Unbekannte Bach-Handschriften gefunden

Drei Bach-Handschriften aus den Jahren 1743, 1745 und 1748 wurden kürzlich von Dr. Andreas Glöckner vom Bach-Archiv Leipzig bei Recherchen zur Musikpflege an der Universitätskirche St. Pauli im Universitätsarchiv Leipzig entdeckt. Dabei handelt es sich um Zeugnisse, die Johann Sebastian Bach für drei seiner Präfekten eigenhändig ausgestellt hat. Das Bach-Archiv ist seit November An-Institut der Universität Leipzig

Die Zeugnisempfänger bewarben sich mit Bachs Empfehlung um ein Stipendium, das der 1591 zu Steyr in Österreich verstorbene Mediziner Mathern Hammer der Universität Leipzig für hochbegabte und bedürftige Thomasschüler gestiftet hatte. Aus dem Zinsertrag des Stiftungskapitals von 2 000 Gulden sollte den Bewerbern ein Stipendium auf vier bis fünf Jahre gewährt werden. Hammer, ein aus Böhmen stammender getaufter Jude, war selbst Student der Leipziger Universität gewesen. Zu den Zeugnisempfängern und Stipendiaten gehörte, wie Andreas Glöckner im soeben erschienenen Bach-Jahrbuch 2008 berichtet, Christian Beck, Sohn eines kinderreichen Bauern aus Baalsdorf bei Leipzig. „Die Einrichtung eines solchen Stipendiums war der Bach-Forschung bislang unbekannt, ebenso Bachs Beteiligung bei Vergabe des ‚Hammerischen Stipendiums’, das mittellosen Thomasschülern nach Beendigung ihrer Schulzeit ein Universitätsstudium ermöglichte.“ Die beiden anderen Zeugnisse hat Bach für seine Schüler Christian Gottlob Fleckeisen und Johann Wilhelm Cunis ausgestellt. 

Unter den Universitätsakten befindet sich außerdem ein bislang unbekanntes Protokoll mit neuen Informationen zu Bachs Todesjahr. Nach Aussage des Dokuments wurde der schwer erkrankte Thomaskantor seit Pfingsten 1750 von seinem Schüler Johann Adam Franck im Amt vertreten. Als Präfekt der ersten Kantorei hat Franck vermutlich auch die Musik zu Bachs Begräbnis am 30. oder 31. Juli 1750 besorgt – ganz sicher aber im Auftrag der Witwe Anna Magdalena die Amtsgeschäfte des Verstorbenen bis zur Amtsübernahme des Nachfolgers Gottlob Harrer weitergeführt. Ausführliche Informationen zu den überraschenden Dokumenten bietet der Aufsatz Andreas Glöckners in dem von Dr. Peter Wollny im Auftrag der Neuen Bachgesellschaft zu Leipzig herausgegebenen Bach-Jahrbuch 2008. 

Während des Bachfestes Leipzig 2009 wird Dr. Andreas Glöckner im Rahmen seines Vortrags „Die Musikpflege an der Leipziger Universität zur Zeit Bachs – neue Dokumente und Erkenntnisse“ detailliert über die im Universitätsarchiv entdeckten Quellen berichten. Das Bachfest Leipzig, das vom 11. – 21. Juni 2009 stattfindet, ist weltweit einzigartig – durch den Bezug zu den historischen Wirkungsstätten Bachs in Leipzig und Umgebung, durch die Mitwirkung des Thomanerchors und des Gewandhausorchesters. In rund 100 Veranstaltungen beleuchtet das Bachfest-Programm Bachs geistliches, weltliches und kammermusikalisches Schaffen, dessen vielfältige Bezüge zur Musikstadt Leipzig sowie seine Wirkung auf Zeitgenossen, Schüler und Komponisten späterer Musikepochen. 

Kontakt
Bach-Archiv Leipzig
Wünschmanns Hof am Dittrichring 18-20a
04013 Leipzig
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Fax: 0341 / 9137 – 105
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Oststrasse 40/42
04317 Leipzig
Tel.: 0341 / 990 – 4920
Fax: 0341 / 990 – 4921 
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Quelle: Aktuelles Bach-Archiv Leipzig, 12.12.2008

Kirchenhistoriker und Diözesanarchivar Prälat Frankl feiert 70. Geburtstag

Jubiläum für eine weit über die Grenzen Kärntens hinaus bekannte Priesterpersönlichkeit der Diözese Gurk: Der Kirchenhistoriker und Diözesanarchivar em. Univ.-Prof. Prälat Dr. Karl Heinz Frankl feiert am 12. Dezember 2008 seinen 70. Geburtstag. Karl Heinz Frankl, 1938 in Zwettl in Niederösterreich geboren, besuchte nach der Volksschule in Arnoldstein das Bundesrealgymnasium für Knaben in Villach, wo er 1956 maturierte. Das Theologiestudium absolvierte er von 1956 bis 1962 an der Philosophisch-Theologischen Diözesanlehranstalt in Klagenfurt. Nach der Priesterweihe 1962 in Klagenfurt war Frankl bis 1963 Kaplan in Obervellach. Von 1963 bis 1965 unterrichtete er Religion an Berufsschulen in Klagenfurt. Anschließend studierte Frankl von 1965 bis 1967 Kirchengeschichte an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und erwarb das Lizentiat aus Kirchengeschichte. 1970 promovierte er an der Universität in Graz zum Doktor der Theologie. 

Von 1967 bis 1968 war er stellvertretender Rektor des Bischöflichen Bildungshauses St. Georgen am Längsee. Von 1969 bis 1971 wirkte Frankl als Subregens am Bischöflichen Priesterseminar in Klagenfurt und von 1971 bis 1975 als Vizeregens am Priesterseminar der Diözese Gurk in Salzburg. Seit 1976 ist er Diözesanarchivar und konnte in dieser Funktion einen Neubau für das Archiv errichten und die Neuorganisation des Diözesanen Archivwesens in die Wege leiten. Von 1985 bis 1993 war Frankl Generalvikar des Bischofs von Gurk. Von 1993 bis 2005 lehrte er als Ordinarius für Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien

Das Forschungsinteresse Frankls galt stets der Kirchengeschichte Kärntens. So initiierte er die vierteilige Publikationsreihe „Das Christentum in Kärnten“. Zusammen mit seinem Doktorvater Prof. Karl Amon und Peter G. Tropper erarbeitete er die Publikation „Nonnosus von Molzbichl“. Weitere Forschungsschwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind die Geschichte des Patriarchats von Aquileia, der er mehrere Studien widmete, sowie das „Frintaneum“, eine Elite-Ausbildungsstätte für den Klerus der gesamten Donaumonarchie in Wien. Zu diesem Thema erarbeitete Frankl mit zahlreichen Mitarbeitern ein umfangreiches Lexikon eines Teils der Mitglieder des Frintaneums. Außerdem gab er 2008 zusammen mit Rupert Klieber den Berichtsband einer Tagung über „Kirchliche Elite-Bildung für den Donau-Alpen-Adria-Raum“ heraus. Frankl ist seit 1985 Mitglied des Bischöflichen Konsistoriums, des engsten Beratungsgremiums des Bischofs, und des Gurker Domkapitels. In Anerkennung seiner Leistungen und seines herausragenden Engagements wurde Frankl 1983 zum Monsignore und 1986 zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt.

Kontakt
Archiv der Diözese Gurk 
Mariannengasse 2
9020 Klagenfurt 
Tel.: 0463 / 57770 – 1981
Fax: 0463 / 57770 – 1989 
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karl-heinz.frankl@univie.ac.at

Quelle: Pressemeldung der Diözese Gurk, 10.12.2008

Plattdeutsches Wörterbuch für Olpe und das Olper Land

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest 2008 gibt die Kreisstadt Olpe als Band 3 der Geschichte der Stadt Olpe das \“Plattdeutsche Wörterbuch für Olpe und das Olper Land\“ heraus. In jahrzehntelanger Arbeit wurde durch Rechtsanwalt und Notar Carl Schürholz eine umfangreiche Sammlung plattdeutscher Wörter und Redewendungen aus Olpe und dem Olper Land zusammengetragen, die in ihrer Fülle und Aussagekraft ihresgleichen sucht. Diese Sammlung wurde nach dem Tod von Carl Schürholz im Jahre 1993 durch einen Arbeitskreis unter Leitung des Sprachwissenschaftlers Dr. Werner Beckmann vom Mundartarchiv Sauerland in Eslohe-Cobbenrode überarbeitet und ergänzt sowie um wissenschaftliche Einleitungen zur Genese des Wörterbuches und zur Geschichte und Grammatik der Olper Mundart erweitert. Der Band beinhaltet über 7000 Stichwörter, hat einen Umfang von 448 Seiten, ist in Leinen gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen. 

Unterstützt wurde das umfangreiche Projekt vom Heimatverein für Olpe und Umgebung und dem Stadtarchiv Olpe. Axel Stracke, Vorsitzende des Heimatvereins für Olpe und Umgebung, betonte bei der Präsentation des Buches, dass durch das Plattdeutsche Wörterbuch auch nachfolgende Generationen noch die Möglichkeit haben, die Sprache ihrer Vorfahren kennen zu lernen oder sogar selbst zu beherrschen. Prof..Dr.Hans Taubken, Kommission für Mundart und Namensforschung Westfalens, hob hervor, dass nur wenige der bisher erschienenen Orts- oder Regionalwörterbücher von so hoher Qualität seien. Das Wörterbuch biete nicht nur jedem interessierten Laien allgemein verständliche Darstellungen, sondern sei auch ohne Einschränkungen von hoher wissenschaftlicher Verwertbarkeit. Als Ergänzung zum Buch haben die Autoren gemeinsam mit Bürgermeister Horst Müller und Willi Vierschilling eine CD mit einer Auswahl von Mundarttexten erstellt, um die richtige Aussprache der einzelnen Wörter zu gewährleisten und das Erlernen der plattdeutschen Sprache zu erleichtern.

Kontakt
Stadtarchiv Olpe
Altes Lyzeum
Franziskanerstraße 6/8
57462 Olpe
Tel.: 02761 / 831293
Fax: 02761 / 832293
J_Wermert@Olpe.de 

Quelle: Siegener Zeitung, 30.11.2008; Pannekloepper; Josef Wermert, Portal Westfälische Geschichte, 7.11.2008

Das Gesicht des Krieges – Ausstellung im Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen erinnert mit der Ausstellung „Das Gesicht des Krieges – das Kriegsfototagebuch des Echterdinger Leutnants Armin Stäbler“ an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 90 Jahren. Durch diesen Krieg, der mit Recht als „die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ gilt, wurde Europa in einen Strudel unvorstellbarer Gewalt, Grausamkeit und Zerstörung gestürzt. Seine Folgen auf wirtschaftlichem, politischem und gesellschaftlichen Gebiet können kaum überschätzt werden. Sie haben die Entwicklung in der Weimarer Republik maßgeblich beeinflusst.

Der Echterdinger Armin Stäbler (1899-1978), ein Urenkel des Schultheißen Johann Ludwig Stäbler, hatte als Leutnant der 26. württembergischen Reservedivision den Krieg mitgemacht. Der Tatsache, dass er Hobbyfotograf war, haben wir gleichermaßen seltene wie erschütternde Bilder von der Somme-Schlacht, neben Verdun der größten Schlacht des Krieges, zu verdanken. Die raren Bilder vermitteln etwas vom Schrecken und der Brutalität des Krieges. Es sind zum einen technisch sehr gute Bilder und zum anderen vor allem authentische Bilder, die Stäbler für sich als Privatperson gemacht hat. Sie haben einen ganz anderen Quellen- und Erkenntniswert als die damals weitverbreiteten Propagandabilder. Aus diesen Grunde gilt das Kriegsfototagebuch heute als „europäisches Kulturgut.“ Es wird im französischen Zentralmuseum zur Erforschung des 1. Weltkriegs in Péronne an der Somme archiviert. Im Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen liegen Kopien davon.

Die Bildersammlung Stäblers hat zwei Schwerpunkte. Zum Ersten wird in umfangreichen Gegenüberstellungen an die Zerstörung einer nordfranzösischen Kulturlandschaft erinnert. Bilder von verträumten Dörfern aus dem Jahr 1914 werden Fotos mit denselben Motiven von 1916 gegenübergestellt, auf denen bereits erste Zerstörungen zu sehen sind. Dasselbe Motiv zeigt dann 1918 nur noch eine wüste Trümmerlandschaft. Zum Zweiten wird an ein längst vergessenes Kriegsverbrechen erinnert, die Aktion Alberich 1917. Nach dem strategischen Rückzug in die Siegfriedlinie zerstörten deutsche Soldaten und Pioniere systematisch 280 Dörfer. Jedes Haus wurde verbrannt, jeder Kirchturm gesprengt, jeder Apfelbaum umgeschlagen. Militärisch war diese Aktion sinnlos, denn sie hielt den Vormarsch der Engländer nicht auf. Doch damit wurden über 200 Dörfer und Städte, die bisher nicht vom Krieg in Mitleidenschaft gezogen worden waren, einfach ausgelöscht.

Der fotografische Nachlass von Armin Stäbler kam in den Besitz seines Verwandten Frieder Riedel (Echterdingen). Er hat diese Ausstellung ehrenamtlich vorbereitet und ist zudem Autor zweier Bücher über die Somme-Schlacht. Die Fotoausstellung wird ergänzt durch lokale Exponate zum 1. Weltkrieg aus dem Stadtarchiv. Der Krieg forderte auch hier viele Opfer und bedeutete für die Filder und die vier – damals noch relativ kleinen Gemeinden – eine tiefe Zäsur. Zahlreiche Gefallene waren zu beklagen: In Echterdingen kehrten 90, in Leinfelden 50, in Musberg 43 und in Stetten 29 Männer nicht mehr aus dem Krieg zurück. In die Familien wurden tiefe Lücken gerissen. Auch auf das Alltagsleben der Bevölkerung hatte der Krieg starke Auswirkungen – Hunger wurde auch auf den Fildern zur zentralen Erfahrung.

Zur Ausstellung, die vom 11. November 2008 bis 29. März 2009 zu sehen ist, wurde zusätzlich ein umfangreiches Rahmenprogramm vorbereitet. In Vorträgen stellen renommierte Historiker ihre Forschungen zum 1. Weltkrieg vor.

Donnerstag, 15.1.2009, 19.30 – 21.00 Uhr, Echterdingen, Stadtmuseum, Hauptstr. 79: 

Zwischen Kriegsgericht und Heldentod. Der Grabenkrieg an der Somme 1914 – 1916. Frieder Riedel, Echterdingen.
Neueste Forschungsergebnisse zu den Fotos von Armin Stäbler brachten bisher unbekannte Tatsachen zum 1. Weltkrieg zutage. Der Misserfolg der Engländer insbesondere am ersten Tag der Sommeschlacht beruhten auf der Anwendung neuster Gefechtstaktiken und besonderer Feldstellungsbauten, die beide eigentlich verboten waren. Die 26. württembergische Reservedivision beging also streng genommen Befehlsverweigerung – eine bisher in der Geschichtsschreibung verschwiegene Tatsache.

Montag, 2.2.2009, 19.30 – 21.00 Uhr, Echterdingen, Stadtmuseum, Hauptstr. 79

Deutsche und alliierte Kriegsverbrechen – Fakten und Fiktionen. Prof. Dr. Alan Kramer, Universität Dublin, Trinity College.
Kriegsverbrechen wurden im 1. Weltkrieg von allen Beteiligten begangen. Jede Seite betonte propagandistisch besonders stark die Verbrechen des Gegners und versuchte die eigenen in ihrer Bedeutung herunterzuspielen oder gänzlich zu negieren. Neueste Forschungsergebnisse von Prof. Kramer bringen mehr Licht in das bisher von ideologischer Verblendung überdeckte Dunkel.

Donnerstag, 26.2.2009, 19.30 – 21.00 Uhr. Echterdingen, Kulturtreff am Schafrain, Schafrain 2

Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf Leinfelden, Echterdingen, Musberg, Stetten. Dr. Bernd Klagholz, Stadtarchivar
Das Deutsche Reich war zwar selbst nicht Kriegsschauplatz, aber jede Gemeinde hat die Auswirkungen des Krieges zu spüren bekommen. Auch auf den Fildern waren zahlreiche Gefallene zu beklagen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen verschlechterten sich grundlegend. Die Ernährung der Bevölkerung konnte nur durch Zwangsbewirtschaftung aufrecht erhalten werden. Der Vortrag erfolgt anhand von historischen Fotografien und Dokumenten, die projiziert werden.

Sonntag, 29.3.2009, 11.00 – 12.30 Uhr. Musberg, Stadtarchiv, Schönaicher Sträßle 4

Verdun: Krieg und Nachkrieg im Spiegel literarischer und anderer Zeugnisse. Finissage der Ausstellung. Dr. Kurt Oesterle, Tübingen, Journalist und Schriftsteller.
Hier sollen zunächst die Grundlinien der Verdunschlacht von 1916 dargestellt werden. Darüber hinaus wird Dr. Oesterle an einer Reihe literarischer Beispiele (Arnold Zweig, Erich Kästner, Kurt Tucholsky) zeigen, was von ihr in Erinnerung geblieben ist und wo die besonderen Schwierigkeiten liegen, sich der „Materialschlacht“ und ihrer Folgen für Mensch und Natur zu erinnern. Ebenso soll zur Sprache kommen, wie Verdun sich heute seinen Besuchern präsentiert.

Kontakt
Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen
Stadtteil Musberg
Schönaicher Sträßle 4
70771 Leinfelden-Echterdingen 
Tel.: 0711 / 9975409
Fax: 0711 / 9975410
b.klagholz@le-mail.de

Quelle: Aktuelles Leinfelden-Echterdingen; Ausstellung Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen

Lübbeckes Erinnerung an alte Weihnachtsträume

Das Stadtarchiv und das Museum der Stadt Lübbecke rufen ab dem 6. Dezember 2008 alte Weihnachtsträume wieder in Erinnerung. In der Sonderausstellung im Kultur- und Medienzentrum (Altes Rathaus) am Markt werden aber nicht nur die Weihnachtsfeste vergangener Jahrhunderte lebendig. Das Stadtarchiv Lübbecke hat sich darüber hinaus eine besondere Überraschung einfallen lassen. Im Archiv wurde immer wieder nach Grußkarten mit historischen Motiven aus Lübbecke gefragt. Nun ist eine Kartenserie angefertigt worden. 14 verschiedene Motive aus der Kernstadt und den Ortsteilen laden zum Erinnern und Erzählen ein. Kurze Erklärungen zu den Bildern erleichtern es, \“Alt Lübbecke\“ wiederzuerkennen. Die Weihnachtsausstellung im Kultur- und Medienzentrum ist bis zum 2. Januar 2009 während der Öffnungszeiten der Mediothek zugänglich. Die Grußkarten können am 13. Dezember (16 Uhr bis 19 Uhr) im Rahmen einer Sonderöffnung im Alten Rathaus erworben werden. Selbstverständlich stehen die Karten auch im Stadtarchiv während dessen Öffnungszeiten (Mo. bis Do. 8 bis 11:30 Uhr) ebenfalls zur Verfügung. Das Museum der Stadt Lübbecke ist während der Öffnungszeiten der Mediothek geöffnet. Der Eintritt ist frei. Neben Führungen durch die Ausstellung wird auch eine Museumsrallye für Schulklassen angeboten. Für weitere Informationen steht Christel Droste vom Stadtarchiv Lübbecke zur Verfügung.

Kontakt
Stadtarchiv Lübbecke
Wiehenweg 33
32312 Lübbecke
Tel.: 05741 / 232034
Fax: 05741 / 232035
c.droste@luebbecke.de 

Museum der Stadt Lübbecke
im Kultur- und Medienzentrum
Am Markt 3
32312 Lübbecke
Tel. : 05741 / 298256 

Quelle: Aktuelles Stadt Lübbecke, 4.12.2008; Tyler Larkin, Neue Westfälische, 10.12.2008 

Nachschlagewerk über Professoren der Uni Hohenheim

Ein reichhaltiges Nachschlagewerk über Professoren der Uni Hohenheim hat jetzt das Archiv der Universität Hohenheim herausgegeben. Das Werk spiegelt das ganze wissenschaftliche Spektrum der Universität wider und gibt dem Leser einen Einblick in die Forschungsgebiete der vergangenen rund 40 Jahre an der Universität Hohenheim. Ob Kurzvita, Hauptforschungsgebiete, Mitgliedschaften oder die wichtigsten Publikationen: Interessierte erfahren auf über 485 Seiten alles Wissenswerte über die knapp 570 Professoren, die an der Universität Hohenheim lehrten und lehren. Mit dem zweiten Band „Die akademischen Lehrer an der Universität Hohenheim 1968 bis 2005“ vervollständigen die Autoren die Aufstellung aller Hohenheimer Lehrkräfte von der Gründung der heutigen Universität bis in die Jetzt-Zeit fort. Von 1818 bis 1968 reicht der erste Band, der schon vor 40 Jahren erschien. Zwischen 1968 und 2005 explodierten jedoch die Studierenden-Zahlen an der Universität Hohenheim von 500 auf 6000. Parallel dazu stiegen auch die Professoren-Stellen. So ist der zweite Band mit 485 Seiten und 570 Professoren gut dreimal so dick und umfangreich wie das Vorgängerwerk. 

Entsprechend akribisch und leidenschaftlich trugen der Leiter des Universitätsarchivs, Prof. Dr. Ulrich Fellmeth, und seine Mitarbeiterin, M.A. Kathrin Quast, drei Jahre lang Informationen zusammen, sichteten alternative Quellen und nahmen vor allem auch viele datenschutzrechtliche Hürden. Aufgenommen wurden alle ordentlichen, außerordentlichen und außerplanmäßigen Professoren, Honorarprofessoren und Privatdozenten. Hauptsächlich stammen die Informationen im Band von den angesprochenen Hochschullehrern selbst, oder von deren Angehörigen. Darüber hinaus verwendeten die Autoren, die im Archiv der Universität Hohenheim aufbewahrten Personalakten, Universitätsführer und Vorlesungsverzeichnisse. Um datenschutzrechtlich legal zu handeln, mussten die ehemaligen Professoren einzeln kontaktiert werden. Das Werk ist für jedermann erhältlich und kann im Buchhandel oder direkt beim Archiv der Universität Hohenheim bestellt werden. 

Info
Die akademischen Lehrer an der Universität Hohenheim 1968-2005. Bearbeitet von Ulrich Fellmeth und Kathrin Quast, in: U. Fellmeth/H. Winkel (Hg.), Sonderband der Hohenheimer Themen – Zeitschrift für kulturwissenschaftliche Themen, Stuttgart-Hohenheim 2008. ISSN-Nummer 0942-5209. 12 € 

Kontakt
Archiv der Universität Hohenheim 
Prof. Dr. Ulrich Fellmeth
Schloß – Speisemeistereiflügel 
70599 Stuttgart 
Tel.: 0711 / 459 – 22119
Fax: 0711 / 459 – 23803 
fellmeth@uni-hohenheim.de

Quelle: Pressemitteilung Uni Hohenheim, 9.12.2008

Die Verwaltung als rassenideologisches Verfolgungsinstrument

Am Donnerstag, 11. Dezember 2008, referiert Dr. Jochen Rath, Leiter des Instituts Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek, dort ab 19.00 Uhr über „Der bürokratische Tod – Die Verwaltung als rassenideologisches Verfolgungsinstrument“. Im Zentrum des Vortrages steht die Rolle der Bürokratie während der Verfolgung der Juden in der NS-Zeit. Allgemeines Beispiel wird die Finanzverwaltung im Rahmen der Enteignung der Vermögen ausgewanderter und deportierter Juden sein. Zusätzlich werden anhand der vom Regime 1938 verordneten jüdischen Zwangsvornamen „Sara“ und „Israel“ und ihrer Erfassung durch das Bielefelder Standesamt bürokratische Mechanismen und Praktiken dargestellt sowie Verantwortliche und Ausführende benannt. Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Ausstellung „9.11.1938 – Reichspogromnacht in Ostwestfalen-Lippe“ (siehe Bericht vom 29.1.2008) statt, die noch bis zum 12. Dezember 2008 jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet ist. Am Vortragsabend führt der Historiker Bernd. J. Wagner ab 18.00 Uhr durch die Ausstellung, die an diesem Tag bis 19.00 Uhr geöffnet ist. 

Kontakt
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld
Rohrteichstr.19
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 / 512 – 471
Fax: 0521 / 516 – 844
stadtarchiv@bielefeld.de 

Quelle: Pressemitteilung Stadt Bielefeld, 5.12.2008

Neue Findhilfen des Schriftarchivs der Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal

Die Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal ist im Jahr 1998 durch die Vereinte Evangelische Mission (VEM) gegründet worden. Die VEM ist eine Gemeinschaft von Kirchen aus drei Kontinenten. Sie entstand aus der Vereinigung der 1828 gegründeten Rheinischen Mission mit der 1886 gegründeten Bethel Mission. Später kam noch die Kongo (oder Zaire) Mission hinzu. Aufgabe der Stiftung ist es, die Archiv- und Museumsbestände der VEM für Wissenschaft, Forschung und Lehre zu sammeln, zu sichern und zu erschließen. Man hat dazu das Völkerkundemuseum, die Schriftarchive der Rheinischen und der Bethel Mission, das historische Bildarchiv sowie die historische Bibliothek zusammengefasst – und damit die gesamte historische Überlieferung.

Kürzlich feierte die Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal ihr zehnjähriges Bestehen. Der Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission, Dr. Fidon Mwombeki, würdigte die Einrichtung mit den Worten: „Wir haben hier und heute ein voll funktionsfähiges Archiv und ein sehr progressives und ansprechendes Museum, die beide auf sehr professionelle Weise geführt werden“. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Friedrich Garlichs, zeigte sich anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten am 14. November 2008 stolz auf die unabhängige Arbeit der Stiftung. 

Rund fünfzig Gäste aus dem Kreis der ehemaligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stiftung und der Mission, der Benutzer der Einrichtungen der Stiftung sowie Gremienmitglieder waren zur Feier ins Missionshaus der Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal gekommen. Höhepunkt der Veranstaltung war eine Lesung aus verschiedenen Publikationen der Archiv- und Museumsstiftung. So wurde aus dem Buch von Annemarie Töpperwien „Seine Gehülfin. Wirken und Bewährung deutscher Missionarsfrauen in Indonesien 1865-1930“ gelesen. 

Die Archiv- und Museumsstiftung bewahrt, sammelt und erschließt die historischen Bestände der VEM und ihrer Vorgängerorganisationen systematisch für die religions- und missionswissenschaftliche Forschung. Zu den Beständen gehören unter anderem handkolorierte Glaspositive aus dem 19. Jahrhundert, Stummfilme zur Mission in Afrika und Asien sowie einmalige Dokumente, Bücher, Zeichnungen und Kupferstiche aus den Anfängen der Mission. Ferner belegen handschriftliche Briefe, wie die Mission seit ihrer Gründung 1828 ihren Auftrag verstand und wie ihr damaliges gesellschaftliches Umfeld aussah. Das Völkerkundemuseum, das ebenfalls zur Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal gehört, bewahrt Gegenstände aus den Ländern auf, in denen Mitarbeiter der VEM und ihrer Vorgängergesellschaften tätig waren. Die meisten Stücke stammen aus der Anfangszeit der Mission und sind in den Herkunftsländern kaum noch zu finden.

Im Jahr 2008 konnte das Schriftarchiv der Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal eine Reihe von neu erarbeiteten Findhilfen vorlegen. Dabei handelt es sich unter anderem um Übersichten über das Material der Rheinischen Missionsgesellschaft zum heutigen Indonesien, zum Gebiet Borneo (Kalimantan in Indonesien) und zum heutigen Papua Neuguinea (ehemals Kaiser-Wilhelmsland). Umfangreich ist auch eine vierte Findhilfe, die sich auf den Aktenbestand der Bethel Mission bezieht und deren Arbeit im heutigen Tansania und Ruanda sowie in Java/Indonesien dokumentiert.

\"Auszug

Abb.: Auszug aus Findhilfe

Zu den Beständen des Historischen Schriftarchivs der Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal gehört zum einen das Archiv der Rheinischen Mission, das Materialien im Umfang von rund 250 Regalmetern der Jahre 1799 bis 1970 umfasst. Zum anderen beinhaltet das Schriftarchiv das Archiv der Bethel Mission, das für den Zeitraum von 1886 bis 1970 ungefähr 80 Regalmeter Archivgut aufweist. In beiden Beständen gibt es eine immer noch wachsende Anzahl von Nachlässen.

Aus den Beschreibungen der Akten erstellt das Schriftarchiv seit einigen Jahren Findhilfen zweierlei Art. Zum einen entstehen Übersichten, die sich nur auf die Aktentitel für den Bereich des gesamten heutigen Indonesiens und der Bethel Mission beziehen; angegeben sind Aktennummer, Titel der Akte, Laufzeit der Akte. Diese Übersichten sollen in absehbarer Zeit auch im Internet einsehbar sein.

Daneben gibt es ausführlichere Übersichten, die auch Aufschluss über den Akteninhalt geben. Sie beinhalten zum Beispiel Aktennummer, Angaben zur Person (Lebensdaten) und zur Laufzeit der Akte sowie Angaben über den Inhalt der Akte. Solche ausführlichen Findhilfen sind bisher erarbeitet und erschienen für die Bestände der Rheinischen Mission zu: Südafrika und Namibia, Borneo und Kaiser-Wilhelmsland/Neuguinea; die ausführliche Findhilfe zu dem Bestand der Bethel-Mission ist nun Ende 2008 erscheinen. 

In den vergangenen zehn Jahren sind 42 akademische Arbeiten (Magister bis Habilitation) aus der Benutzung des Historische Schriftarchivs der Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal entstanden.

Kontakt:
Vereinte Evangelische Mission 
Archivar und Bibliothekar Wolfgang Apelt 
Rudolfstraße 137
42285 Wuppertal 
Telefon: 0202/89004-155 
archiv(at)vemission.org

Quelle: VEM, Pressemitteilung, 17.11.2008; Wolfgang Apelt, Die Bestände im Schrift- und Bildarchiv der Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal und ihre Bedeutung für die (Rheinisch-)Westfälische Missionsgeschichte, in: Archivmitteilungen 18/2008, 12-26.

Frauenbilder – Frauenleben des 18. Jahrhunderts in Halle

Jahrhunderte lang war die Rolle der Frauen in den europäischen Gesellschaften auf die der Mutter, Gattin und Hausfrau beschränkt. Frauen sollten ihren Männern gefallen, sie umsorgen, sie ehren und Ihnen das Leben angenehm machen.

Durch die sich rasant ausbreitende Philosophie der Aufklärung, geprägt durch Immanuel Kants berühmten Wahlspruch „Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ entwickelte sich im Bürgertum ein neues Bewusstsein und daraus auch erstmals eine Forderung nach Emanzipation der Frauen. Schrittweise wurden Veränderungen in den traditionellen Rollenbildern der Frauen vollzogen. Zwar lebten sie nach wie vor mit, für und durch ihre Familie, jedoch gab es zunehmend Frauenpersönlichkeiten, die über ihre häuslichen Pflichten hinaus nach gesellschaftlichen Kontakten und kultureller Bildung strebten. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelten sich in größeren Städten wie Halle, Eisleben, Wittenberg und Magdeburg so genannte Lesegesellschaften in Form von Salons, die als Zentrum künstlerischen Austauschs galten. Hier wurde gelesen, über das Gelesene debattiert und ausgetauscht und selbst geschrieben. 
So wurde Frauen langsam eine Öffnung aus der häuslichen Enge zugestanden und ermöglicht.

Die Präsentation im Stadtmuseum Christian-Wolff-Haus, die am 7. Dezember 2008 eröffnet wurde, widmet sich dem Jahrhundert der Aufklärung aus Frauenperspektive. Die Sonderausstellung – „Weiber sind nicht in der Welt, bloß um Männer zu amüsieren…“. Frauenbilder – Frauenleben des 18. Jahrhunderts in Halle – stellt mit Blick auf die Situation in der aufstrebenden preußischen Universitätsstadt Halle die Lebensgeschichten von Frauen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und Milieus vor. Neben prominenten Beispielen für weibliche Emanzipation wie der ersten promovierten Medizinerin Dorothea Leporin Erxleben, der Kanzlerin Agnes Wilhelmine Niemeyer, der Philosophin Dorothea Schlözer und der Musikerin und Komponistin Louise Caroline Reichardt werden auch Frauen porträtiert, die von der Aufklärung kaum profitierten. In einem Teil der Exposition werden dem damals entwickelten Idealbild weiblicher Anmut und Schönheit die heiter-koketten und amourösen Darstellungen von Liebesabenteuern auf ausgewählten Objekten aus dem Landeskunstmuseum Moritzburg und dem Schlossmuseum Gotha gegenübergestellt. 

Die im Ausstellungsrahmen versammelten Originalzeugnisse und Porträts geben so Einblicke in ein kulturgeschichtlich reiches Jahrhundert und spiegeln Bildung und Gelehrsamkeit der Frauen sowie Haushaltung, Interieur und Mode der Zeit wider. Über 300 Objekte, die Mehrzahl wurde bisher noch nicht öffentlich präsentiert, können im Christian-Wolff-Haus angesehen werden. Bestaunt werden können unter anderem eine Brautausstattung samt Krone, eine kostbare Hochzeitsfahne, ein restauriertes Kleid aus dem 18. Jahrhundert, Stickmustertücher und ein Tafelaufsatz für Katharina die Große. Zu den Hauptleihgebern zählen neben dem Landeskunstmuseum Moritzburg, die Franckeschen Stiftungen Halle, das Stadtarchiv Halle, das Händel-Haus Halle, die Universitäts- und Landesbibliothek Halle, das Universitätsarchiv Halle und die Domgemeinde Halle mit den Objekten zum Freiweltlichen Fräuleinstift. Die Ausstellung findet vom 7.12.2008 bis 30.04.2009 im Rahmen der Landesinitiative „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“ statt.

Ergänzend zur Ausstellung wird auch eine Führung mit einem "waschechten Frauenzimmer" des 18. Jahrhunderts zu historischen Plätzen und Orten Halles angeboten. Dabei erfährt man einiges über wichtige historische Ereignisse und wie diese das Stadtbild aber auch das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Leben dieser Stadt entscheidend geprägt haben. Im Anschluss an die Stadt- und Museumsführung wird dann noch ein abschließendes 3-Gänge-Menü im Dorint Hotel Charlottenhof angeboten, dass ganz im Zeichen dieses von Weiblichkeit geprägten Jahrhunderts den Höhepunkt dieser besonderen Zeitreise bildet. Die erste Führung findet am Freitag, 12. Dezember 2008 um 17.00 Uhr statt, danach einmal monatlich auf Anfrage. Anmeldungen dafür nimmt die Tourist-Information entgegen. 

Kontakt
Stadtmuseum Halle 
Christian-Wolff-Haus
Große Märkerstraße 10
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 / 221 – 3030
Fax: 0345 / 221 – 3033
stadtmuseum@halle.de

Stadtarchiv Halle (Saale) 
Rathausstraße 1 
06108 Halle (Saale) 
Tel.: 0345 / 221 – 3301
Fax: 0345 / 221 – 3330

Quelle: Newsarchiv Halle, 5.11.2008; Sonderaustellung Stadtmuseum Halle; Katja Pausch, Mitteldeutsche Zeitung, 5.12.2008

Parapsychologische Beratungsarbeit

Einen Schwerpunkt der Arbeit am Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP) stellt seit jeher die professionelle Beratung für Menschen mit so genannten ‚außergewöhnlichen Erfahrungen’ (AgE) dar. Das Beratungsangebot des IGPP wird mittlerweile von durchschnittlich etwa 500 Personen pro Jahr wahrgenommen. 

Aus den Beratungsunterlagen früherer Jahre ist mittlerweile Archivgut geworden, das aufgrund seines eindeutig personenbezogenen Charakters als besonders schutzwürdig anzusehen ist und somit erheblichen Benutzungssperrfristen unterliegt. 

Die im Archiv des IGPP aufbewahrten Unterlagen spiegeln die ganze Bandbreite außergewöhnlicher oder „paranormaler“ Erfahrungen von Menschen wider. Diese wurden von den Betroffenen in vielen Fällen zunächst als negativ oder belastend empfunden. 

\"Klinische

Späteren Generationen von Wissenschaftler/innen dürften diese Sammlungen aus der parapsychologischen Beratungsarbeit bedeutendes Studien- oder Quellenmaterial liefern, das der heutigen (historischen) Forschung in dieser dichten Form nirgendwo zur Verfügung steht. 

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Institutsarchiv
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79098 Freiburg i.Br
0761/2072161
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Quelle: Uwe Schellinger, Schaufenster ins IGPP-Archiv Nr. 12-08, 1.12.2008