Die ästhetischen und geopolitischen Europa-Visionen im Werk des Romantikers Friedrich Schlegel (1772-1829) stehen am Freitag und Samstag, 28. und 29. März 2008, im Mittelpunkt der Jahrestagung der Friedrich-Schlegel-Gesellschaft, die im Deutschen Literaturarchiv Marbach stattfindet. Die Jahre 1803 und 1804 verbrachte Friedrich Schlegel in Paris. Diese Zeit stellte einen Wendepunkt in seiner Entwicklung dar: vom jungen, revolutionsbegeisterten Republikaner zum Europa-Visionär späterer Jahre, der in erster Linie an einer Restauration der Adelsgesellschaft interessiert war. Die Tagung »Friedrich Schlegels Europa« legt ihren Schwerpunkt jedoch nicht nur auf die Pariser Erfahrungen des Dichters, sondern auch auf die unterschiedlichen Europa-Konzepte, die sein Gesamtwerk vereint. Sie schließt Schlegels publizistische Ambitionen ein, die er im Projekt der Zeitschrift »Europa« verwirklichen wollte.
Eröffnet wird die Jahrestagung am Freitag, 28. März 2008, um 14.45 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza, Konstanz, über die Konversionen Friedrich Schlegels. Prof. Dr. Sophie Floris, Aix en Provence, widmet sich um 15.45 Uhr den deutsch-französischen Beziehungen in Schlegels Europa-Visionen. Schlegels topographische Ordnung Europas steht im Zentrum des Vortrags von Dr. Matthias Schöning, Konstanz (17 Uhr). Am Samstag, 29. März 2008, 9 Uhr, untersucht Prof. Dr. Jure Zovko Schlegels Europa-Idee im Spannungsfeld der Pole »Moderne« und »Tradition«. Den Abschluss bilden die Ausführungen von Prof. Dr. Berbeli Wanning, Ludwigsburg, die das Kulturmodell des Schriftstellers von Europa ins Licht der Gegenwart rückt (10 Uhr). Im Anschluss an die Tagung treffen sich die Mitglieder der Friedrich-Schlegel-Gesellschaft um 11.15 Uhr zu ihrer Jahresversammlung. Anmeldungen für die Tagung, die interessierten Zuhörern offen steht, nimmt das Deutsche Literaturarchiv entgegen.
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Quelle: Pressemitteilung Deutsches Literaturarchiv Marbach, 20.3.2008