Archiv-Nachrichten Niedersachsen 11/2007

Soeben in neuem Layout und neuem Format erschienen ist Heft 11 der Archiv-Nachrichten Niedersachsen. – Unter dem Schwerpunktthema \“Störenfried Kunde? Das Archiv und seine Benutzer?\“ finden Sie die Vorträge der ANKA-Tagung 2007 und viele weitere Themen, vorwiegend aus niedersächsischen Archiven. Die Zeitschrift wird gemeinsam vom Niedersächsischen Landesarchiv und der Arbeitsgemeinschaft niedersächsischer Kommunalarchive e.V. (ANKA; www.anka-online.net) herausgegeben und erscheint jährlich im März.

Inhaltsverzeichnis:

45. ANKA-Tagung 2007 Norderney

Bajohr, Frank 
Alltags-Antisemitismus in Deutschland und im internationalen Vergleich: Judenfeindlichkeit in Bade-, Kur- und Erholungsorten im 19. und 20. Jahrhundert.

Graf, Sabine
\“Archivportal Niedersachsen\“ eröffnet

Meyer, Romy
Interne Kommunikation: Das Intranetangebot des Stadtarchivs Braunschweig

Paul, Hans-Holger
Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) und seine Auswirkungen auf die Archive

Heuvel, Christine van den
Aktuelles zum Stand der Ausbildung zum / zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste – Archiv am NLA-Hauptstaatsarchiv Hannover

Schwensen, Broder
Ausgliederungsbestrebungen: Ein Praxisbericht

Graf, Sabine
Quod non est in actis… Das Konzept des Niedersächsischen Landesarchivs zur Archivierung elektronischer Daten

Popp, Christoph
Der eigene Schreibtisch papierarm? Erfahrungen mit einem DMS im Stadtarchiv Mannheim

Scholz, Michael
Archivrecht im Internet

Uhde, Karsten
Benutzerführung im Internet

Hartmann, Martin
Die elektronische Zeitungsausschnittsammlung im Stadtarchiv Hildesheim

Aus der Arbeit der Archive

Hoffmann, Christian
Benutzungsordnung und Benutzungsgebühren für das Stader Regierungsarchiv in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts

Wieden, Brage bei der / Schwarz, Ulrich
Benutzer und Benutzerzufriedenheit im Staatsarchiv Wolfenbüttel. Ergebnisse einer Befragung

Kehne, Birgit
Per aspera ad astra oder Wie das Staatsarchiv Osnabrück bei laufendem Betrieb umgebaut wurde

Steinsiek, Peter M. / Laufer, Johannes
Niedersächsische Umweltgeschichte im Spiegel archivalischer Quellen des 18. bis 20. Jahrhunderts: Dokumentation und Einführung in einschlägige Aktenbestände

Kauertz, Claudia 
Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge, Displaced Persons, Zivilinternierte und Flüchtlinge. Der Truppenübungsplatz Bergen im Spiegel der Überlieferung der Gemeindefreien Bezirke Lohheide und Osterheide

ANKA-Angelegenheiten

Ahrens, Hermann 
Der Landkreis Holzminden stellt sich vor

Schüpp, Heiner
Aus der Mitgliederversammlung der ANKA e. V

Programm der 46. Arbeitstagung der ANKA, 
21. und 22. April 2008 in Holzminden

Maehnert, Sabine
Berichte aus den Regionalgruppen

Aktuell und Interessant

Steinführer, Henning
Richard Moderhack zum 100. Geburtstag

Kauertz, Claudia
Kriegsbeute kehrt nach Polen zurück

Wenzel, Cornelia
Archiv und Bibliothek des Deutschen Evangelischen Frauenbundes an die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung übergeben

Henninger, Wolfgang / Eilts, Axel
\“Die Großherzogliche Hofkapelle in Oldenburg 1832-1918\“ – eine Ausstellung im Staatsarchiv Oldenburg von November 2007 bis Februar 2008

Neu erschienen
Termine
Das Letzte zum Schluss

Kontakt:
Dr. Birgit Kehne
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Osnabrück
Schloßstr. 29
49074 Osnabrück
Tel.: 0541/3316211
Birgit.Kehne@nla.niedersachsen.de

Bezug:
ANKA-Geschäftsstelle
stadtarchiv@hannover-stadt.de
Tel. 0511/1684-2173

Preis: 6 EUR zuzügl. Versand

Beiträge für Heft 12 nimmt die Schriftleitung bis Ende November 2008 entgegen: birgit.kehne@nla.niedersachsen.de und rose.scholl@garbsen.de.

Konfirmanden lernten Gedächtnis der Landeskirche kennen

Kurz nach dem Tag der Archive 2008 besuchten am 10. März zum ersten Mal Konfirmanden das Landeskirchliche Archiv Kassel. Zwanzig Jugendliche unter der Leitung des Pfarrerehepaars Knoth aus Oberaula waren im Rahmen ihrer Konfirmandenfreizeit zu Gast in der Lessingstraße 15 A. Die Konfirmanden füllten einen eigens für sie konzipierten „Antrag zur Benutzung“ aus, der dann wie bei den Erwachsenen genehmigt wurde. 

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Abb.: Die Konfirmanden testen die Lesegeräte im Benutzerraum. Sie benutzen Mikrofiches des ältesten Kirchenbuchs aus Oberaula (Foto: LkA, 319-1966 Ausschnitt)

Erfahren wollten die 13- und 14-Jährigen, was in einem Archiv passiert. So wurden sie befragt, wie sie selbst mit Papier umgehen. Schnell wurde klar, dass im Archiv ähnlich wie in ihrem Alltag zwischen wichtigem und unwichtigem Papier unterschieden wird und dass die Archivmitarbeiter dafür zuständig sind, diese Unterscheidung zu treffen. Dass Archive letztlich nur einen kleinen Teil der anfallenden Überlieferung aufbewahren, nämlich ein bis zehn Prozent, begriffen die Konfirmanden während der "Fütterung" des Aktenvernichters mit bereit gestelltem Kassationsgut. Nächste Station war die Werkbank – hier wurden archivwürdige Kirchenrechnungen mit Mundschutz und Gummihandschuhen gereinigt. 

Danach ging es in das Allerheiligste – das Magazin, in dem das Gedächtnis der Landeskirche aufbewahrt wird. Die Konfirmanden kurbelten an den Rollregalanlagen, testeten, wie schwer ein Archivkarton ist und erfuhren, warum das Magazin ganz dicke Wände und gar keine Fenster hat. Sie lernten, dass Archivgut wertvoll und besonders vor Feuer zu schützen ist. Vorgeführt wurden dann einige Schätze wie Pergamenteinbände von Kirchenbüchern, die mit weißen Stoffhandschuhen vorsichtig angefasst werden durften. Nun ging es in den Schulungsraum, um sich zu stärken und um gerade Erfahrenes auf dem 2. Teil des Benutzerantrags zu vermerken – "So sieht es in einem Archiv aus (hinterher auszufüllen)". 

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Abb.: Ausgefüllter Antrag auf Benutzung einer Konfirmandin aus Oberaula (Foto: LkA)

Die Auswertung der Anträge zeigte, dass die Rollregalanlage mit ihren vielen Archivkartons besonders beeindruckt hatte. Zum Schluss erforschten die Konfirmanden im Benutzerraum ihre Wurzeln. Sie nahmen an den Lesegeräten Platz und ließen sich per Mikrofiches aus dem ältesten Kirchenbuch Oberaulas von 1575 vorlesen. Zur Erinnerung konnten die Jugendlichen den Archivbleistift aus Altpapier, mit dem sie ihre Anträge zur Benutzung ausgefüllt hatten, und ein Lesezeichen mit Motiven aus Einbandfragmenten mit nach Hause nehmen. 

Eine von Schwellenängsten freie, erste Berührung mit der Erlebniswelt Archiv ging für die Konfirmanden zu Ende. Die Jugendlichen waren fasziniert von der besonderen Atmosphäre im Archiv. 

Bettina Wischhöfer

Info
B. Wischhöfer, Lernort Landeskirchliches Archiv Kassel, Darmstadt und Kassel 2005, 26 Seiten, €2,50,
zu beziehen über www.ekkw.de/archiv, mailto archiv@ekkw.de

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der 
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15A
34119 Kassel
Tel.: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Rechnungsbücher der Stadt Luxemburg aus dem 14. Jahrhundert veröffentlicht

Eine Quelle ersten Ranges stellen die ersten überlieferten Stadtrechnungen Luxemburgs aus den Jahren 1388 bis 1500 dar. Die Kontenbücher sind vollständig in deutscher Sprache verfasst, was interessante Rückschlüsse auf die Verwaltungssprache der Stadt Luxemburg im 15. Jahrhundert möglich macht. Jetzt sind die ersten Jahrgänge (1388-1399) erschienen. Diese sind nicht nur für Historiker, sondern auch für Sprachwissenschaftler und interessierte Forscher verwandter Disziplinen von herausragendem Interesse. Initiiert wurde dieses herausragende Projekt von Prof. Dr. Michel Pauly. Der luxemburgische Historiker forscht seit Jahren über die Kontenbücher der Stadt Luxemburg. Dazu kam vor einigen Jahren eine Zusammenarbeit mit dem Fach Germanistik/Ältere Deutsche Philologie an der Universität Trier. Erforscht wird hier der linguistische Aspekt der Kontenbücher. Und dieser Aspekt eröffnet über die historischen Ergebnisse neue Aufschlüsse: \“Keine Textgattung gibt einen facettenreicheren Einblick in das Alltagsleben und die Verwaltungspraxis einer mittelalterlichen Stadt als Rechnungsbücher. Nach Rechnungsjahren geordnet, enthalten die Stadtrechnungen Luxemburgs ein nahezu vollständiges Verzeichnis der städtischen Ausgaben, was einzigartige Erkenntnisse zur Stadt- und Landesgeschichte zu vermitteln vermag. Auch für die Entwicklung der Textsorte \’Rechnungsbuch\‘ eignet sich das vorliegende Corpus besonders gut, da die hervorragende Überlieferungssituation für europäische Städte nahezu einzigartig ist\“, so umreißt Prof. Dr. Claudine Moulin ihren Forschungsansatz.

Gerade für die historische Linguistik ermöglicht das umfangreiche und hier erstmalig zur Verfügung gestellte sprachliche Material weitreichende Möglichkeiten zur Erschließung der luxemburgischen Sprachgeschichte, einer Region, die seit Jahrhunderten an der Schnittstelle zwischen Germania und Romania gelegen ist. Im Stadtarchiv Luxemburg sind bis zum Jahre 1500 insgesamt 66 Rechnungsbücher erhalten, die in den kommenden Jahren vollständig ediert und in der vorliegenden, neu gegründeten Schriftenreihe des Stadtarchivs Luxemburg veröffentlicht werden. Die Edition wird seit mehreren Jahren an der Universität Luxemburg in Kooperation mit der Universität Trier vorbereitet und ist mittlerweile in grenzübergreifenden wissenschaftlichen Forschungsverbünden verankert, wie etwa im "Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum Mainz-Trier" (HKFZ) sowie im internationalen Arbeitskreis \“Historische Stadtsprachenforschung\“. Finanziell unterstützt wird das Vorhaben durch den Fonds National de la Recherche (FNR), die Stadt Luxemburg sowie die Universität Luxemburg.

Info
Claudine Moulin, Michel Pauly (Hrsg.): Die Rechnungsbücher der Stadt Luxemburg, Unter Mitarbeit von Andreas Gniffke, Danielle Kass, Fausto Ravida und Nikolaus Ruge, Erstes Heft 1388-1399, Luxemburg 2007. Erschienen in der Schriftenreihe des Stadtarchivs Luxemburg SSAL 1, Publications du CLUDEM, 20. 

Kontakt
CLUDEM
c/o Laboratoire d\’Histoire
Université du Luxembourg
Campus Walferdange
B. P. 2
L-7201 Walferdange

Quelle: idw, 18.2.2008

Bach-Geburtstag – Ein Fest rund um den Thomaskirchhof in Leipzig

Der Ostersonntag stand 2008 ganz im Zeichen Johann Sebastian Bachs: Anlässlich des 323. Geburtstags des ehemaligen Thomaskantors luden die Thomaskirche und das Bach-Archiv einen ganzen Tag lang zu zahlreichen Veranstaltungen rund um den Thomaskirchhof ein. Beginnend mit der Ostermette mit dem Thomanerchor über Führungen zum Thema „Bach in Leipzig“ und musikalischen Geburtstagsgrüßen vieler Leipziger Künstler und Ensembles bis hin zum abendlichen Geburtstagskonzert mit dem Kammerchor Josquin de Préz – Besucher aus nah und fern waren zu den meist kostenfreien Veranstaltungen eingeladen.  

Kontakt
Bach-Archiv Leipzig
Wünschmanns Hof
Dittrichring 18-20a
04109 Leipzig 
Tel.: 0341 / 9137 – 0
Fax: 0341 / 9137 – 105
info@bach-leipzig.de

Quelle: Aktuelles Bach-Archiv, 18.3.2008

Themenabend im Stadtarchiv Münster über Alltag im Armenhaus

Armut war im mittelalterlichen Münster eine Bedrohung für viele Stadtbewohner. Wer durch Krankheit oder Alter seine Arbeitskraft verlor, konnte sein Überleben nicht mehr selbst sichern. So gerieten auch gut situierte Handwerker oder Kaufleute immer wieder in Armut. Am Donnerstag, 27. März 2008, 18 Uhr, beschreibt die Historikerin Dr. Christine Schedensack im Stadtarchiv Münster unter der Überschrift \“Brot und Beten, Geld und Seelenheil. Alltag im Armenhaus (Elisabeth) zur Aa im Mittelalter\“ die Situation der Armen der Stadt. Verschiedene Dokumente des Archivs illustrieren den Alltag im Armenhaus. Auch wenn es keine Versicherungen gab, die bei Krankheit oder Berufsunfähigkeit einsprangen, konnten Arme in Münster im 14. bis 16. Jahrhundert dennoch auf Unterstützung hoffen. Die zahlreichen Hilfsangebote in der Stadt reichten von der regelmäßigen Verteilung von Nahrungsmitteln bis zur Versorgung in einem der Armenhäuser. Platz für 33 Frauen bot etwa das Armenhaus \“Elisabeth zur Aa\“ an der Bergstraße, das vom Rat der Stadt verwaltet wurde. Allerdings mussten die Frauen auch etwas für die Fürsorge tun. Von den Armen wurde erwartet, dass sie für das Seelenheil ihrer Wohltäter beteten. Durch dieses Geben und Nehmen war allen gedient und auch die Armen erfüllten eine wichtige Aufgabe in der Stadtgesellschaft. 

Kontakt
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel.: 02 51 / 4 92 – 47 01
Fax: 02 51 / 4 92 – 77 27
archiv@stadt-muenster.de 

Quelle: Pressemitteilung Stadt Münster, 20.3.2008

Tagung im Deutschen Literaturarchiv über Friedrich Schlegels Europa

Die ästhetischen und geopolitischen Europa-Visionen im Werk des Romantikers Friedrich Schlegel (1772-1829) stehen am Freitag und Samstag, 28. und 29. März 2008, im Mittelpunkt der Jahrestagung der Friedrich-Schlegel-Gesellschaft, die im Deutschen Literaturarchiv Marbach stattfindet. Die Jahre 1803 und 1804 verbrachte Friedrich Schlegel in Paris. Diese Zeit stellte einen Wendepunkt in seiner Entwicklung dar: vom jungen, revolutionsbegeisterten Republikaner zum Europa-Visionär späterer Jahre, der in erster Linie an einer Restauration der Adelsgesellschaft interessiert war. Die Tagung »Friedrich Schlegels Europa« legt ihren Schwerpunkt jedoch nicht nur auf die Pariser Erfahrungen des Dichters, sondern auch auf die unterschiedlichen Europa-Konzepte, die sein Gesamtwerk vereint. Sie schließt Schlegels publizistische Ambitionen ein, die er im Projekt der Zeitschrift »Europa« verwirklichen wollte.

Eröffnet wird die Jahrestagung am Freitag, 28. März 2008, um 14.45 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza, Konstanz, über die Konversionen Friedrich Schlegels. Prof. Dr. Sophie Floris, Aix en Provence, widmet sich um 15.45 Uhr den deutsch-französischen Beziehungen in Schlegels Europa-Visionen. Schlegels topographische Ordnung Europas steht im Zentrum des Vortrags von Dr. Matthias Schöning, Konstanz (17 Uhr). Am Samstag, 29. März 2008, 9 Uhr, untersucht Prof. Dr. Jure Zovko Schlegels Europa-Idee im Spannungsfeld der Pole »Moderne« und »Tradition«. Den Abschluss bilden die Ausführungen von Prof. Dr. Berbeli Wanning, Ludwigsburg, die das Kulturmodell des Schriftstellers von Europa ins Licht der Gegenwart rückt (10 Uhr). Im Anschluss an die Tagung treffen sich die Mitglieder der Friedrich-Schlegel-Gesellschaft um 11.15 Uhr zu ihrer Jahresversammlung. Anmeldungen für die Tagung, die interessierten Zuhörern offen steht, nimmt das Deutsche Literaturarchiv entgegen.

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Birgit Wollgarten
Postfach 1162
71666 Marbach am Neckar
Tel.: 0 7144 / 848 – 433 
Fax: 0 7144 / 848 – 490
Birgit.Wollgarten@dla-marbach.de

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Literaturarchiv Marbach, 20.3.2008

Restaurierung und Erschließung der Sammlung Kutzbach im Stadtarchiv Trier

Das Trierer Stadtarchiv beherbergt einen für die bauhistorische Erforschung der Stadt Trier einzigartigen Schatz. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Sammlung handgezeichneter Pläne und Skizzen Trierer Bauten aus der \“Sammlung Kutzbach\“.
In einer gerade angelaufenen Aktion lässt das Stadtarchiv Trier die Pläne der Sammlung Kutzbach mithilfe von Fördergeldern des Landes Rheinland-Pfalz in Höhe von 15 000 Euro restaurieren. Begleitend dazu erfolgt in Kooperation mit Prof. Dr. Andreas Tacke aus dem Fach Kunstgeschichte der Universität Trier die wissenschaftliche Erschließung und Dokumentation der Sammlung. Die Leitung der Maßnahme im Stadtarchiv liegt bei Dipl.-Archivar Bernhard Simon, der auch den wissenschaftlichen Nachlass Kutzbachs betreut. Friedrich Kutzbach (1873-1942) war seit 1921 als Stadtkonservator in Trier tätig. Seine Verdienste um die Erhaltung und Wiederherstellung historischer Bausubstanz seiner Heimatstadt können kaum überschätzt werden. Zahlreiche Großbauten, Bürgerhäuser und architektonische Details an Gebäuden der Stadt wurden von ihm erforscht, dokumentiert und zeichnerisch rekonstruiert. Die entsprechenden Pläne bildeten nach dem Krieg häufig die Grundlage zum Wiederaufbau der zerstörten Gebäude. Ein besonderes Verdienst erwarb Kutzbach sich durch die Rettung des zum Abbruch vorgesehenen Simeonstifts. Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink wertet das Zusammenspiel von Restaurierung und Dokumentation als einzigartigen Glücksfall: \“Hier werden über die Grenzen einzelner Trägerschaften hinaus gemeinschaftliche Kräfte wirksam, die auf die Erhaltung und Erschließung eines guten Stückes trierischer Kultur in seiner reinsten Form abzielen.\“ 

Kontakt
Stadtarchiv Trier
Weberbach 25
54290 Trier
Tel.: 0651 / 718 – 4420 / 21 / 22
Fax: 0651 / 718 – 4428
stadtarchiv@trier.de

Quelle: Pressemitteilung Uni Trier, 19.2.2008

Stadtarchiv Hürth um zwei Raritäten reicher

Seit kurzem befinden sich Tagebuchaufzeichnung eines Gemeindedirektors und Unterlagen über die Geschichte der Apotheken in Hürth im Stadtarchiv Hürth. Bürgermeister Walther Boecker bedankte sich bei Franz-Josef Arens und bei Dr. Bernd Wellen, die Stadtarchivar Dr. Manfred Faust diese umfangreichen Aufzeichnungen und Fotos zur Verfügung gestellt haben. Franz-Josef Arens übergab unter anderem die Kopie eines Tagebuchs, das sein Vater Josef Arens verfasst hatte. Es gibt Auskunft über dessen Wirken als Gemeindedirektor. Dieses Amt hatte er von 1947 bis 1953 in der damaligen Großgemeinde Hürth inne. In seinen Aufzeichnungen beleuchtete er unter anderem Probleme, die es nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Nahrungsbeschaffung, der Wohnungsnot, dem Öffentlichen Personennahverkehr und der Energiebeschaffung gab. Aber auch Schwierigkeiten, die der CDU-Politiker mit der SPD und der KPD hatte, finden Erwähnung. Dr. Bernd Wellen dagegen hat sich in seiner Freizeit als Chronist verdient gemacht. Sein Thema war die Entstehungsgeschichte der Apotheken in Hürth seit 1899. Dokumentiert hat er dies in zwei Aktenordnern, die unter anderem auch Zeitungsausschnitte beinhalten. Darin ist beispielsweise nachzulesen, dass seinerzeit in Knapsack gleich zwei Apotheken existierten. Auch erste Notdienstkalender sind abgeheftet.

Kontakt
Stadtarchiv Hürth
Friedrich-Ebert-Str. 40
50354 Hürth
Tel.: 02233 / 53 – 362
Fax: 02233 / 53 – 149
stadtarchiv@huerth.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Hürth, 6.3.2008; Birgit Lehmann, Kölner Stadtanzeiger, 18.3.2008

Städtisches Museum Schloss Rheydt freut sich über Besucherresonanz

Seit Eröffnung der neuen stadtgeschichtlichen Abteilung im Städtischen Museum Schloss Rheydt Ende Februar 2008 unternahmen über 1 000 Besucher eine „Zeitreise“ durch 250 Jahre Stadtgeschichte. „Die neue Abteilung wird hervorragend angenommen. Das Besucherecho ist überwältigend. Auch in Fachkreisen kommt die Ausstellung sehr gut an“, freut sich Museumsdirektor Dr. Wilhelm Stratmann, der mit seinem Team die Dauerausstellung auf zwei Etagen in der Vorburg einrichtete. Vor allem an den Wochenenden wird die neu gestaltete und zum teil multimedial unterstützte Ausstellung mit über 500 Exponaten gut besucht. „Jetzt geht es an einen weiteren wichtigen Baustein, schließlich sollen die Inhalte an eine möglichst breite Öffentlichkeit vermittelt werden“, fügt er hinzu. So sind bereits acht Museumsführer, überwiegend Studentinnen und Studenten, intensiv geschult worden. Sie sollen nach Ostern zum Einsatz kommen. „Wir werden insbesondere die Schulen mit einem gesonderten pädagogischen Konzept ansprechen“, so Dr. Wilhelm Stratmann weiter. Das Museum will zukünftig regelmäßig Programme für Schulen unter anderem in einer integrierten Geschichtswerkstatt zusammen mit dem Stadtarchiv Mönchengladbach anbieten. So sollen unter anderem noch erhaltene historische Filme über Mönchengladbach als Anschauungsmaterial gezeigt werden. 

Kontakt
Städtisches Museum Schloss Rheydt
Schlossstr. 508
41238 Mönchengladbach
Tel.: 02166 / 928900 
Fax: 02166 / 9289049 
wilhelm.stratmann@moenchengladbach.de

Stadtarchiv Mönchengladbach
Aachener Str. 2
41050 Mönchengladbach
Tel.: 02161 / 253241
Fax: 02161 / 253259
stadtarchiv@moenchengladbach.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Mönchengladbach, 17.3.2008

Archivsatzung für das Stadtarchiv Falkensee

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Falkensee hat durch die am 30. Januar 2008 beschlossene Archivsatzung die Sicherung und Nutzung des kommunalen Archivguts geregelt. Dadurch kann das im Stadtarchiv Falkensee befindliche Aktenmaterial nach und nach in den nächsten Jahren aufgearbeitet werden. Ein Teil der Akten aus dem 15. bis 20. Jahrhundert befindet sich allerdings im Landeshauptarchiv Potsdam. Dort hätte man es begrüßt, wenn auch der übrige Aktenbestand von Falkensee nach Potsdam verbracht worden wäre, um durch einen geschlossenen Aktenbestand Forschungsarbeiten zu erleichtern. Das im Stadtarchiv Falkensee vorhandene Archivmaterial besteht überwiegend aus Bauakten, die bis 1870 zurückreichen sowie aus 400 historischen Plänen und Karten. Hinzu kommt noch allgemeines Schriftgut, das sich jährlich vermehrt. Zuständig für Aufarbeitung und Verwaltung des ungefähr 640 laufende Meter umfassenden Archivmaterials ist Iris Basien. Wer vor Ort forschen möchte, muss sich allerdings telefonisch anmelden, da es keine geregelten Öffnungszeiten für das Stadtarchiv gibt.

Kontakt
Stadtarchiv Falkensee
Falkenhagener Str. 45
14612 Falkensee
Tel.: 0 3322 / 28 11 71

Quelle: Hiltrud Müller, Märkische Allgemeine Zeitung, 31.1.2008; Märkische Allgemeine Zeitung, 13.10.2006