Die aktuelle Ausstellung im Stadtarchiv Heiligenhaus ist dem Thema „Heimat und Fremde“ gewidmet, also dem Motto des diesjährigen Tages der Archive Anfang März. In der Präsentation wird die örtliche Geschichte der letzten 110 Jahre in Bezug auf dieses Thema aufgearbeitet. Obwohl sich im Stadtarchiv Heiligenhaus ungefähr 50.000 Bilder aus allen Bereichen des alltäglichen Lebens befinden, hatte Stadtarchivar Hartmut Nolte doch gewisse Schwierigkeiten, genügend Fotos für die Ausstellung zusammenzutragen. Was an Bildern fehlt, wird aber durch Dokumente und ausführliche Statistiken ergänzt. Der interessierte Besucher erfährt hier, dass das Thema Fremdarbeiter schon lange eine Rolle in Heiligenhaus (Kreis Mettmann) spielte. So werden z.B. bereits Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Erntehelfer aus den Niederlanden erwähnt. Niederländische Arbeitskräfte waren auch in den 1920er und 1930er Jahren in vielen heimischen Betrieben tätig. Darüber hinaus wurden auch viele Italiener für die Kalkgewinnung in den Steinbrüchen von Dornap und Wülfrath angeworben. Ein weiterer Bereich der Ausstellung ist auch der Zeit des Nationalsozialismus gewidmet. Anhand von Fotos wird das Schicksal von Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen aufgezeigt, die in Industriebetrieben eingesetzt wurden und in notdürftig errichteten Baracken hausen mussten. Des Weiteren erfährt man auch etwas über das Schicksal der infolge des Zweiten Weltkrieges aus ihren Heimatgebieten Vertriebenen, die sich hier eine neue Existenz aufbauen mussten sowie über Flüchtlinge aus der DDR. Weitere Kapitel der Ausstellung beschäftigen sich mit den Gastarbeitern, die ab den 1960er Jahren verstärkt zuzogen und mit der in den letzten Jahren zunehmenden Einreise von Migranten. Auf diese Weise erhält man einen guten Überblick über die Thematik bis in die heutige Zeit. Die Ausstellung ist noch bis Ende April 2008 im Stadtarchiv zu besichtigen.
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Quelle: Ruth Ortlinghaus, RP-Online, 7.3.2008