Zum 70. Jahrestag der "Option" in Südtirol soll diese im Rahmen einer internationalen Tagung in Bozen in einen europäischen Kontext gesetzt werden. Die Tagung zum Thema \“Umsiedlung und Vertreibung in Europa 1939-1955\“ wird vom Südtiroler Landesarchiv und der Arbeitsgruppe \“Geschichte und Region\“ ausgerichtet und findet am 6. und 7. Februar 2009 statt.
Option und Umsiedlung gelten als zwei der einschneidendsten politischen Ereignisse der Südtiroler Geschichte, nicht zuletzt deshalb, weil sie einen Graben in der Südtiroler Bevölkerung aufgerissen haben. Welche Rolle aber spielten die Südtiroler selbst in dieser Entwicklung? Waren sie nur Opfer fremder Entscheidungen? Oder war der Bruch innerhalb der deutschsprachigen Bevölkerungsgruppe schon wesentlich früher eingetreten? Diesen Fragen und nicht zuletzt jener nach der europäischen Verortung der Südtiroler Umsiedlung gehen Experten bei der Tagung nach.
Fünfzehn Historiker aus dem In- und Ausland werfen im Rahmen der Tagung an der Freien Universität Bozen einen Blick auf die Umsiedlung als Element totalitärer Bevölkerungspolitik. Sie werden gleichzeitig versuchen, Gemeinsamkeiten der verschiedensten Umsiedlungsvorhaben aufzuzeigen: in den Zielvorstellungen, den politischen Entscheidungsprozessen, der Planung, der Entfesselung von Gewalt oder den politisch-administrativen Rahmenbedingungen. \“Die Erinnerung an die Südtiroler Umsiedlung vor 70 Jahren führt weit hinaus aus der Enge ethnischer Selbstreferenz und hat nichts an Aktualitätsbezug verloren\“, so die Organisatoren der Tagung.
Eröffnet wird die Tagung \“Umsiedlung und Vertreibung in Europa 1939–1955: Zum 70. Jahrestag der Südtiroler \’Option\’\“ am Freitag, 6. Februar, um 9.15 Uhr im Hörsaal D 102 der Freien Universität Bozen, Sernesistraße 1, von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, Christine Roilo, Direktorin des Südtiroler Landesarchivs, und Siglinde Clementi, Geschäftsführerin der Arbeitsgruppe \“Geschichte und Region\“.
Link: Das Programm der Tagung
Kontakt:
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I-39100 Bozen
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Quelle: Landespresseamt Bozen, Pressemitteilung, 29.1.2009