Gesprächskonzert im DLA Marbach erinnert an Stefan George

Stefan George hat die Welt nicht nur einige schmale Gedichtbände zu verdanken, sondern auch weit über 200 Porträtskulpturen, von denen ein großer Teil seit Jahrzehnten in Marbach ruht. Ein petrifizierter Dichterstaat auf fragwürdigem Kunstniveau, der eher an die Armee des chinesischen Kaisers als an eine elitäre Dichter-Gemeinschaft der Moderne denken lässt. Die Ausstellung erhellt den Weg einer bedeutenden Gruppe von Künstlern und Intellektuellen vom ästhetischen ins politische Abseits. 

Kurz vor Georges 140. Geburtstag (12. Juli 2008) erinnert am Mittwoch, dem 9. Juli 2008, ab 17 Uhr eine Gesprächsrunde im Berthold-Leibinger-Auditorium des Literaturmuseums der Moderne (LiMo) an den Dichter. »Unerwartete Berührungen« ist dieses Gespräch mit Mitarbeitern des Stefan George-Archivs in Stuttgart und des Deutschen Literaturarchivs Marbach überschrieben. In kurzen Statements beleuchten die Teilnehmer die vielfältigen Beziehungen von Stefan George und seiner Anhänger zur Literatur und zu den Künsten. Um 17 Uhr erhellt Frank Druffner Georges Auseinandersetzung mit der Plastik. Im Anschluss spricht Lutz Näfelt über den Künstler Tessenow und die Hindenburg-Ehrenhalle in Magdeburg (17.15 Uhr). Es folgen Statements von Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, über Georges Traumdeutung (17.30 Uhr), von Heike Gfrereis über Max Kommerell und den russischen Formalismus (17.45 Uhr), von Gunilla Eschenbach über die Musikästhetik im George-Kreis (18 Uhr) sowie von Maik Bozza über George und die Fotografie (18.15 Uhr). Zum Schluss stellt Ute Oelmann, Leiterin des Stefan George-Archivs in Stuttgart, den Dichter als Typografen vor (18.45 Uhr). Nach einer kurzen Diskussion wird von 19 Uhr an in der Cafeteria des Deutschen Literaturarchivs Marbach ein Imbiss angeboten.

Im Humboldt-Saal des Deutschen Literaturarchivs Marbach bringen um 20 Uhr sodann die Musiker Eric Schneider (Klavier) und Theresa Kronthaler (Gesang) Arnold Schönbergs George-Zyklus »Buch der hängenden Gärten« zu Gehör. Theresa Kronthaler studierte Theaterwissenschaften in London und ist derzeit Studentin für Gesang an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin. Sie tritt in Konzerten, Liederabenden und Musiktheaterproduktionen im In- und Ausland auf. Eric Schneider studierte Klavier und Mathematik an der Hochschule für Musik Köln und belegte anschließend Kurse in Liedgesang bei Hartmut Höll, dem früheren langjährigen künstlerischen Leiter der Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart. Das Gesprächskonzert ist eine Kooperation des Archivs mit der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie. Der Besuch der Gesprächsrunde im Literaturmuseum der Moderne ab 17 Uhr ist kostenlos; der Eintritt für das Gesprächskonzert beträgt 10,- (ermäßigt: 8,-) Euro. 

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
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Fax: 0 7144 / 848 – 191
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Quelle: Pressemitteilung DLA Marbach, 3.7.2008

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