Das Städtische Heimatmuseum Lippstadt konnte Dank finanzieller Unterstützung durch den Förderverein des Städtischen Heimatmuseums, der Stadtsparkasse Lippstadt und der Stadt Lippstadt ein seltenes Instrument aus ihrer Sammlung restaurieren lassen. Das so genannte „Tafelklavier“ stammt aus der Zeit des Biedermeiers und ist gute 200 Jahre alt. Das Lippstädter Tafelklavier wurde durch das Pianohaus Harke, aus Detmold und Paderborn, unter der Leitung des Klavier- und Cembalobaumeister Detlef Lewicki fachmännisch restauriert und wieder bespielbar gemacht. Um das Instrument wieder authentisch zum Klingen zu bringen sind in Zukunft auch Konzerte im Vier-Jahreszeiten-Saal des Städtischen Heimatmuseums geplant, wo das kostbare Tafelklavier auch ausgestellt ist. Die Restaurierungskosten beliefen sich auf rund 5 000 Euro.
Das Tafelklavier entstand um 1800 in der Münsteraner Werkstatt des Instrumentenbauers Melchior Quante (1759-1845). Die 1792 gegründete Klavierbauwerkstatt wurde 1815 von Heinrich Niemann übernommen und stellte neben Tafelklavieren auch Hammerflügel her. Nachforschungen im Staatsarchiv Münster ergaben, dass sich nur noch ein Flügel und zwei weitere Tafelklaviere von Melchior Quante, der sich früher auch Guante nannte, erhalten haben. Diese befinden sich im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und im Boston Museum of Fine Arts. Ein fast baugleiches Instrument von Melchior Quante, auf dem einst Annette von Droste-Hülshoff musizierte, zeigt das Museum Bökerhof im Kreis Höxter.
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Quelle: Lippstadt Aktuell, 2.7.2008