Kreisarchiv des Enzkreises digitalisierte über 800 Aquarelle aus der Sammlung Artur Steinle

Sie sind detailreich, naturgetreu, überaus hübsch – und neuerdings auch digitalisiert: Die aquarellierten Tuschezeichnungen des Pforzheimer Kaufmanns Artur Steinle. Das Kreisarchiv des Enzkreises bietet die über 800 Enzkreis-Motive nun in 28 Einzelausgaben in Form von DVDs an – für jede Gemeinde eine. 

In den Jahren 1945 bis 1989 fertigte Artur Steinle (1896-1990) weit über 2.000 Grafiken mit heimatkundlichen Motiven, vor allem Gebäuden und Kleindenkmalen. Es handelt sich um aquarellierte farbige Tuschezeichnungen, die auf kartonierten Tafeln im Format A 5 aufgezogen sind. Die regionalen Schwerpunkte der Sammlung bilden die Stadt Pforzheim und der Enzkreis. Aber auch alle direkt angrenzenden Landkreise sind vertreten sowie teilweise noch weiter entfernt liegende wie Freudenstadt, Tübingen oder der Rhein-Neckar-Kreis.

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Abb.: 800 Grafiken und Aquarelle von Artur Steinle ließ das Kreisarchiv des Enzkreises digitalisieren und auf 28 DVDs brennen. Über die Serie freuen sich die Archivare Dr. Christian Groh (Stadtarchiv) und Konstantin Huber (Enzkreis) sowie Waltraud Steinle und der Fotograf Heiko Rudek (v.l.n.r.). (enz)

Nach dem Tod des Künstlers vermachte dessen Sohn Ewald Steinle die Sammlung der Stadt Pforzheim; sie sollte aber auch dem Landratsamt zugänglich sein. Die Aquarelle werden seither im Stadtarchiv aufbewahrt, einige wurden auch bereits bei Ausstellungen präsentiert. „Es ist selbstverständlich, dass wir im Rahmen unseres Dokumentationsauftrags die Enzkreis-Motive in digitalisierter Form verfügbar machen müssen“, beschloss Konstantin Huber, Leiter des Kreisarchivs. Daher hat der Fotograf Heiko Rudek aus Gräfenhausen die Enzkreis-Tafeln zunächst gescannt und dann die Scans nachbearbeitet, indem er Flecke und Risse retuschierte. „Es war eine langwierige Arbeit, die aber Spaß machte und sich gelohnt hat“, berichtet Rudek. 

„Wir verfügen nun über eine Sicherungskopie, die eine Nutzung der Originale überflüssig macht,“ freut sich Konstantin Huber. Vor allem aber habe der Enzkreis nun direkten Zugriff auf „seine“ Motive. Huber: „Den wirklich hervorragend gefertigten Aquarellen kommt dokumentarisch ein besonderer Wert zu, da Artur Steinle zahlreiche Inschriften, etwa auf Grabsteinen oder Fachwerkbalken, die heute nicht mehr lesbar sind, vor Jahrzehnten noch detailliert festgehalten hat.“

Neben einzelnen Straßenzügen sind im Enzkreis-Bestand etwa 180 Gebäude enthalten, darunter Kirchen, Schlösser, Pfarr- und Rathäuser. Hinzu kommen Bilder von etwa 150 Grabsteinen und Friedhofskreuzen, fast 200 Wappen- und Inschriftsteine, knapp 60 Wirtshausschilder, etwa 30 Gedenk- und ebenso viele Grenzsteine und rund 40 Steinkreuze, dazu 40 Wegkreuze und Bildstöcke sowie etwa 70 sonstige Kulturdenkmale wie Ruhebänke, Stein- und Holzfiguren, Kruzifixe, Viergöttersteine, Tauf- und Ofensteine, Tore, Türstürze, Kellerfensterschieber, Glasgemälde, Wandmalereien, Ortstafeln, Wegweiser, Sonnenuhren und Dachziegel.

Je nach Aquarell-Anzahl umfassen die 28 Gemeinde-DVDs eine unterschiedlich große Anzahl von Motiven (zwischen 5 und 89) in Form von hochauflösenden TIF-Dateien mit jeweils etwa 40 MB, was die Fertigung auch großformatiger Ausdrucke ermöglicht. Die Einzelausgaben sind nur beim Kreisarchiv erhältlich und kosten zwischen 7,90 und 17,90 Euro zuzüglich Porto; für Bestellungen ist das Archiv telefonisch unter 07231 308-423 oder per E-Mail an Kreisarchiv@enzkreis.de erreichbar. Um sich ein Bild von den Aquarellen machen zu können, präsentiert der Enzkreis ein Gebäudemotiv pro Gemeinde auch im Internet unter www.enzkreis.de (> Archiv / Bestände / archivische Sammlungen).

Kontakt:
Landratsamt Enzkreis – Kreisarchiv
Zähringerallee 3 
75177 Pforzheim
Telefon: 07231 308-508 
Fax: 07231 308-1608 
Konstantin.Huber@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 328 / 2007, 10.12.2007

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