Staatsminister Bernd Neumann, der sich zu kulturpolitischen Gesprächen in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten befand, überreichte im Rahmen einer Gedenkstunde am 23.10.2008 der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem eine Liste der jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands der Zeit von 1933 bis 1945.
In seiner Rede betonte Staatsminister Bernd Neumann: \“Mit dieser Residentenliste möchte die Bundesregierung einen Beitrag dazu leisten, die Schicksale der ermordeten und verfolgten jüdischen Mitbürger dem namenlosen Grauen zu entreißen. Es ist unsere Hoffnung, so den Menschen einen Teil ihrer Würde zurückgeben zu können. Doch nicht nur diese Residentenliste leistet einen Beitrag dazu, die Opfer des Holocaust aus ihrer Anonymität zu befreien. Der Großzügigkeit der Gedenkstätte Yad Vashem verdanken wir einen der bewegendsten und eindringlichsten Gedenkorte in Berlin, nämlich den ‚Raum der Namen‘ unter dem Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Insgesamt 3,2 Millionen Namen von Opfern des Holocaust hat Yad Vashem hierfür zur Verfügung gestellt. 8.000 ermordeten Opfern kann mittlerweile im ‚Raum der Namen‘ gedacht werden.\“
Die Bundesregierung und die Stiftung \“Erinnerung, Verantwortung und Zukunft\“ finanzierten die Erstellung der Residentenliste. Das Bundesarchiv stellte die Datensammlung mit persönlichen Angaben von rund 600.000 jüdischen Mitbürgern, die in der Zeit von 1933 bis 1945 in Deutschland lebten und wegen ihrer jüdischen Abstammung vom nationalsozialistischen Gewaltregime verfolgt wurden, zusammen.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Pressemitteilung, Nr. 372, 23.10.2008