Seit dem 1. April 2008 ist es Archiven und anderen Einrichtungen möglich, Bestände, die sich auf das Thema NS-Zwangsarbeit beziehen, in das Informationsportal \“Zwangsarbeit im NS-Staat\“ des Bundesarchivs einzutragen. Der Eintrag erfolgt über ein einfach und übersichtlich strukturiertes Online-Formular, das im Internet bereitgestellt wird. Die Einrichtungen erhalten jeweils eigene Zugangskennungen, so dass nur sie selbst ihre Eintragungen verändern können.
In einem ersten Schritt wurden die Archive, die am Online-Archivverbund zur Nachweisbeschaffung für ehemalige NS-Zwangsarbeiter teilgenommen hatten, angeschrieben. Zwischenzeitlich existieren 45 Einträge von Archiven, Gedenkstätten und Museen, in denen sie Auskunft über ihre einschlägigen Bestände geben. Die polnischen Staatsarchive bereiten ihre Einträge gerade vor.
Die wichtigsten Informationen enthalten die Felder \“Art und Inhalt der Unterlagen\“ (z.B. Schriftguttypen und inhaltliche Strukturierung des Gesamtbestands des Hauses) und \“Angabe der Bestände\“ (Nennung einzelner Bestände, ggf. mit differenzierteren Erschließungsangaben). Naturgemäß unterscheiden sich die Angaben in Umfang und Aussagekraft erheblich, da die Erschließungssituation in den einzelnen Häusern sehr unterschiedlich ist.
Der Nachweis archivalischer Bestände zur NS-Zwangsarbeit soll sich nicht auf das Gebiet des ehemaligen Deutschen Reichs beschränken, sondern die Archive der vom \“Ausländereinsatz\“ betroffenen Staaten mit einbeziehen. Dabei sollen auch die Kriegsgefangenen und der Einsatz in den besetzten Gebieten berücksichtigt werden.
Kontakt (u.a. zum Erhalt von Zugangskennungen):
Karsten Kühnel, M.A.
Wiss. Mitarbeiter
Bundesarchiv
Abteilung Deutsches Reich (R)
Informationsportal Zwangsarbeit im NS-Staat
Finckensteinallee 63
D-12205 Berlin
Tel.: 03018 7770-455
k.kuehnel@barch.bund.de
www.zwangsarbeit.eu
www.bundesarchiv.de/imperia/md/content/stab/ba_zwangsarbeiter_7.pdf
Quelle: Mailingliste Zwangsarbeit, 10.6.2008