Am Dienstag, 10. Juni 2008, findet der Hessische Archivtag in Bad Homburg v. d. Höhe statt. Das Stadtarchiv Bad Homburg ist an diesem Tag geschlossen. Der 31. Hessische Archivtag widmet sich dem Thema: „Papierloses Büro – kopfloser Archivar? Die Archivierung digitaler Unterlagen als Herausforderung und Chance“. Bereits 120 Teilnehmer haben sich hierfür angemeldet.
Das zeigt, dass die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung die Fachkollegen beschäftigen. Die Übernahme und Archivierung elektronischer Unterlagen bereitet zum Teil große Probleme. Schon heute arbeiten Archivare mit neuen Technologien: Sie scannen z.B. Fotobestände, Plakate, Karten und Pläne, teils um die Digitalisate ins Internet zu stellen, teils um den Archivnutzern digitale Unterlagen zur Verfügung stellen zu können. Das hat den Vorteil, dass die kostbaren Originale geschont werden.
Die Übernahme von Dokumenten, die schon in den Verwaltungen nur mehr in digitaler Form vorhanden sind, ist jedoch ein anderes Problem. Dass auch diese Informationen im Prinzip archivwürdig und daher von den Archiven zu übernehmen sind, wird vom Hessischen Archivgesetz festgelegt. Dabei muss die Authentizität und Integrität der aufbewahrten digitalen Aufzeichnungen auf Dauer gewährleistet sein. Was kaum jemand weiß: Archivierung bedeutet dauerhafte Aufbewahrung – Digitalisate müssen auch in 50 oder 100 Jahren noch lesbar sein.
Auf dem Programm des Hessischen Archivtages stehen Referate und die Vorstellung des Archivs des Landessportbundes Hessen. Dr. Peter Sandner, Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, referiert über das im Aufbau befindliche gemeinsame „Digitale Archiv“ der drei hessischen Staatsarchive und die damit verbunden Problemlösungen. Dr. Christoph Popp, Stadtarchiv Mannheim, erläutert die Sicht der Kommunalarchive, wobei im Stadtarchiv Mannheim die Archivierung elektronischer Unterlagen bereits sehr weit entwickelt. Dr. Ulrike Gutzmann gibt einen Einblick in Stand und Perspektiven der Sicherung elektronischer Unterlagen bei der Volkswagen AG.
Link: http://www.vda.lvhessen.archiv.net
Quelle: Pressemitteilung, Bad Vilbel Online, 4.6.2008