In seiner völlig neu gestalteten und erweiterten Dauerausstellung \“Saargeschichte seit 1870\“, die am 16. November 2008 eröffnet wurde, zeichnet das Historische Museum Saar erstmals durchgängig auf 1500 m² die spannende und wechselvolle Geschichte der deutsch- französischen Grenzregion an der Saar vom Krieg 1870/71 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts nach. Unterstützt durch eine innovative Ausstellungsarchitektur werden mit den Mitteln moderner Ausstellungsdidaktik Themen präsentiert, die bisher noch nie im Museum gezeigt wurden: z.B. die Ereignisse um die Schlacht bei Spichern im August 1870, das Reich der „Stahlbarone“ Stumm und Röchling, die Lebenswelt der Kinder im Kaiserreich und die spannende Epoche des Saargebiets unter der Verwaltung des Völkerbundes 1920-1935.
Neben den anschaulich inszenierten farbenreichen Zeitbildern wird das breite Spektrum der ausgestellten Objekte die Besucher ansprechen. Es reicht vom Kanister für Lourdeswasser (19. Jh.) über eine in französischer Lizenz gebaute Vespa und eine Saarbrücker Ampel aus den 1950er Jahren bis hin zu einigen der Steinbrocken, die bei dem schweren Grubenbeben im Jahr 2008 vom Turm der Saarwellinger Kirche herabstürzten und damit ein vorzeitiges Ende des Bergbaus einläuteten. Zu den kostbarsten Exponaten der Ausstellung zählt jedoch das hölzerne Modell des Rathauses St. Johann, das die Stadt Saarbrücken der Ausstellung als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Es ist 1, 20 m lang, 1 m hoch und 80 cm breit. Das Rathausmodell wurde von Karl Pellizaeus gebaut, das Rathausgebäude von Georg Hauberrissser entworfen. Das Modell entstand im Jahr 1903 anlässlich der Deutschen Städteausstellung in Dresden zur Gründung des Deutschen Städtetages, wie Irmgard Christa Becker, Leiterin des Stadtarchivs Saarbrücken, erläuterte.
Ausstellungsinfos in deutscher und französischer Sprache und ein vielfältiges museumspädagogisches Begleitprogramm mit Führungen und Kinderveranstaltungen ergänzen die Präsentation.
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Quelle: Ausstellung Historisches Museum Saar; SR Online, 17.11.2008; Alexandra Raetzer, Saarbrücker Zeitung, 15.11.2008