Armut war im mittelalterlichen Münster eine Bedrohung für viele Stadtbewohner. Wer durch Krankheit oder Alter seine Arbeitskraft verlor, konnte sein Überleben nicht mehr selbst sichern. So gerieten auch gut situierte Handwerker oder Kaufleute immer wieder in Armut. Am Donnerstag, 27. März 2008, 18 Uhr, beschreibt die Historikerin Dr. Christine Schedensack im Stadtarchiv Münster unter der Überschrift \“Brot und Beten, Geld und Seelenheil. Alltag im Armenhaus (Elisabeth) zur Aa im Mittelalter\“ die Situation der Armen der Stadt. Verschiedene Dokumente des Archivs illustrieren den Alltag im Armenhaus. Auch wenn es keine Versicherungen gab, die bei Krankheit oder Berufsunfähigkeit einsprangen, konnten Arme in Münster im 14. bis 16. Jahrhundert dennoch auf Unterstützung hoffen. Die zahlreichen Hilfsangebote in der Stadt reichten von der regelmäßigen Verteilung von Nahrungsmitteln bis zur Versorgung in einem der Armenhäuser. Platz für 33 Frauen bot etwa das Armenhaus \“Elisabeth zur Aa\“ an der Bergstraße, das vom Rat der Stadt verwaltet wurde. Allerdings mussten die Frauen auch etwas für die Fürsorge tun. Von den Armen wurde erwartet, dass sie für das Seelenheil ihrer Wohltäter beteten. Durch dieses Geben und Nehmen war allen gedient und auch die Armen erfüllten eine wichtige Aufgabe in der Stadtgesellschaft.
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Quelle: Pressemitteilung Stadt Münster, 20.3.2008