Das Gebäude des Bremer Staatsarchivs wurde jetzt vom Landesamt für Denkmalpflege als Kulturdenkmal in die Denkmalliste eingetragen. Errichtet wurde das Bauwerk 1964-67 nach Plänen von Alfred Meister (Abteilungsleiter im Hochbauamt) am Rande der Wallanlagen. \“Der großzügige und moderne, funktional optimierte Bau gilt als einer der konsequentesten und modernsten Archivgebäude der Nachkriegszeit in Deutschland\“, sagt Landesdenkmalpfleger Professor Skalecki. Geschichtliche, heimatgeschichtliche und künstlerische Gründe sprechen für die Unterschutzstellung des Gebäudes: Es legt Zeugnis ab über die Neuordnung des bremischen Archivwesens nach dem Krieg. Beachtenswert ist die Ausführung der Bauaufgabe, die – trotz der damals bescheidenen Mittel – hinsichtlich gestalterischer, funktionaler und städtebaulicher Anforderungen bestens gelöst wurde.
Das Staatsarchiv Bremen besteht aus zwei wirkungsvoll kontrastierenden Bauten: In dem zur Straße \“Fedelhören\“ orientierten und um einen lichten Innenhof gruppierten vierflügeligen und zweigeschossigen, filigran gegliederten Trakt sind die Räumlichkeiten für Publikumsverkehr, Direktion und Verwaltung untergebracht. Dahinter erhebt sich ein neungeschossiger, nahezu fensterloser, mit rotem persischem Travertin verkleideter Magazinturm. Die Vorderfront des Archivs öffnet sich einladend mit großzügiger Verglasung dem Straßenraum. Somit zeigt sie, dem veränderten Selbstverständnis des Archivs entsprechend, die \“nach außen wirkende Funktion eines Volksbildungsinstituts\“, so der damalige Archivdirektor Karl H. Schwebel. Das neue Domizil beendete für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs ein langes Nachkriegsprovisorium. Sie waren zuvor nach der Zerstörung des alten Archivgebäudes an der Tiefer in einem umgenutzten Hochbunker am Dobben (Magazin) und im benachbarten Dienstgebäude des Gewerbeaufsichtsamtes (Diensträume) nur unzureichend untergebracht.
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Quelle: Aktuelles Landesamt für Denkmalpflege ; taz Bremen, 8.7.2008