Sammlung des Naumburger Ex-Archivars wird ausgestellt

Das Naumburger Stadtmuseum Hohe Lilie wird voraussichtlich ab Ende der Woche eine Sonderausstellung präsentieren, die erstmals öffentlich eine besondere Sammlung von Gemälden, Grafiken, Büchern, Fotografien, Fotoalben, Briefen, Zeitungen, Kartenwerken, Skulpturen, Radierungen, Handschriften und weiteren Archivalien vorstellt. Es handelt sich um rund 1000 Einzelstücke, die fast fünf Jahre lang in einer Asservatenkammer im Stadtarchiv Naumburg gelagert waren, nachdem sie Ende 2003 von der Polizei im Rahmen von Hausdurchsuchungen beim ehemaligen Archivar der Stadt Naumburg beschlagnahmt worden waren (siehe Bericht vom 30.1.2004). 

Mit dem von 1973 bis 1994 bei der Stadt Naumburg beschäftigten Mann wurde nach mehreren Ermittlungsverfahren, Klageversuchen und Gerichtsverhandlungen wegen des Verdachts der Unterschlagung im August 2008 ein rechtskräftiger Vergleich erzielt. Die Stadt hat dem Ex-Archivar 22 der 1.030 beschlagnahmten Sachen, u.a. ein Album mit Geldscheinen, herausgegeben, der große Restbestand bleibt nun aber unwiderruflich im Besitz Naumburgs. 

Bevor die Sammlung in die Archive des Stadtmuseums bzw. des Stadtarchivs wandert und wissenschaftlich aufgearbeitet wird, kann sie aber in der Hohen Lilie besichtigt werden. 

Kontakt:
Museum Hohe Lilie
Markt 18
06618 Naumburg
Tel. 03445-703503

Quelle: Helga Heilig, Mitteldeutsche Zeitung, 10.10.2008

Digitales Firmenerbe in Gefahr

Begleitend zur "Systems", der Business-to-Business-Messe für Informations- und Kommunikationstechnologie, die vom 21. bis 24. Oktober 2008 in München stattfindet, stellt die Financial Times Deutschland (FTD) in Rahmen einer Artikelserie Unternehmenslösungen und -beiträge zu aktuellen Herausforderungen auf dem IT-Sektor vor. Christian Keitel, beim Landesarchiv Baden-Württemberg für den Aufbau des Digitalen Archivs verantwortlich, und Ulrike Gutzmann, Archivarin in der Abteilung Historische Kommunikation bei Volkswagen in Wolfsburg, werden zur Zukunft der digitalen Dokumente in Unternehmen befragt.

Die Problemanzeige ist bekannt: Firmenkommunikation nach innen und außen erfolgt zunehmend papierlos, Dokumente werden digital nachgehalten. Dies stellt die Archivare vor besondere Herausforderungen, insbesondere in Unternehmen, wo Archivierung keine Pflichtaufgabe darstellt. Auf der anderen Seite gibt es breite Digitalisierungspraktiken, so bei Daimler, wo beispielsweise allein die internen Publikationen jährlich drei Europaletten füllen. Daher gehöre es bei den Stuttgarter Autobauern bereits zum Alltag, Archivpapiere durch das Einscannen und Einordnen in Datenbanken in vermeintlich leicht nutzbare digitale Information umzuwandeln.

Die Digitalisierungstechnik ändere das Archivwesen allerdings radikal. Heute komme es darauf an, sich schon vor dem Erzeugen eines Dokumentes im Klaren zu sein, wie es weiter genutzt werden soll, so Ulrike Gutzmann. Auch in ihrer digitalisierten Form können Unternehmensunterlagen zur Plage werden, wenn unterschiedslos alles eingescannt und abgespeichert wird. Bislang seien nur wenige Firmen so weit, die digitale Archivierung ihrer Unterlagen strategisch anzugehen.

Viele Firmen verzichten auf Archive, da ihr Nutzen für das operative Kerngeschäft vielfach nur auf den zweiten Blick erkennbar wird. Erst wenn die Konzernjuristen oder Behörden Einblick in alte Verträge nehmen wollten oder die Marketingabteilung klassische Broschüren aus den 60er Jahren zur Gestaltung neuer Kampagnen benötigte, zeige sich der Wert von Archivarbeit. 

Ein Problem sei in Deutschland das heillose Durcheinander in Bezug auf technologische und methodische Standards des Archivierens. Nahezu jede Archivierungsstelle, sei es nun bei den Ländern, bei den Kommunen oder in der Privatwirtschaft, lege ihre Dokumente nach eigenen Methoden ab und stelle sehr individuelle Anforderungen an die zu verwendende Software. 

Hinzu komme, dass es für die digitale Langzeitarchivierung mehrere Verfahren gebe. Ein Teil der Fachleute setze heute darauf, die aufbewahrten Informationen fortlaufend in neue Formate zu überführen, erläutert Christian Keitel. Alternativ könne alles im Originalformat belassen und Übersetzungssoftware programmiert werden, um die Originaldaten zu lesen. Beide Verfahren bedeuten für die Archivare viel Arbeit, seien aber notwendig, um die digitalen Dokumente auch auf zukünftiger Computertechnik noch lesen zu können. 

Neben dem permanenten Abspeichern von Unterlagen in neuen Formaten und dem Entwickeln immer neuer Übersetzungssoftware, um alte Daten lesen zu können, ist auch eine industrieweite Standardisierung ein wirksames Mittel gegen das Verschwinden archivierter Unterlagen im Daten-Nirvana. 

In einigen Bereichen der Digitaltechnologie sei die Standardisierung immerhin schon so weit fortgeschritten, dass die Gefahr des Verlustes digitaler Daten weitgehend gebannt sei. Für Text- und Bilddaten gebe es bereits zukunftssichere Standard-Formate, sagt Ulrike Gutzmann. Bei Zeichnungen gebe es sie dagegen noch nicht. Und die Archivierung von E-Mails oder Webseiten sei noch nicht einmal ansatzweise geklärt. 

Quelle: Lars Reppesgaard und Wilko Steinhagen, Financial Times Deutschland, 11.10.2008

Plakataktion des Nürnberger Stadtarchivs zu Hegel

„Auch Philosophen können irren“ steht über einer Serie von fünf Plakaten, die das Stadtarchiv Nürnberg anlässlich des 200. Jahrestags der Ankunft Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1770-1831) in Nürnberg herausgibt. Unter Überschriften wie „Auweia, Hegel“, „Oh Gott, Hegel“ oder „Mann, Hegel“ greifen sie in Fotomontagen Zitate des Philosophen auf. 

Die Plakate können im Stadtarchiv Nürnberg sowie im Bürgerinformationszentrum (Rathaus) käuflich erworben werden. Der Einzelpreis beträgt 2,50 Euro, die Plakatserie mit fünf Motiven kostet 10 Euro. Auf der Internetseite des Stadtarchivs Nürnberg www.stadtarchiv.nuernberg.de kann man die Hegel-Plakate ansehen. 

Im Herbst 1808 kam der Philosoph nach Nürnberg. Der damals 38-Jährige hatte das Angebot erhalten, Rektor des Egidiengymnasiums zu werden. Bis 1816 weilte der „Weltgeist“ in der ehemaligen Reichsstadt an der Pegnitz. Hier verfasste er sein zentrales Werk „Die Wissenschaft der Logik“ und verheiratete sich mit der Patriziertochter Marie von Tucher. Anlässlich des 200. Jahrstags dieses historischen Datums finden in Nürnberg zahlreiche Veranstaltungen statt. 

Links:

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 0911/231-2770 und 2771
Telefax: 0911/231-4091

Quelle: Presse- und Informationsamt Stadt Nürnberg, Nachrichten aus dem Rathaus Nr. 1084, 9.10.2008

Stadtarchiv Ahrensburg zieht um

Auf mehrheitlichen Beschluss des Hauptausschusses wird der ehemalige Heizöl-Raum des Rathauses der Stadt Ahrensburg für 265. 000 Euro umgebaut, damit das Stadtarchiv Ahrensburg endlich genügend Platz bekommt und das Archivgut zukünftig sachgerecht aufbewahrt werden kann. Unter anderem wird ein klimatisierter Bereich für die empfindliche Fotosammlung des Archivs (30.000 Fotos, Negative und Dias) entstehen.

Statt der bisherigen 124 laufenden Regalmeter wird das Stadtarchiv in Zukunft über 408 Meter verfügen, so die amtierende Stadtarchivarin Dr. Karin Gröwer zur überfälligen Entscheidung der Stadt. Bereits seit 1870 wird archiviert, damals noch von der Gemeinde. Seit 1949, mit der Verleihung des Stadtrechtes an "Hamburgs schöne Nachbarin", ist die Stadtverwaltung zuständig. 

Das Büro des Stadtarchivs befindet sich im Rathaus. Es ist mittwochs von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Hier befinden sich die Präsenzbibliothek, die zeitgeschichtliche Dokumentation und die Kirchenbücher, die bis in 16. Jahrhundert zurückgehen. Das Verwaltungsarchiv und bald auch die Fotos sind im Keller untergebracht. Schulen, der Historische Arbeitskreis, Vereine und Heimatforscher gehören zu den Nutzern.

Kontakt:
Stadtarchiv Ahrensburg
Manfred-Samusch-Straße 5
22926 Ahrensburg
Telefon: 04102-77140
Telefax: 04102-77123
karin.groewer@ahrensburg.de

Quelle: Martina Tabel, Hamburger Abendblatt, 10.10.2008

Leiterin der Archives de France besucht Bundesarchiv-Bau in Lichterfelde

Am 6. Oktober 2008 informierte sich die Leiterin der französischen Archivverwaltung Madame Martine de Boisdeffre beim Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde über den Stand der Baumaßnahmen. Sie ließ sich in der Info-Box vom Präsidenten des Bundesarchivs Prof. Dr. Hartmut Weber die Geschichte der Liegenschaft, das aktuelle Bauprojekt und die perspektivischen Entwicklungsmöglichkeiten erläutern. Mit großem Interesse besichtigte die Directrice des Archives de France den neu errichteten Ernst-Posner-Bau und ließ sich über den Bauablauf informieren, da Frankreich derzeit nahe Paris einen ambitionierten Neubau für das Nationalarchiv plant.

Gegenstände der anschließenden Besprechung mit Prof. Dr. Hartmut Weber, Frau Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz und Herrn Dr. Hans-Dieter Kreikamp waren die Entwicklung eines Europäischen Archivportals, die Beteiligung der Archive an der Europäischen Digitalen Bibliothek EUROPEANA und der Sachstand der von der Vereinigung zur Förderung des Archivwesens unterstützten Erschließungs- und Digitalisierungsprojekte im Archiv für Gesellschaftspolitische Geschichte der Russischen Föderation.

Martine de Boisdeffre hielt sich auf Einladung des Bundespräsidenten in Berlin auf. Bundespräsident Horst Köhler hatte sie am Vormittag in einer Feier zur Verleihung von Verdienstorden aus Anlass des 18. Jahrestags der Deutschen Einheit im Schloss Bellevue mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Damit würdigte er ihr jahrelanges Engagement für die Verbesserung der Zusammenarbeit der Archive in Europa, ihr ehrenamtliches Engagement als Vorsitzende der Vereinigung zur Förderung des Archivwesens bei der Öffnung der vormaligen sowjetischen Archive für die Forschung und die enge Zusammenarbeit der Archives de France mit dem Bundesarchiv.

Kontakt:
Bundesarchiv
Finckensteinallee 63
12205 Berlin-Lichterfelde
Telefon 03018/7770-0 
Telefax 03018/7770-111 
berlin@barch.bund.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 7.10.2008

Dresdner Ausstellung »Aufbruch aus der Gleichheit«

Aus Anlass des 47. Deutschen Historikertages, der vom 30. September bis zum 3. Oktober 2008 in Dresden stattfand, haben die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und das Sächsische Staatsarchiv eine gemeinsame Ausstellung mit dem Titel "Aufbruch aus der Gleichheit" entwickelt. 

Mit dem Titel „Aufbruch aus der Gleichheit“ versucht die Ausstellung zu provozieren. Die Exposition legt bei der Begriffsbestimmung den Schwerpunkt auf die „Gleichheit“ in den ehemals sozialistischen Staaten Osteuropas, die gemäß der Ideologie für alle Menschen gleiche Bedingungen schaffen wollte, der aber die vielen Menschen zu entrinnen suchten – dem „Aufbruch“.

Gezeigt werden in der am 25. September eröffneten Ausstellung Dokumente zur Geschichte der DDR-Opposition zwischen Prager Frühling 1968 und Herbst 1989 aus den Beständen beider Häuser sowie aus Privatbesitz. Zahlreiche Fotos, Künstlerzeitschriften, Dokumente sowie audiovisuelle Unterlagen versetzen den Besucher in eine bewegte und spannungsvolle Zeit zurück. Zur Ausstellung wird ein Internetkatalog angeboten. 

Link:
Konstantin Hermann, Dr. Jörg Ludwig, Katrin Nitzschke : Aufbruch aus der Gleichheit, in: Bibliotheken in Sachsen 1 (2008), Heft 3, S. 162-163.

Ausstellungsdauer / Ausstellungsort:
26. September 2008 – 31. Januar 2009 / Buchmuseum der SLUB

Öffentliche Führungen
8. Oktober, 15. Oktober, 12. November, 17. Dezember 2008, 14. Januar 2009 
Treffpunkt: Buchmuseum der SLUB, jeweils 17 Uhr

Kontakt:
Sächsische Landesbibliothek –
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) 
Zellescher Weg 18
01069 Dresden

Limburger Dynastiewechsel vor 500 Jahren

Der nachkommenlose Graf Johann von Limburg zu Broich adoptierte im Jahr 1505 seine Nichte, die Tochter seiner Schwester Maria, Irmgard von Sayn. Er verheiratete sie noch im selben Jahr mit Graf Wirich V. von Daun-Falkenstein. 

Den über fünfhundert Jahre alten Ehevertrag zwischen Irmgard und Wirich übergab in dieser Woche der Mülheimer Geschichtsverein dem Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr zur Aufbewahrung und Erforschung. Die Heiratsurkunde wechselte über die Jahrhunderte bereits häufig ihre Besitzer, landete schließlich bei den Heimatfreunden Idar-Oberstein, wo sie bis jetzt in Vergessenheit geriet. Da ihre Bedeutung für Mülheim als größer als für Idar-Oberstein befunden wurde, verkauften die Heimatfreunde sie für 1.500 Euro an den Geschichtsverein, der sie zunächst restaurieren ließ.

1508 beschenkte Graf Johann das Ehepaar Wirich und Irmgard mit der Herrschaft Broich sowie mit seiner Hälfte der Grafschaft Limburg. Graf Johann von Limburg verstarb im Jahr 1511. Er war der letzte männliche Vertreter der alten Linie Limburg und Limburg-Broich.

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr 
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr 
Tel: 02 08 / 455 4260
Fax: 02 08 / 455 4279
stadtarchiv@stadt-mh.de

Quelle: Nathalie Loerke, WAZ, 8.10.2008

Archiv und Wirtschaft 3/2008

Die Zeitschrift Archiv und Wirtschaft erscheint viermal jährlich. Die Lieferung erfolgt im Jahresabonnement zum Preis von € 26; das Einzelheft kostet € 8. Für Mitglieder der VdW ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Folgende Beiträge, Aufsätze, Berichte und Rezensionen, beinhaltet die jetzt erschienene Ausgabe 3/2008 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft".

Aufsätze:
Otfried Höffe: Arbeitnehmer und Unternehmer: Verantwortliche Wirtschaftsbürger in Zeiten der Globalisierung
Hans Ottomeyer u. Ulrike Laufer: Vom Traditionsmerkmal zum Puzzlestein. Leihgaben deutscher Wirtschaftsarchive in der Epochenausstellung \“Gründerzeit\“ des Deutschen Historischen Museums. Reminiszenzen einer sinnstiftenden Kooperation
Thomas Pereira Antunes: Das Unternehmensarchiv der AXA Winterthur – \“Verstehen, wie das Unternehmen tickt\“
Sibyll Kindlimann: Das Glarner Wirtschaftsarchiv – ein Produkt des Glarner Wirtschaftswunders
Kathrin Fastnacht: Zukunft braucht Herkunft. 75 Jahre Bosch-Archiv

Berichte:
Stephanie Bonsack u. Sonja Nilson: \“Strategiemanagement für Wirtschaftsarchivare – Lehrgang für Führungskräfte\“. 60. VdW-Lehrgang vom 21. bis 24. Oktober 2007 in Heidelberg
Heiko Keunike u. Helmut Müller: 61. VdW-Lehrgang \“Archivierung elektronischer Unterlagen: Einführung und praxisbezogene Lösungsansätze\“ vom 1. bis 4. Juni 2008 in Heidelberg
Dirk Schaal u. Bodo von Eberstein: 63. VdW-Lehrgang \“Archivierung elektronischer Unterlagen: Einführung und praxisbezogene Lösungsansätze vom 25. bis 28. Mai 2008 in Heidelberg
Detlef Krause: Fachliche Kontakte in der VdW fördern – das Netzwerk Archivberatung
Bärbel Kern: Neuer VdW-Arbeitskreis \“Globalisierung\“

Rezensionen:
Frank M. Bischoff (Hrsg.): Benutzerfreundlich – rationell – standardisiert. Aktuelle Anforderungen an archivische Erschließung und Findmittel. Beiträge zum 11. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Sebastian Beck)
Frank M. Bischoff u. Peter Honigmann (Hgg.): Jüdisches Archivwesen. Beiträge zum Kolloquium aus Anlass des 100. Jahrestags der Gründung des Gesamtarchivs der deutschen Juden – zugleich 10. Archivwissenschaftliches Kolloquium der Archivschule Marburg (Kurt Schilde)
Karl Gattinger: Bier und Landesherrschaft. Das Weißbiermonopol der Wittelsbacher unter Maximilian I. von Bayern 1598-1651 (Wilfried Reininghaus)
Wolfgang König: Wilhelm II. und die Moderne. Der Kaiser und die technisch-industrielle Welt (Manfred Rasch)
Dietmar Schenk: Kleine Theorie des Archivs (Christoph Waldecker)
Hermann Sturm: Industriearchitektur als Kathedrale der Arbeit. Geschichte und Gegenwart eines Mythos (Horst A. Wessel)
Richard Vahrenkamp: Autobahnbau in Hessen bis 1943 (Christoph Waldecker)

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Babelsberger Projekt zur Digitalisierung und Nutzbarmachung des kulturellen Filmerbes

Mit der fortschreitenden Digitalisierung im Medienbereich müsse man sich auf eine Zeit einstellen, in der kein Tonband und keine Filmrolle mehr genutzt werden, so die Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH in einer Pressemitteilung zum Start des Projektes "CINEARCHIV digital" (siehe Bericht vom 9.4.2008). Bereits heute könnten in der Mediennutzung die vorhandenen und archivierten Inhalte nur dann effektiv und in relevanten Dimensionen ausgewertet werden, wenn sie in digitaler Form verfügbar sind.

Das von der gemeinnützigen Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg jetzt gestartete Projekt „CINEARCHIV digital“ entwickelt Lösungen, um audiovisuelles Material optimal zu digitalisieren sowie umfassend zu erschließen, um es einer breiten Nutzergruppe zugänglich zu machen. Dabei gilt es zum einen, wertvolles Kulturgut zu erhalten. Zum anderen sind Filme und AV-Medien wirtschaftliche Güter, die auch weiterhin ausgewertet und nutzbar gemacht werden müssen.

„CINEARCHIV digital“ bündelt und koordiniert gemeinsam mit Archiven, Lizenzinhabern, technischen Dienstleistern, Forschungseinrichtungen und Vertriebspartnern erstmals die notwendigen Schritte des komplexen Digitalisierungsprozesses. Der Fokus liegt auf dokumentarischen, zeithistorischen Inhalten aller analogen Formate. 

Die Vision von „CINEARCHIV digital“ ist ein Internet-Marktplatz für audiovisuelle Inhalte. Das Portal zeichnet sich durch umfangreiche Inhalte, einfachen Zugriff und hohe Trefferquoten aus. Es soll neben Kunden aus dem professionellen Medienbereich auch das erstarkte Interesse an historischen Inhalten von privaten Nutzern bedienen.

Das Projekt startet am 16. Oktober 2008 mit einer großen Kickoff-Veranstaltung in Potsdam-Babelsberg und wird im Frühjahr 2009 mit einer öffentlichen Veranstaltung die Ergebnisse präsentieren. Für die aktive Mitarbeit an dem Projekt konnten bereits zahlreiche renommierte Partner gewonnen werden, u.a. die DEFA-Stiftung, das Bundesarchiv-Filmarchiv, Chronos-Media und die Heinrich Böll-Stiftung als Archive, Studio Hamburg, TeleFactory Babelsberg, Elektrofilm TMT und IVZ (ARD) als technische Dienstleister, das Hasso Plattner Institut Potsdam, Fraunhofer Institut Bonn, Heinrich Hertz Institut Berlin und die Fachhochschule Potsdam als Forschungsinstitutionen und IT-Systemtechniker sowie Grundy UFA, In2 und Interlake Informationssysteme als Vertriebspartner.

Das Förderprogramm „Innovationsforen – Unternehmen Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung fördert „CINEARCHIV digital“ über sechs Monate und dient der Netzwerkbildung. Die Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg wird als Initiator des Projektes die Entwicklung und Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes und des Innovationsforums koordinieren und weiterhin ein aktives Marketing zur Erweiterung des Netzwerkes und des Kundenstamms betreiben.

Kontakt:
Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gemeinnützige GmbH 
Frau Claire Müller 
Dianastraße 44
14482 Potsdam
Tel.: +49.(0)331.721 21 69 
Fax: +49.(0)331.721 21 77
cmueller@mb-babelsberg.de 
www.mb-babelsberg.de 
www.cinearchiv.de

Quelle: Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH, Presseinformation, 8.10.2008

Frankfurter BStU-Außenstelle kooperiert mit polnischem Institut für Nationales Gedenken

Die Außenstelle der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen (BStU) in Frankfurt (Oder) wird künftig mit dem polnischen Institut für Nationales Gedenken (IPN) zusammenarbeiten. Dazu wurde am 6. Oktober 2008 in Frankfurt (Oder) eine Kooperationsvereinbarung mit der IPN-Regionalstelle in Poznan (Posen) unterzeichnet.

Laut BStU-Außenstellenleiter Rüdiger Sielaff wollen sich beide Einrichtungen bei Ausstellungen, Bildungsaktivitäten und der Bearbeitung von Forschungsanträgen unterstützen. Zudem ist geplant, dass ein Archivar aus Poznan in der Frankfurter Außenstelle der Birthler-Behörde ein längerfristiges Praktikum absolviert. Die Vereinbarung gehe auf einen Besuch von Frankfurter Behördenvertretern beim IPN in anlässlich der Feierlichkeiten zur Erinnerung an den Poznaner Aufstand von 1956 zurück.

Das IPN verwaltet die Akten des früheren polnischen Sicherheitsdienstes. Ähnlich wie die Birthler-Behörde in Deutschland betreibt das IPN neben der Zentrale in Warschau zahlreiche Außenstellen.

Kontakt:
BStU-Außenstelle Frankfurt (Oder)
Fürstenwalder Poststraße 87
15234 Frankfurt (Oder)
Telefon: (03 35) 60 68 – 0 
Fax: (03 35) 60 68 – 24 19 
astfrankfurt@bstu.bund.de

Quelle: ddp, Pressemitteilung, 5.10.2008