Man kann einer ganzen Reihe von Männern die Ehre zusprechen, dass sie Bad Homburg v.d. Höhe dazu verholfen haben, eine prosperierende Stadt zu werden. Der erste aber, der die Weichen stellte, hieß Friedrich. Es war jener Landgraf Friedrich II. „mit dem silbernen Bein“, der das noch mittelalterliche Homburg in die Neuzeit führte (vgl. dazu den Bericht vom 17.12.2006).
Als Sieger von Fehrbellin schrieb er sich in die deutschen Geschichtsbücher ein, als „Prinz von Homburg“ fand er den Weg in die Weltliteratur. Am 24. Januar 2008 jährt sich der Todestag dieses Landgrafen von Hessen-Homburg zum 300. Mal – für die Stadt Bad Homburg und ihr Stadtarchiv, für die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen sowie die Studiobühne Bad Homburg Anlass, die schillernde Persönlichkeit und ihr Wirken mit verschiedenen Veranstaltungen zu beleuchten.
Friedrich II. war wahrhaftig nicht jener idealisierte Offizier, den Heinrich von Kleist in seinem Drama zeichnet. Eher ein rechter Haudegen, der sich zunächst in schwedischen, dann in brandenburgischen Diensten hohes militärisches Ansehen erwarb und der später über sein kleines Fürstentum am Taunusrand absolutistisch herrschte. Vor dem Hintergrund des turbulenten Geschehens im 17. Jahrhundert zeichnet der Historiker Dr. Holger Th. Gräf in seinem Vortrag am 23. Januar 2008 um 19 Uhr im Gotischen Haus in Bad Homburg das Profil des wahren „Prinzen von Homburg“ nach.
Mit der Neustadt, die er anlegen ließ, wollte Friedrich II. seinen Wohlstand mehren, mit dem Schloss seinem Herrschaftsanspruch Ausdruck geben. Ab 1678 wurde anstelle der alten Hohenburg, von der lediglich der Weiße Turm stehen blieb, nach seinen Weisungen ein repräsentatives Residenzschloss errichtet. Trotz mehrfacher An- und Umbauten bietet sich der Barockbau den Blicken der Besucher noch heute so dar wie vor mehr als 300 Jahren: eine Bühne, auf der sich ein kleiner „Sonnenkönig“ in Szene setzte.
„Die Friedrichsburg in Bad Homburg – Denkmal eines ruhmbedeckten Feldherrn und politisches Statement“ lautet der Vortrag, den Dr. Christian Ottersbach am 30. Januar 2008 ebenfalls um 19 Uhr im Gotischen Haus hält. Dazu wird der Historiker seine Ausführungen zwei Mal vor Ort veranschaulichen. Am 2. und 9. Februar führt er rund um das Landgrafenschloss und erläutert dessen Besonderheiten. Treffpunkt ist jeweils um 14.30 Uhr am Weißen Turm, Anmeldungen sind wegen der begrenzten Teilnehmerzahl nötig unter Tel. 06172/37882.
In der Gruft unter der Schlosskirche fand Friedrich II. von Hessen-Homburg seine letzte Ruhestätte. Als er am 24. Januar 1708 beigesetzt wurde, wurde eine von dem Frankfurter Kapellmeister Johann Heinrich Christan eigens für diesen Anlass geschriebene Trauermusik gespielt. Am 300. Todestag erklingt sie wieder, dazu Werke von Hammerschmidt, Ahle und Krieger. Das Konzert mit dem Kammerchor der Erlöserkirche Bad Homburg, Vokalsolisten und dem Johann-Rosenmüller-Ensemble beginnt um 20 Uhr in der Schlosskirche. Die Landgrafengruft selbst, in der 77 Angehörige derer von Hessen-Homburg ruhen, kann am 26. und 27. Januar jeweils von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden.
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Quelle: Bad Vilbel Online, 15.1.2008