Heimatgeschichte und Ahnenforschung in Arnsberg im Trend

Das Interesse an Heimatgeschichte und Ahnenforschung steigt. Das spürt auch der Arnsberger Stadtarchivar Michael Gosmann. Aber nicht nur die Anfragen nehmen zu, sondern die Kommunikationswege ändern sich auch hier: \“Familienforscher haben die E-Mail für sich entdeckt\“, stellt Gosmann fest. So gingen im Jahr 2004 rund 970 schriftliche Anfragen. Von den 1.320 Nachfragen in 2006 erreichten 1.200 den Archivar per E-Mail. In 2007 gingen von 1.850 Anfragen fast alle, nämlich 1.700, auf dem Weg der elektronischen Post ein. 

Die Zahl der Benutzer, die das Stadtarchiv Arnsberg besuchten oder vor Ort recherchiert haben, blieb mit 1.400 Besuchern konstant. Die Räumlichkeiten des Archiv stoßen weiterhin auf großes Interesse, wie 46 Führungen mit über 1.800 Personen dokumentieren. Im Vorjahr waren es 36 Führungen etwas über 1000 Gästen.

Ein Höhepunkt im vergangenen Jahr war der 59. Westfälische Archivtag, der im März in der Festhalle an der Promenade stattfand: Mit fast 250 Teilnehmern war dies der größte Archivtag seit Bestehen dieses jährlichen Fachkongresses. Auch die Einweihung des neugestalteten Wedinghauser Klosterinnenhofes mit Grafenbegängnis und Tag der offenen Tür Ende September 2007 war mit insgesamt rund 600 Gästen zum Besuchermagnet. 

Interesse fanden ebenfalls die Archivausstellungen \“Zimelien aus den historischen Buchbeständen des Stadtarchivs\“ und \“Nachlass-Splitter\“ (Besonderheiten aus Nachlässen im Stadtarchiv). Mit dem SüdWestfalen Archiv 07/ 2007, veröffentlichte das Stadtarchiv den mit 275 Seiten bisher umfangreichsten Band dieser Reihe. 

Mehr noch als in den Vorjahren schenkten Bürger dem Stadtarchiv historisch wertvolle Bücher und Unterlagen. Mehrere Nachlässe wurden von Privatpersonen übergeben, darunter Unterlagen einer in der NS-Zeit verfolgten jüdischen Familie. Durch gezielte Ankäufe wurde der Bestand an Adressbüchern und historischen Zeitungsbänden (u.a. 1863 bis 1865) entscheidend verbessert. 

In 2008 geht das Stadtarchiv mit den Aktenbeständen \“Stadt Neheim-Hüsten (1941-1974)\“ sowie \“Gemeinde Müschede (bis 1975)\“ online. Aktuell wird damit begonnen, den umfangreichen Archivalienbestand der heutigen Stadt Arnsberg (seit 1975) erstmalig zu verzeichnen. Die wertvollen \“Ruhrwellen\“, die von 1923 bis 1939 als qualitätsvolle Heimatbeilage der Tageszeitung \“Central-Volksblatt\“ erschienen sind, werden bald wieder greifbar sein. Wichtige Beiträge zur Arnsberger und Sauerländer Geschichte wurden hier veröffentlicht. Nur das Stadtarchiv verfügt über eine vollständige Sammlung. Die über 200 Ausgaben sind mittlerweile digitalisiert. Zur Zeit wird ein Register erstellt, um diesen Schatz auswerten zu können. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Stadtarchiv eine DVD-Ausgabe dieser extrem seltenen Heimatbeilage anbieten. 

Auch die Digitalisierung des Fotonachlass Friedhelm Ackermann wird weitergeführt, ebenso wie die Arbeit an der Historischen Bibliothek des Gymnasium Laurentianum. 

Kontakt:
Stadtarchiv Arnsberg
Rathausplatz 1
59759 Arnsberg
Telefon: 02932-201-1241 / 201-1859
Telefax: 02932/201-1426
stadtarchiv@arnsberg.de

Quelle: Arnsberg Aktuell, Pressemitteilung, 25.2.2008

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