Gedenktafel in Frechen erinnert an ehemalige jüdische Mitbürger

Nach mehreren anderen deutschen Städten möchte nun auch Frechen an seine ehemaligen jüdischen Mitbewohner erinnern. Der Anfang wurde jetzt mit der Anbringung einer Tafel am Haus Rosmarstraße 10 gemacht, in dem die jüdische Metzgerfamilie Levy gewohnt hat. Der Historiker und Lehrer Egon Heeg hat sich über viele Jahre mit dem Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Frechen befasst. Einen engen Kontakt stellte er dabei vor allem zu den Nachkommen der Familie Levy her. Der vor fünf Jahren verstorbene Sohn der Familie, Josef Levy, unterstützte das Bemühen Heegs, das Andenken an die jüdische Bevölkerung wach zu halten. Er lehnte aber die bisher üblichen Stolpersteine ab, da er nicht wollte, das die Erinnerung an seine Familie einfach mit Füßen getreten würde. Egon Heeg akzeptierte den Wunsch Levys und entwickelte in Absprache mit dem Stadtarchiv Frechen das Projekt "Auf Augenhöhe". Im Gegensatz zu den Stolpersteinen des Aktionskünstlers Gunter Demnig, die lediglich Angaben zur Geburt und Deportation aufweisen, befinden sich auf der nun verwendeten Gedenktafel nicht nur Fotos der Familie Levy, sondern auch Informationen zum Leben der Familie. Egon Heeg, der diese Aktion selbst finanziert, plant die Anbringung weiterer Tafeln und hofft dabei natürlich auf finanzielle Unterstützung. 

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Stadtarchiv Frechen
Johann-Schmitz-Platz 1-3
50226 Frechen
Tel.: 02234 / 501 – 238
Fax: 02234 / 501 – 219
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Quelle: Uta Böker, Kölner Stadtanzeiger, 14.3.2008; Wolfgang Mrziglod, Kölnische Rundschau, 14.3.2008

Elf neue Erinnerungstafeln im Collegium Jenense

Angeregt von einem Besuch in Jena, brachte der Göttinger Bürgermeister Georg Julius Philipp Merkel 1873/74 eine Idee in seine Stadt, die begeistert aufgegriffen wurde. Dem Jenaer Vorbild folgend, ehrten die Göttinger fortan berühmte Gäste von Stadt und Universität mit Erinnerungstafeln. Wesentlicher Unterschied zu Jena war das Material: Die Göttinger verwenden edlen Marmor für ihre Tafeln, während in Jena Emaille-Schilder die Häuser zieren. \“Die Erinnerungstafeln gehören seit 150 Jahren zum Jenaer Stadtbild\“, sagt Uni-Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke. Sie seien eine lebendige Tradition, die 2008 – im Jubiläumsjahr der Friedrich-Schiller-Universität Jena – selbstverständlich fortgeführt werde. \“Die Erinnerungstafeln sind ein schönes Beispiel für Ideen \’Made in Jena\’\“, so Prof. Dicke. Am Anfang stand der Mathematiker und Physiker Hermann Schaeffer, der ein \“Stammbuch der edelsten Deutschen in dieser Herberge der freien und ernsten Wissenschaft\“ schaffen wollte. Im Jubiläumsjahr 1858 wurden 204 Tafeln gehängt, inzwischen sind es über 300. 

Am 11. März 2008 hat der Rektor im Beisein des Klinikumsvorstands elf neue Tafeln am Kollegienhof eingeweiht: Linkerhand vom Eingang ins Collegium Jenense erinnern diese jetzt an die \“Gründungsdekane\“ der Alma Mater Jenensis sowie den Reformator Philipp Melanchthon. Die neuen Tafeln ehren Victorin Strigel, Johannes Stigel, Michael Stifel, Johann Schröter, Basilius Monner, Matthias Flacius, Erhard Schnepff, Matthäus Wesenbeck, Janus Cornarius, Nikolaus Selnecker und Melanchthon. \“Neben den ersten Rektoren Strigel und Stigel werden die \’Gründungsdekane\‘ der Fakultäten und andere namhafte Professoren aus der Frühzeit der neuen protestantischen Bildungsstätte gewürdigt\“, sagt Dr. Thomas Pester, Mitarbeiter im Universitätsarchiv Jena. Die Fassade am Kollegienhof sei dafür der ideale Platz, da das Collegium Jenense über die Jahrhunderte vorrangiger Schauplatz des universitären Lebens in Jena war. 

Der Wittenberger Professor Melanchthon gehörte zwar nicht der \“Hohen Schule\“ an, gab jedoch wichtige Impulse für die neue Bildungsstätte. Außerdem lehrte Melanchthon zweimal in Jena, als in Wittenberg die Pest umging und die dortige Universität für eine Weile an die Saale verlegt wurde. Über die näheren Zusammenhänge dieser Entwicklungen unterrichtet die Dauerausstellung \“Universitäres Leben im Collegium Jenense 1548 bis heute\“. In einer Hinsicht haben die Göttinger mehr Fortune mit ihren Gedenktafeln: Während in Jena die Emaille-Tafeln immer wieder bei Fassadenrenovierungen achtlos weggeworfen oder zerstört worden sind, zeigte man gegenüber den Tafeln aus edlerem Material stets Respekt, und sie hängen bis heute unverändert an ihren angestammten Plätzen. 

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Archiv der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dr. Joachim Bauer
Bibliotheksplatz 2
07743 Jena
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Quelle: Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 11.3.2008

Werbegemeinschaft überlässt Aktenmaterial dem Stadtarchiv Schwabmünchen

15 Regalmeter Akten und Unterlagen, die die Werbegemeinschaft Schwabmünchen in den letzten 30 Jahren zusammengetragen hat, wurden kürzlich im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung dem Stadtarchiv Schwabmünchen übergeben. Sabine Sünwoldt, Leiterin des Stadtarchivs und des Museums, gab in in ihrer Rede einen interessanten Überblick über die Entwicklung der 1972 gegründeten Werbegemeinschaft. Auf deren Initiative hin wurden so manche Feste und Veranstaltungen ins Leben gerufen oder in ihrem Erscheinungsbild der heutigen Zeit angepasst. Zu verdanken ist das umfangreiche Aktenmaterial vor allem der Weitsicht von Wolfgang Uhl, der jahrzehntelang Vorsitzender der Werbegemeinschaft war. Er hatte sorgfältig alle Unterlagen wie Geschäftsberichte, Belege, Plakate, Werbemaßnahmen und Zeitungsberichte sowie das Material über die umfangreichen Planungen und die Durchführung sämtlicher Aktivitäten der Werbegemeinschaft gesammelt. Dadurch ist ein sehr guter Überblick über die Bedeutung der Werbegemeinschaft in den letzten Jahrzehnten im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben der Stadt garantiert. Archivleiterin Sabine Sünwoldt sieht nun ihre Aufgabe darin, das Material zu sichten, zu sortieren und zu erfassen, damit es allen an der Stadtgeschichte Interessierten zur Verfügung steht. 

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Stadtarchiv Schwabmünchen
Fuggerstr. 50
86830 Schwabmünchen
Tel.: 08232 / 9633 – 67
Fax: 08232 / 9633 – 23

Quelle: Ingeborg Anderson, Augsburger Allgemeine, 15.3.2008

Fotoausstellung über Aufstieg Halles zur Großstadt

Anlässlich des 150. Geburtstages von Gottfried Riehm am 6. März 2008 präsentiert das Stadtarchiv Halle an der Saale zahlreiche Fotos, die der erste Hobby-Fotograf Halles mit seiner Platten-Kamera gemacht hat, die leider verschollen ist. Riehm, der als Lehrer am Stadtgymnasium in der heutigen Adam-Kuckhoff-Straße (Nähe Steintor) unterrichtete und von seinen Schülern, zu denen auch der Schriftsteller Curt Goetz gehörte, der \“olle Jottfried" genannt wurde, dokumentiert mit seinen zahlreichen Bildern den Aufstieg Halles zur Großstadt Anfang des 20. Jahrhunderts. Obwohl das Stadtarchiv Halle bereits im Besitz von 600 Glasplatten ist, die ihm nach dem Tode von Gottfried Riehm im Jahre 1928 von seiner Witwe überlassen wurden, kamen jetzt anlässlich des 150ten Geburtstages weitere wichtige Fotos und Dokumente als Schenkung oder als Leihgabe aus Familienbesitz hinzu.

Stadtarchivar Ralf Jacob kann somit in der Ausstellung ausführlich dokumentieren, wie in Halle Errungenschaften der neuen Zeit neben alten Sitten und Bräuchen existierten. Ein Foto zeigt zum Beispiel ein Hundefuhrwerk – ein gern genutztes Transportmittel der ärmeren Bevölkerung – direkt neben einer Straßenbahn. Und auch Marktszenen gewähren einen guten Einblick in das Leben der unterschiedlichen Bevölkerungsschichten. Bis zum 4. September 2008 besteht noch die Möglichkeit, die informativen und interessanten Fotos im Stadtarchiv zu besichtigen. Darüber hinaus können zwölf ausgewählte Motive als Postkarten erworben werden.

Kontakt
Stadtarchiv Halle (Saale) 
Rathausstraße 1 
06100 Halle (Saale) 
Tel.: 0345 / 221 – 3300 
Fax: 0345 / 221 – 3330

Quelle: Heidi Pohle, Mitteldeutsche Zeitung, 11.3.2008

Filmische Zeitdokumente und Bildungsarbeit im Blickpunkt des 60. Westfälischen Archivtages

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) appelliert an Amateurfilmer, privates Filmmaterial für Dokumentationen zur Verfügung zu stellen, damit wertvolle Quellen – etwa für die Dokumentation der Regionalgeschichte – nicht verloren gehen.

Historisches Filmmaterial ist vor allem in vielen Kommunalarchiven eine gefragte Quelle, da es sehr anschaulich Stadt- und damit auch Alltagsgeschichte in einer Region lebendig werden lässt. Allerdings stelle der Umgang mit dem Medium Film die Archive vor große Herausforderungen, hieß es beim 60. Westfälischen Archivtag in Iserlohn. Dort trafen sich am Dienstag und Mittwoch (11./12.3.2008) rund 200 Archivare aus Westfalen und den angrenzenden Bundesländern.

\“Filmische Quellen – haltbar für die Ewigkeit?\“ so lautet etwa der Titel des Vortrags von Dr. Ralf Springer und Dr. Volker Jakob vom LWL-Medienzentrum für Westfalen am zweiten Tagungstag. \“Wir erläutern, wie Filme zu behandeln sind, um sie lange als Quellen zu erhalten. Eine Sicherung für die Ewigkeit wird uns aber nicht gelingen\“, räumt Springer ein. Die Lagerung bei niedriger Temperatur und geringer Luftfeuchte begrenzen beispielsweise die Gefahr biologischer und chemischer Schäden. Beim Abspielen von Filmen auf herkömmlichen Projektoren können außerdem mechanische Schäden entstehen.

\“Nach Schätzungen verlieren wir 80 bis 100 Prozent des Filmmaterials eines Jahrgangs\“, so Dr. Ralf Springer. Er und seine Kollegen sind daher bemüht, möglichst viel privates Material zu sammeln und es nach einer professionellen Bearbeitung der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Am ersten Tag des Westfälischen Archivtages suchten die Teilnehmer zunächst nach Möglichkeiten, ein breites Interesse für die Quellen der Archive zu wecken. \“Archive müssen Konzepte entwickeln, um die Aufmerksamkeit nicht nur von Wissenschaftlern, sondern auch von interessierten Laien zu gewinnen\“, betonte Dr. Marcus Stumpf, seit 1. März neuer Leiter des LWL-Archivamtes.

Ein weiteres Schwerpunktthema zum Auftakt war die praxisnahe Gestaltung der Bildungsarbeit für Erwachsene und Jugendliche. In einer Arbeitsgruppe diskutierten die Archivare unter anderem über die Arbeit mit Heranwachsenden. \“Wir wollen junge Leute dazu motivieren, das Archiv als außerschulischen Lernort zu nutzen\“, sagte Stumpf. Zudem ging es bei der Tagung darum, die durch das Internet gegebenen Chancen zu erörtern. Für eine erfolgreiche Positionierung der Archive im Bereich der Kultur- und Bildungsarbeit, so der Tenor unter den Teilnehmern, sei das Medium unverzichtbar.

Wie hervorragend AV-Medien in der Bildungsarbeit eingesetzt werden können, verdeutlichte Martina Wittkopp-Beine aus dem Stadtarchiv Plettenberg exemplarisch an dem DVD-Projekt \“Schule unterm Hakenkreuz\“. In Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum arbeitete das Stadtarchiv historisches Filmmaterial auf. Die fertige DVD dient als Lehrmaterial für den Schulunterricht.

Das LWL-Archivamt für Westfalen ist eine Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Innerhalb der landschaftlichen Kulturpflege hat das Amt die Aufgabe, die Archive nichtstaatlicher Träger, d.h. die kommunalen, kirchlichen und privaten Archive in Westfalen-Lippe, fachlich wie technisch zu beraten und zu unterstützen. Weiterhin ist dort das eigene Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe sowie das Archivdepot der Vereinigten Westfälischen Adelsarchive e. V. beherbergt.

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3887
Fax : 0251/591-269
LWL-Archivamt@lwl.org

Quelle: LWL-Pressestelle, 11.3.2008

Marburger Historiker im Beirat der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung

Der Marburger Neuzeithistoriker Prof. Dr. Eckart Conze ist in den Internationalen Beirat der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung berufen worden. Zusätzlich wird Conze als Jurymitglied über die Vergabe des Willy-Brandt-Preises entscheiden, den diese Stiftung alljährlich für Publikationen vergibt, die sich mit Willy Brandt beschäftigen.

Die in Berlin ansässige Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung ist eine überparteiliche Stiftung des Bundes, die 1994 vom Deutschen Bundestag errichtet wurde. Die Stiftung soll das Andenken an das Wirken Willy Brandts für Freiheit, Frieden und Einheit des deutschen Volkes, für die Vereinigung Europas und für die Verständigung und Versöhnung unter den Völkern sowie für den Nord-Süd-Dialog wahren. \“Im Rahmen ihres historisch-politischen Bildungsauftrages will diese Stiftung einen Beitrag zum Verständnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts und der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland leisten\“, so Prof. Dr. Eckart Conze

Der Internationale Beirat berät das Kuratorium, dem der Bundestagsvizepräsident Dr. Wolfgang Thierse vorsitzt, und den Vorstand der Stiftung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Er unterstützt die Stiftung bei der konzeptionellen Weiterentwicklung ihrer Arbeit. Dazu gehören eine Dauerausstellung, Diskussionsforen, die Anregung wissenschaftlicher Untersuchungen und die Mitwirkung bei der Auswertung der Archivalien des "Willy-Brandt-Archivs im Archiv der sozialen Demokratie der Ebert-Stiftung". Zum Vorsitzenden des Beirats wurde in Berlin Prof. Dr. Walther Stützle gewählt: der Journalist und Sicherheitsexperte war zwischen 1998 und 2002 Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Weitere Mitglieder des Beirats sind Prof. Dr. Heinrich August Winkler (Humboldt-Universität Berlin), Prof. Dr. Martin Sabrow (Zentrum Zeithistorische Forschung Potsdam), Prof. Dr. Mary Fulbrook (University College London), Prof. Dr. Simone Lässig (Direktorin des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig), Prof. Dr. Dirk Messner (Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik), Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz (Vizepräsidentin des Bundesarchivs, Berlin) sowie die Journalistin Tissy Bruns.

Kontakt: 
Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung d.ö.R.
im Rathaus Schöneberg
John-F.-Kennedy-Platz
10825 Berlin
Tel.: 030 / 787707 – 0
Fax: 030 / 787707 – 50
info@ bwbs.de

Quelle: Pressemitteilung Philipps-Universität Marburg, 12.3.2008

Landesbeiträge für private und kirchliche Archive

Bis 31. März 2008 haben Eigentümer und Verwahrer privater wie kirchlicher Archive Zeit, um Landesbeiträge zu deren Erhaltung oder Aufwertung zu beantragen.. Zuständig dafür ist das Südtiroler Landesarchiv. Das Landesarchiv vergibt Beiträge für die Erhaltung der Archive, für Verzeichnungs- und Katalogisierungsarbeiten, für die Restaurierung von Archivalien und andere, die Archive aufwertende Maßnahmen. Auch wer historische Buchbestände mit einem Mindestalter von 50 Jahren erhalten oder aufwerten will, kann beim Landesarchiv um finanzielle Unterstützung ansuchen. Gesuchsvordrucke sind im Landesarchiv erhältlich oder können aus dem Südtiroler Bürgernetz heruntergeladen werden

Kontakt
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
Tel.: 0471 / 411940
Fax: 0471 / 411959 
landesarchiv@provinz.bz.it

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 13.3.2008

Juden in Wien nach 1945

Unter dem Titel \“Leben! Juden in Wien nach 1945\“ zeigt das Jüdische Museum Wien vom 19. März bis zum 22. Juni 2008 eine Ausstellung mit Fotos der jüdischen Fotografin Margit Dobronyi. Die heute 95-Jährige Margit Dobronyi, die im Jahre 1956 aus Ungarn floh und in Wien eine neue Heimat fand, schuf durch das Festhalten von Bar Mizwas, Bällen, Hochzeiten und offiziellen Veranstaltungen die wichtigste Bildquelle zur Geschichte der Wiener Juden nach 1945. Ihr rund 150 000 Bilder umfassendes Archiv wurde 2004 vom Jüdischen Museum Wien angekauft, wo es von Pnina Schreiber bearbeitet wird. Im Februar 2007 stellte Ruth Beckermann ein Team zusammen, welches mit der systematischen Dokumentation der Fotos für die Ausstellung begann. Ruth Beckermann legt in der Ausstellung den Schwerpunkt auf die Fülle des Materials. 3 500 Fotos bilden eine Installation, welche durch Filmausschnitte animiert und durch Video-Erzählungen verdichtet wird.

Kontakt
Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11
A-1010 Wien 
Tel.: +43 (1) 535 / 04 31
Fax: +43 (1) 535 / 04 24
info@jmw.at

Quelle: Ausstellungen Jüdisches Museum Wien;  Live-PR.com (Pressemitteilung), 10.3.2008

Ausstellung über Heimat und Fremde im Stadtarchiv Heiligenhaus

Die aktuelle Ausstellung im Stadtarchiv Heiligenhaus ist dem Thema „Heimat und Fremde“ gewidmet, also dem Motto des diesjährigen Tages der Archive Anfang März. In der Präsentation wird die örtliche Geschichte der letzten 110 Jahre in Bezug auf dieses Thema aufgearbeitet. Obwohl sich im Stadtarchiv Heiligenhaus ungefähr 50.000 Bilder aus allen Bereichen des alltäglichen Lebens befinden, hatte Stadtarchivar Hartmut Nolte doch gewisse Schwierigkeiten, genügend Fotos für die Ausstellung zusammenzutragen. Was an Bildern fehlt, wird aber durch Dokumente und ausführliche Statistiken ergänzt. Der interessierte Besucher erfährt hier, dass das Thema Fremdarbeiter schon lange eine Rolle in Heiligenhaus (Kreis Mettmann) spielte. So werden z.B. bereits Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Erntehelfer aus den Niederlanden erwähnt. Niederländische Arbeitskräfte waren auch in den 1920er und 1930er Jahren in vielen heimischen Betrieben tätig. Darüber hinaus wurden auch viele Italiener für die Kalkgewinnung in den Steinbrüchen von Dornap und Wülfrath angeworben. Ein weiterer Bereich der Ausstellung ist auch der Zeit des Nationalsozialismus gewidmet. Anhand von Fotos wird das Schicksal von Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen aufgezeigt, die in Industriebetrieben eingesetzt wurden und in notdürftig errichteten Baracken hausen mussten. Des Weiteren erfährt man auch etwas über das Schicksal der infolge des Zweiten Weltkrieges aus ihren Heimatgebieten Vertriebenen, die sich hier eine neue Existenz aufbauen mussten sowie über Flüchtlinge aus der DDR. Weitere Kapitel der Ausstellung beschäftigen sich mit den Gastarbeitern, die ab den 1960er Jahren verstärkt zuzogen und mit der in den letzten Jahren zunehmenden Einreise von Migranten. Auf diese Weise erhält man einen guten Überblick über die Thematik bis in die heutige Zeit. Die Ausstellung ist noch bis Ende April 2008 im Stadtarchiv zu besichtigen.

Kontakt
Stadtarchiv Heiligenhaus
Postfach: 100553
42570 Heiligenhaus
Tel.: 02056 / 13 – 214
Fax: 02056 / 13 – 395
h.nolte@heiligenhaus.de 

Quelle: Ruth Ortlinghaus, RP-Online, 7.3.2008

Der Tag der Archive im Doppeldorf

Am Sonnabend, den 1. März 2008, beteiligte sich auch der Gemeindearchivar im brandenburgischen "Doppeldorf" Petershagen-Eggersdorf, Dr. Holger Krahnke, am bundesweiten Tag der Archive. Er öffnete das Archiv im Keller des Rathauses Petershagen für zahlreiche Besucher.

Mit ganz unterschiedlichen Fragen wurde der Archivar konfrontiert. Vieles konnte er nach kurzer Recherche beantworten, für andere Anfragen bat er sich eine längere Bedenkzeit aus. Wöchentlich erreichen ihn üblicherweise drei bis fünf Anfragen zur Beantwortung. Am Tag der Archive interessierten sich die Besucherinnen und Besucher u.a. aus familiengeschichtlichen Gründen für Gewerbeanmeldungen, für alte Grundbücher, Meldeunterlagen und Adressbücher, andere wiederum erhielten Hinweise auf eine früher ortsansässige holländische Familie. 

Holger Krahnke selbst hätte gern noch mehr Material für sein Gemeindearchiv Petershagen-Eggersdorf, das zwar jährlich anwächst, aber beispielsweise noch alte Postkarten und Zeitungen aus der Zeit vor der Wende gebrauchen könnte. Das "Gedächtnis" der Gemeinde lebt letztlich auch von den Abgaben und den Deposita seiner Bürgerinnen und Bürger.

Kontakt:
Gemeindearchiv Gemeindeverwaltung Petershagen/Eggersdorf
Rathausstraße 9
15370 Petershagen/Eggersdorf
Telefon: (03341) 41 49-19
dr.holger.krahnke@petershagen-eggersdorf.de

Quelle: Märkische Oderzeitung, 4.3.2008