Das Stadtarchiv Völklingen verwahrt die historischen Aktenbestände der Stadt Völklingen und des ehemaligen Amtes Ludweiler seit etwa 1750. Die Erschließungsarbeiten im Stadtarchiv Völklingen schreiten voran. Der weitaus größte Teil des Archivgutes wartet zwar noch auf seine Bearbeitung, doch schon jetzt wurden einige echte Schätze zu Tage gefördert.
Aus diesem Grund hat sich die Stadt Völklingen im Jahr 2007 dazu entschlossen, eine kleine Publikationsreihe zu starten, um die Völklinger Bürgerinnen und Bürger an der reichhaltigen Stadtgeschichte teilhaben zu lassen, die im Völklinger Stadtarchiv ihren Niederschlag gefunden hat.
Unter dem treffenden Titel »Völklinger Schätze« berichtet das Stadtarchiv seither zweimal im Jahr über besondere Archivalien oder interessante Themen zur Völklinger Stadtgeschichte. Als kleine Besonderheit enthält jede Ausgabe den herausnehmbaren Faksimiledruck einer Archivalie.
Das Ziel ist dabei vor allem, die Völklinger für die Geschichte ihrer Stadt zu interessieren und sie damit auch zu einem Besuch im Völklinger Stadtarchiv zu animieren. Das neue Archivmagazin möchte dazu einen Beitrag leisten.
Die »Völklinger Schätze« können gegen einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von 3,50 Euro im Stadtarchiv Völklingen, bei Bücher Balzert, beim Heimatkundlichen Verein Warndt e.V. in Ludweiler, bei der Tourist-Information im Alten Bahnhof, im Büro der VHS im Alten Rathaus, in der Stadtbücherei sowie im Bürgerbüro im Neuen Rathaus erworben werden.
Bisher erschienen:
Heft 1 (01/2007): Der Warndt im Dreißigjährigen Krieg. Die Fergersche Warndtkarte von 1640. – vergriffen –
Die Warndtkarte des Georg Ferger ist eine auf Hadernpapier handgezeichnete und kolorierte Landkarte im Format 74×65 cm. Die mittlerweile mehrfach restaurierte Karte wurde in der letzten Phase des Dreißigjährigen Krieges angefertigt. Das Gebiet des Warndts hatte durch die Kriegsereignisse schwer gelitten. Einige Dörfer waren regelrecht entvölkert. Dies scheint die Motivation des Nassau-Sarrbrücker Försters Georg Ferger (+1675) aus Spittel gewesen zu sein, die Karte zu zeichnen. Er wollte offenbar die Warndtgrenzen, wie im Völklinger Schöffenweistum angegeben waren, mithilfe seiner Karte vor dem Vergessenwerden bewahren. Bei der Völklinger Karte soll es sich um eine genaue Kopie des Fergerschen Originals handeln.
Heft 2 (02/2007): "… möge aus diesem Haus nur Gutes hervorgehen …" Die Einweihung des Rathauses zu Völklingen am 9. November 1907.
Der Umbau des Alten Rathauses der Stadt Völklingen nach den Plänen des damaligen Gemeindebaumeisters Hermann Eichner im Jugendstil wurde am 9. November 1907 eingeweiht. Der Bericht über dieses Fest wurde auf der Titelseite der Völklinger Zeitung vom 12. November 1907 gedruckt. Der zweiten Ausgabe der »Völklinger Schätze« liegt diese Zeitungsseite als Faksimiledruck bei.
Heft 3 (01/2008): Das Denkmal Allen Opfern des Bildhauers Benno Elkan in Völklingen.
Anlässlich eines aktuellen Projektes der Stadt Völklingen wird in diesem Heft an das künstlerisch ausdrucksstarke Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges, das von 1925 bis 1935 auf dem Völklinger Ehrenfriedhof stand und dann zerstört wurde, und an seinen Schöpfer, den jüdischen Bildhauer Benno Elkan aus Frankfurt am Main, erinnert. Elkan ist auch der Erschaffer der großen bronzenen Menora, die heute in Jerusalem gegenüber der Knesset steht. Die Zerstörung des Völklinger Denkmals direkt nach der Eingliederung des Saargebiets in das Deutsche Reich im Jahre 1935 kam einem Akt beispielloser Barbarei gleich. \“Blind durch die nationalsozialistische Rassenideologie wurden nicht nur bedeutende literarische Werke ins Feuer geworfen wie beispielsweise die von Erich Maria Remarque, Heinrich und Thomas Mann oder Erich Kästner,\“ erläutert Oberbürgermeister Klaus Lorig. \“Es wurden auch die Werke bildender Künstler zerstört, die nicht dem nationalsozialistischen Ideal entsprachen. Da es sich bei diesen Kunstwerken im Gegensatz zu den verbrannten Büchern in der Regel um Unikate gehandelt hat, sind diese Meisterwerke heute ein für allemal verloren.\“ Die Stadt Völklingen beabsichtigt nun, im Andenken an das Werk des Künstlers Benno Elkan – der nach der Meinung der Zeitgenossen der damaligen Gemeinde Völklingen das schönste Denkmal im Saargebiet und weit darüber hinaus beschert hatte – ein neues, vom Elkanschen Werk inspiriertes Denkmal zu errichten. Dieses neue Denkmal, das von einer Völklinger Künstlerin gestaltet werden wird, soll nicht nur als Mahnung gegen sinnlose Gewalt und Krieg dienen, sondern gleichwohl als Monument gegen Intoleranz und Fanatismus verstanden werden.
Heft 4 (02/2008): 100 Jahre Feuerlöschwesen in Völklingen 1830-1930
Für die Freiwillige Feuerwehr Völklingen ist das Jahr 2008 ein besonderes Jahr, nämlich ein Jahr der Jubiläen. Die Löschzüge IV, V und VI – also Wehrden, Fürstenhausen und Geislautern – werden 100 Jahre alt. Das Stadtarchiv Völklingen hat dieses Ereignis zum Anlass genommen, um eine neue Ausgabe der Völklinger Schätze aufzulegen. Das reichlich vorhandene Archivmaterial zur Geschichte der Feuerwehren in Völklingen hat Stadtarchivar Achim Becker zu einem anschaulichen Beitrag zusammengefasst. Dabei spannt er den Bogen von den Anfängen der Brandbekämpfung in der preußischen Rheinprovinz, zu der seinerzeit auch die Bürgermeistereien Völklingen und Ludweiler gehörten, bis zum Erwerb der ersten Feuerwehrfahrzeuge in der damaligen Gemeinde Völklingen.
Kontakt:
Stadtarchiv Völklingen
Stadtarchivar Achim Becker M.A.
Alter Bahnhof
66333 Völklingen
Tel. (0 68 98) 13-2432
achim.becker@voelklingen.de