Das Stadtarchiv Sprockhövel ist an seinem neuen Standort im Pavillon an der Hauptschule Niedersprockhövel endlich in der Lage, zugesagte Nachlässe zu übernehmen. Am 29. August 2008 erfolgte die Übernahme des künstlerischen Nachlasses des Malers und Grafikers Karl Leyhe (1915-1994) und am 4. September 2008 wurde der Nachlass des Heimatforschers Fritz Stracke (1919-2006) in das Stadtarchiv Sprockhövel geholt.
Die Tochter Leyhes überließ dem Archiv mehr als 250 Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Holz- und Linolschnitte als Leihgabe. Karl Leyhe hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Sprockhövel niedergelassen und hier bis zu seinem Tod gelebt und gewirkt. Seine Druckgrafiken zieren zahlreiche Broschüren, Firmen- und Festschriften. Leyhe illustrierte Bücher und entwarf Logos und Piktogramme. Auch die Gemälde und Zeichnungen zeugen von seinem großen künstlerischen Talent. Die Werke wurden von der Schülerpraktikantin Pauline Winkelmann geordnet und verzeichnet. Das Stadtarchiv plant gemeinsam mit der Kunst- und Kulturinitiative und der Sparkasse Sprockhövel eine Ausstellung ausgewählter Werke Leyhes im Jahr der Kulturhauptstadt 2010.
Abb.: Schülerpraktikantin Pauline Winkelmann und ehrenamtliche Archivmitarbeiterin Gudrun Hilgenstock-Rohrschneider hinter dem Nachlass Fritz Stracke (Foto: Karin Hockamp), 5. September 2008.
Der Heimatforscher Fritz Stracke verfügte vor seinem Tod vor zwei Jahren die Übergabe seiner umfangreichen Sammlung an das Stadtarchiv. Nun konnten ca. 50 Aktenordner, mehr als 100 Bücher und Broschüren sowie etwa 120 Karten und Pläne in die neuen Räume übernommen werden. Derzeit wird dieser umfangreiche Nachlass von der pensionierten Lehrerin Gudrun Hilgenstock-Rohrschneider ehrenamtlich geordnet und erschlossen. Nach Abschluss der Arbeiten steht der Nachlass der öffentlichen Nutzung zur Verfügung. Vor allem für Familienforscher werden die Quellensammlungen und Forschungsergebnisse im Nachlass Stracke eine Fundgrube sein.
Das Stadtarchiv Sprockhövel ist am Freitag, den 15. August 2008 umgezogen. Der Umzug war notwendig geworden, weil der bisherige Standort an der Gevelsberger Straße in Haßlinghausen für die gewachsenen Bestände nicht mehr genügend Raum bot. Am neuen Standort stehen 120 qm Magazinfläche sowie 47 qm Büro und Benutzerraum zur Verfügung. Ein Dortmunder Spezialtransportunternehmen hatte mit sechs Mann zwölf Stunden zu tun, um die rund 900 Kisten mit Archivalien und das Mobiliar in das neue Domizil, den Pavillon an der Hauptschule in Niedersprockhövel, zu transportieren. Zwei LKW waren abwechselnd im Einsatz.
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Karin.Hockamp@sprockhoevel.de
Quelle: Stadt Sprockhövel, Pressemitteilung, 18.8.2008; Aktuelles, 5.9.2008