Bei einem Pressetermin wiesen der Pfullinger Stadtarchivar Stefan Spiller, Hauptamtsleiter Hubert Dyjas sowie die Archivmitarbeiterinnen Angelika Euchner und Melanie Weiß darauf hin, wie die Schätze des Archivs erhalten und restauriert werden müssen, um das Gedächtnis der Stadt zu retten.
Rund 150 laufende Meter Archivgut, die bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückreichen, werden vom Stadtarchiv Pfullingen im Keller der Stadtbücherei verwaltet. Ein Teil dieser Unterlagen, darunter Protokolle der Ratssitzungen vergangener Zeiten, ist aufgrund alter Brand- und Wasserschäden derart angegriffen, dass er restauriert werden muss. Dass dafür erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt werden müssen, ist auch den Gemeinderäten bewusst. Sie bewilligten für die Restaurierungsaufgaben in diesem Jahr 70.000 Euro.
Damit wurden bereits wichtige Dokumente gesichert; eine Römersteiner Spezialfirma beschäftigt sich mit dieser Aufgabe. Beispielsweise sind teilweise verbrannte Ratsprotokolle in einem aufwendigen Verfahren wieder lesbar gemacht worden. In mehrstufigen Verfahren werden die brandgeschädigten Papiere Blatt für Blatt zunächst entfettet und gereinigt, um dann in einem mit Papierfasern angereicherten Bad mit neuer Papiersubstanz ergänzt zu werden. Trocknungsvorgänge und eine neue Bindung schließen sich an, bevor die Nutzung der Bände wieder nahezu uneingeschränkt möglich ist.
Nach den ersten Erfolgen sind gleichwohl weitere Restaurierungsmaßnahmen, unter anderem zur Entsäuerung des Papiers aus dem 19. und 20. Jahrhundert, notwendig. Auch hierfür hofft das Archiv auf hinreichende finanzielle Mittel für einen längeren Zeitraum.
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Quelle: Thomas Baral, Reutlinger General-Anzeiger, 24.8.2008