Nach einem aufwändigen Architekten-Auslobungsverfahren fanden am 21.12.2007 im Duisburger Hafenforum die finalen Präsentationen der teilnehmenden Planungsbüros für das neue Landesarchiv NRW statt (siehe Bericht vom 16.5.2007). Einstimmig entschieden sich das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Duisburg und die Kölbl Kruse GmbH für den Entwurf des österreichischen Architekturbüros Ortner & Ortner.
In dem Entwurf des Architekturbüros Ortner & Ortner wird das vorhandene und unter Denkmalschutz stehende Speichergebäude aus den 1930er Jahren durch einen Archivturm im Zentrum ergänzt. Das Archivgut des Landes kann nun prägnant sichtbar und in Gänze aufgenommen und den Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Ein Lesesaal bietet die Möglichkeit, in Ruhe das interessante Archivgut zu studieren. Die Substanz des Speichers ist dafür hervorragend geeignet. Die Öffnungen und die Dachflächen werden geschlossen und fein verändert, die Klinkerfassade wird gereinigt. In der Nacht umfließen bewegte Bilder als Projektionen und Schriftzüge den Backsteinbau. Das Foyer liegt im Schnittpunkt des Speichers und der geplanten Erweiterungsflächen. Gegenüber der Schiffsanlegestelle der Arche-NRW entsteht ein angemessener Eingang. Das Foyer und die öffentlichen Bereiche öffnen sich zur Uferpromenade. Im Innern des Foyers wird der Blick frei auf das gesammelte Archivmaterial. Von hier aus wächst der Neubau nach Süden in das Baufeld hinein. Die einfache Baustruktur in der Materialität des Speichergebäudes erlaubt einen additiven Ausbau und Umbau. Dieser kann subtil auf den Entwicklungsbedarf des Archivgutes reagieren. Die Textur des Speichers überzieht auch die Freiflächen. Ruhige Klinkerflächen bilden einen harmonischen Übergang in Richtung Innenstadt.
Staatssekretär Grosse-Brockhoff sagte: „Das Landesarchiv im Duisburger Innenhafen stellt eine wichtige Landmarke für Duisburg und für das gesamte Ruhrgebiet dar. Das historische Gedächtnis des Landes in Wort und Bild wird hier auf architektonisch sehr anspruchsvolle Weise aufgehoben.“ Bereits im Oktober 2007 unterzeichnete das Landesarchiv NRW einen Mietvertrag mit der Kölbl Kruse GmbH über die benötigten Büro- und Archivflächen. Erweiterungsflächen sind in der Planung bereits vorgesehen.
Pünktlich zum Titel „RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas“ im Jahr 2010 soll das Revitalisierungs- und Neubauprojekt fertig gestellt werden. Der Baubeginn ist für das zweite Quartal 2008 vorgesehen. Mitte 2007 hatte das Essener Immobilienunternehmen Kölbl Kruse GmbH das ca. 4.000 Quadratmeter große RWSG-Areal bereits erworben, zuversichtlich, dass hier eine interessante und spannende Projektentwicklung möglich ist. Für das geplante Landesarchiv wird das Essener Unternehmen als Investor und Projektentwickler tätig werden.
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Quelle: Stadt Duisburg, Presseinformation, 21.12.2007