Ausstellung zum Völkermord an den Sinti und Roma jetzt in Stuttgart

Das Stadtarchiv Stuttgart zeigt noch bis zum 29. Mai 2008 die Ausstellung \“Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma\“. Jahrzehntelang fand der Völkermord an der Minderheit der Sinti und Roma im nationalsozialistisch besetzten Europa nur geringe Beachtung. Nach 1945 gab es eine Kontinuität der Diskriminierung. Erst seit Mitte der 1980er Jahre ist das Schicksal dieser (und anderer) vergessener Opfer ins öffentliche Bewusstsein gerückt und zu einem festen Bestandteil der historischen Erinnerung geworden.

1997 wurde im neueröffneten Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg erstmalig eine Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt, die den Völkermord an den Sinti und Roma darstellte. In seiner Eröffnungsansprache sagte der damalige Bundespräsident Roman Herzog: \“Der Völkermord an den Sinti und Roma ist mit dem gleichen Motiv des Rassenwahns, mit dem gleichen Vorsatz, mit dem gleichen Willen zur planmäßigen und endgültigen Vernichtung durchgeführt worden wie der an den Juden.\“

Die Ausstellung, die nach zahlreichen Stationen nun auch im Stuttgarter Rathaus präsentiert wird, zeichnet die Entwicklung der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik von der stufenweisen Ausgrenzung und Entrechtung der Sinti und Roma im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Ermordung nach. Zur Ausstellung gibt es in Stuttgart ein Begleitprogramm. Unter anderem wird Karl Fruchtmanns Dokumentarfilm \“Ein einzelner Mord\“ über die Ermordung des 17-jährigen Sinto Anton Reinhardt in den letzten Kriegstagen 1945 im Kino gezeigt.

Kontakt:
Stadtarchiv Stuttgart
Dr. Roland Müller
Silberburgstraße 191
70178 Stuttgart
Telefon 216-6327
stadtarchiv@stuttgart.de

Quelle: Stadt Stuttgart, Pressemeldung, 29.4.2008

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