Kölner Webseite zum Archiv in Trümmern

In einem Weblog unter der Adresse www.archiv-in-truemmern.de wurden rund eine Woche nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln Bilder und Informationen über das Ereignis im Internet zur Verfügung gestellt. Die Webseite, die auf der Internetpräsenz des Historischen Archivs im Rahmen des NRW-Verbundarchivportals beworben wurde und für die laut Impressum die Kölner Stadtarchivleiterin verantwortlich zeichnete, wurde am 19. März heruntergefahren. Domaininhaberin ist offensichtlich nicht die Stadt Köln. Das Hosting erfolgte durch ein Münsteraner IT-Unternehmen.

Die ersten Einträge auf der Webseite www.archiv-in-truemmern.de berichteten von den Hilfsaktivitäten vor Ort durch Restauratoren- und Archivschüler sowie über Bergeerfolge. Unter anderem hatten mehrere mittelalterliche Handschriften, Ratsprotokolle, Akten aus dem Bestand Adenauer (902) und stark beschädigte Archivalien aus dem Architekten-Nachlass Schneider-Wessling geborgen werden können.

Sondersitzung des Kölner Rates nach dem Einsturz des Historischen Archivs

Nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln hat Oberbürgermeister Fritz Schramma eine Sondersitzung des Kölner Rates einberufen. Auf der Sitzung am 11. März 2009 wurde das Stadtparlament über die aktuelle Situation nach dem Einsturz des Historischen Archivs und benachbarter Gebäude unterrichtet. Dazu haben Vertreter der Kölner Verkehrsbetriebe und am aktuellen Einsatzgeschehen Beteiligte, darunter der Chef der Berufsfeuerwehr, den Politikern Bericht erstattet. Zu der Sitzung lagen verschiedene Anträge und Anfragen von Ratsfraktionen vor.

Oberbürgermeister Schramma bewertet den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln als eine kulturelle Katastrophe, die weit über die Grenzen der Stadt und des Bundeslandes NRW hinaus reiche. Das Historische Archiv der Stadt Köln war das größte und bedeutendste kommunale Archiv nördlich der Alpen.
Neben dem menschlichen Schicksalsschlag sei ein immenser kulturgeschichtlicher Schaden zu beklagen: der Verlust und die Beschädigung von unersetzbaren historischen Originalzeugnissen. Es gehe um Kulturgut von nationaler Bedeutung. Die Rettung dieses Kulturgutes sei eine nationale Aufgabe – eine vielleicht noch größere Anstrengung als seinerzeit bei der Herzogin Anna Amalia Bibliothek oder der Dresdner Frauenkirche.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung 1, 11.3.2009; Pressemitteilung 2, 11.3.2009

Unterrichtsmappe anhand Radiosendung aus Maulbronn von 1934 gestaltet

Geschichte anhand von Ereignissen erlebbar machen, die vor Ort geschehen sind. Das ist der Ansatz des Landratsamts Enzkreis und einiger Lehrer, die Unterrichtsmappen mit Texten einer 1934 in Maulbronn aufgezeichneten Radiosendung an alle weiterführenden Schulen in Pforzheim und dem Enzkreis verteilt haben.

Die Idee entstand, als vor knapp einem Jahr im Ötisheimer Archiv eine Kopie des Manuskripts einer Radiosendung auftauchte. Das Original der Sendung, die am 15. März 1934 im Rahmen der Sendereihe \“Land in Not – Notstandsgebiete in Württemberg\“ ausgestrahlt worden ist, existiert nach Angaben aus dem Landratsamt nicht mehr. \“Das Manuskript spiegelt den Alltag der Menschen wider\“, sagt Karl Mayer vom Kreisarchiv. Wirtschaftliche Not und Arbeitslosigkeit werden in Interviews dargestellt.

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Abb.: Eine neue Unterrichtsmappe mit CD haben die Lehrer Annedore Wittum und Sebastian Sicheneder sowie Karl Mayer und Jürgen Hörstmann vom Landratsamt (von rechts) erarbeitet (Foto: Enzkreis/Pforzheimer Zeitung)

Die Befragten sind neben Landrat und Bürgermeistern, Bürger aus Ötisheim, Maulbronn, Sternenfels, Enzberg oder Knittlingen. Unter ihnen der neunjährige Heinz Walter. Der Maulbronner hat sich beim Kreisarchiv gemeldet. Mayer hat die Lebensgeschichte des heute 84-Jährigen aufgeschrieben und als einen Teil des Hintergrundmaterials wie Wahlergebnisse, Bilder oder Unterrichtsfragen in die Mappe eingefügt. 

Sebastian Sicheneder, Lehrer am Gymnasium in Remchingen, hat an der Erarbeitung der 30-seitigen Mappe und einer CD mit allen Materialien mitgewirkt. Schüler seien in der Regel motivierter, wenn sie mit bekannten Namen und Orten arbeiten können, sagt Sicheneder. Annedore Wittum von der Dr. Johannes Faust-Schule in Knittlingen erhofft für sich und andere Lehrer, dadurch Geschichts- und Gemeinschaftskundeunterricht \“greifbarer\“ gestalten zu können. Landrat Karl Röckinger sieht in seinem Vorwort ein \“realistisches Bild\“ der damaligen Situation gezeichnet. Und zieht mit Blick auf Firmenpleiten in Folge der Weltwirtschaftskrise Parallelen zur heutigen Situation.

Kontakt:
Landratsamt Enzkreis
– Kreisarchiv –
Postfach 10 10 80
75110 Pforzheim
Kreisarchiv@enzkreis.de
www.enzkreis.de/output/La1/141.99/141.140.html

Quelle: Nadine Schmid, Pforzheimer Zeitung, Ausgabe Mühlacker, 10.3.2009

Archivreferentenkonferenz zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs

Die Archivverwaltungen des Bundes und der Länder haben am 10. März 2009 auf ihrer Konferenz in Münster-Coerde zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs wie folgt Stellung genommen:

1. Die Archivverwaltungen des Bundes und der Länder sind tief betroffen über den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln und dem damit verbundenen Verlust von Menschenleben. Ihr Mitgefühl gilt allen von diesem Unglück Betroffenen und ihren Angehörigen.

2. Bundesarchiv und Landesarchive bieten den Kölner Kolleginnen und Kollegen ihre solidarische Hilfe bei der unmittelbaren Sicherung und Bergung des Archivguts an. Diese Hilfe wird von Köln aus koordiniert.

3. Darüber hinaus wird zur Restaurierung des geretteten, aber beschädigten Archivguts die Hilfe aller deutschen Archive benötigt. Die Archive von Bund und Ländern werden auch hierbei Köln nach Kräften unterstützen.

4. Die Katastrophe von Köln hat die hohe Bedeutung von geeigneten Notfallplänen für die Archive verdeutlicht. Sie müssen bundesweit und flächendeckend zur Regel werden und dürfen nicht an Verwaltungsgrenzen scheitern.

5. Die Archive, deren großer Wert für die Grundlagen unseres Gemeinwesens nach der Katastrophe allen klar geworden ist, müssen künftig in der Katastrophenprävention von Staat und Gesellschaft noch stärker unterstützt werden, z.B. durch Sicherungsverfilmungen.

6. Die vorhandenen Standards für bestehende und noch zu errichtenden Archivbauten müssen standortbezogen auf ihre Einhaltung überprüft werden, insbesondere, wenn sich bauliche Rahmenbedingungen im Umfeld der Archive ändern. Hierzu sind alle Archivträger aufgerufen.

7. Die Archivverwaltungen des Bundes und der Länder sind zuversichtlich, dass trotz der erheblichen Verluste das Historische Archiv der Stadt Köln eine Zukunft als Kulturinstitution von nationalem und europäischem Rang haben wird. Sie sind davon überzeugt, dass sich die Stadt Köln der Verantwortung stellen wird, das Stadtarchiv zu erhalten und wieder aufzubauen.

Münster, den 10. März 2009

Für die Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder
Prof. Dr. Wilfried Reininghaus
Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen
derzeitiger Vorsitzender der Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder

Kontakt:
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Fachbereich Grundsätze
Dr. Andreas Pilger
Graf-Adolf-Str. 67
40210 Düsseldorf
Tel. 0211 – 159238201
Fax. 0211 – 159238111
andreas.pilger@lav.nrw.de

Quelle: Pressemitteilung der Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder, Erklärung der Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder (ARK) zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs, 10.3.2009

Halle als Zwischenlösung für das Historische Archiv der Stadt Köln gefunden

Für eine längere Lagerung und Behandlung von geborgenem Archivgut hat die Stadt Köln eine entsprechende Halle durch Aufruf in der Presse gesucht. Die Reaktion war enorm. Nunmehr scheint eine Halle gefunden zu sein, die den besonderen Anforderungen für die Lagerung des Archivgutes entspricht und auch hinsichtlich der logistischen Kette in der Behandlung des Bergegutes des Stadtarchivs Köln geeignet ist.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 9.3.2009

Bergung der Kölner Dokumente im Drei-Schichten-Betrieb

Kölns Kulturdezernent Professor Georg Quander bezeichnet die Lage für das Archivgut des eingestürzten Stadtarchivs als nach wie vor als unübersichtlich und katastrophal. Der Direktor der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar habe seine Einschätzung bestätigt, dass der Einsturz des Historischen Archivs schlimmer als der Brand der Bibliothek sei. Feuer und Löschwasser hätten in Weimar zwar sehr wertvolle Druckwerke, darunter viele Erstausgaben, zerstört. Davon gebe es aber mehrere und diese ließen sich deshalb ersetzen, während es sich in Köln um Unikate handele, die unwiederbringlich seien.

Von den gesamten Beständen des Historischen Archivs der Stadt Köln, die auf Regalen von 30 Kilometern Länge lagerten, sind bis jetzt 15 bis 20 Prozent geborgen. Davon ist sicher nicht alles zu retten, die Rekonstruktion wird 20 bis 30 Jahre dauern. Die Feuerwehr stellt Archivgut zurzeit nur dann sicher, wenn sie darauf bei der Suche nach der letzten verschütteten Person stößt, sie bezeichnet das als so genannte Notbergung.

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Abb.: Vorsortierung der Archivalien in einer Lagerhalle (Foto: Stadt Köln / Jörg Sonntag)

Die Mitarbeiter des Kölner Stadtarchivs und der anderen mithelfenden Archive beschäftigen sich im Drei-Schichten-Betrieb (Beginn: morgens, nachmittags und abends) mit der Bergung und Sortierung der Dokumente (Filmbericht. Manche der Archivalien sind fast unbeschädigt, andere dagegen nahezu völlig zerstört. Der Erhaltungszustand hängt stark davon, was beim Einsturz wohin gefallen ist. Bei der Sortierung gehen die Archivare nach Schadensklassen vor: Pergament oder Papier, nass oder trocken. Feuchte Dokumente müssen für mindestens zwei Jahre tiefgefroren werden, bevor die Rettung in Form der Gefriertrocknung beginnen kann.

Zu den geretteten Archivalien von besonderer Bedeutung gehört eine der beiden Handschriften des Theologen und Philosophen Albertus Magnus und vier der fünf Bände der Chronik des Kölner Ratsherren Hermann von Weinsberg aus dem 16. Jahrhundert. Auch Akten des städtischen Wohnungsamts aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sind wieder aufgetaucht, allerdings fast völlig zerfetzt. Die Leiterin des Historischen Archivs, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, hat Zweifel, ob die Dokumente rekonstruierbar sind.

Archivare und Restauratoren gesucht:

» Angebote von personeller Hilfe (Archivare) an rwwa@koeln.ihk.de (mit Nennung von Name, Vorname, Dienststelle, Ort, Telefonnummer, Email-Anschrift, Dauer des Einsatzes; Excel-Tabelle).

» Angebote von personeller Hilfe (Restauratoren) an bert.jacek@fh-koeln.de (mit Nennung von Name, Vorname, Dienststelle, Ort, Telefonnummer, Email-Anschrift, Dauer des Einsatzes; Excel-Tabelle). 

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 9.3.2009

Brand im Innenhof des Staatsarchivs Münster

Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte am 8. März 2009 gegen 20:15 Uhr Schlimmeres bei einem Brand im Innenhof des Staatsarchivs Münster am Bohlweg verhindert werden. Feuerwehr und Polizei waren über brennenden Müll im dortigen Innenhof informiert worden. Als beide dort eintrafen, schlugen schon etwa acht Meter hohe Flammen aus einem großen Haufen, der ehemals aus zwei Containern mit Altpapier und Restmüll bestand, hervor. 

Nachdem die Feuerwehr dann das Feuer gelöscht hatte, konnte man erkennen, dass schon Betonteile von der Fassade des Gebäudes abgeplatzt waren. Der Gesamtsachschaden wird auf etwa 10.000 Euro geschätzt. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei nun Zeugen, die etwas, wie zum Beispiel Personen im dortigen Bereich, beobachtet haben.

Das Staatsarchiv Münster (Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen) wird derzeit modernisiert (siehe Bericht vom 23.8.2008); bei den entsprechenden Bauarbeiten war es bereits im August 2008 zu einem Brand im Archiv gekommen (siehe Bericht vom 8.8.2008).

Kontakt:
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
Bohlweg 2
48147 Münster
Telefon: 0251/4885-0
Telefax: 0251/4885-100
westfalen@lav.nrw.de 

Quelle: Polizei Münster, Pressemitteilung, 9.3.2009

Hilfsmöglichkeiten für das Kölner Stadtarchiv

In der Mailingliste der Archivschule Marburg informiert VdA-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich S. Soénius über die Anforderungen und Möglichkeiten zur koordinierten Hilfestellung für das Historische Archiv der Stadt Köln:

\“Das Historische Archiv der Stadt Köln braucht aber dennoch jetzt und in den nächsten Wochen Hilfe – und zwar vor allem von den Kolleginnen und Kollegen! Nur fachgerechte Hilfe rettet das Kulturgut aus 1000 Jahren!

Es laufen Hilfsangebote aus aller Welt bei den Kollegen im Stadtarchiv ein. Um eine bessere Koordination sicherzustellen, wollen wir die Hilfe kanalisieren:

Angebote von personeller Hilfe (Archivare):
Bitte richten Sie diese zunächst an mich als Vertreter des VdA vor Ort (rwwa@koeln.ihk.de). Sie würden uns allen die Arbeit sehr erleichtern, wenn Sie diese möglichst zentral als Dienststellen- oder bei größeren Archiven als Abteilungsmeldung abgeben würden: rwwa@koeln.ihk.de. Wir benötigen folgende Angaben: Name, Vorname, Dienststelle, Ort, Telefonnummer, Email-Anschrift, Dauer des Einsatzes (Excel-Tabelle). Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Hilfe von Archivaren, die eine Übernachtungsmöglichkeit benötigen (wird gestellt), mindestens drei Tage in Anspruch nehmen wollen – da ansonsten der Verwaltungsaufwand sehr groß ist. Besonders die großen Archivverwaltungen werden gebeten, einen Einsatz von Fachkräften zu prüfen!

Angebote von personeller Hilfe (Restauratoren):
Bitte richten Sie – wie vor beschrieben, aber auch als Einzelmeldung – Ihr Angebot an bert.jacek@fh-koeln.de.

Alle bereits eingegangenen Angebote werden hier einbezogen – eine erneute Meldung ist nicht nötig, bzw. trägt zum Mehraufwand bei.

Die personelle Hilfe ist derzeit das Wichtigste – denken Sie aber auch daran, dass derzeit noch Nachtschichten zwecks schneller Rettung vonnöten sind und die Woche sieben Tage hat. Erst wenn an die systematische und zonierte Bergung aus dem Trümmerberg herangegangen wird, kann die Bearbeitung der geretteten Archivalien auf Tagesbetrieb umgestellt werden. \“

Kontakt:
Dr. Ulrich S. Soénius
Direktor
Stiftung Rheinisch-Westfälisches
Wirtschaftsarchiv zu Köln
Unter Sachsenhausen 10-26
50667 Köln
Tel. +49 221 1640-800
Fax +49 221 1640-829
ulrich.soenius@koeln.ihk.de
http://www.ihk-koeln.de/archiv/index.htm

6. Detmolder Sommergespräch am 24. Juni 2009

Waschen, Nähen, Brot backen, Pflügen, Schweißen, Schmieden, Fische säubern, Ziegel brennen, Kohle fördern, Schafe hüten, Schreiben oder Unterrichten und viele Arbeiten mehr dienen und dienten dem Erwerb des Lebensunterhalts. Arbeit konnte aber auch Beruf und Berufung sein.

Von welchem Einkommen jemand lebte, unter welchen Bedingungen welche Art von Arbeit geleistet wurde, welche Berufe in einer Familie bevorzugt ausgeübt wurden, und wer in welcher Weise das Familieneinkommen erwirtschaftete, ist Teil von Biografien und Familiengeschichten. Umgekehrt wird Familien- und Personengeschichte erst dann besonders interessant, wenn die Arbeitswelt der Einzelnen und deren wirtschaftlichen Verhältnisse erkennbar werden. Fragen der Alltags-, Arbeits- und Wirtschaftsgeschichte sind insofern untrennbar mit genealogischen und biografischen Forschungen verbunden. 

Beim 6. Detmolder Sommergespräch 2009 werden die Referentinnen und Referenten Fragen der Arbeits- und Wirtschaftsgeschichte diskutieren und dabei beispielhaft Biografien und genealogische Zusammenhänge aufzeigen. Sie werden archivische und museale Quellen vorstellen, anhand derer z.B. die eigene Familiengeschichte und vergangene Arbeitssituation en weiter erforscht und besser verstanden werden können

Die Detmolder Sommergespräche richten sich an alle Interessierten. Im Vordergrund der Sommergespräche steht der Austausch von Wissenschaftlerinnen und Familienforschern, Archivarinnen sowie Vertretern der Behörden. Denn sie sind voneinander abhängig: Die einen produzieren das Schriftgut, das die anderen archivieren und für die Forschung bereit stellen; Wissenschaftler und Familienforscherinnen werten die Unterlagen bei ihrer Archivrecherche aus und stellen die Ergebnisse der Forschergemeinschaft zur Verfügung. Die Sommergespräche sind daher eine gute Gelegenheit, um über die Geschichte von Arbeit und Beruf, die historischen Quellen zu arbeitshistorischen Themen in Archiven und Museen sowie deren Auswertungsmöglichkeiten für die Genealogie und historische Forschung zu diskutieren.

6. Detmolder Sommergespräch am 24. Juni 2009
„…wie würde ich freudig an die Arbeit gehen, wenn ich meinen Beruf ausüben könnte…“. Arbeit, Beruf und Genealogie im Spiegel archivischer und musealer Quellen

Programm

9.30 Uhr-9.45 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen

9.45-10.30 Uhr
Arbeit und Beruf. Definitionen, historische Einordnung und genealogische Bezüge 
Dr. Julia Paulus, LWL-Institut für Regionalgeschichte / Universität Münster 

10.30-11.00 Uhr Kaffee 

11.00-12.15 Uhr

1. Sektion: Arbeit, Beruf und Familie, Teil I
Moderation: Dr. Bettina Joergens, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen

Arbeiten und Wirtschaften in vorindustrieller Zeit 
Dr. Stefan Gorißen, Universität Bielefeld

Genealogie und Berufsgeschichte – Verwandtschaftskreise und soziale Netze in der vorindustriellen Gesellschaft
PD Dr. Hermann Metzke, Deutsche Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände, Jena

12.15-14.00 Uhr Mittagspause

14.00-14.45 Uhr Führungen durch das Archiv (insgesamt 3 Führungen)

14.45-16.00 Uhr

1. Sektion: Arbeit, Beruf und Familie, Teil II
Fünfhundert lippische Ziegler: Lebensläufe und Karrieren
Prof. Dr. Jan Lucassen, International Institute of Social History, Amsterdam

Großmutter Bergarbeiterfrau – Enkelin Studentin. Weibliche Arbeits- und Berufsbiografien im Ruhrgebiet
Dr. Dagmar Kift, LWL-Industriemuseum Dortmund

16.00-16.15 Uhr Kaffeepause

16.15-17.30 Uhr

2. Sektion: „Zeugen“ der Geschichte von Arbeit und Beruf: behördliche Überlieferung, archivische und museale Materialien
Moderation: Dr. Christian Reinicke, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen 

Arbeit und Arbeitsbedingungen im Spiegel der Arbeitsgerichtsüberlieferung
Reinhard Wolf, ehem. Arbeitsgericht Detmold

Arbeitsorten auf der Spur mit musealen Quellen: Männerarbeit und Frauenarbeit am Beispiel der Hamburger Fischindustrie
Dr. Elisabeth von Dücker, (bis März 07) Museum der Arbeit, Hamburg

17.30-18.00 Uhr

Abschlussdiskussion

19.30 Uhr Nachtschicht im Museum
Führung durch das LWL Freilichtmuseum Detmold zum Thema „Arbeit“

Außerdem:
Lockeres Treffen am Vorabend (23.6.2009, ab 19 Uhr) im Brauhaus, Lange Straße 35 / Fußgängerzone, Detmold

Anmeldung:
Melden Sie sich bitte bis zum 10. Juni 2009 zur Tagung und zur Führung im LWL-Freilichtmuseum an, da die Teilnehmerzahl aus Platzgründen begrenzt ist. 
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Wer mit der Nennung seines Namens in einer Teilnehmerliste nicht einverstanden ist, teile dies bitte mit.

Adresse und Organisation:
Die Detmolder Sommergespräche sind eine Veranstaltung des Landesarchivs NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Detmold)

Ort und Kontakt:
Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe 
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Tel.: 05231/766-0
Fax: 05231/766-114
stadt@lav.nrw.de
www.archive.nrw.de   oder www.lav.nrw.de

Titelzitat aus: Else Schilfarth, Die psychologischen Grundlagen der heutigen Mädchenbildung, Bd. 1: Berufsgestaltung, Leipzig 1926, S. 134.

Notbüro des Kölner Stadtarchivs koordiniert nun die Hilfe

Das Historische Archiv der Stadt Köln ist, wie Ulrich Soénius (Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv, Köln) am 5. März in der Mailingliste der Archivschule Marburg mitteilt, wieder telefonisch und per Email erreichbar. Es wurde ein Notbüro im Kulturdezernat der Stadt Köln eingerichtet. 

Auch die Hilfsangebote werden ab sofort dort koordiniert: Personaleinsatz, Entscheidungen über Verlagerungen und spätere Restaurierungen werden nun von dort getroffen. 

Bisherige Hilfsangebote wurden an das Historische Archiv der Stadt Köln weitergeleitet. Etwaige weitere Angebote seien allein per Email an die Kölner Archivmitarbeiter zu richten, da die Telefonleitung derzeit noch für dringende Fragen freigehalten werden muss. 

» Die Emailanschriften lauten claudia.tiggemann-klein@stadt-koeln.de und monika.frank@stadt-koeln.de

Ulrich Soénius bleibt als VdA-Vorstandsmitglied weiterhin für die Rettungsmaßnahmen am Archivgut mit koordinierend tätig und vertritt den VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare vor Ort (ulrich.soenius@koeln.ihk.de).

Quelle: Ulrich Soénius, Archivliste der Archivschule Marburg, 5.3.2009