen Bücher, den Index. Erst nach dem zweiten Vatikanischen Konzil wurde diese Liste aufgegeben.

Doch die Archive blieben noch viele Jahre geschlossen. Erst der münstersche Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf durfte ab 1992, noch vor der offiziellen Öffnung im Jahr 1998, in den Archiven der für die Buchzensur zuständigen Indexkongregation arbeiten. Dabei kam erstaunliches ans Licht: Intensiv untersucht wurde beispielsweise Harriet Beecher-Stowes \“Onkel Toms Hütte\“, doch schließlich kamen die Zensoren zum Schluss, dass der Aufruf zur Aufhebung des Sklaverei im Sinne der christlichen Nächstenliebe sei. Unberührt blieb auch Kants \“Kritik der reinen Vernunft\“, publiziert in der \“Barbarensprache\“ Deutsch, die die Zensoren nicht interessierte.

In der ZDF-Dokumentation führt der Katholik Wolf den evangelischen Journalisten Wolf von Lojewski durch die Archive. Im Streitgespräch zwischen den beiden Männern entwickelt sich die Diskussion um die Rolle des Vatikan, dessen Handeln vor allem während der Zeit des Nationalsozialismus weiter rätselhaft bleibt. So wurden die Schriften von Hitler, Mussolini, Stalin immer wieder genauestens untersucht. \“Mein Kampf\“ wurde bis in jede Einzelheit analysiert, doch niemals verboten. \“Die Verfahren wurden auf unbestimmte Zeit vertagt\“, so Wolf. \“Manchmal macht es die Heilige Schrift dem Gläubigen wirklich schwer, sie zu verstehen\“, seufzt von Lojewski an dieser Stelle als Kommentar zum Römer-Brief, in dem es heißt, dass der Gläubige sich der weltlichen Macht unterzuordnen habe, da diese stets von Gott eingesetzt sei.

Der Film, der neben dem Gespräch zwischen Wolf und von Lojewski auch Spielszenen bietet, bleibt nicht in der Vergangenheit stehen, sondern stellt auch Fragen, die auf die heutige Welt zielen. Könnte Zensur nicht auch hilfreich bei der Bekämpfung von Kinderpornographie sein? Im Kampf gegen Rassismus oder Terror? Soll wirklich jedes Wissen, jede Idee weltweit verbreitet werden? Antworten gibt es darauf am 7. und 8. April 2009 nicht, aber spannende Einblicke in die Denk- und Arbeitsweise des Vatikan.

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Prof. Dr. Hubert Wolf 
Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Zimmer 136 
Johannisstraße 8-10 
48143 Münster 
Tel.: 0 251 / 83 – 22626 
Fax: 0 251 / 83 – 22636 
hubert.wolf@ uni-muenster.de

Quelle: Pressemitteilung WWU Münster, 1.4.2009

Gerda Henkel-Stipendien für Ideengeschichte vergeben

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Klassik Stiftung Weimar, die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und die Gerda Henkel Stiftung haben zum zweiten Mal die „Gerda Henkel Stipendien für Ideengeschichte“ vergeben. Das Programm unterstützt Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdoktorandinnen und Postdoktoranden, die auf der Grundlage der Bestände einer der drei Bibliotheken und Archive ein ideengeschichtliches Forschungsprojekt planen. Die Bewilligungen sind zeitlich befristet und dienen dem Aufenthalt an den beteiligten Forschungseinrichtungen. Die Stipendien wurden 2008 zum ersten Mal ausgeschrieben. In diesem Jahr fiel die Wahl der Kommission auf vier junge Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler aus Berlin, Montreal, Paris und Zürich.

Der Berliner Literaturwissenschaftler und Bibliothekar Dr. Arno Barnert erhält für sein Vorhaben „Die Weimarer Militärbibliothek 1630 bis 1930 — Klassische Ordnungsvorstellungen vom Krieg“ ein dreimonatiges Postdoktorandenstipendium für seinen Aufenthalt an der Klassik Stiftung Weimar. Stephanie Baumann (Paris) widmet sich während eines achtwöchigen Graduiertenstipendiums im Deutschen Literaturarchiv Marbach ihrem Dissertationsvorhaben „Siegfried Kracauers Geschichtsdenken“. Ein zweimonatiges Postdoktorandenstipendium für die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ermöglicht der Historikerin Dr. Vera Keller (Montreal), ihre Untersuchungen über den frühneuzeitlichen Philosophen Cornelis Drebbel fortzusetzen. Ebenfalls in Wolfenbüttel wird die Literaturwissenschaftlerin Dr. Franka Marquardt (Zürich) im Rahmen eines dreimonatigen Postdoktorandenstipendiums die „Funktionen des Gebets in der neueren deutschen Literatur“ erforschen. 

Mit den „Gerda Henkel Stipendien für Ideengeschichte“ ist die Möglichkeit verbunden, die während des Aufenthalts gewonnenen Forschungsergebnisse in der „Zeitschrift für Ideengeschichte“ zu veröffentlichen. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Klassik Stiftung Weimar und die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel geben die vierteljährlich erscheinenden Hefte gemeinsam heraus.

Kontakt
Gerda Henkel Stiftung
Malkastenstraße 15
40211 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 93 65 24 – 0
Fax: 0211 / 93 65 24 – 44
info@gerda-henkel-stiftung.de

Deutsches Literaturarchiv Marbach
Postfach 1162
71666 Marbach am Neckar
Tel.: 0 7144 / 848 – 100
Fax: 0 7144 / 848 – 191
Direktion@dla-marbach.de

Quelle: Pressemeldung Gerda Henkel Stiftung, 31.3.2009

Bergungs- und Sicherungsarbeiten in Köln zeigen Erfolge

Nach vier Wochen intensiver Bergungs- und Sicherungsarbeiten am eingestürzten Historischen Archiv der Stadt Köln zeigt sich ein sicht- und messbarer Erfolg dieses Kraftakts. Es ist abzusehen, dass die Einsatzkräfte mehr Archivalien aus dem Schuttberg retten können, als zunächst angenommen wurde. Die Feuerwehr ließ bis Anfang April mehr als 5.500 Tonnen Bauschutt in mehr als 390 LKW-Ladungen abtransportieren. Die Mitarbeiter im Erstversorgungszentrum des Historischen Archivs melden, dass sie an der Unglückstelle sieben laufende Kilometer Archivgut geborgen haben.

Mit den drei Kilometern, die in den Kellerräumen des gegenüberliegenden Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums untergebracht waren, und dem einen Kilometer im nicht abgestürzten Keller unter dem Verwaltungstrakt des Archivgebäudes kommen also insgesamt elf Kilometer zusammen. Das Historische Archiv beherbergte vor dem Einsturz rund 30 Regalkilometer Archivgut.

Die geborgenen Materialien befinden sich allerdings in einem sehr unterschiedlichen Erhaltungszustand. Vorrangig bis zum Abschluss der Bergungsarbeiten ist ihre restauratorische Erstversorgung und sachgemäße Lagerung. Hierbei leisten ehrenamtliche Helfer aus allen Teilen Deutschlands wertvolle Arbeit, die wegen der zu bewältigenden Mengen auch in den folgenden Monaten noch dringend benötigt wird. Die Angebote von Helfern mit Fachkenntnissen, wie Archivare, Restauratoren oder verwandte Berufsbilder, berücksichtigt die Stadt Köln bevorzugt. Eine fachgerechte Restaurierung kann erst in einem weiteren Schritt zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Kontakt:
Angebote von personeller Hilfe (Archivare): als Einzel-, Dienststellen- oder als Abteilungsmeldung an rwwa@koeln.ihk.de
Angebote von personeller Hilfe (Restauratoren): als Einzel-, Dienststellen- oder als Abteilungsmeldung an bert.jacek@fh-koeln.de
Es wird bei der Anmeldung um folgende Angaben gebeten: Name, Vorname, Dienststelle, Ort, Telefonnummer, Email-Anschrift, Dauer des Einsatzes (Excel-Tabelle). 

Der Kontakt zum Historischen Archiv der Stadt Köln kann telefonisch über die Rufnummern 0221/22128746 und 0221/22124455 erfolgen sowie per E-Mail an HistorischesArchiv@stadt-koeln.de.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 31.3.2009; Pressemitteilung, 2.4.2009

Stadt Köln sucht Standorte für neues Historisches Archiv

Die Stadt Köln hat am 3. April 2009 über die bisher in Rede stehenden Standorte hinaus eine Marktabfrage für ein neues Historisches Archiv in Köln gestartet. Der neue Standort soll innerstädtisch sein und in einem Umkreis von circa zwei Kilometern um Dom und Hauptbahnhof befinden. Gesucht wird ein neuer Standort, bebaut oder unbebaut, der sich für den Neubau des Historischen Archivs eignet. Angeschrieben wurden jetzt neun große Maklerbüros. Die Koordination der Standortsuche liegt in den Händen der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln.

Kontakt:
Angebote von personeller Hilfe (Archivare): als Einzel-, Dienststellen- oder als Abteilungsmeldung an rwwa@koeln.ihk.de
Angebote von personeller Hilfe (Restauratoren): als Einzel-, Dienststellen- oder als Abteilungsmeldung an bert.jacek@fh-koeln.de
Es wird bei der Anmeldung um folgende Angaben gebeten: Name, Vorname, Dienststelle, Ort, Telefonnummer, Email-Anschrift, Dauer des Einsatzes (Excel-Tabelle). 

Der Kontakt zum Historischen Archiv der Stadt Köln kann telefonisch über die Rufnummern 0221/22128746 und 0221/22124455 erfolgen sowie per E-Mail an HistorischesArchiv@stadt-koeln.de.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 3.4.2009

Neuer Bozner Stadtarchivdirektor

Der Bozner Stadtrat hat Dr. Hannes Obermair zum neuen Leiter des Stadtarchivs Bozen ernannt. Der 1961 geborene Obermair studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Innsbruck und Wien. Von 1994 bis 2001 war er Mitarbeiter des Südtiroler Landesarchivs, ehe er an das neu geschaffene Stadtarchiv wechselte. Obermair hat in den vergangenen Jahren Forschungsaufenthalte in Deutschland (Max-Planck-Institut) und Großbritannien (Universität Leeds) absolviert und Lehraufträge an den Universitäten Innsbruck, Bari und Trient wahrgenommen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen vor allem mediävistische und stadt- und regionalgeschichtliche Themen, zu denen er zahlreiche Publikationen vorgelegt hat. Auch ist Obermair Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Geschichte und Region/Storia e regione“.

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Abb.: Dr. Hannes Obermair (Foto: Ludwig Thalheimer)

Das Stadtarchiv Bozen ist die zentrale Verwahrungs- und Dokumentationsstelle der Stadt Bozen. Aus über 700 Jahren verwahrt es Dokumente zur Geschichte Bozens und Südtirols. Die Stadt Bozen hat eine alte Archivtradition. Schon seit dem späten 15. Jahrhundert sind Maßnahmen zur besseren Aufbewahrung, Ordnung und Nutzung des kommunalen Schriftgutes bekannt. 1776 verfügte der Stadtrat die Überführung aller Archivalien in das neu errichtete Archiv seines Rathauses unter den Lauben. Im 20. Jahrhundert diente allerdings das Stadtmuseum als Archivgebäude, bevor die historischen und die jüngeren Bestände im Sommer 2002 wieder an ihrer alten Lagerstätte Unter den Lauben zusammengeführt wurden.

Kontakt:
Stadtarchiv Bozen 
Unter den Lauben 30
39100 Bozen
Tel. +39-0471-997588 (Sekretariat) 
Fax +39-0471-997456 
stadtarchiv@gemeinde.bozen.it 
www.gemeinde.bozen.it/stadtarchiv 

Quelle: Pressedienst der Stadt Bozen, 1.4.2009

Neuer Direktor des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar

Am 1. April 2009 wurde Dr. Bernhard Post zum Direktor des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar bestellt. Das teilte Thüringer Kultusminister Bernward Müller (CDU) in Erfurt mit. Dr. Post war bereits seit dem 1. Juli 2008 kommissarisch mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Leiters beauftragt. Er folgte Prof. Dr. Volker Wahl nach, der das Archiv von 1990 an leitete. Kultusminister Müller wünschte dem neuen Direktor viel Erfolg: „Die vielen Archive im Freistaat sind fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Insbesondere das Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar ist mit seinem reichen Bestand ein Hüter des Gedächtnisses unseres Landes. Die Leitung dieses einmaligen Kulturgutes ist eine große Herausforderung. Geradezu prädestiniert für dieses Amt ist Dr. Bernhard Post. Mit seiner 16-jährigen Erfahrung im Hauptstaatsarchiv ist er ein Gewinn für das gesamte Kulturland Thüringen.“

Bernhard Post, geb. 1953, studierte nach dem Abitur in Wiesbaden von 1975 bis 1980 Geschichte, Germanistik und Pädagogik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Dem schloss sich von 1981 bis 1984 ein Promotionsstudium an. Nach dem Archivreferendariat im Landeshauptarchiv Koblenz und der Archivschule Marburg war er von 1987 bis 1993 als Referent am Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden tätig, bevor er als Leiter der Abteilung für neuere Bestände im September 1993 an das Thüringische Hauptstaatsarchiv nach Weimar wechselte. Von 2002 bis 2008 leitete er die Zentralabteilung des Weimarer Archivs.

Kontakt
Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar 
Dr. Bernhard Post 
Marstallstraße 2
99423 Weimar 
Tel.: 0 3643 / 870 – 103 
Fax: 0 3643 / 870 – 100

Quelle: Pressemitteilung Thüringer Kultusministerium, 31.3.2009