Förderverein übergibt Stadtarchiv Garbsen wertvolle Luftaufnahmen

Wie sich Garbsen in drei Jahrzehnten verändert hat, sieht man besonders gut \“von oben\“. Den Blick aus der Vogelperspektive auf alle Stadtteile hat der Fotograf Reinhard Demuss über einen Zeitraum von dreißig Jahren regelmäßig vom Flugzeug aus genossen und für Luftaufnahmen genutzt. 

Jetzt hat der heute 72-Jährige sein Luftbildarchiv aufgelöst und dem Stadtarchiv Garbsen insgesamt 160 Fotos inklusive aller Nutzungsrechte angeboten. Der StadtArchivVerein finanziert den Ankauf vollständig und überlässt dem Stadtarchiv damit einen wertvollen Fotobestand.

Die Sammlung wird gleichzeitig zu einer Mitmach-Aktion am 1. Garbsener Freiwilligentag ( Samstag, 13. September 2008). Ortskundige Helfer sind gefragt, die die Aufnahmen gemeinsam mit dem Stadtarchiv sichten und mit dem Material eine Ausstellung vorbereiten.

Kontakt:
Stadtarchiv Garbsen
Lehmstraße 1
30826 Garbsen 
Telefon (0 51 31) 45 44 – 25 und – 26 
Telefax (0 51 31) 45 44 – 27 
stadtarchiv@garbsen.de

Quelle: Stadt Garbsen, Bekanntmachung, 13.8.2008

Kindergarten-Jubiläen in Bayern und Starnberg

Aus Anlass des Doppeljubiläums "200 Jahre Kindergarten in Bayern, 70 Jahre Städtischer Kindergarten am Hirschanger in Starnberg" widmen sich ab Mitte September bis Mitte Oktober 2008 der Städtische Kindergarten am Hirschanger und das Stadtarchiv Starnberg in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse München Starnberg in zwei aufeinander folgenden Ausstellungen diesen beiden Themen. 

Den Auftakt bildet am 16. September 2008 ab 17:00 Uhr im Foyer der Kreissparkasse in Starnberg die vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen konzipierte Ausstellung \“200 Jahre Kindergarten in Bayern – Von der Bewahranstalt zur modernen Bildungseinrichtung\“, die bis zum 29.09.2008 läuft. Im Anschluss zeigen der Städtische Kindergarten am Hirschanger und das Stadtarchiv Starnberg vom 30.09.2008 bis zum 12.10.2008 die von beiden Insitutionen gemeinsam konzipierte Ausstellung \“70 Jahre städtischer Kindergarten am Hirschanger\“. Die Ausstellung gibt dem Besucher neben einem Überblick über die Entwicklung des Kindergartens am Hirschanger – von seiner Eröffnung als Nationalsozialistischer Volkswohlfahrtskindergarten (NSV-Kindergarten) im Jahr 1938 über die Wiedereröffnung als städtischer Kindergarten im Jahr 1946 bis hin zur modernen städtischen Bildungseinrichtung heutiger Tage- auch einen Einblick in die allgemeine Entwicklung des Kindergartenwesens in Starnberg. 

Die erste landgemeindliche (seit 1912 städtische) \“Kleinkinderbewahranstalt\“ in Starnberg ist im Jahr 1888 belegt. Zwischen 1911 und 1918 gab es daneben zahlreiche private Initiativen zur Gründung von Kindergärten. Ab 1918 wurde ein Raum im \“Blatternhaus\“ (Haus-Nr. 199, heutiger Sitz der Musikschule) zum Betrieb eines Kindergartens für 10 Mark im Monat angemietet. Der erste Neubau eines Kindergartens (Städtischer Kindergarten am Hirschanger) entstand erst 20 Jahre später, im Jahr 1938, unter nationalsozialistischem Einfluss. Die Kindergartentätigkeit wurde bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs aufrechterhalten. Erst in den letzten Kriegstagen kam es noch zur Plünderung des gesamten Kindergarteninventars. In den leerstehenden Räumen wurden zunächst obdachlose Starnberger Familien untergebracht. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs stand die Wiedereröffnung von Kindergärten wieder auf der Tagesordnung des provisorischen Starnberger Stadtrats (\“Aktionsausschuss\“). Der Abgeordnete des Aktionsausschusses, Prof. Dr. Hermann Uhde-Bernays (Germanist und Kunsthistoriker) hatte den Antrag auf Wiedereröffnung von Kindergärten in Starnberg am 18.06.1945 gestellt. Am 4. Februar 1946 wurde der Kindergarten am Hirschanger als erster städtischer Kindergarten nach dem Krieg wieder eröffnet. Mit dem permanent, und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg zu beobachtenden Bevölkerungsanstieg in Starnberg haben sich seit Anfang der 1960er Jahre bis heute in vier Gründungsphasen 14 weitere Kindergärten in städtischer, kirchlicher und privater Trägerschaft in Starnberg und seinen 1972 und 1978 eingemeindeten sechs Ortsteilen etabliert. 

Die Ausstellungen sind im Foyer der Kreissparkasse München Starnberg in Starnberg zu sehen und täglich geöffnet. 

Kontakt:
Stadtarchiv Starnberg
Matthias Röth und Wolfgang Pusch
Vogelanger 2
82319 Starnberg
Tel. 08151/772-160 oder 08151/772-161
matthias.roeth@starnberg.de
wolfgang.pusch@starnberg.de
www.starnberg.de

»Evangelische Zeugnisse aus Mark und Westphalen« gesucht

Knapp zwanzig Jahre lang, von 1832 bis 1851, amtierte Ludwig Josephson (1809-1877) als Pfarrer an der so genannten „Bauernkirche“ St. Pankratius in der großen lutherischen Kirchspielsgemeinde Iserlohn. Josephson, der es noch bis zum Superintendentenamt in Barth/Pommern brachte, veröffentlichte im Laufe seines Lebens zahlreiche Erzählungen und Gedichte. Er war zudem Herausgeber einer Predigtsammlung, die unter dem Titel „Evangelische Zeugnisse aus Mark und Westphalen“ zwischen 1838 und 1863 in sechzehn Bänden publiziert worden ist (ab Band 7 als „Evangelische Zeugnisse aus Westphalen“). 

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Abb.: Die Einladung zur Subskription von 1838 sowie zwei Ausgaben der "Evangelischen Zeugnisse aus Mark und Westphalen" von 1842

„In Erwartung des göttlichen Segens“ solle die monatliche Sammlung erscheinen, und zwar zum Preis von 24 Silbergroschen für die Jahreslieferung, wie es Josephson und sein bald darauf verstorbener Mitherausgeber, der Heedfelder Pfarrer Jean Pol, in ihrer „Einladung zur Subscription“ der „Evangelischen Zeugnisse“ ankündigten. Gedruckt worden sind die „zum Besten der Mission“ in Einzellieferungen von rund 24 Seiten Umfang erschienenen Hefte zunächst zwei Jahre lang in Unna, danach bei dem Olper Drucker und Gründungsmitglied der dortigen Evangelischen Kirchengemeinde Theodor Mietens. 

Bisherige Recherchen konnten allerdings keinen kompletten Bestand der bibliographisch ermittelten sechzehn Bände nachweisen. Viele Jahrgänge sind verschollen, von einigen existieren nur Einzellieferungen. Das Landeskirchliche Archiv Bielefeld, die Evangelische Kirchengemeinde Olpe und das Stadtarchiv Olpe sind auf der Suche nach der Zeitschrift, in der sich zahlreiche Predigten prominenter Geistlicher der westfälischen Landeskirche finden. 

Hinweise auf die kirchengeschichtlich und pastoraltheologisch wichtigen „Evangelischen Zeugnisse aus Mark und Westphalen“ nimmt das Landeskirchliche Archiv Bielefeld (archiv@lka.ekvw.de) oder die Evangelische Kirchengemeinde Olpe (dr.thieme@freenet.de) dankbar entgegen.

Kontakt:
Evangelische Kirchengemeinde Olpe
Dr. Hans-Bodo Thieme
Tel. 02761-61132
dr.thieme@freenet.de

Hebammen im Rheinland 1750-1950 (Call for Papers)

Anlässlich der Ausstellungseröffnung „200 Jahre Hebammenausbildung im Rheinland“ im Historischen Archiv der Stadt Köln am 14. Mai 2009 soll ein Wissenschaftliches Symposium die Hintergründe des Hebammenberufs in medizinischer Ausbildung, sozialer Praxis sowie politischer und religiöser Zielsetzung beleuchten. 

Im räumlichen Fokus steht das Rheinland zwischen Koblenz und dem Ruhrgebiet (ehemalige Preußische Rheinprovinz); darüber hinaus sind auch Vergleiche zu anderen nationalen und internationalen Gebieten erwünscht. Als Sektionen sind vorgesehen: Hebammenausbildung in der Zeit vor der französischen Besetzung; Geschichte der Hebammenlehranstalten; Soziale und bevölkerungspolitische Dimensionen des Hebammenberufs; Hebamme und Religion; Sektion mit freien Themen, die auch Pflege- und Körpergeschichte einschließt. Beiträge sind zu allen Sektionen noch möglich. 

Die Tagung ist öffentlich; eine Publikation der Beiträge sowie die Beantragung von Fördermitteln sind in Vorbereitung. Abstracts mit Titel und Kurzdarstellung (30 Zeilen) werden per Post oder e-mail bis 15. September 2008 erbeten an Prof. Dr. Dr. D. Schäfer.

Veranstalter:
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Medizinhistorisches Institut der Universität Bonn
Institut für Geschichte der Medizin der Universität Düsseldorf
Archiv des Landschaftsverbands Rheinland
Historisches Archiv der Stadt Köln
Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth

Kontakt:
Prof. Dr. Dr. D. Schäfer
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Joseph-Stelzmann-Str. 20, Geb. 42, 50931 Köln
ajg01@uni-koeln.de

Neue Leiterin des Diözesanarchivs Rottenburg eingeführt

Ende Juli 2008 ist Angela Erbacher im Rahmen einer Feierstunde der Diözese Rottenburg-Stuttgart ins Amt der Leiterin des Diözesanarchivs Rottenburg eingeführt worden. Der neuen Archivleiterin, die zuvor im sachsen-anhaltinischen Dessau tätig war und ihre jetzige Tätigkeit bereits am 1. Februar 2008 aufgenommen hatte, bescheinigte der Justitiar und Kanzler der Diözese, Professor Felix Hammer, ihre „Weitgereistheit und die immer wieder aufscheinende Freude, ganz Neues anzugehen und sich ungewohnten Herausforderungen zu stellen“, komme ihr „bestens zustatten“ bei der Leitung und Weiterentwicklung des Diözesanarchivs und dessen Anpassung an neue Herausforderungen. Als eine der unmittelbar anstehenden Aufgaben nannte Hammer etwa die Einführung der elektronischen Schriftgutverwaltung und die entsprechende Archivierung der Bestände. 

Die in Speyer geborene Angela Erbacher besuchte dort das Edith-Stein-Gymnasium der Dominikanerinnen, studierte in Mannheim Geschichte und Germanistik und legte dort das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Bei Wolfgang von Hippel, einem bekannten Professor für Neuere Geschichte, war sie dann als Wissenschaftliche Hilfskraft tätig, um sich später verschiedenen Forschungsprojekten zur neueren und neuesten Geschichte Südwestdeutschlands zu widmen. 

An der Archivschule Marburg und am Landeshauptarchiv Magdeburg absolvierte sie zwischen 1995 und 1997 das Archivreferendariat. Von 1997 bis Ende Januar 2008 war sie im Landesarchivdienst Sachsen-Anhalt in Oranienbaum, Magdeburg und Dessau tätig, seit 2003 als Leiterin der Abteilung Dessau des Landeshauptarchivs Magdeburg. 

Zum 1. Februar 2008 übernahm Angela Erbacher die Leitung der Schriftgutverwaltung und des Diözesanarchivs der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Neben ihren administrativen Aufgaben hat sich die neue Archivleiterin auch durch eine ganze Reihe von Fachveröffentlichungen mit großer thematischer Bandbreite einen Namen gemacht, teilweise zu historischen, teilweise zu archivpraktischen Themen. 

Neben ihrem Amt als Archivleiterin ist Angela Erbacher zugleich geborenes Mitglied in den Vorständen des Diözesangeschichtsvereins sowie des Rottenburger Sülchgauer Altertumsvereins

Kontakt:
Schriftgutverwaltung / Diözesanarchiv Rottenburg a.N. 
Eugen-Bolz-Platz 1 
72108 Rottenburg a.N 
Telefon: 07472 169-254
DAR@bo.drs.de

Quelle: Diözese Rottenburg-Stuttgart, Pressemitteilung, 22.7.2008; Schwäbisches Tagblatt, 25.7.2008

Stadtarchiv Mainburg wird grundlegend erschlossen

Seit Anfang November 2007 ist der Historiker Klaus Zethner M. A. aus Landau a.d. Isar damit beschäftigt, in den Archivräumen im Kellergeschoss des Rathauses der Stadt Mainburg Ordnung zu schaffen. Hier besteht immenser Nachholbedarf, da in der Vergangenheit die Beschäftigung eines Archivars zumeist aus finanziellen Gründen gescheitert ist.

Die Durchführung der Maßnahme zur Überarbeitung des historischen Stadtarchivs Mainburg und zur Erschließung des Verwaltungsarchivs der Stadtverwaltung erfolgt mit Hilfe von Fördermitteln der Bundesagentur für Arbeit im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Die EDV-gestützte Bewertung und Erschließung der über 850 Regalmeter Akten erfolgte nach Rücksprache mit dem Staatsarchiv Landshut und anderen hauptamtlich geführten Stadtarchiven. 

Die 14.500 Einwohner zählende Stadt Mainburg ist nicht nur geografischer Mittelpunkt des größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebietes der Welt, sondern hat auch seit alters her auch eine gewisse zentrale "Hauptstadtfunktion" im Hopfenland Hallertau

Kontakt:
Stadtarchiv Mainburg
Klaus Zethner
Marktplatz 1-4
84048 Mainburg
Telefon: 08751 704-57
Telefax: 08751 704-25
klaus.zethner@mainburg.de

Quelle: Hallertauer Zeitung, 13.8.2008

Kosten für Aachener »Haus für Integration und Identität« klettern um Millionen

Wenngleich politisch umstritten, hatte bereits Ende Juni 2008 der Liegenschafts- und Hauptausschuss der Stadt Aachen einstimmig die ersten Weichen für das interkulturelle Zentrum "Haus für Integration und Identität" im Aachener Ostviertel gestellt (siehe Bericht vom 19.6.2008). Auch das Stadtarchiv Aachen soll hier im im Rheinnadel-Industriebau seine neue Heimat finden.

Das Projekt sollte den städtischen Etat zunächst mit rund 6,1 Millionen Euro belasten. Nun jedoch sind die voraussichtlichen Kosten um satte 2,5 Millionen Euro gestiegen; der städtische Eigenanteil wird von der Verwaltung jetzt auf rund 8,6 Millionen Euro beziffert. Das Stadtarchiv, das Ende Juni noch mit 3,8 Millionen Gesamtbaukosten veranschlagt wurde, schlägt nun mit gut 4,8 Millionen Euro zu Buche. 

Als Begründung für die Kostenexplosion wird eine weitere Konkretisierung der Kosten mit dem Architekten benannt. Nun wird eine neuerliche Reaktion der Politik auf den drastischen Kostenanstieg erwartet, da ein zuvor ins Felde geführtes Einsparpotenzial des Projektes nicht mehr gegeben scheint.

Kontakt:
Stadt Aachen
52058 Aachen
Fon: 0241 / 432-0
stadt.aachen@mail.aachen.de

Quelle: Property Magazine, 12.8.2008; Oliver Schmetz, Aachener Zeitung, 11.8.2008

Fast 3.000 Nutzer recherchierten 2007 im Stadtarchiv Magdeburg

Das Magdeburger Stadtarchiv zählte im vergangenen Jahr 2007 2.908 direkte Nutzungen von Besuchern und Verwaltungsmitarbeitern. Dabei konzentrierten sich die Themen der Archivnutzung auf nahezu alle Bereiche der Stadtgeschichte sowie auf biographische, architektur-, wirtschafts-, und kulturgeschichtliche Themen.

Laut Geschäftsbericht der Stadtverwaltung wurden 2007 158 laufende Meter Schriftgut in das Archiv aufgenommen. Davon kamen 138 laufende Meter in das Verwaltungsarchiv und 20 in das Bauaktenarchiv. In das Endarchiv wurden 1.797 Akteneinheiten übernommen sowie entsprechend geordnet, verzeichnet und erschlossen. Der Bestand der Archivbibliothek stieg im vergangenen Jahr um 237 Bände. Auch die verschiedenen Sammlungen von Plakaten, Karten, Plänen, Bildern und Zeitungen wurden um zahlreiche Stücke erweitert. Zur Einsichtnahme wurden 14.079 Akteneinheiten und Sammlungsstücke in den Benutzersaal ausgelagert.

Die Mitarbeiter des Stadtarchivs Magdeburg erteilten im vergangenen Jahr insgesamt 6.062 schriftliche und mündliche Auskünfte. Die Recherchen erfolgten zum Beispiel für wissenschaftliche und heimatgeschichtliche Publikationen, Forschungsarbeiten von Wissenschaftlern, Studenten, Schülern und Heimatgeschichtsforschern sowie Ausstellungen und Recherchen von Medien und Journalisten. Andere Themen resultieren aus den Anforderungen verschiedener Behörden zur Rekonstruktion früherer Verwaltungsentscheidungen, zur Klärung offener Vermögensfragen oder zu Erbangelegenheiten. Die Bearbeitung kann in einigen Fällen mehrere Stunden betragen.

Kontakt:
Stadtarchiv Magdeburg
Fachdienstleiterin Dr. Maren Ballerstedt
Bei der Hauptwache 4
D-39104 Magdeburg
Telefon: 0391/ 5 40 25 15 
archiv@magdeburg.de

Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg, Pressemitteilung, 11.8.2008

Immer mehr Recherchewünsche im Stadtarchiv Witten

Das Stadtarchiv Witten muss seine Nutzerdienste wegen personeller Engpässe in den nächsten vier Wochen (bis zum 8. September 2008) einschränken. „Da wir die meisten unserer Bestände an verschiedenen Standorten magaziniert haben, können wir archivierte Verwaltungsakten, Unterlagen aus Nachlässen und einzelnen Sondersammlungen nur mit mehrtägigem zeitlichen Vorlauf und nach vorheriger Abstimmung ausheben,“ erklärt Dr. Martina Kliner-Fruck, Leiterin des Stadtarchivs Witten. „Diejenigen, die regelmäßig im Stadtarchiv forschen, sind dies bereits gewohnt. Sie vermeiden so längere Wartezeiten oder kommen nicht vergeblich.“ 

2007 betreute das Archivteam 600 Besucher und Besucherinnen. Mehr als 500 schriftliche Auskünfte konnten für wissenschaftliche, amtliche, „heimatkundliche“, schulische, gewerbliche und private Zwecke sowie für Medien erteilt werden. Ähnlich hoch war die Zahl der Auskünfte im telefonischen Auskunftsdienst zu Archivbeständen, Standardanfragen und für Erstberatungen. 

Die im Gebäude Ruhrstraße 69 befindlichen Unterlagen können selbstverständlich nach telefonischer Terminvereinbarung eingesehen werden. Das sind zum Beispiel die mikroverfilmten lokalen und regionalen Zeitungen seit 1848, stadtgeschichtliche Literatur, Chroniken und Festschriften, Adressbücher und Verwaltungsberichte, Ratsprotokolle nach 1945 und Postkartensammlungen. 

Genutzt wird das Stadtarchiv nicht nur von der internen Verwaltung, sondern auch von externen Verwaltungen der Bundesrepublik, von Laienforschern und -forscherinnen, die zur Geschichte der Stadt und Region arbeiten, darunter auch Schülerinnen und Schüler. Anfragen für die wissenschaftliche Forschung und für die Familienforschung kommen aus aller Welt. „Mit zunehmender Internetnutzung und der Verkürzung der Kommunikationswege sind die täglichen Anfragen an uns enorm gestiegen. Gleichzeitig bewirkt die Schnelllebigkeit unserer Zeit ein verstärktes Interesse an der Vergangenheit. Man gräbt, wo man steht. Archive müssen einerseits das Recht auf Information bedienen, andererseits aber auch die Überlieferung der Gegenwart für die Zukunft und zukünftige Generationen sichern,“ so Dr. Martina Kliner-Fruck. 

Für das Team des Stadtarchivs Witten ist dies nicht immer einfach, denn in den Köpfen vieler existiert immer noch das Bild von Archiven des 19. Jahrhunderts als verstaubte Geheimkammern, in denen zwischen Spinnweben der Archivar vor sich hinschlummert. Im 21. Jahrhundert sind Archive längst moderne Dienstleister. Sie sind unverzichtbar für die Wahrung der Rechtssicherheit und das Recht auf Information. Gleichzeitig sichern sie das kulturelle Erbe und sind als Kommunalarchive das zentrale Gedächtnis einer Stadt.

Wer das Stadtarchiv nutzen möchte, sollte sich vorher mit dem Team telefonisch in Verbindung setzen.

Kontakt:
Stadtarchiv Witten
Ruhrstraße 69
58452 Witten
Tel.: 02302/581-2415 oder 581-2416
Tel. für die Mikrofilmleseplätze: 02302/581-2438
stadtarchiv@stadt-witten.de

Quelle: Stadt Witten, Pressemitteilung, 11.8.2008

Münster-Sammlung fürs Stadtarchiv

Seit 1970 hat Bernd Löckener aus Münster-Coerde auf Flohmärkten gezielt nach Dingen geschaut, die sich auf Münster beziehen. So trug er Originale und zum Teil auch Unikate zusammen. Jetzt übergab der Sammler seine Unterlagen der stellvertretenden Leiterin des Stadtarchivs Münster, Anja Gussek, und ihrer Mitarbeiterin Anke Wollenweber sowie Praktikantin Hannah Mühlenjost. „Ich möchte nicht nur für mich sammeln. Sondern langfristig sicherstellen, dass die Öffentlichkeit auch etwas davon hat“, sagt Bernd Löckener gegenüber der Ibbenbürener Volkszeitung.

36 Akten, acht Alben und 35 Sonderbeilagen von Zeitungen umfasst die Sammlung Löckeners. Zum Münster-Archiv zählt ein Personenregister, ein weiteres über Institutionen, Vereine, Verbände und Organisationen, und es gibt ein topographisches Archiv über Häuser und Straßen. Zu den Originalen zählen unter anderem ein Text „Soffie von Gievenbeck“, um 1900 von der Abendgesellschaft Zoologischer Garten herausgegeben, ebenso wie ein Brevier über das Clemenshospital von 1843. Es gebe unter anderem Sonderakten zum Gymnasium Paulinum, zum Luftkrieg und zu Bombenschäden 1940 bis 1945, zum Musikverein Münster, Wissenswertes vom Nevinghoff oder die Feldpostkorrespondenz einer Mutter mit ihrem Sohn.

Das Stadtarchiv Münster erhält rund fünfmal im Jahr Unterlagen aus privater Hand, nicht immer jedoch bereits so gut aufbereitet wie die Münster-Sammlung des Heimatforschers Bernd Löckener. 

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de

Quelle: Katrin Jünemann, Ibbenbürener Volkszeitung, 5.8.2008