Plakataktion des Nürnberger Stadtarchivs zu Hegel

„Auch Philosophen können irren“ steht über einer Serie von fünf Plakaten, die das Stadtarchiv Nürnberg anlässlich des 200. Jahrestags der Ankunft Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1770-1831) in Nürnberg herausgibt. Unter Überschriften wie „Auweia, Hegel“, „Oh Gott, Hegel“ oder „Mann, Hegel“ greifen sie in Fotomontagen Zitate des Philosophen auf. 

Die Plakate können im Stadtarchiv Nürnberg sowie im Bürgerinformationszentrum (Rathaus) käuflich erworben werden. Der Einzelpreis beträgt 2,50 Euro, die Plakatserie mit fünf Motiven kostet 10 Euro. Auf der Internetseite des Stadtarchivs Nürnberg www.stadtarchiv.nuernberg.de kann man die Hegel-Plakate ansehen. 

Im Herbst 1808 kam der Philosoph nach Nürnberg. Der damals 38-Jährige hatte das Angebot erhalten, Rektor des Egidiengymnasiums zu werden. Bis 1816 weilte der „Weltgeist“ in der ehemaligen Reichsstadt an der Pegnitz. Hier verfasste er sein zentrales Werk „Die Wissenschaft der Logik“ und verheiratete sich mit der Patriziertochter Marie von Tucher. Anlässlich des 200. Jahrstags dieses historischen Datums finden in Nürnberg zahlreiche Veranstaltungen statt. 

Links:

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 0911/231-2770 und 2771
Telefax: 0911/231-4091

Quelle: Presse- und Informationsamt Stadt Nürnberg, Nachrichten aus dem Rathaus Nr. 1084, 9.10.2008

Stadtarchiv Ahrensburg zieht um

Auf mehrheitlichen Beschluss des Hauptausschusses wird der ehemalige Heizöl-Raum des Rathauses der Stadt Ahrensburg für 265. 000 Euro umgebaut, damit das Stadtarchiv Ahrensburg endlich genügend Platz bekommt und das Archivgut zukünftig sachgerecht aufbewahrt werden kann. Unter anderem wird ein klimatisierter Bereich für die empfindliche Fotosammlung des Archivs (30.000 Fotos, Negative und Dias) entstehen.

Statt der bisherigen 124 laufenden Regalmeter wird das Stadtarchiv in Zukunft über 408 Meter verfügen, so die amtierende Stadtarchivarin Dr. Karin Gröwer zur überfälligen Entscheidung der Stadt. Bereits seit 1870 wird archiviert, damals noch von der Gemeinde. Seit 1949, mit der Verleihung des Stadtrechtes an "Hamburgs schöne Nachbarin", ist die Stadtverwaltung zuständig. 

Das Büro des Stadtarchivs befindet sich im Rathaus. Es ist mittwochs von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Hier befinden sich die Präsenzbibliothek, die zeitgeschichtliche Dokumentation und die Kirchenbücher, die bis in 16. Jahrhundert zurückgehen. Das Verwaltungsarchiv und bald auch die Fotos sind im Keller untergebracht. Schulen, der Historische Arbeitskreis, Vereine und Heimatforscher gehören zu den Nutzern.

Kontakt:
Stadtarchiv Ahrensburg
Manfred-Samusch-Straße 5
22926 Ahrensburg
Telefon: 04102-77140
Telefax: 04102-77123
karin.groewer@ahrensburg.de

Quelle: Martina Tabel, Hamburger Abendblatt, 10.10.2008

Leiterin der Archives de France besucht Bundesarchiv-Bau in Lichterfelde

Am 6. Oktober 2008 informierte sich die Leiterin der französischen Archivverwaltung Madame Martine de Boisdeffre beim Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde über den Stand der Baumaßnahmen. Sie ließ sich in der Info-Box vom Präsidenten des Bundesarchivs Prof. Dr. Hartmut Weber die Geschichte der Liegenschaft, das aktuelle Bauprojekt und die perspektivischen Entwicklungsmöglichkeiten erläutern. Mit großem Interesse besichtigte die Directrice des Archives de France den neu errichteten Ernst-Posner-Bau und ließ sich über den Bauablauf informieren, da Frankreich derzeit nahe Paris einen ambitionierten Neubau für das Nationalarchiv plant.

Gegenstände der anschließenden Besprechung mit Prof. Dr. Hartmut Weber, Frau Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz und Herrn Dr. Hans-Dieter Kreikamp waren die Entwicklung eines Europäischen Archivportals, die Beteiligung der Archive an der Europäischen Digitalen Bibliothek EUROPEANA und der Sachstand der von der Vereinigung zur Förderung des Archivwesens unterstützten Erschließungs- und Digitalisierungsprojekte im Archiv für Gesellschaftspolitische Geschichte der Russischen Föderation.

Martine de Boisdeffre hielt sich auf Einladung des Bundespräsidenten in Berlin auf. Bundespräsident Horst Köhler hatte sie am Vormittag in einer Feier zur Verleihung von Verdienstorden aus Anlass des 18. Jahrestags der Deutschen Einheit im Schloss Bellevue mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Damit würdigte er ihr jahrelanges Engagement für die Verbesserung der Zusammenarbeit der Archive in Europa, ihr ehrenamtliches Engagement als Vorsitzende der Vereinigung zur Förderung des Archivwesens bei der Öffnung der vormaligen sowjetischen Archive für die Forschung und die enge Zusammenarbeit der Archives de France mit dem Bundesarchiv.

Kontakt:
Bundesarchiv
Finckensteinallee 63
12205 Berlin-Lichterfelde
Telefon 03018/7770-0 
Telefax 03018/7770-111 
berlin@barch.bund.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 7.10.2008

Dresdner Ausstellung »Aufbruch aus der Gleichheit«

Aus Anlass des 47. Deutschen Historikertages, der vom 30. September bis zum 3. Oktober 2008 in Dresden stattfand, haben die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und das Sächsische Staatsarchiv eine gemeinsame Ausstellung mit dem Titel "Aufbruch aus der Gleichheit" entwickelt. 

Mit dem Titel „Aufbruch aus der Gleichheit“ versucht die Ausstellung zu provozieren. Die Exposition legt bei der Begriffsbestimmung den Schwerpunkt auf die „Gleichheit“ in den ehemals sozialistischen Staaten Osteuropas, die gemäß der Ideologie für alle Menschen gleiche Bedingungen schaffen wollte, der aber die vielen Menschen zu entrinnen suchten – dem „Aufbruch“.

Gezeigt werden in der am 25. September eröffneten Ausstellung Dokumente zur Geschichte der DDR-Opposition zwischen Prager Frühling 1968 und Herbst 1989 aus den Beständen beider Häuser sowie aus Privatbesitz. Zahlreiche Fotos, Künstlerzeitschriften, Dokumente sowie audiovisuelle Unterlagen versetzen den Besucher in eine bewegte und spannungsvolle Zeit zurück. Zur Ausstellung wird ein Internetkatalog angeboten. 

Link:
Konstantin Hermann, Dr. Jörg Ludwig, Katrin Nitzschke : Aufbruch aus der Gleichheit, in: Bibliotheken in Sachsen 1 (2008), Heft 3, S. 162-163.

Ausstellungsdauer / Ausstellungsort:
26. September 2008 – 31. Januar 2009 / Buchmuseum der SLUB

Öffentliche Führungen
8. Oktober, 15. Oktober, 12. November, 17. Dezember 2008, 14. Januar 2009 
Treffpunkt: Buchmuseum der SLUB, jeweils 17 Uhr

Kontakt:
Sächsische Landesbibliothek –
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) 
Zellescher Weg 18
01069 Dresden

Limburger Dynastiewechsel vor 500 Jahren

Der nachkommenlose Graf Johann von Limburg zu Broich adoptierte im Jahr 1505 seine Nichte, die Tochter seiner Schwester Maria, Irmgard von Sayn. Er verheiratete sie noch im selben Jahr mit Graf Wirich V. von Daun-Falkenstein. 

Den über fünfhundert Jahre alten Ehevertrag zwischen Irmgard und Wirich übergab in dieser Woche der Mülheimer Geschichtsverein dem Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr zur Aufbewahrung und Erforschung. Die Heiratsurkunde wechselte über die Jahrhunderte bereits häufig ihre Besitzer, landete schließlich bei den Heimatfreunden Idar-Oberstein, wo sie bis jetzt in Vergessenheit geriet. Da ihre Bedeutung für Mülheim als größer als für Idar-Oberstein befunden wurde, verkauften die Heimatfreunde sie für 1.500 Euro an den Geschichtsverein, der sie zunächst restaurieren ließ.

1508 beschenkte Graf Johann das Ehepaar Wirich und Irmgard mit der Herrschaft Broich sowie mit seiner Hälfte der Grafschaft Limburg. Graf Johann von Limburg verstarb im Jahr 1511. Er war der letzte männliche Vertreter der alten Linie Limburg und Limburg-Broich.

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr 
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr 
Tel: 02 08 / 455 4260
Fax: 02 08 / 455 4279
stadtarchiv@stadt-mh.de

Quelle: Nathalie Loerke, WAZ, 8.10.2008

Archiv und Wirtschaft 3/2008

Die Zeitschrift Archiv und Wirtschaft erscheint viermal jährlich. Die Lieferung erfolgt im Jahresabonnement zum Preis von € 26; das Einzelheft kostet € 8. Für Mitglieder der VdW ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Folgende Beiträge, Aufsätze, Berichte und Rezensionen, beinhaltet die jetzt erschienene Ausgabe 3/2008 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft".

Aufsätze:
Otfried Höffe: Arbeitnehmer und Unternehmer: Verantwortliche Wirtschaftsbürger in Zeiten der Globalisierung
Hans Ottomeyer u. Ulrike Laufer: Vom Traditionsmerkmal zum Puzzlestein. Leihgaben deutscher Wirtschaftsarchive in der Epochenausstellung \“Gründerzeit\“ des Deutschen Historischen Museums. Reminiszenzen einer sinnstiftenden Kooperation
Thomas Pereira Antunes: Das Unternehmensarchiv der AXA Winterthur – \“Verstehen, wie das Unternehmen tickt\“
Sibyll Kindlimann: Das Glarner Wirtschaftsarchiv – ein Produkt des Glarner Wirtschaftswunders
Kathrin Fastnacht: Zukunft braucht Herkunft. 75 Jahre Bosch-Archiv

Berichte:
Stephanie Bonsack u. Sonja Nilson: \“Strategiemanagement für Wirtschaftsarchivare – Lehrgang für Führungskräfte\“. 60. VdW-Lehrgang vom 21. bis 24. Oktober 2007 in Heidelberg
Heiko Keunike u. Helmut Müller: 61. VdW-Lehrgang \“Archivierung elektronischer Unterlagen: Einführung und praxisbezogene Lösungsansätze\“ vom 1. bis 4. Juni 2008 in Heidelberg
Dirk Schaal u. Bodo von Eberstein: 63. VdW-Lehrgang \“Archivierung elektronischer Unterlagen: Einführung und praxisbezogene Lösungsansätze vom 25. bis 28. Mai 2008 in Heidelberg
Detlef Krause: Fachliche Kontakte in der VdW fördern – das Netzwerk Archivberatung
Bärbel Kern: Neuer VdW-Arbeitskreis \“Globalisierung\“

Rezensionen:
Frank M. Bischoff (Hrsg.): Benutzerfreundlich – rationell – standardisiert. Aktuelle Anforderungen an archivische Erschließung und Findmittel. Beiträge zum 11. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Sebastian Beck)
Frank M. Bischoff u. Peter Honigmann (Hgg.): Jüdisches Archivwesen. Beiträge zum Kolloquium aus Anlass des 100. Jahrestags der Gründung des Gesamtarchivs der deutschen Juden – zugleich 10. Archivwissenschaftliches Kolloquium der Archivschule Marburg (Kurt Schilde)
Karl Gattinger: Bier und Landesherrschaft. Das Weißbiermonopol der Wittelsbacher unter Maximilian I. von Bayern 1598-1651 (Wilfried Reininghaus)
Wolfgang König: Wilhelm II. und die Moderne. Der Kaiser und die technisch-industrielle Welt (Manfred Rasch)
Dietmar Schenk: Kleine Theorie des Archivs (Christoph Waldecker)
Hermann Sturm: Industriearchitektur als Kathedrale der Arbeit. Geschichte und Gegenwart eines Mythos (Horst A. Wessel)
Richard Vahrenkamp: Autobahnbau in Hessen bis 1943 (Christoph Waldecker)

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Babelsberger Projekt zur Digitalisierung und Nutzbarmachung des kulturellen Filmerbes

Mit der fortschreitenden Digitalisierung im Medienbereich müsse man sich auf eine Zeit einstellen, in der kein Tonband und keine Filmrolle mehr genutzt werden, so die Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH in einer Pressemitteilung zum Start des Projektes "CINEARCHIV digital" (siehe Bericht vom 9.4.2008). Bereits heute könnten in der Mediennutzung die vorhandenen und archivierten Inhalte nur dann effektiv und in relevanten Dimensionen ausgewertet werden, wenn sie in digitaler Form verfügbar sind.

Das von der gemeinnützigen Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg jetzt gestartete Projekt „CINEARCHIV digital“ entwickelt Lösungen, um audiovisuelles Material optimal zu digitalisieren sowie umfassend zu erschließen, um es einer breiten Nutzergruppe zugänglich zu machen. Dabei gilt es zum einen, wertvolles Kulturgut zu erhalten. Zum anderen sind Filme und AV-Medien wirtschaftliche Güter, die auch weiterhin ausgewertet und nutzbar gemacht werden müssen.

„CINEARCHIV digital“ bündelt und koordiniert gemeinsam mit Archiven, Lizenzinhabern, technischen Dienstleistern, Forschungseinrichtungen und Vertriebspartnern erstmals die notwendigen Schritte des komplexen Digitalisierungsprozesses. Der Fokus liegt auf dokumentarischen, zeithistorischen Inhalten aller analogen Formate. 

Die Vision von „CINEARCHIV digital“ ist ein Internet-Marktplatz für audiovisuelle Inhalte. Das Portal zeichnet sich durch umfangreiche Inhalte, einfachen Zugriff und hohe Trefferquoten aus. Es soll neben Kunden aus dem professionellen Medienbereich auch das erstarkte Interesse an historischen Inhalten von privaten Nutzern bedienen.

Das Projekt startet am 16. Oktober 2008 mit einer großen Kickoff-Veranstaltung in Potsdam-Babelsberg und wird im Frühjahr 2009 mit einer öffentlichen Veranstaltung die Ergebnisse präsentieren. Für die aktive Mitarbeit an dem Projekt konnten bereits zahlreiche renommierte Partner gewonnen werden, u.a. die DEFA-Stiftung, das Bundesarchiv-Filmarchiv, Chronos-Media und die Heinrich Böll-Stiftung als Archive, Studio Hamburg, TeleFactory Babelsberg, Elektrofilm TMT und IVZ (ARD) als technische Dienstleister, das Hasso Plattner Institut Potsdam, Fraunhofer Institut Bonn, Heinrich Hertz Institut Berlin und die Fachhochschule Potsdam als Forschungsinstitutionen und IT-Systemtechniker sowie Grundy UFA, In2 und Interlake Informationssysteme als Vertriebspartner.

Das Förderprogramm „Innovationsforen – Unternehmen Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung fördert „CINEARCHIV digital“ über sechs Monate und dient der Netzwerkbildung. Die Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg wird als Initiator des Projektes die Entwicklung und Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes und des Innovationsforums koordinieren und weiterhin ein aktives Marketing zur Erweiterung des Netzwerkes und des Kundenstamms betreiben.

Kontakt:
Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gemeinnützige GmbH 
Frau Claire Müller 
Dianastraße 44
14482 Potsdam
Tel.: +49.(0)331.721 21 69 
Fax: +49.(0)331.721 21 77
cmueller@mb-babelsberg.de 
www.mb-babelsberg.de 
www.cinearchiv.de

Quelle: Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH, Presseinformation, 8.10.2008

Frankfurter BStU-Außenstelle kooperiert mit polnischem Institut für Nationales Gedenken

Die Außenstelle der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen (BStU) in Frankfurt (Oder) wird künftig mit dem polnischen Institut für Nationales Gedenken (IPN) zusammenarbeiten. Dazu wurde am 6. Oktober 2008 in Frankfurt (Oder) eine Kooperationsvereinbarung mit der IPN-Regionalstelle in Poznan (Posen) unterzeichnet.

Laut BStU-Außenstellenleiter Rüdiger Sielaff wollen sich beide Einrichtungen bei Ausstellungen, Bildungsaktivitäten und der Bearbeitung von Forschungsanträgen unterstützen. Zudem ist geplant, dass ein Archivar aus Poznan in der Frankfurter Außenstelle der Birthler-Behörde ein längerfristiges Praktikum absolviert. Die Vereinbarung gehe auf einen Besuch von Frankfurter Behördenvertretern beim IPN in anlässlich der Feierlichkeiten zur Erinnerung an den Poznaner Aufstand von 1956 zurück.

Das IPN verwaltet die Akten des früheren polnischen Sicherheitsdienstes. Ähnlich wie die Birthler-Behörde in Deutschland betreibt das IPN neben der Zentrale in Warschau zahlreiche Außenstellen.

Kontakt:
BStU-Außenstelle Frankfurt (Oder)
Fürstenwalder Poststraße 87
15234 Frankfurt (Oder)
Telefon: (03 35) 60 68 – 0 
Fax: (03 35) 60 68 – 24 19 
astfrankfurt@bstu.bund.de

Quelle: ddp, Pressemitteilung, 5.10.2008

Siebzig Jahre Mannesmann-Archiv

In der Mülheimer Archivlandschaft konnten in diesem Jahr mehrere Jahrestage gefeiert werden: Im Frühjahr, am 12. April 2008, vollendete der langjährige Leiter des Mannesmann-Archivs, Professor Dr. Horst A. Wessel, sein 65. Lebensjahr. Am 1. Juni 2008 konnte das Archiv der Mannesmannröhren-Werke selbst seinen 70. Geburtstag feiern.

Der anstehende 50. Geburtstag der Mannesmannröhren-Werke 1940 hatte die Konzernspitze zum Jahreswechsel 1937/38 bewogen, ein Archiv aufzubauen. Zum 1. Juni 1938 wurden die beiden Historiker Dr. Heinrich Koch und seine Stellvertreterin Dr. Ilse Barleben eingestellt. Ihre vordringliche Aufgabe war die Erstellung einer Festschrift zum Jubiläum, die sie 1940 unter dem Titel "Kleine Chronik der Mannesmannröhren-Werke" vorlegen konnten. 

Das Mannesmann-Archiv fand seinen Sitz im Mannesmann-Verwaltungsgebäude an der Reichstraße in Düsseldorf. Der Zweite Weltkrieg machte dann aber eine Evakuierung notwendig. Archivleiter Koch befand sich zudem von Juni 1941 bis September 1945 im Kriegsdienst und in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg kämpfte Mannesmann um das wirtschaftliche Überleben; erst 1955 war die Mannesmann AG wieder zusammen geschlossen. 1958 begann Heinrich Koch mit dem abermaligen Aufbau des Mannesmann-Archivs

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Abb.: Gebäude des Mannesmann-Archivs in Mülheim und Blick in einen der Magazinräume (Foto: Mannesmann-Archiv)

Das, was von den Akten übrig geblieben war, transportierte Koch mit dem Pferdewagen durch die Stadt. Kornelia Rennert: „Der Aufbau musste rund 20 Jahre nach Gründung des Archivs also nahezu neu beginnen. Vieles aber war unwiederbringlich verloren. Die Prognose Kochs „Das Archiv von Mannesmann aufzubauen ist eine Lebensarbeit” sollte sich bewahrheiten. 

1972 wurde Dr. Lutz Hatzfeld der Nachfolger Kochs. Bereits 1969 hatten Mannesmann (Röhren) und Thyssen (Stahl) ihre historische Arbeitsteilung vereinbart. Das Archiv ging 2001 auf die Mannesmannröhren-Werke über, die ihren Sitz 1993 von Düsseldorf nach Mülheim verlagert hatten. 1983 übernahm Professor Horst A. Wessel die Archivleitung und die bis dahin angesammelten 3,5 Regalkilometer Akten. Insbesondere Unternehmensfilme und audiovisuelle Medien kamen durch sein Engagement hinzu. Nachfolgerin von Horst A. Wessel ist seine bisherige Stellvertreterin Kornelia Rennert M.A. (45).

Kornelia Rennert absolvierte nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte in Bonn eine Archivar-Ausbildung in Köln. Nach Stationen beim DGB und bei Klöckner kam Rennert 1994 zum Mannesmann-Archiv. Nun hat sie die Leitung des Mannesmann-Archivs übernommen, das nicht nur nach ihrer Einschätzung "hervorragend aufgestellt" ist. Das Konzernarchiv verfügt derzeit über rund 14.000 Regalmeter historische Unterlagen, drei Millionen Fotos und 10.000 Filme, die der Forschung zugänglich sind. Es besitzt vier Tochterarchive und einen Personalstand von vier Mitarbeitern im Konzernarchiv. 

Zu seinem 65. Geburtstag widmeten Freunde, Kollegen, langjährige Wegbegleiter und Schüler dem bisherigen Archivleiter Horst A. Wessel eine Festschrift unter dem Titel "Geschichte – Unternehmen – Archive". Wessel, der sich 1995 habilitierte und seit vielen Jahren Lehrbeauftragter für Wirtschafts-, Sozial und Unternehmensgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist, habe sich um das Verhältnis zwischen unternehmerischer Wirtschaft und ihrer historischen Erforschung in hervorragender Weise verdient gemacht und die Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte durch sein persönliches Engagement seit vielen Jahren nachhaltig ge fördert. 

Info:
Wilfried Feldenkirchen / Susanne Hilger / Kornelia Rennert (Hg.):
Geschichte – Unternehmen – Archive. Festschrift für Horst A. Wessel zum 65. Geburtstag
548 Seiten, € 39,90
ISBN 978-3-8375-0007-3
Essen 2008

Kontakt:
Mannesmann-Archiv
Wiesenstr. 36
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: +49 (0) 208 458-1666 
Telefax: +49 (0) 208 458-1670 
info@mannesmann-archiv.de
www.mannesmann-archiv.de

Quelle: Frank Meßing, WAZ Mülheim, 8.10.2008; Klartext-Verlag.

Fotoausstellung zum Historischen Fünfeck im Wiesbadener Marktkeller

Das Historische Fünfeck in Wiesbaden, umschlossen von der Wilhelmstraße als Prachtstraße mit Kurhaus und Theater im Osten, der Rheinstraße im Süden, der Schwalbacher Straße im Westen und der Röder- sowie Taunusstraße im Norden, verkörpert heute das Handelszentrum der Landeshauptstadt. An den Rändern des Historischen Fünfecks liegen einige wichtige Plätze.

Das Herzstück der Wiesbadener Fußgängerzone besteht aus Kirch- und Langgasse sowie dem Mauritiusplatz. Der Mauritiusplatz geht auf einen ehemaligen Versammlungsraum der Wiesbadener Kaufleute im 3. Jahrhundert zurück. Seine Namengebung fand er durch den ersten Kirchenbau Ende des 8. Jahrhunderts. Nach der Zerstörung der letzten Kirche im Jahre 1850 wurde der Platz bis zur Schulgasse eingeebnet und diente verschiedenen Nutzungen, beispielsweise dem Andreasmarkt. Die neue gründerzeitliche Stadt empfand die umgebende Altstadt als beengend und rückständig, was zu Begradigungen und zur Schaffung von Blockrandstrukturen führte. 

Das Historische Fünfeck ist Teil der Rahmenplanung für die westliche Innenstadt Wiesbadens. Neue Sichtweisen auf das Historische Fünfeck bietet eine Ausstellung, die das Stadtarchiv Wiesbaden derzeit in Kooperation mit dem Stadtmuseum vorbereitet. Das Projekt wird vom 22. Oktober bis zum 26. November 2008 im Marktkeller zu sehen sein. Die in Fotografien aus verschiedenen Epochen des 19. und 20. Jahrhunderts konservierten Ansichten aus dem Historischen Fünfeck offenbaren spannende Details, erzählen Bildergeschichten und vermitteln einzigartige Momentaufnahmen aus 120 Jahren Alltag in der Wiesbadener Innenstadt. Die Ausstellung sei eine Leistungsschau des außerordentlich umfangreichen Bildarchivs im Stadtarchiv Wiesbaden, erläutert Archivleiterin Brigitte Streich gegenüber dem Wiesbadener Kurier.

Mit der kürzlichen Ausstellung "Höppli und Chomicki at work" sollte ausgelotet werden, ob und wie sich der Marktkeller als Ort für solche Präsentationen wie der anstehenden Fotoausstellung eignet und vom Publikum angenommen wird. Die Ausstellung \“Höppli & Chomicki at work\“ zeigte im Marktkeller den Aufbau einer Ausstellung mit den Figuren und der Bauornamentik von der \“Thonwarenfabik\“ Höppli sowie Projektionen von Fotos mit Wiesbadener Fassaden, angefertigt von Stanislaw Chomicki. Insgesamt 6.000 Besucher kamen insbesondere während des Stadtfestes in den Marktkeller. Sie konnten den Theatermalerinnen zuschauen und sich zwischen Höppli-Figuren fotografieren lassen.

Kontakt:
Stadtarchiv Wiesbaden
Im Rad 42 
65197 Wiesbaden 
Telefon: 0611/31-3329
Fax: 0611 / 31-3977 
stadtarchiv@wiesbaden.de

Quelle: Wiesbadener Kurier, 6.10.2008; Landeshauptstadt Wiesbaden, Neugestaltung der Fußgängerzone, o.D.; Rathausnachrichten, Ausstellung „Höppli & Chomicki“ im Rathausfoyer, 7.10.2008; Stadtarchiv Wiesbaden, Aktuell Ausstellung, o.D.