Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am kommenden Sonntag (27.1.2008) lädt das Wittener Stadtarchiv mit seinen Veranstaltungspartnern Wittenfolk e.V. und der Witten-AG der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ab 19 Uhr herzlich zu einem musikalischen Programm von und mit Dany Bober (Gitarre, Gesang) in den Gläsernen Konzertsaal von Haus Witten ein. Unter dem Titel „Eine jüdische Zeitreise“ präsentiert Bober Lieder, Berichte und jüdische Weisheiten.
„Jüdische Kultur ist schon aufgrund ihrer unterschiedlichen geographischen und historischen Bezüge sehr vielfältig“ erklärt Dr. Martina Kliner-Fruck, Leiterin des Stadtarchivs. Unter dem Nationalsozialismus sei die Entwicklung jüdischer Lieder in Europa weitgehend zum Erliegen gekommen. Heute würden viele in diesem Zusammenhang in erster Linie an Klezmer-Musik denken. Kliner-Fruck: „Dass jüdische Musik aber viel mehr als nur das ist, zeigt Dany Bober sehr eindrucksvoll.“
Bober wurde 1948 als Kind deutscher Juden, die vor dem nationalsozialistischen Verfolgungsterror aus Deutschland fliehen mussten, in Israel geboren. 1956 remigrierten seine Eltern mit ihm nach Frankfurt am Main – in die Geburtsstadt seines Vaters. Seit 1976 lebt Dany Bober mit seiner Familie in Wiesbaden und ist als Interpret jüdischer Lieder seit fast zwei Jahrzehnten in Deutschland bekannt.
Für seine Vortragsform hat er das „Feature“ gewählt. Das „Feature“ war in der Weimarer Republik auf deutschen Kleinkunstbühnen eine beliebte Form, Inhalte publikumswirksam zu vermitteln. Im Mittelpunkt eines Theaterstückes steht nicht die Handlung, sondern ein Thema, das mit den unterschiedlichsten Stilelementen wie Liedern, Berichten, Mundartgedichten und Humor präsentiert wird. Von teilweise eigenen Vertonungen der Psalmen König Davids und Salomos führt Dany Bober in seinem Programm über das babylonische Exil und das mittelalterliche Spanien zu den jiddischen Volksweisen Osteuropas. Zwischen den Liedern erzählt er die Geschichte, die den Rahmen zu seinen Liedern bildet.
Kontakt:
Stadtarchiv Witten
Ruhrstraße 69
58452 Witten
Telefon: 02302-581-2415
Telefax: 02302-581-2497
stadtarchiv@stadt-witten.de
Quelle: Stadt Witten, Pressemitteilung, 22.1.2008