Zur Sicherung des deutschen Filmerbes hält das Bundesarchiv die vollständige Erfassung aller in Deutschland produzierten Filme und die möglichst zeitnahe Abgabe einer Belegkopie an das Archiv für erforderlich. „Wir brauchen eine gesetzliche Regelung ähnlich wie bei Büchern, um Filme von bleibendem Wert langfristig sichern und dokumentieren zu können. Derzeit sind viele Filme, die aufgrund ihrer künstlerischen, mediengeschichtlichen oder historischen Bedeutung bleibenden Wert haben, gefährdet, weil ihre Erhaltung dem Zufall überlassen bleibt\“, so Prof. Dr. Hartmut Weber, der Präsident des Bundesarchivs am 2. Juni 2008.
Einer Untersuchung des Kinematheksverbundes zufolge gelangten von den 1995 produzierten Spielfilmen nur etwa 37% ins Bundesarchiv, weitere 10% wurden von einer der anderen größeren deutschen Einrichtungen gesammelt. Um zu erkunden, wie mit Unterstützung der Filmproduzenten die Sicherung des deutschen Filmerbes verbessert werden kann, hatte das Bundesarchiv im Sommer 2007 eine Umfrage gestartet. Mit Hilfe der Produzentenverbände, insbesondere der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm und der Arbeitsgemeinschaft Kurzfilm, waren unter dem Motto „Vier Minuten für das deutsche Filmerbe\“ weit über 1 000 Filmproduzenten angeschrieben oder angemailt worden. Rund 200 schickten den Fragebogen ausgefüllt zurück.
Die überwiegende Mehrheit dieser deutschen Filmproduzenten hält die Institution eines zentralen Filmarchivs für sinnvoll. Die Dienstleistungen der Abteilung Filmarchiv des Bundesarchivs schätzen 93% insgesamt als gut ein, insbesondere die Filmlagerungsbedingungen und die filmfachliche Kompetenz. 77% der Befragten befürworten eine Pflichtregistrierung von Filmen, 60% die Pflichtabgabe einer Belegkopie an das Bundesarchiv, wenn diese bezuschusst wird. „Wir sehen das Umfrageergebnis als eine grundsätzliche Zustimmung zu unseren Bemühungen, das deutsche Filmerbe langfristig zu sichern. Die Einlagerung von Filmen ist für die Produzenten kostenfrei. Filmarchivierung nützt der Kultur und der Filmwirtschaft. Eine frühe Archivierung der Filme sichert nicht nur das reichhaltige deutsche Filmerbe, sondern hilft auch spätere Restaurierungskosten zu sparen\“, so Karl Griep der Leiter der Abteilung Filmarchiv im Bundesarchiv.
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Quelle: Pressemitteilung Bundesarchiv, 2.6.2008