Anlässlich des 150. Geburtstages von Gottfried Riehm am 6. März 2008 präsentiert das Stadtarchiv Halle an der Saale zahlreiche Fotos, die der erste Hobby-Fotograf Halles mit seiner Platten-Kamera gemacht hat, die leider verschollen ist. Riehm, der als Lehrer am Stadtgymnasium in der heutigen Adam-Kuckhoff-Straße (Nähe Steintor) unterrichtete und von seinen Schülern, zu denen auch der Schriftsteller Curt Goetz gehörte, der \“olle Jottfried" genannt wurde, dokumentiert mit seinen zahlreichen Bildern den Aufstieg Halles zur Großstadt Anfang des 20. Jahrhunderts. Obwohl das Stadtarchiv Halle bereits im Besitz von 600 Glasplatten ist, die ihm nach dem Tode von Gottfried Riehm im Jahre 1928 von seiner Witwe überlassen wurden, kamen jetzt anlässlich des 150ten Geburtstages weitere wichtige Fotos und Dokumente als Schenkung oder als Leihgabe aus Familienbesitz hinzu.
Stadtarchivar Ralf Jacob kann somit in der Ausstellung ausführlich dokumentieren, wie in Halle Errungenschaften der neuen Zeit neben alten Sitten und Bräuchen existierten. Ein Foto zeigt zum Beispiel ein Hundefuhrwerk – ein gern genutztes Transportmittel der ärmeren Bevölkerung – direkt neben einer Straßenbahn. Und auch Marktszenen gewähren einen guten Einblick in das Leben der unterschiedlichen Bevölkerungsschichten. Bis zum 4. September 2008 besteht noch die Möglichkeit, die informativen und interessanten Fotos im Stadtarchiv zu besichtigen. Darüber hinaus können zwölf ausgewählte Motive als Postkarten erworben werden.
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Quelle: Heidi Pohle, Mitteldeutsche Zeitung, 11.3.2008