In Altötting, wo das Gnadenbild seit 1489 Anziehungspunkt für Pilger ist, wurde die ehemalige Schatzkammer 2006 in die Anbetungskapelle umgewandelt, die Bischöfliche Administration wird nun zur Neuen Schatzkammer am Kapellplatz in der Mitte der Stadt umgebaut.
Da die Räumlichkeiten, in denen das Kapellarchiv bislang untergebracht war, seit Beginn des Umbaus der Administration nicht mehr für diesen Zweck geeignet sind, stellen nunmehr zwei Kellerräume im Franziskushaus die neue Heimat des bis ins 13. Jahrhundert zurückreichenden Archivs dar. Gemäß bischöflicher Entscheidung sollten die Dokumente in Altötting verbleiben. Lediglich die Repertorien sind ins Bistumsarchiv Passau verbracht worden.
Das Kapellarchiv umfasst 300 Regalmeter. Es besteht aus rund 900 Kartons mit vielfältigen Archivalien: Urkunden, Amtsbücher, Pläne, Rechnungen, Inventare, Verzeichnisse über Messstipendien sowie Mirakelbücher über Gebetserhörungen und vieles mehr. Das Archiv umfasst nahezu die gesamte Geschichte der Wallfahrt und der Pfarrei. Der Archivdirektor der Diözese Passau, Dr. Herbert Wurster, bezeichnet die Altöttinger Bestände gar als "das Gedächtnis der Wallfahrt".
Im archivischen Provisorium im Franziskushaus könne durchaus ein "Notbetrieb" aufrecht erhalten werden, so Wurster. Zudem biete der trockene und beheizte Keller optimale klimatische Bedingungen, die deutlich besser seien als jene, die in der Administration geherrscht hätten. Wie lange das Kapellarchiv im Keller des Franziskushauses bleiben wird, ist noch nicht klar. Nach einer dauerhaften Lösung wird gesucht.
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Quelle: Alt-Neuöttinger Anzeiger, 14.10.2008