Spruchkammerakten des Regierungsbezirks Stuttgart online

Knapp eine halbe Million Spruchkammerakten liegen im Staatsarchiv Ludwigsburg und geben Auskunft über ebenso viele Schicksale während der NS-Zeit. War die Recherche bisher recht umständlich, so erleichtert nun die digitale Erfassung den Zugriff ganz wesentlich.

Nachdem die Verzeichnung der fast 500.000 Entnazifizierungsakten im Staatsarchiv Ludwigsburg vor kurzem abgeschlossen wurde, können in der nächsten Zeit die Teile der Findbücher, die keinen archivrechtlichen Sperrfristen mehr unterliegen, im Internet zugänglich gemacht werden. Im Online-Archivinformationssystem des Landesarchivs Baden-Württemberg sind künftig die Akten derjenigen Personen, deren Geburtsdatum mindestens 110 Jahre zurückliegt, nachgewiesen.

Viele Jahre hat es gedauert, bis die 500.000 Akten aus dem Bereich des Regierungsbezirks Stuttgart vollständig in einer Datenbank aufgenommen waren. Bis zu zwei Stunden habe man bisher gebraucht, um eine Akte über die zahlreichen, unvollständigen Karteien zu suchen, schätzt Dr. Stephan Molitor, der im Staatsarchiv für die Aktenerschließung zuständige Referatsleiter. Jetzt, nach Abschluss des Mitte 1999 begonnenen Projekts, benötige man via Mausklick nur noch Sekunden.

Benutzer finden die Findbücher über die Verfahrensakten der verschiedenen Spruchkammern in der Liste der Online-Findbücher oder direkt in der Beständeübersicht unter den Beständen aus dem Ressort des Befreiungsministeriums. Ist die Spruchkammer, vor der der Fall verhandelt wurde, nicht bekannt, kann für Recherchen nach einer Akte auch die Gesamtsuche eingesetzt werden, wobei im Erweiterten oder Expertenmodus zweckmäßigerweise als Archivalientyp \“Spruchkammerakte\“ markiert werden sollte. Die ermittelten Akten können danach mit Hilfe des elektronischen Bestellsystems zur Einsichtnahme in den Lesesaal vorbestellt werden. Wer eine Kopie der Akte wünscht oder nicht fündig wird (z. B. weil das Geburtsdatum der gesuchten Person noch nicht 110 Jahre zurückliegt), kann sich direkt an den Lesesaal des Staatsarchivs Ludwigsburg wenden (Tel.: 07141/18-6337 oder 18-6338, email: staludwigsburg@la-bw.de).

Die verschiedenen Findbücher werden sukzessive im Internet freigeschaltet, beginnend mit den bereits online verfügbaren Akten der Heimatspruchkammer in Ludwigsburg (Bestand EL 902/15).

Archivleiter Dr. Peter Müller bezeichnet es als eine der größten Herausforderungen des Archivs, diese und viele weitere, zumeist personenbezogene Dokumente aus der Nachkriegszeit – ob Volkszählungsakten, Akten über Vermögenskontrolle und -rückerstattung, Entnazifizierung oder Wiedergutmachung – für künftige Generationen konservatorisch zu erhalten und mit modernen elektronischen Mitteln recherchierbar und damit leichter zugänglich zu machen.

Kontakt:
Staatsarchiv Ludwigsburg
Arsenalplatz 3
71638 Ludwigsburg
Telefon: 07141/18-6310
Telefax: 07141/18-6311
staludwigsburg@la-bw.de

Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg, Pressemitteilung, 19.2.2008; Uwe Mollenkopf, Bietigheimer Zeitung, 14.2.2008

Tag der offenen Tür im Stadtarchiv Bielefeld

Die Archive in Deutschland wollen mit dem nunmehr 4. TAG DER ARCHIVE der breiten Öffentlichkeit ihre Aufgaben, Leistungen und Inhalte präsentieren. Beim Thema \“Heimat und Fremde\“ wird der Identität stiftende Charakter der kulturellen Überlieferung in den Archiven deutlich.

Mehrere hundert Archive werden ihre Türen wieder weit öffnen: Von mittelalterlichen Urkunden bis hin zu heutigen Datenbanken reicht das Spektrum der Unterlagen, die für die Erforschung der Vergangenheit und das Verständnis unserer Gegenwart gesichert werden. Wie spannend, unterhaltsam und nachdenklich machend dieses Archivgut sein kann, das ist am TAG DER ARCHIVE zu sehen.

Am Samstag, 1. März 2008 nimmt das Institut Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld erstmalig am bundesweiten TAG DER ARCHIVE teil. Unter dem vom Berufsverband VdA ausgegebenen Motto \“Heimat und Fremde\“ bieten Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek ein buntes Programm an:

11 Uhr: Archivführung \“Heimat und Fremde\“
12 Uhr: Ausstellungsführung \“Architektur der Kaiserzeit in Bielefeld (1871-1918)\“
13 Uhr: Filmvorführung \“50 Jahre Sennestadt\“
14 Uhr: Archivführung \“Bielefelder Stadtgeschichte\“
15 Uhr: Filmvorführung \“Leben und Hoffen in den Ruinen\“
10-16 Uhr: Publikationenverkauf, Preisausschreiben, Bücherflohmarkt, Buchausleihe

Etwa 40 Millionen Blatt Papier in Akten, 600 Urkunden ab dem Jahr 1240, über 60.000 Fotos, 5.000 Plakate, 7.000 Karten, Lokal- und Regionalzeitungen ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts und mehr als 100.000 Bücher enthalten Informationen zur Geschichte Bielefelds, Ravensbergs und Westfalens.

Links:

Kontakt:
Dr. Jochen Rath
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek
Rohrteichstr. 19
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 516846
Fax: 0521 516844
jochen.rath@bielefeld.de 
www.bielefeld.de/de/biju/stadtar/

Restaurierung und wissenschaftliche Erschließung der Sammlung Kutzbach in Trier

Das Trierer Stadtarchiv beherbergt einen für die bauhistorische Erforschung der Stadt Trier einzigartigen Schatz. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Sammlung handgezeichneter Pläne und Skizzen Trierer Bauten aus der \“Sammlung Kutzbach".

In einer gerade angelaufenen Aktion lässt das Stadtarchiv Trier die Pläne der Sammlung Kutzbach mithilfe von Fördergeldern des Landes Rheinland-Pfalz in Höhe von 15.000 € restaurieren. Begleitend dazu erfolgt in Kooperation mit Prof. Dr. Andreas Tacke aus dem Fach Kunstgeschichte der Universität Trier die wissenschaftliche Erschließung und Dokumentation der Sammlung. Die Leitung der Maßnahme im Stadtarchiv liegt bei Dipl.-Archivar Bernhard Simon, der auch den wissenschaftlichen Nachlass Kutzbachs betreut.

Friedrich Kutzbach (1873-1942) war seit 1921 als Stadtkonservator in Trier tätig. Seine Verdienste um die Erhaltung und Wiederherstellung historischer Bausubstanz seiner Heimatstadt können kaum überschätzt werden. Zahlreiche Großbauten, Bürgerhäuser und architektonische Details an Gebäuden der Stadt wurden von ihm erforscht, dokumentiert und zeichnerisch rekonstruiert. Die entsprechenden Pläne bildeten nach dem Krieg häufig die Grundlage zum Wiederaufbau der zerstörten Gebäude. Ein besonderes Verdienst erwarb Kutzbach sich durch die Rettung des zum Abbruch vorgesehenen Simeonstifts. 
Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink wertet das Zusammenspiel von Restaurierung und Dokumentation als einzigartigen Glücksfall: \“Hier werden über die Grenzen einzelner Trägerschaften hinaus gemeinschaftliche Kräfte wirksam, die auf die Erhaltung und Erschließung eines guten Stückes trierischer Kultur in seiner reinsten Form abzielen.\“ 

Kontakt:
Stadtarchiv Trier
Weberbach 25
54290 Trier
Tel.: 0651/718-4420/21/22
Fax: 0651/718-4428
www.stadtarchiv-trier.de

Quelle: idw-online, 20.2.2008

Online-Archiv jüdischer Schriftsteller aus Westfalen

Selbst Kenner der westfälischen oder der deutsch-jüdischen Literatur wissen wenig über jüdische Schriftsteller aus Westfalen. Das zeigen die neuesten Literaturgeschichten und Lexika. \“Doch es gab und gibt diese Autorinnen und Autoren. Ihre Spuren wurden – aus Gleichgültigkeit wie aus Vorsatz – übersehen, vergessen, verdrängt, getilgt\“, so die Herausgeber des Bandes "Westfälische Lebensstationen. Texte und Zeugnisse jüdischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Westfalen". Die LWL-Literaturkommission hat damit jetzt eine Anthologie vorgelegt, die 45 jüdische Autoren vorstellt. Entstanden ist sie im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts mit der Universität Paderborn, in dem die jüdische Literatur in Westfalen umfassend erschlossen und zugänglich gemacht wird.

Das Projekt \“Jüdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Westfalen\“ arbeitet seit 2000 daran, diese weitgehend unbekannte Literatur zu erschließen. Entstanden ist ein Archiv zur jüdischen Literatur in Westfalen, das über eine stetig wachsende Internetdatenbank (www.juedischeliteraturwestfalen.de) öffentlich zugänglich ist und inzwischen rund fünf Millionen Anfragen von Besuchern aus aller Welt erfahren hat.

Eine nun von der LWL-Literaturkommission für Westfalen vorgelegte Anthologie stellt 45 jüdische Autoren in Wort und Bild ausführlich vor. Die Herausgeber Dr. Iris Nölle-Hornkamp und Prof. Dr. Hartmut Steinecke legten dabei ein besonderes Augenmerk auf autobiografische Texte, die einen leichten und lebendigen Zugang zu den Verfassern herstellen. Wie die Herausgeber hervorheben, ist der Band keineswegs nur historisch von Belang. Über die Hälfte der Texte erschien im letzten halben Jahrhundert, einige wurden für den Band überarbeitet oder neu geschrieben.

Weiterführende Informationen über die Beiträge runden einen Band ab, der so unterschiedliche Charaktere wie den Mediziner und Religionsphilosophen Salomon Ludwig Steinheim, den Verleger Emil Herz, die Politikerin Jeanette Wolff, den Journalisten Felix Fechenbach, den Theatermann Paul Walter Jacob oder den in die USA ausgewanderten Germanisten Werner Vordtriede zu Wort kommen lässt.

Der Band ist bereits die neunte Veröffentlichung des vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit unterstützten Projektes. Sein Erscheinen wurde von der Kunststiftung NRW gefördert.

Info:
Iris Nölle-Hornkamp und Hartmut Steinecke (Hgg.):
Westfälische Lebensstationen. Texte und Zeugnisse jüdischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Westfalen. Mit Fotografien von Julian Voloj. 
Bielefeld: Aisthesis Verlag 2007
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen 27,
533 S., zahlr. Abb. Preis 24,80 Euro. ISBN 978-3-89528-649-0

Quelle: LWL, Pressemitteilung, 19.2.2008

Bottrop am Tag der Archive

Wenn am 1. März 2008 bundesweit der \“Tag der Archive\“ stattfindet, dann nutzt auch das Bottroper Stadtarchiv die Gelegenheit, um sich und seine Bestände der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Von 11 bis 15 Uhr sind die Türen zum Stadtarchiv im Kulturzentrum August Everding an der Blumenstraße weit geöffnet. Führungen durch die Archivräume und Präsentationen der Archivbestände bieten Einblicke in das \“Gedächtnis der Stadt\“. 

Darüber hinaus wird ein interessantes Programm geboten: Der \“Tag der Archive\“ steht unter dem Motto \“Heimat und Fremde\“ – und so wird der Historiker Andreas Kamp ab 11.15 Uhr in Bottrop ein Referat über die Zuwanderung oberschlesischer Bergleute im 19. Jahrhundert halten. Yasar Yardim, der als 16-Jähriger ins Ruhrgebiet kam und lange Jahre im Bergbau arbeitete, wird ab 11.45 Uhr die Situation der türkischen Gastarbeiter zu Beginn der 1960er-Jahre aus seiner eigenen Erfahrung schildern. 

Ab 14 Uhr steht das Thema \“Der Ruhrkampf. Franzosen und Belgier im Ruhrgebiet 1921-1925\“ mit einer Vorführung des Filmes \“La Bataille de la Ruhr\“ auf dem Programm. Außerdem gibt es Führungen durch die Räume des Stadtarchivs Bottrop, historischer Dokumente und Fotos zum Thema „Heimat und Fremde\“ werden präsentiert stadtgeschichtliche Veröffentlichungen des Stadtarchivs verkauft.

Kontakt:
Stadtarchiv Bottrop 
Heike Biskup
Blumenstraße 12-14
Tel.: 02041/703754
Fax: 02041/703833 
stadtarchiv@bottrop.de

Quelle: Pressedienst der Stadt Bottrop, Pressemitteilung, 15.2.2008

Vom Umgang mit dem kulturellen Erbe Kirchenbuch – der etwas andere Tätigkeitsbericht des Landeskirchlichen Archivs Kassel

Für das Jahr 2007 präsentiert sich der Tätigkeitsbericht des Landeskirchlichen Archivs Kassel erstmalig in einer erweiterten Form. Die neue Form trägt der wachsenden Stellung des Archivs als Dienstleister der Kirchenverwaltung wie auch als Zentrum kirchengeschichtlicher Forschung und historischer Bildungsarbeit angemessen Rechnung. Basis und Grundlage aller Archivarbeit bleibt dabei das Archivgesetz der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Kirchenbücher dokumentieren wie keine andere Quelle christliche Traditionen und stehen deshalb im Zentrum der Projektarbeit des Landeskirchlichen Archivs Kassel. Dieser zentralen Quelle mit hohem kirchlichen Identifikationsfaktor und kulturellen Wert widmet sich das Archiv gleich in drei Projekten. 
Im Bereich der Kernaufgabe „Sichern und digitales Erschließen“ sind das Projekt Einbandfragmente und das Projekt Kirchenbuchportal zu nennen. Beiden Projekten liegen Kooperationen mit ganz unterschiedlichen Einrichtungen zugrunde, zu nennen sind die Universität Kassel und der Verband kirchlicher Archive in der EKD. In einer weiteren Kooperation mit der Universität Marburg ist das Projekt Auswertung von Kirchenbüchern unter sozialgeschichtlichen Fragestellungen angelaufen. Schale und Kern der Kirchenbücher – Einbände und sozialgeschichtliche Inhalte der Kirchenbücher werden gesichert und erschlossen. Und auch die Genealogen dürfen sich freuen – auf das Kirchenbuchportal. 

\"Tätigkeitsbericht

Im Bereich der Kernaufgabe „Nutzbarmachen – Historische Bildungsarbeit“ hat sich das Landeskirchliche Archiv Kassel als Dienstleister für Forschung und Öffentlichkeit neu aufgestellt. Daneben läuft nun schon im dritten Jahr die Wanderausstellung zur Zweiten Reformation in Hessen-Kassel erfolgreich weiter. 

Das Landeskirchliche Archiv Kassel hatte im Bereich der Kernaufgabe „Aufbewahren“ in diesem Jahr ein Jubiläum zu begehen. Das „Kasseler Modell der natürlichen Magazin-Klimatisierung“ wurde zehn Jahre alt.

Neben der Projektarbeit bietet das Landeskirchliche Archiv weitere vielfältige Fachleistungen zu den Produkten „Sicherung und Erschließung von Archivgut“ und „Bereitstellung und Vermittlung von Archivgut“. Die Aufbereitung der statistischen Daten trägt bereits der bevorstehenden Novellierung des Kirchlichen Finanzwesens Rechnung. Die Zahlen präsentieren sich eingeteilt in Ressourcen (Haushalt und Personal) und zwei Produkte des Archivs: Sicherung und Erschließung von Archivgut (Input) und Bereitstellung und Vermittlung von Archivgut (Output). 

Info
Bettina Wischhöfer, Vom Umgang mit dem kulturellen Erbe Kirchenbuch und andere „Archivgeschichten“ – Tätigkeitsbericht des Landeskirchlichen Archivs Kassel 2007 (Schriften und Medien des Landeskirchlichen Archivs Kassel 24), Kassel 2008
ISBN 978-3-939017-05-1, 52 Seiten, € 5,- 

Auch als Download unter: www.ekkw.de/archiv

Stabwechsel beim LWL-Archivamt in Münster

Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Wolfgang Kirsch, hat am Freitag, den 15. Februar 2008, den scheidenden Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen, Prof. Dr. Norbert Reimann, verabschiedet und seinen Nachfolger Dr. Marcus Stumpf begrüßt.

Der LWL-Direktor würdigte Reimanns Verdienste in den 21 Jahren an der Spitze des Amtes. Er habe sich zum Beispiel in der Aus- und Fortbildung verdient gemacht, aber auch die elektronische Datenverarbeitung und neue Methoden zum Erhalt von Archivalien vorangetrieben.

Reimanns Nachfolger Dr. Marcus Stumpf war bisher stellvertretender Leiter des Technischen Zentrums im Landesarchiv Nordhein-Westfalen in Münster. Nach Studium in Mainz, Aachen und Bonn promovierte Stumpf 1998 in München mit einer kritischen Edition der Bamberger Heiligenvita Kaiser Heinrichs II. 

\"Dr.

Abb.: LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch, Prof. Dr. Norbert Reimann und Dr. Marcus Stumpf (v.l.n.r.) (Foto: LWL)

Das LWL-Archivamt für Westfalen, 1927 gegründet als Archivberatungsstelle der Provinz Westfalen, hat als Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit 30 Beschäftigten zur Aufgabe, die Archive nichtstaatlicher Träger, also die kommunalen, kirchlichen und privaten Archive in Westfalen-Lippe, fachlich und technisch zu beraten und zu unterstützen.

Darüber hinaus beherbergt das LWL-Archivamt das eigene Archiv des Landschaftsverbandes und das Archivdepot der Vereinigten Westfälischen Adelsarchive. 

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3887
Fax : 0251/591-269
LWL-Archivamt@lwl.org

Quelle: LWL, Pressemitteilung, 15.2.2008

Von Aufseß-Familienarchiv wird neu erschlossen

Eines der wichtigsten Adelsarchive im süddeutschen Raum, das Familienarchiv derer von Aufseß, enthält Urkunden, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Das rund 150 Laufmeter große Archiv enthält Informationen über den Herrschafts- und Wirkungsbereich von Haus von Aufseß in der Fränkischen Schweiz.

Nach achtjähriger Vorbereitung ist nunmehr ein Projekt zur Neuerschließung des Familienarchivs vorgestellt worden. In zweieinhalb Jahren sollen das Inventar und die Neuordnung abgeschlossen sein und das Archiv öffentlich genutzt werden können. Es sind zugleich konservatorische Maßnahmen, insbesondere die Mikroverfilmung, zur langfristigen Sicherung der Archivalien geplant.

Die Neuerschließung, deren Gesamtkosten sich auf 114. 000 Euro belaufen, wird durch zahlreiche öffentliche Zuschüsse möglich. Aus der Oberfrankenstiftung werden 39.000 Euro erwartet, aus dem Kulturfonds des Freistaates Bayern 25.000€, von der Gemeinde Aufseß 20.000, vom Landkreis Bayreuth 10.000 und als Eigenleistung der Familie von Aufseß sind 20.000 Euro eingeplant.

Die Leitung des Projektes übernimmt Florence de Peyronnet-Dryden, Diplom-Archivarin aus Bamberg. Auftraggeber sind die Familie von Aufseß und die Gemeinde Aufseß. Das Staatsarchiv Bamberg und der Kreisarchivpfleger Dr. Konrad-Röder beratend tätig.

Quelle: Nordbayerischer Kurier, 10.2.2008

Sparkassen-Stiftung unterstützt Mikroverfilmung von Urkunden in Bad Salzungen

Wenngleich beim großen Stadtbrand 1786 viele historische Unterlagen vernichtet worden sind, befinden sich im Stadtarchiv Bad Salzungen mehr als 200 Urkunden aus 700 Jahren Stadtgeschichte. Eine der bedeutsamsten Urkunden stammt aus dem Jahr 1321. Darin verzichtet der Abt von Fulda auf die Rechte der Salzlagerstätten-Ausbeutung.

Da sich viele der alten Urkunden in einem bedauernswerten Zustand befinden, will die Stadt Bad Salzungen diese nach und nach restaurieren, mikroverfilmen und einscannen. Unterstützung erhält die Stadt dabei von der Stiftung der Wartburg-Sparkasse. Heimatpflege sei wichtig „und besonders dieses Kulturgut muss gepflegt werden“, so Michael Roth, Leiter des Vorstandsbüros der Wartburg-Sparkasse. 2.100 Euro werden aus den Zinserträgen des eine Million Euro umfassenden Stiftungskapitals zur Verfügung gestellt.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Salzungen
Stadtverwaltung
Karl-Liebknecht-Straße 8 
36433 Bad Salzungen 
Telefon: 03695/621021 
Fax: 03695/8509546 
stadtarchiv@badsalzungen.de

Quelle: Freies Wort, 16.2.2008

Neuer Besucherrekord im Staatsarchiv Ludwigsburg

Einen neuen Besucherrekord konnte das Staatsarchiv Ludwigsburg im Jahr 2007 verzeichnen. Nicht nur in den Lesesaal kamen mehr Besucher als jemals zuvor, stark wachsenden Zuspruch erfuhren auch die archivpädagogischen Angebote des Archivs. Insgesamt zählte man in Ludwigsburg 2.612 Benutzertage, was einer Steigerung von 16,4% gegenüber dem Vorjahr (2.244) entspricht. Damit setzte sich der Trend der Vorjahre fort. Insgesamt stieg die Zahl der Besucher in Ludwigsburg in den letzten fünf Jahren um mehr als 70 Prozent.

Einen noch deutlicheren Zuwachs verzeichneten die archivpädagogischen Angebote des Archivs. Im Jahr 2007 wurden insgesamt 2.971 Teilnehmer (in 138 Gruppen) an solchen Veranstaltungen gezählt, darunter 2.632 Schülerinnen und Schüler (in 110 Gruppen) – reine Vortragsveranstaltungen und Ausstellungsbesucher sind dabei nicht mitgezählt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 83,4 % (1.620 Teilnehmer); bei den Schülerveranstaltungen betrug der Anstieg sogar 143,7 % (2007: 1.080 Teilnehmer). Pro Woche besuchten im Durchschnitt mindestens zwei Schülergruppen das Archiv. Insgesamt kamen 2007 damit erstmals mehr \“junge\“ Archivbesucher ins Haus als Erwachsene.

Von dem positiven Trend profitierten auch die sonstigen Veranstaltungen des Archivs. Die Veranstaltungen, die in Kooperation mit anderen Einrichtungen auch außerhalb des Archivs durchgeführt wurden, mitgerechnet, wurden mehr als 5.000 Besucher gezählt. Die Veranstaltungen im Archiv besuchten mehr als 1.700 Personen.

Die erfreuliche Entwicklung nahm das Staatsarchiv Ludwigsburg zum Anlass, drei Benutzer des Jahres auszuzeichnen. Ulrich Gärtner, Heinrich Philippczyk und Achim Bonenschäfer, die den Lesesaal des Archivs im Rahmen ihrer familien- und regionalgeschichtlichen Forschungen im vergangenen Jahr jeweils mehr als 60 Mal aufgesucht hatten, wurden vom Leiter des Archivs mit einem kleinen Präsent geehrt.

Kontakt:
Staatsarchiv Ludwigsburg
Arsenalplatz 3
D-71638 Ludwigsburg
Telefon: 07141/18-6310
Telefax: 07141/18-6311
staludwigsburg@la-bw.de

Quelle: StA Ludwigsburg, Pressemitteilung, 8.1.2008