Wege aus der Armut – Baden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Armut ist nicht erst seit den Zeiten der Globalisierung eine ständige Bedrohung für die Menschen. Unterschichten existieren nicht erst seit der gegenwärtigen Diskussion um ein gesellschaftliches „Prekariat“. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die alteuropäische Gesellschaftsordnung von einem Ansturm länderübergreifender, umwälzender Probleme erschüttert, auf die mit neuartigen Lösungsstrategien geantwortet werden musste. Die durch die rasante Bevölkerungsvermehrung ausgelöste Massenarmut, die sich in Hungerkrisen zuspitzte und in gewaltsamen Unruhen entlud, wurde nicht nur von den damaligen Zeitgenossen, sondern auch von späteren Historikern als besondere Qualität erkannt und als \“Pauperismus\“ bezeichnet.

Den Erscheinungsformen sowie der Bekämpfung und Überwindung der letzten großen europäischen Verelendungskrise ist die Ausstellung „Wege aus der Armut. Baden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“ des Generallandesarchivs Karlsruhe gewidmet. Ihr Ziel ist es, den erfolgreichen Weg Badens aus der Krise, von der Armut hin zu besseren Lebensbedingungen für die breite Masse seiner Einwohner, aufzuzeigen.

Info:
Wege aus der Armut – Baden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Ausstellung des Generallandesarchivs im Stadtmuseum Weinheim.

Öffnungszeiten
14.11.2007-13.1.2008
Di.-Sa. 14.00-17.00 Uhr, So. 10.00-17.00 Uhr

Katalog
Wege aus der Armut. Baden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
hrsg. von Rainer Brüning und Peter Exner, Karlsruhe 2007, 
60 S. mit 51 Abb., ISBN: 3-930158-14-0 (10,- Euro) 

Kontakt:
Museum der Stadt Weinheim
Amtsgasse 2
69469 Weinheim
Tel. 06201-82334
www.museum-weinheim.de 

Weimarer Kabinettausstellung zu Henry van de Veldes 50. Todestag

Im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar sind als Archivbestände die Registraturen der Weimarer Kunstlehranstalten überliefert – beginnend mit der 1860 gegründeten Großherzoglichen Kunstschule und endend mit den Hochschulen für Baukunst, bildende Künste und Handwerk (bis 1945). Im Hinblick auf die kommenden Jubiläen – 2008 das 100-jährige Gründungsjubiläum der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule, 2009 das 90-jährige Gründungsjubiläum des Staatlichen Bauhauses und 2010 das 150-jährige Gründungsjubiläum der Großherzoglichen Kunstschule – werden derzeit die drei überlieferten Archivbestände für ein noch in diesem Jahr zu publizierendes Spezialrepertorium neu erschlossen.

Auch das Jahr 2007 hat mit dem 50. Todestag Henry van de Veldes Anstoß zu zwei wissenschaftlichern Projekten gegeben, die in die Öffentlichkeit wirken sollen: zu einer bereits im Frühjahr in der Schriftenreihe der Historischen Kommission für Thüringen erschienenen Edition von Dokumenten und Berichten über Henry van de Veldes amtliche Tätigkeit in Weimar und einer seit dem 15. Oktober und noch bis zum 28. Dezember 2007 laufenden Kabinettausstellung im Marstall, die dem gleichen Thema gewidmet ist, seinem Wirken als Berater für Handwerk und Industrie im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach von 1902 bis 1915.

Der belgische Architekt, Designer und Kunstreformer ist 1902 als Berater des Großherzogs auf dem Gebiet des Kunstgewerbes nach Weimar berufen worden, wo er das „Kunstgewerbliche Seminar“ begründete. 1906 begann er in einem nach seinen Plänen errichteten Ateliergebäude mit der Einrichtung eines privaten „Kunstgewerblichen Instituts“ mit Werkstätten, das bereits seit Mitte 1907 Ausbildungskurse anbot. Daraus ging die zum 1. April 1908 offiziell eröffnete „Großherzogliche Kunstgewerbeschule“ hervor, die von van de Velde als Direktor noch bis zu deren Schließung zum 1. Oktober 1915 geleitet wurde. Sie war eine vom Großherzog finanzierte private Lehranstalt, stand aber unter Aufsicht der Hof- und Staatsbehörden. Bereits seit 1913 wurde van de Veldes Ablösung betrieben, der er durch eigene Kündigung im Juli 1914 zuvorkam. Nach Kriegsausbruch im August 1914 verschlechterte sich seine Position in Weimar, da er unter Kriegsrecht als „feindlicher Ausländer“ galt. Im Mai 1917 verließ er die Residenzstadt und ging in die Schweiz. Bemühungen zu seiner Rückberufung 1919 scheiterten. Die im Anschluß an die Edition gestaltete Archivalienausstellung hat ihre Materialgrundlage in der archivalischen Überlieferung des Thüringischen Hauptstaatsarchivs, insbesondere in dem Bestand Großherzogliche Kunstgewerbeschule.

In vier Komplexen wird die Amtstätigkeit Henry van de Veldes als Berater für Kunsthandwerk und Industrie, für die er nach Weimar berufen wurde, veranschaulicht. Originaldokumente zeigen seine Berufung nach Weimar und den amtlichen Auftrag, seine von 1902 bis 1904 durchgeführte Inspektionstätigkeit im Lande, die Entwicklung vom „Kunstgewerblichen Seminar“ zum „Kunstgewerblichen Institut“ sowie die Gründung und Entwicklung der „Großherzoglichen Kunstgewerbeschule“. In einem abschließenden Komplex „Von Henry van de Velde zu Walter Gropius“ wird dokumentiert, daß bei der Nachfolgereglung für Henry van de Velde als Direktor der Kunstgewerbeschule bereits 1915 mit dem Berliner Architekten Walter Gropius verhandelt wurde und dieser sich nach Kriegsende und Revolution am 31. Januar 1919 dafür wieder in Erinnerung brachte. Er übernahm, nachdem die Kunstgewerbeschule aufgelöst war, am 11. April 1919 schließlich die vakante Direktorstelle der Hochschule für bildende Kunst, die ab Semestereröffnung am 28. April 1919 nunmehr als Staatliches Bauhaus in Weimar firmierte.

Die Ausstellung ist im Marstall während der Öffnungszeiten des Archivs von Montag bis Freitag (8.00-16.00 Uhr) zu besichtigen (Eingang Marstallstraße 2). Im „Schaukasten“ des Thüringischen Hauptstaatsarchivs (im Internet und als Poster vor dem Marstallgebäude) greift die Folge 12 ebenfalls dieses Thema auf: Henry van de Velde in Weimar 1902 bis 1917.

Kontakt:
Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar
Marstallstraße 2
99423 Weimar 
Telefon: +49 (0) 36 43 / 870-0
Telefax: +49 (0) 36 43 / 870-100

Quelle: Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar, Pressemitteilung, 15.10.2007

Erfahrungen mit der Übernahme digitaler Daten

Verwaltung, Bürger und Vereine produzieren immer mehr digitale Texte und Fotos, Datenbanken und Homepages, Filme und Audiodateien. Dies stellt auch die Archive in ihrer Eigenschaft als historisches Gedächtnis der Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

Die Beiträge der elften Tagung des Arbeitskreises \“Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen", die am 20./21. März 2007 vom Stadtarchiv Stuttgart ausgerichtet wurde, sind jetzt in einem Tagungsband erschienen.

Profis der digitalen Langzeitarchivierung berichten in diesem Band von ihren Erfahrungen mit der Übernahme digitaler Daten. Dabei geht es um das Problem der langfristigen Speicherung, aber auch um die Frage, was aus der heutigen Informationsflut der Nachwelt erhalten bleiben soll.

Info:
Katharina Ernst (Hrsg.): Erfahrungen mit der Übernahme digitaler Daten, Hohenheim Verlag Stuttgart 2007, 
ISBN 978-3-89850-980-0.
Der Band ist für 9,80 € im Buchhandel erhältlich. 

Die einzelnen Beiträge können auch auf der Homepage des Stadtarchivs Stuttgart unter \“Aktuelles\“ abgerufen werden:

Georg Büchler: 
KOSTPROBE – Erste Erfahrungen mit der Übernahme elektronischer Unterlagen aus Fachanwendungen

Miriam Eberlein: 
Gemeinderat digital: Übernahme und Aufbereitung von Daten aus der Tonaufnahme-Software Steno S

Karsten Huth, Kathrin Schroeder:
Projekt „Aufbau eines Digitalen Archivs“ im Bundesarchiv. Werkstattbericht über den „individuellen“ Umgang mit Massendaten

Christian Keitel, Rolf Lang, Kai Naumann: 
Konzeption und Aufbau eines digitalen Archivs: Von der Skizze zum Prototypen

Christian Keitel, Rolf Lang, Kai Naumann:
Handlungsfähige Archive: Erfahrungen mit der Bewertung und Übernahme digitaler Unterlagen 

Peter Sandner: 
Bewertung digitaler Aufzeichnungen aus dem Dokumentenmanagementsystem Gratwanderung zwischen willkommener Automatisierung und langwieriger Einzelbewertung

Thomas Schärli: 
Ideenskizze zu einem prozessorientierten archivischen Bewertungs-Referenzmodell im Kontext von E-Government

Rudolf Schmitz: 
Erfassung und Bewertung bei der Archivierung von Websites politischer Parteien

Steffen Schwalm: 
Speicherung. Ermittlung der Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Aufbewahrungsformen

Ilka Stahlberg:
XML- basierte Archivlösung zur Übernahme und Verfügbarmachung elektronischer Daten und Dokumente, ein E-Governmentprojekt des Brandenburgischen Landeshauptarchivs

Angela Ullmann: 
Wie kommt zusammen, was zusammengehört? Übernahme und Speicherung digitaler Archivalien im Deutschen Bundestag

Thomas Wollschläger: 
Der Workflow zur Speicherung digitaler Daten in einem kooperativen Modell (kopal)

Heike Maier: 
Der Langzeitspeicher des Stadtarchivs Stuttgart – ein strukturintegrativer Lösungsweg 

Katharina Ernst: 
Bewertung. Einleitende Bemerkungen zur Bewertung von Unterlagen aus digitalen Systemen 

Kontakt:
Stadtarchiv Stuttgart
Silberburgstrasse 191 
70178 Stuttgart
Tel. (0711) 216-6327
stadtarchiv@stuttgart.de
www.stuttgart.de/stadtarchiv

Wittener Mahnwache am 9. November

Die Stadt Witten, das Kulturforum, die Deutsch-Israelische Gesellschaft Witten und der Freundeskreis der Israelfahrer e. V. rufen die Wittenerinnen und Wittener auf, am Freitagabend (9.11.) um 18 Uhr am Ort der ehemaligen Synagoge (Breite-/Ecke Synagogenstraße) an der Mahnwache zur Erinnerung an die so genannte ‚Reichskristallnacht’ teilzunehmen.

Anlass sind die Geschehnisse im Jahr 1938, als in der Nacht vom 9. auf den 10. November Anhänger des nationalsozialistischen Unrechtsregimes überall in Deutschland Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte demoliert und geplündert und Menschen mosaischen Glaubens oder jüdischer Herkunft misshandelt und sogar getötet haben. Etwa 30.000 Juden wurden in die Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald verschleppt, darunter auch Wittener Bürger. Diese Nacht, die auch unter der verharmlosenden Bezeichnung „Reichskristallnacht“ in die Geschichte einging, war der Auftakt zur so genannten Endlösung.

In Witten haben Nationalsozialisten die 1885 erbaute Synagoge angezündet, jüdisches Eigentum zerstört, jüdische Männer verhaftet und verschleppt. Die Mehrheit der Bevölkerung sah dem Geschehen stillschweigend zu. Dieser Pogrom bedeutete für die Synagogengemeinde Witten das Ende, denn ihre Mitglieder wurden aus ihrer Heimatstadt vertrieben oder in Vernichtungslager „im Osten“ deportiert und ermordet. Hunderte jüdischer Kinder, Frauen, und Männer aus Witten wurden somit Opfer des millionenfachen nationalsozialistischen Völkermords.

„Bei der Mahnwache wird es in diesem Jahr keine Reden geben, ‚stilles Gedenken’ ist angesagt, Kränze können selbstverständlich niedergelegt werden“, so die Leiterin des Wittener Stadtarchivs Dr. Martina Kliner-Fruck. „Wir bitten um Verständnis, dass die Synagogenstraße wegen der Veranstaltung am Freitag zwischen 18 und 18.30 Uhr für die Fahrzeugverkehr gesperrt wird.“

Im Anschluss daran werden um 19 Uhr im Märkischen Museum die Ausstellungen „Jüdische Häftlinge im KZ Sachsenhausen 1936 bis 1945“ eröffnet. Dort werden Bürgermeisterin Sonja Leidemann und der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Witten, Klaus Lohmann, Grußworte sprechen. Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen, führt im Anschluss in die Ausstellung ein.

Veranstalter der Ausstellung ist das Stadtarchiv Witten in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Vhs, der Stadtkirchenarbeit der Johannis-Gemeinde sowie dem Freundeskreis Israelfahrer e.V.. Die Ausstellung ist bis zum 9. Dezember dienstags bis sonntags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Schulklassen können sich unter der Rufnummer (02302) 581 2550 anmelden.

Erklärung des Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Dr. h.c. Johannes Gerster zum 9. November: 

GEGEN GESCHICHTSVERGESSENHEIT

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 organisierten die Nationalsozialisten das Pogrom gegen die jüdischen Bürger in Deutschland. Fast alle Synagogen und mehr als 7.000 Geschäfte, darunter 29 Warenhäuser, wurden zerstört. Über 30.000 Juden wurden verhaftet, fast 100 Personen wurden ermordet. Damit erreichte der Antisemitismus des nationalsozialistischen Staates eine neue Dimension und war zugleich Vorbote der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Der Naziterror kostete 6 Millionen Juden in Europa das Leben. Die Erinnerung an den 9. November 1938 ist heute dringlicher denn je.

Der Antisemitismus wurde nicht von den Nazis erfunden, aber er wurde von ihnen mörderisch perfektioniert. Seine Wurzeln liegen weit davor im bürgerlichen, auch christlichen Antisemitismus.

Heute erleben wir eine erschreckende Erstarkung rechtsradikaler, rassistischer und antisemitischer Tendenzen. Die Zunahme gewalttätiger Ausschreitungen in allen – nicht nur östlichen – Teilen unseres Landes ist auch die Folge einer Belebung alter Vorurteile gegenüber Juden. Dazu werden abenteuerliche Verschwörungstheorien, z. B. über das Weltjudentum, erneut aufgetischt.

Die widerlegbaren, oft gehässigen, einseitigen Schuldzuweisungen gegenüber Israel nehmen zu. Aus Opfern werden Täter gemacht. Fehler der israelischen Politik werden monokausal instrumentalisiert; die Bedrohung der einzigen Demokratie im Nahen Osten durch den Iran, die Hisbollah, die Hamas werden geflissentlich übersehen.

Wir zahlen den Tribut für eine zunehmende Geschichtslosigkeit in unserer Gesellschaft. Wen interessiert schon, was vor 69 Jahren geschehen ist? Wer zieht Schlussfolgerungen aus dem Damals für heute und morgen?

In den Schulen wird \“Insel-Wissen\“ vermittelt. So werden einzelne Ereignisse losgelöst von der Geschichte behandelt, oft ohne Erklärung der Ursachen und Zusammenhänge. Es wird unzureichend vermittelt, wie ein längst verwurzelter Antisemitismus zur Verrohung des Denkens und Handelns führte. Dass sich die Nationalsozialisten den bereits vorhandenen Antisemitismus zunutze machten, ist leider zu Wenigen bewusst.

Heute sind wir damit konfrontiert, dass antiisraelische Haltungen neue und alte antisemitische Stimmungen verstärken. Es wird allzu oft übersehen, dass damit Wasser auf die Mühlen von Rechtsradikalen, Rassisten und Antisemiten geleitet wird.

Wir müssen von pflichtgemäßen und meist folgenlosen Betroffenheitsritualen nach rechtsradikalen Ausschreitungen wegkommen, wir müssen tiefer pflügen. Fangen wir in der Geschichtsvermittlung, in Bildung und Erziehung an. Dazu gehört auch eine wahrheitsgetreue Berichterstattung über die Ursachen des Nahostkonfliktes und eine faire Berichterstattung über die aktuellen Bedrohungen Israels, dem wir uns aus historischen, politischen und moralischen Gründen verbunden und verpflichtet fühlen.

Der 9. November ist ein guter und notwendiger Anlass – im Interesse unseres Landes – energisch gegen einen verbreiteten antiisraelischen Zeitgeist anzugehen.

Quelle: Stadt Witten/Presse-Service.de, 7.11.2007

Gedenken an den 17. November 1957 in Südtirol

Vor 50 Jahren, am 17. November 1957, forderten 35.000 Südtiroler auf Schloss Sigmundskron eine „Landesautonomie für Südtirol allein“. Silvius Magnago war es, der die Forderung „Los von Trient“ formulierte, dem es aber auch gelang, die aufgebrachte Bevölkerung von radikalen Schritten abzuhalten. Die Südtiroler Landesregierung wertet die Großkundgebung als Meilenstein im Autonomieprozess und erinnert mit mehreren Initiativen daran. 

Durch mehrere Initiativen will das Land Südtirol an den 17. November 1957 erinnern, das damalige Geschehen dokumentieren, den Blick der Geschichtsforschung wiedergeben und damit das Interesse und Verständnis für die Entwicklung der Autonomie wecken beziehungsweise stärken.

Den Auftakt der Initiativen bildete im vergangenen April die Enthüllung eines Gedenksteins auf Schloss Sigmundskron durch Landeshauptmann Luis Durnwalder. Der Stein kennzeichnet die Stelle, an der Silvius Magnago 1957 das „Los von Trient“ ausgesprochen hat.

Eine audiovisuelle Dokumentation hat das Südtiroler Landesarchiv hat mit der technischen Unterstützung des Landesamtes für AV-Medien erarbeitet. Dazu wurden Zeitzeugen befragt und historische Filmdokumente zusammengetragen. Der Film-Dokumentation wird in die Ausstellung integriert, die im Weißen Turm von Schloss Sigmundskron Südtirols Geschichte bis in die heutige Zeit erzählt. 

In einer Broschüre, die der November-Nummer der Landeszeitung „Das Land Südtirol“ beiliegt, haben Landesarchiv, Landespresseamt und das Landesamt für AV-Medien Dokumente, Bilder, Stellungnahmen und historischen Bewertungen über Sigmundskron 1957 gesammelt. Zum Thema werden außerdem im Südtiroler Bürgernetz eigene Seiten eingerichtet.

Schließlich findet am 16. November 2007 um 12 Uhr auf Schloss Sigmundskron eine öffentliche Gedenkstunde statt, zu der die gesamte Bevölkerung eingeladen ist. Landeshauptmann Luis Durnwalder wird dabei an Ereignisse vor 50 Jahren erinnern und über ihre Bedeutung für die Entwicklung im Lande sprechen. Im Rahmen der Gedenkstunde wird Rudi Gamper Abschnitte aus der Sigmundkroner Rede von Silvius Magnago vorlesen.

Quelle: Landespresseamt Südtirol, Pressemitteilung, 5.11.2007

Archive sind immer offen – Dritter Schweizerischer Archivtag am 17. November 2007

Nach den erfolgreichen Veranstaltungen 1997 und 2002 wird am 17. November 2007 zum dritten Mal der Schweizerische Archivtag stattfinden. Der Vorstand des Vereins Schweizer Archivarinnen und Archivare (VSA) hofft, dass möglichst viele Institutionen sich an diesem Tag beteiligen werden, damit die Archivarinnen und Archivare schweizweit ein gutes Echo in der Öffentlichkeit erreichen und Werbung für den Beruf machen können. 

Der Archivtag wird dezentral organisiert, so dass die lokalen oder regionalen Veranstalterinnen und Veranstalter frei sind, ein Programm zusammenzustellen, welches ihren Möglichkeiten und Interessen entspricht. Der VSA-Vorstand erhofft sich allerdings, dass durch Zusammenschlüsse auf lokaler bzw. regionaler Ebene eine größere Wirkung erreicht werden kann.

Beim Schweizerischen Archivtag geht es darum, die Archive und ihre Bedeutung zu zeigen, sowohl auf der lokalen Ebene wie auch in einem allgemeineren Rahmen. Anna Pia Maissen, die Präsidentin des VSA, hebt in ihrem Geleitwort zur Veranstaltung die Offenheit der Archive hervor.

\"Schweizerischer

»Archive sind immer offen – Zum Schweizerischen Archivtag vom 17. November 2007

Am 17. November 2007 findet der dritte Schweizerische Archivtag statt. Archive in der ganzen Schweiz öffnen Türen und Tore, zeigen ihre Magazine, präsentieren spezielle Bestände oder thematisieren einzelne Aspekte ihres Sammlungsgutes.

Archive sind mehr als Bergwerke, in welchen man Juwelen finden kann, welche sich aus der Vergangenheit schälen – und Archivarinnen und Archivare sind mehr als Grabungstechniker, welche die Fundstellen markieren. Archive sind Orte des Vertrauens, die Quellen mit sorgfältiger Überlieferung sichern und sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. In unserer demokratischen Gesellschaft stehen sie für Transparenz, Rechenschaftsfähigkeit, und Öffentlichkeit. Öffentliche und professionell geführte Privatarchive dokumentieren die Entwicklungen unserer Gesellschaft, sie ermöglichen die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sie lassen die wichtigen Entwicklungen nachverfolgen und tragen damit zur Ausgestaltung der Zukunft bei.

Der Schweizerische Archivtag ist aber mehr als ein „Tag der offenen Türen“, denn die Schweizerischen Archive sind immer offen. Sie stehen als Institutionen einem interessierten Publikum mit ihren Lesesälen und kundigem Personal zur Verfügung. Mit dem Schweizerischen Archivtag sollen mögliche Schwellen zum Archiv gesenkt werden. Anlässlich ihrer Veranstaltungen wollen die beteiligten Archive mit Nachdruck darauf hinweisen, dass sie nicht nur Forschern und Forscherinnen offen stehen, sondern jeder politisch, sozial und kulturell interessierten Person. Denn die vielfältigen Themen und Aspekte, die im Archivgut dokumentiert sind, dienen sowohl der Betrachtung der sich verändernden Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Gesellschaft (historische Forschung) als auch der Reflexion über sich selbst (Auto-/Biografie, Familienforschung). Dass die Archive auch tatsächlich öffentlich sind, scheint uns selbstverständlich. Es ist ein Ausdruck einer demokratischen Gesellschaft, dass Archive geführt werden, welche die Nachvollziehbarkeit politischen, sozialen und ökonomischen Handelns möglich machen – sie dienen also sowohl einem gesellschaftlichen wie auch einem rechtsstaatlich-demokratischen Zweck.

Der freie Zugang zum Archivgut ist in der Schweiz rechtlich klar geregelt, sodass eine sorgfältige Abwägung zwischen dem Recht auf Persönlichkeitsschutz und dem Recht der Öffentlichkeit auf Information stattfinden kann. Das war nicht immer so, und das ist auch heute noch nicht überall der Fall. Es geschieht auch heute immer wieder, dass Archive politisch missbraucht, zerstört, gefälscht, geheim geführt werden und ihre Informationen der Unterdrückung dienen. Die Menschenrechtskommission der UN weist immer wieder auf die wichtige Rolle der Archive bei der Verfolgung solcher Verbrechen hin – in eine ähnliche Richtung zielt auch der international anerkannte Kodex ethischer Grundsätze für Archivarinnen und Archivare, der seit 1996 klare ethische Verhaltensmaßnahmen für Archivarinnen und Archivare festlegt und ihnen die berufliche Verantwortung für die Unversehrtheit, Authentizität und Integrität ihres Archivguts sowie Transparenz, Unparteilichkeit, Unbestechlichkeit und gegenseitige Zusammenarbeit auferlegt.

Der Schweizerische Archivtag soll zeigen, dass in der heutigen Informationsgesellschaft die professionelle Vermittlung von Wissen und Information eine grundsätzliche und demokratische Aufgabe ist. Diese professionelle Vermittlung ist ein Kerngeschäft der Archivarinnen und Archivare. Am Archivtag werden sie die Gelegenheit nutzen, sich und ihre Arbeit einem breiten Publikum vorzustellen. Und die Öffentlichkeit wird diese Gelegenheit genauso nützen wollen, um ihre Archive ohne genaues Ziel zu besuchen, und sich von der Vielfalt der gebotenen Themen fesseln zu lassen. Denn die offenen Archive dokumentieren nicht nur die Vergangenheit, sie beleuchten auch die Gegenwart und helfen mit, die Zukunft zu formen.«

Anna Pia Maissen, Präsidentin VSA

Kontakt:
Anna Pia Maissen 
Stadtarchiv Zürich 
Neumarkt 4 
8001 Zürich 
T +41 44 266 86 46
AnnaPia.Maissen(at)zuerich.ch

Verein Schweizer Archivarinnen und Archivare VSA
Brunngasse 60
Postfach
3000 Bern 8
Tel. 031 312 72 72
Fax 031 312 38 01
vsa-aas(at)smueller.ch

Schweizerischer Archivtag 2007 – Programm der Veranstaltungen

Altdorf
Schätze aus Privat- und Vereinsarchiven – Texte, Bilder, Töne, Objekte aus unserem Alltag
Sa 17.11.2007, 9-14 Uhr (Führungen jeweils zur vollen Stunde, Dauer 45 Minuten)
Staatsarchiv Uri, Bahnhofstrasse 13, 6460 Altdorf

Baden
Das Stadtarchiv eröffnet seinen Neubau
Sa 17.11.2007, 11-16 Uhr (Führungen jeweils zur vollen Stunde, Dauer 45 Minuten)
Stadtarchiv Baden, c/o Historisches Museum Baden, Wettingerstrasse 1, 5401 Baden

Basel
Blick hinter die Kulissen
Ausstellung «Usego – Eine Spurensicherung»
Archivier-Bar
Sa 17.11.07, 10-16 Uhr (10.30 und 13.30: Aufgaben und Angebote im Überblick / 11.30 und 14.30: Wirtschaft im Bild – Filme aus SWA-Beständen)
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv, Petersgraben 51, 4051 Basel

Bern
Berner Archive öffnen ihre Türen und Magazine
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Magazinführungen, Filmvorführungen, Lesungen, etc. in zehn Berner Archiven (siehe Homepage der Berner Archive)

Bern 
Tag der offenen Tür 
Sa, 17.11.07, 10-16 Uhr 
Archivführungen, Büchermarkt, Filmvorführungen. Apéro von 11-12 Uhr 
Staatsarchiv des Kantons Bern, Falkenplatz 4, 3012 Bern

Carouge
La Ville de Carouge ouvre ses archives au publiques
Sa 17.11.2007 (visites guidées des archives de 9:30 -10:30 et de 11:00-12:00)
Rendez-vous: hall d\’entrée de la Mairie de Carouge, 14, place du Marché, 1227 Carouge

La Chaux-de-Fonds
Que faites-vous samedi ? Avis aux amateurs : les archives sortent au grand jour !
Sa 17.11.2007, 10h-17h (exposition d\’une sélection de documents représentatifs des archives d\’une ville industrielle à l\’urbanisme particulier, visites commentées à 11h, 14h et 15h)
Archives de la Ville, Musée d\’histoire, rue des Musées 31, La Chaux-de-Fonds
Détails du programme Neuchâtelois Page internet des archives

La Chaux-de-Fonds
Que faites-vous samedi ? Avis aux amateurs : les archives sortent au grand jour !
Sa 17.11.2007, 10h-17h (exposition Hélio Courvoisier, projection du film \“Le timbre-poste, art et technique\“ 1968 à 13h, 14h, 15h, durée 35 min, visites guidées des Archives privées et fonds spéciaux à 10h30 et 14h, durée 1h)
Bibliothèque de la Ville, rue du Progrès 33, La Chaux-de-Fonds
Détails du programme Neuchâtelois Page internet des archives

Chavannes-près-Renens
Au services de chacun – Portes ouvertes aux Archives cantonales vaudoises
Sa 17.11.2007, 9h00 – 17h00
Archives cantonales vaudoises, Rue de la Mouline 32, 1022 Chavannes -près-Renens (Métro M1 – arrêt Mouline) (Site des archives)
Partenaires: Association vaudoise des Secrétaires Municipaux; Société Vaudoise d\’Histoire et d\’Archéologie; Cercle Vaudois de Généalogie

Couvet
Que faites-vous samedi ? Avis aux amateurs : les archives sortent au grand jour !
Sa 17.11.2007, 10h-17h (présentation de fonds d\’archives d\’entreprises, visite guidée à 10h30, atelier \“Histoire de Dubied\“ à 15h, projection du film \“Dubied, une belle industrie\“, 1928, en continu, durée 55 min)
Centre neuchâtelois d\’insertion professionnelle (CNIP), Site Dubied 12, Couvet
Partenaires : Archives de l\’État de Neuchâtel et Institut d\’histoire de l\’Université de Neuchâtel
Détails du programme Neuchâtelois Page internet des archives

Frauenfeld
Öffentliche Führungen durch das Staatsarchiv
Sa 17.11.2007, 8.30 und 9.30 Uhr (Dauer ca. zweieinhalb Stunden, inkl. Pause mit kleiner Zwischenverpflegung)
Staatsarchiv Thurgau, Regierungsgebäude, 8510 Frauenfeld

Genève
Du manuscrit au numérique
Sa 17.11.2007, 10 à 17 heures
– portes ouvertes avec des expositions (\“Pouvoirs partagés en Genevois\“, \“Mission des AEG\“, \“L\’Evolution des supports\“, \“Les Registres du Conseil de Genève\“), des visites guidées sur inscription à 11h, 13h et 15h, et un atelier d\’initiation à la généalogie
Archives d\’Etat de Genève, à l\’ancien Arsenal, 1 rue de l\’Hôtel-de-Ville

Genève
Du manuscrit au numérique
Sa 17.11.2007 et di 18.11.2007, 10 à 17 heures
– portes ouvertes au Musée international de la Croix-Rouge et du Croissant-Rouge, 17 avenue de la Paix;
– présentation des archives du CICR de la 1ère Guerre mondiale: Agence internationale des prisonniers de guerre, inscrites en 2007 au Registre de la Mémoire du Monde de l\’UNESCO.
– animations à 11h, 13h et 15h
(voir le programme détaillé sur la page internet du MICR)

Glarus
Offene Türe Neuer Kulturgüterschutzraum/Archivmagazin Buchholz
Sa 17.11.2007, Führungen 10 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr
Ort: Buchholzstrasse 63 (Feuerwehrstützpunkt), 8750 Glarus
Veranstalter: Landesarchiv des Kantons Glarus, Gerichtshausstrasse 25, 8750 Glarus

Grenchen
Tag der offenen Tür
Sa 17.11.2007, 14-17 Uhr (Führungen zu jeder vollen Stunde)
Stadtarchiv Grenchen, Schulhaus II, Bielstrasse 12, 2540 Grenchen

Herisau 
Das Historische Lexikon der Schweiz und Appenzell A.Rh.
Do, 15. Nov. 2007, 19 Uhr (Kantonsratssaal Herisau)
Veranstalter: Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, 9100 Herisau (Homepage)

Lausanne
Regards croisés sur la presse: historiens, journalistes, archivistes
Sa 17.11.2007, 13h30-17h
Université de Lausanne, Amphimax, salle 410 (Métro Unil Sorge – Parking)
Manifestation organisée par les Archives de la Ville de Lausanne, en partenariat avec les Archives de l’Université de Lausanne et l’Association vaudoise des archivistes

Liestal
Blick ins Schaulager der Geschichte
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
– Ein neues Archiv – was steckt darin?
– 175 Jahre Kanton BL – Unterlagen aus der Zeit der Kantonsgründung 
– Die Überschwemmung von Laufen – Bewältigung einer Katastrophe
– Vom Papier via Mikrofilm ins Internet 
– Filme aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts
Staatsarchiv BL, Wiedenhubstrasse 35, 4410 Liestal (Homepage)

Luzern
Generationen verbinden – Texte, Bilder, erhalten, weitergeben
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Staatsarchiv Luzern, Schützenstrasse 9 (Ecke Bruchstrasse), Luzern
Details zum Luzerner Programm

Luzern
Generationen verbinden – Texte, Bilder, erhalten, weitergeben
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Stadtarchiv Luzern, Industriestrasse 6, Luzern
Das lokale Programm Details zum Luzerner Programm

Luzern
Generationen verbinden – Texte, Bilder, erhalten, weitergeben
Sa 17.11.2007, Führungen um 14, 15, 16 Uhr
Provinzarchiv Schweizer Kapuziner, Kloster Wesemlin, Wesemlinstrasse 42, Luzern
Details zum Luzerner Programm

Neuchâtel
Que faites-vous samedi ? Avis aux amateurs : les archives sortent au grand jour !
Sa 17.11.2007, 10h-17h (visites commentées des Archives de la Ville et des Archives de la Vie ordinaire à 10h, 11h, 14h et 15h, durée 40 min)
Archives de la Ville de Neuchâtel, avenue Du Peyrou 7, 2000 Neuchâtel
Partenaires : Archives de la Ville de Neuchâtel et Association pour la Conservation des Archives de la Vie ordinaire
Détails du programme Neuchâtelois Page internet des archives

Neuchâtel
Que faites-vous samedi ? Avis aux amateurs : les archives sortent au grand jour !
Sa 17.11.2007, 10h-17h
– parcours fléché dans le Château et les Archives de l\’État, présentation des principaux fonds, instruments de recherche et bases de données informatiques
– atelier Sorcellerie \“Comment passer du document brut à la compréhension d\’une affaire de sorcellerie ?\“ à 11h30 et 15h30
– atelier Généalogie \“Qui sommes-nous ? d\’où venons-nous ?\“ en continu
– extraits des Archives pour demain \“Portraits filmés de personnalités neuchâteloises en continu
– \“Taverne des chevaliers\“ de 11h à 17h
Archives de l\’Etat de Neuchâtel, Rue de la Collégiale, Château, 2001 Neuchâtel
Partenaires : Archives de l\’État de Neuchâtel, Archives pour demain et Département audiovisuel de la Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fonds, Institut d\’histoire de l\’Université de Neuchâtel, Société neuchâteloise de généalogie
Détails du programme Neuchâtelois Page internet des archives

Schaffhausen
Das Archiv als Dienstleister (Ausstellungen, Präsentationen, offenes Haus)
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Staatsarchiv Schaffhausen, Rathausbogen 4, 8200 Schaffhausen

Schaffhausen
Audiovisuelle Medien im Stadtarchiv. Bilder, Filme und Tondokumente als Quellenmaterial. Vorstellung verschiedener audiovisueller Dokumente und Erläuterung der Probleme bei der Erschliessung und Konservierung
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Stadtarchiv Schaffhausen, Fronwagplatz 24, 8200 Schaffhausen (Webseite des Archivs)

Sion
Préservation et restauration des documents d\’archives
Les sources archivistiques de l\’histoire de la vigne et du vin en Valais
Sa 17.11.2007
Archives de l\’Etat du Valais / Staatsarchiv Wallis, Rue des Vergers 7, 1950 Sion

St. Gallen
Archive bewegen – Ausstellung mit bewegten und bewegenden Dokumenten aus sieben St.Galler Archiven
Sa 17.11.2007, 10-17 Uhr
Regierungsgebäude, Klosterhof 1, St. Gallen
Eine gemeinsame Veranstaltung aller St.Galler Archive: Staatsarchiv St.Gallen, Stiftsarchiv St.Gallen, Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St.Gallen, Stadtarchiv der Politischen Gemeinde St.Gallen, Bischöfliches Archiv St.Gallen, Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte Ostschweiz, Universitätsarchiv St.Gallen
Details zum St. Galler Programm 

Stans
Das Staatsarchiv Nidwalden öffnet seine Tore
Sa 17.11.2007, 9-17 Uhr
Staatsarchiv Nidwalden, Stansstaderstrasse 54, 6370 Stans

Sursee
Das Stadtarchiv Sursee öffnet seine Türen und präsentiert: Grafische Sammlung, Zeitungen und Pressedokumentation, Privatarchive mit Workshop sowie Restaurator Martin Strebel auf der «Stör»
Sa 17.11.2007, 9-16 Uhr
Stadtarchiv Sursee, Rathaus, 6210 Sursee

Winterthur
Winterthurer fahren Rad – die Stadt beleuchtet ihre Strassen
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Stadtarchiv Winterthur, Stadthaus, Stadthausstr. 4a, 8400 Winterthur
Details zum Zürcher Programm)

Zug
Landschaftswandel – Archivdokumente als Zeugnisse der Veränderung: Der Kanton Zug, wie Sie ihn schon seit langem nicht mehr sehen können!
Sa, 17.11.07, 9.30-16 Uhr
Staatsarchiv Zug, Aabachstrasse 5, 6300 Zug (Homepage)

Zürich
Schweizer in Berlin 1933-1989
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich, Hirschengraben 62, 8001 Zürich
Details zum Zürcher Programm 

Zürich
Archiv in Bewegung
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Schweizerisches Sozialarchiv, Stadelhoferstr.12, 8001 Zürich
Details zum Zürcher Programm 

Zürich
Kinofieber: 100 Jahre Zürcher Kinogeschichte
Sa 17.11.2007, 10-16 Uhr
Stadtarchiv Zürich, Neumarkt 4, 8001 Zürich
Details zum Zürcher Programm

Von Haberstrow über Haberstroh zu Gabestro – Chronik eines Moskauer Historikers soll bei einem Familientreffen in Dürrn vorgestellt werden

Bereits zum zweiten Mal besuchte der Moskauer Historiker Dr. Michael Katin-Jartzew den Enzkreis und die Gemeinde Ölbronn-Dürrn (siehe Meldung vom 9.12.2006). Im Auftrag des Unternehmers und Diplomaten Sergej Gabestro erforscht Katin-Jartzew die Spuren von dessen Vorfahren, der 1817 nach Russland ausgewanderten Familie Haberstroh, und arbeitet an einer Familienchronik. Diesmal traf er sich auch mit Haberstroh-Namensträgern aus Dürrn und Mühlacker.

Katin-Jartzew, stellvertretender Verlagsleiter und neuerdings Vorsitzender der familienkundlichen Vereinigung der russischen Archivare und Historiker, besuchte wie vor einem Jahr das Kreisarchiv des Enzkreises sowie das Gemeindearchiv im Rathaus Dürrn. Im Landratsamt wertete er vor allem historisches Bildmaterial und Quellen zum Alltagsleben der Dürrner Bevölkerung aus. Im Gemeindearchiv standen Originalquellen des 18. und 19. Jahrhunderts im Vordergrund, um die historischen Höfe in Dürrn ausfindig zu machen, in denen die frühen Haberstroh gelebt haben. Unterstützung bekam Katin-Jartzew erneut von Kreisarchivleiter Konstantin Huber, der auch das Gemeindearchiv Ölbronn-Dürrn betreut. 

Im Mittelpunkt des Besuches stand ein Gespräch bei Bürgermeister Norbert Holme im Rathaus Dürrn, verbunden mit einem kleinen Familientreffen, an dem Gerhard Haberstroh mund seine Frau aus Mühlacker sowie Helmut Haberstroh aus Dürrn teilnahmen. Mit Hilfe des von dem in Bonn lebenden Deutsch-Amerikaners Dr. Bob Haberstroh zusammengestellten Stammbaumes gelang es rasch, die gemeinsamen Vorfahren und damit die Verwandtschaftsverhältnisse der heutigen Namensträger zueinander aufzudecken. Katin-Jartzew interessierte sich besonders für alte Familienfotos und Dokumente, die Helmut Haberstroh mitgebracht hatte, und freute sich sehr über die Hilfestellung von deutscher Seite.

\"Dankbar

Abb.: Dankbar ist der Moskauer Historiker Dr. Michael Katin-Jartzew für die Unterstützung von Ölbronn-Dürrns Bürgermeister Norbert Holme und Archivleiter Konstantin Huber (v.r.n.l.). (Foto: Birgit Grupp)

Doch auch der russische Historiker kam nicht mit leeren Händen: Im Namen seines Auftraggebers Sergej Gabestro übergab er Bürgermeister Holme eine namhafte Geldspende als Zeichen des Danks. Holme freute sich: „Damit wird das jahrelange ortsgeschichtliche Engagement der Gemeinde Ölbronn-Dürrn gewürdigt und unterstützt.“ Denn nach der detaillierten Erschließung der beiden Ortsteilarchive Ölbronn und Dürrn durch Konstantin Huber ist inzwischen die Erarbeitung einer größeren Buchveröffentlichung im Gange. Damit wird nach Ölbronn nun auch Dürrn seine Ortschronik erhalten.

Huber konnte im Zusammenspiel mir Dr. Christoph Florian aus Fellbach, der an der Ortsgeschichte mitschreibt, den bislang frühesten Haberstroh-Nachweis in Dürrn auf das Jahr 1486 zurück datieren: Damals besaß ein „Steffan Haberstrow“ Ackerland im Gebiet des verschwundenen Ortes Dalfingen zwischen Enzberg und Dürrn. „Die Haberstroh“, so Huber „gehören damit zu den ältesten Dürrner Familien, die das große Sterben im Dreißigjährigen Krieg überdauert haben.“

Die Familienchronik Haberstroh, an der Katin-Jartzew nun fleißig schreibt, soll bis zum kommenden Frühjahr fertig gestellt werden. Und dann vielleicht bei einem größeren Familientreffen in Dürrn vorgestellt werden.

Kontakt:
Landratsamt Enzkreis – Kreisarchiv
Zähringerallee 3 
75177 Pforzheim
Telefon: (07231) 308-423 
Fax: (07231) 308-837 
Kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 302/2007, 5.11.2007

Fernweiterbildung Archiv an der Fachhochschule Potsdam

Im Herbst 2008 wird voraussichtlich ein neuer gradualer Kurs "Fernweiterbildung Archiv" an der Fachhochschule Potsdam starten. Es sind noch Plätze frei. Das Fernweiterbildungsteam des Fachbereichs Informationswissenschaften nimmt gerne neue Bewerbungen entgegen.

Die Archivarausbildung an der Fachhochschule Potsdam ist die einzige Möglichkeit an einer deutschen Hochschule, sich wissenschaftlich und nicht in einer verwaltungsinternen Form ausbilden zu lassen. Seit 1999 bietet der Fachbereich Informationswissenschaften mit dem Projekt „Fernweiterbildung Archiv“ Weiterbildungskurse für Beschäftigte in den unterschiedlichsten Archiven und archivähnlichen Einrichtungen an. 

Die gradualen Kurse richten sich an in Archiven tätige Mitarbeiter im mittleren Dienst, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste und Archivassistenten.

Im Anschluss an die vierjährige Weiterbildung steht es den Teilnehmern frei, Ihr in der Praxis und im Weiterbildungskurs erworbenes Wissen in ein Prüfungsverfahren (Externenprüfung) einzubringen. Die Weiterbildung wird in Analogie zur gültigen Studien- und Diplomprüfungsordnung (StuDPO) des Fachbereichs Informationswissenschaften durchgeführt. Die neu beginnenden Kurse bereiten auf die Prüfung zum „Bachelor of Arts“ vor.

Jeder Kurs beginnt mit einer Einführungsveranstaltung. Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms finden jeweils vier zweitägige Präsenzen pro Jahr statt. Die Präsenztermine liegen jeweils auf einem Montag und einem Dienstag. An diesen Terminen, die in der Fachhochschule Potsdam stattfinden, führen die Dozenten in den jeweiligen Lernstoff ein, verteilen die Studienbriefe und besprechen die Hausarbeitsthemen. Die Teilnehmenden erhalten jeweils von den Dozent/innen umfangreiches Material in Form eines Studienbriefes als Printmedium oder in digitaler Form. Sukzessive wird ferner das e-learning-System Moodle für einzelne Module eingeführt.

Die Kursteilnehmer belegen in diesen vier Jahren einzelne Module (jeweils eine Einführungs- und Abschlussveranstaltung), die jeweils mit einer Hausarbeit abgeschlossen werden. Die Fernweiterbildung schließt mit einem Zertifikat der Fachhochschule Potsdam ab. Die Fernweiterbildung entspricht nicht dem Gesamtumfang eines grundständigen Studiums.

Inhaltliche Schwerpunkte sind u. a.:
– Archivmanagement 
– Archivwissenschaft 
– Erschließung 
– Archivtechnik 
– Archivorganisation 
– Bibliothekswissenschaft 
– Datenbanken 
– Geschichte 
– Historische Bildungsarbeit und Archivpädagogik 
– Digitale Archive 
– Digitale Edition 
– Internet- und Webtechnologien 
– Archivrecht 
– Paläographie 
– Historische Hilfswissenschaften 
– Records Management und Aktenkunde

Durch eine individuelle Zusammenstellung von Pflicht- und Wahlmodulen ist eine Flexibilität des Kursgeschehens möglich. Im gradualen Kurs müssen mindestens 20 Module belegt werden. Die Teilnehmergebühren pro Modul betragen 220 bzw. 240 Euro. Die Gebühren werden blockweise, zu den jeweiligen Präsenzterminen erhoben.

Teilnahmevoraussetzungen:
1. Tätigkeit in einem Archiv bzw. einer archivähnlichen Einrichtung
2. Mindestalter: 24 Jahre
3. Hochschulzugangsberechtigung (Hochschulreife, Fachhochschulreife). Bewerber ohne Hochschulzugangsberechtigung können sich bei der Abteilung Studienangelegenheiten der FH Potsdam für eine fachrichtungsbezogene Eignungsprüfung bewerben.
4. Erfolgreicher Ausbildungsabschluss

Ansprechpartner sind die Mitarbeiter der Fernweiterbildung Archiv/Bibliothek der FH Potsdam:
Harald Arends harald.arends@fh-potsdam.de
Ines Borchert borchert@fh-potsdam.de
Melitta Schönberg schoenbg@fh-potsdam.de

Bewerbungen richten Sie bitte an:
Fachhochschule Potsdam
Fachbereich Informationswissenschaften
Fernweiterbildung Archiv/Bibliothek
Postfach 600608
14406 Potsdam

Bewerber ohne Hochschulzugangsberechtigung wenden sich bitte an:
Fachhochschule Potsdam 
Abteilung Studienangelegenheiten 
Postfach 600608 
14406 Potsdam
studan@fh-potsdam.de

Rektoratsakten der Universität Kiel von ihrer Gründung 1665 bis 1945

Die Geschichte der traditionsreichen Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) spiegelt sich in 350 laufenden Metern Verwaltungsakten, die das Landesarchiv in Schleswig beherbergt. Damit diese einmaligen Quellen auch gefunden und genutzt werden, hat das Landesarchiv ein Findbuch über die Rektoratsakten von ihrer Gründung 1665 bis 1945 erstellt, das jetzt veröffentlicht wurde. Ein zweites neues Findbuch registriert die Akten für das Universitätskuratorium, der damaligen staatlichen Oberaufsicht über die Uni, aus der Zeit etwa 1775 bis 1865.

Geschichte und Geschichten der Universität, ihre Privilegien und Verfassung, ihre Lehrkörper und Studenten, ihre Verbindungen und Feierlichkeiten – all das ist hier zu finden. Die Akten sind unter einer Nummer und einem Titel verzeichnet, sie offenbaren einzigartige Einblicke in die universitäre Vergangenheit und weit darüber hinaus: Hinter Aktennummer 47/786 verbirgt sich zum Beispiel die \“Untersuchung gegen den Studenten Theodor Olshausen wegen Teilnahme an einer geheimen Verbindung, 1824-28\“. Olshausen (1802–1869) war einer der Teilnehmer des Wartburgfestes 1817 und der Märzrevolution 1848 in dem noch zu Dänemark gehörigen Schleswig-Holstein und schließlich Mitglied der provisorischen Regierung von Schleswig-Holstein. \“Die Universität hatte damals noch eine eigene Gerichtsbarkeit, und so bekamen ihre Mitglieder ein eigenes Verfahren innerhalb der Universität\“, erklärt PD Dr. Rainer Hering, der Leiter des Landesarchivs.

Der Prorektor der CAU und Geschichtsprofessor Gerhard Fouquet: \“Als die älteste Universität im Lande sind wir in besonderem Maße unserer Tradition verpflichtet. Dabei schwingt ein Datum immer mehr im Raum, das uns bei der Aufarbeitung unserer Geschichte antreibt: das Jahr 2015 – unser 350. Gründungsjubiläum.\“

Bereits seit 1934 verwaltet und betreut das Landesarchiv, damals noch Staatsarchiv, das Archiv der Universität, zunächst in Kiel und jetzt in Schleswig. Neben den Rektorats- und Kuratoriumsakten, die im Übrigen \“nur\“ 198 laufende Meter in Anspruch nehmen, befinden sich hier auch die Registraturen der acht Fakultäten, der Universitätsbibliothek, der Akademischen Verbindungen, der Sonderforschungsbereiche und der ehemaligen Pädagogischen Hochschule Kiel.

Die jetzt veröffentlichten Findbücher sind das erste Ergebnis der länderübergreifenden Kooperation des Landesarchivs Schleswig-Holstein und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Sie sind im Printformat und Open Access beim Verlag Hamburg University Press erschienen:
http://hup.sub.uni-hamburg.de

Info:
Georg Asmussen: Findbuch des Bestandes Abt. 47: Christian-Albrechts-Universität Kiel, Teil 1: 1665-1945, Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein, Band 90, Hamburg: Hamburg University Press, 2007

Georg Asmussen: Findbuch des Bestandes Abt. 47.1: Kuratorium der Christian-Albrechts-Universität Kiel, Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein, Band 91, Hamburg: Hamburg University Press, 2007

Kontakt:
Landesarchiv Schleswig-Holstein
PD Dr. Rainer Hering
Prinzenpalais
24837 Schleswig
Tel. 04621/861835
Fax 04621/861821
Rainer.Hering@la.landsh.de

Quelle: kiel4kiel.de, 30.10.2007; Welt Online, 31.10.2007; Kieler Nachrichten, 31.10.2007

Bundespräsident zeichnet Sieger beim Geschichtswettbewerb »Jung und Alt in der Geschichte« aus

Über 5.100 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich bundesweit mit 1.257 Projekten am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten zum Thema »miteinander – gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte«. Nun stehen die fünfzig Bundessieger fest. Am Mittwoch, den 31. Oktober 2007 zeichnete Bundespräsident Horst Köhler in Schloss Bellevue die fünf Erstpreisträger aus. Geehrt werden auch drei Lehrerinnen und Lehrer für ihr vorbildliches pädagogisches Engagement und Vertreter der zehn erfolgreichsten Schulen. Ausrichter des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten ist die Körber-Stiftung in Hamburg. Ausgelobt waren Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 250.000 Euro. 

Entgegen der viel beachteten These eines aufscheinenden Konflikts der Generationen, zeigen die Beiträge der Jugendlichen, dass Jung und Alt stets aufeinander angewiesen waren und auch heute noch sind. »Die Teilnehmer sprechen sich für die gegenseitige Unterstützung von Jung und Alt aus«, so Sven Tetzlaff, Projektleiter des Geschichtswettbewerbs. »Insbesondere die Familien empfinden sie als wichtiges Fundament stabiler sozialer Beziehungen.« Thematische Spitzenreiter des Wettbewerbs waren neben der Familie das Lehrer-Schüler-Verhältnis und die Jugendproteste im 20. Jahrhundert.

Marion Darilek vom Gymnasium Möckmühl (Landkreis Heilbronn) ist Erstpreisträgerin beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. In ihrer Wettbewerbsarbeit »Der dumme Bauerntölpel?« untersuchte Marion Darilek das Verhältnis von Lehrern und Schülern im Landschulwesen des 17. Jahrhunderts. Dabei wertete sie eine noch nicht bekannte Schulordnung aus dem Jahr 1611 aus. Sie erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. 

Zwei weitere Bundespreise für Baden-Württemberg haben Johanna Melissa Lukate aus Mannheim und vier Realschülerinnen aus Nagold errungen. Damit zählt Baden-Württemberg zu den erfolgreichsten Bundesländern im Wettbewerb.

Vier Bundespreise gehen an Schülerinnen und Schüler aus Bayern. Jeweils einen dritten Preis haben Kerstin Dörner aus Dachau, Anika Färber aus Donauwörth sowie zwei Schülergruppen der Hauptschule Sonthofen und der Staatlichen Fachoberschule in Fürth errungen. 

Zwei Bundespreise gehen an Schülerinnen aus Brandenburg. Einen zweiten Preis hat Meike Rugenstein aus Potsdam errungen. Sie untersuchte die Erziehung und Emanzipation der Berliner Malerin Suzette Henry, die 1789 als eine der ersten Frauen in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen wurde. Ein dritter Preis geht an Sarah al Diban aus Nauen für ein Quartettspiel, das Themen wie Kindheit, Bildung und Religiosität von Personen unterschiedlichen Alters und kultureller Herkunft darstellt. 

Einen dritten Bundespreis erhält die 18-jährige Annemarie Kahl vom Gymnasium Buckhorn. Sie untersuchte in ihrer Arbeit »Leben auf der Kötnerstelle Nr. 34 1843-1966 Börry« die Generationenbeziehungen auf einem Bauernhof im niedersächsischen Börry. 

Drei Bundespreise gehen nach Hessen an Schülerinnen und Schüler des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums in Gießen. Zwei zweite Preise errangen Fiona Fritz (Einzelbeitrag) sowie Mira Kröck und Bettina Kühn (Team). Ein dritter Preis geht an Carmen Lai und Jakobus Gäth (Team).

Zwei dritte Bundespreise gehen nach Niedersachsen: an Anthea Korinth aus Meppen und Christoph Schneider aus Isernhagen. Die 16-jährige Anthea Korinth untersuchte die Bildungschancen von Frauen im 20. Jahrhundert. Der 18-jährige Christoph Schneider stellte den historischen Wandel der Beziehungen von Jung und Alt auf dem Land anhand von Hofübergabeverträgen dar. 

Zwei der fünf ersten Preise beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten zum Thema »miteinander – gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte« gehen nach Nordrhein-Westfalen: an das Team Julia Buchholz und Patricia Wratil vom Otto-Hahn-Gymnasium in Bergisch Gladbach und an Julian Kupferschmidt vom Schillergymnasium in Münster.

Weitere achtzehn Bundespreise haben Schüler aus Aachen, Bergisch Gladbach, Bielefeld, Dortmund, Leverkusen, Meschede, Münster, Neukirchen-Vlyun und Tecklenburg errungen. Damit ist Nordrhein-Westfalen das erfolgreichste Land im Wettbewerb.

Zwölf Schüler einer 6. Klasse am Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz sind Erstpreisträger beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Für ihre Wettbewerbsarbeit »Mensch erzähl mir was!« entwarfen die Sechstklässler ein Gesellschaftsspiel, das Alt und Jung vorbildlich in einen intensiven Generationendialog bringt.

Jule Lieber vom Gymnasium St. Augustin zu Grimma ist Erstpreisträgerin beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Sie erforschte in ihrer Wettbewerbsarbeit »’Amboss oder Hammer sein? Wir waren Opfer und Täter!’« die Unterdrückung jüngerer Schüler durch ältere am Internat ihrer Schule. 

Ein dritter Bundespreis geht an vier Schülerinnen und Schüler aus Sachsen-Anhalt: Hannes Schmidt, Nele Schneider, Michelle Schoßau und Vincent Urban begaben sich auf »Eine Reise durch die Geschichte der Bildungs- und Erziehungsanstalten Droyßig« und untersuchten den Wandel des Verhältnisses von Lehrern und Schülern. 

Einen zweiten Preis hat eine 9. Klasse aus Geesthacht errungen. Die Schüler untersuchten in ihrer Studie »Mit dem Moped in die Milchbar« die Halbstarken-Bewegung in Geesthacht. Ein dritter Preis geht an Katharina Langfeldt aus Kiel. Sie erforschte den Widerstandskampf ihres Urgroßvaters im Nationalsozialismus und seine Auswirkungen auf die eigene Familie.

Stellvertretend für viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer erhalten drei Pädagogen einen Tutorenpreis:
Ausgezeichnet wird die Grundschullehrerin Renate Mann aus Nidda für ihre herausragende pädagogische Betreuung von jahrgangsübergreifenden Lerngruppen. »Renate Mann gelingt es vorbildlich, Grundschüler zum eigenständigen Forschen anzuregen und dabei die Stärken jedes einzelnen Kindes individuell zu fördern«, so die Jury. Sie erhält einen der drei mit 1.500 Euro dotierten Tutorenpreise. Ausgezeichnet wird auch der Lehrer Werner Ostendorf. Seit 1980 hat Ostendorf 350 Schüler in 153 Projekten betreut und »den Wettbewerb zum festen Bestandteil einer Schulkultur gemacht, die bundesweit einzigartig ist«, so die Jury. Ausgezeichnet wird schließlich die Lehrerin Herma Lautenschläger, die maßgeblichen Anteil am sächsischen Wettbewerbserfolg trägt. »Das Engagement von Herma Lautenschläger ist vorbildlich. Ohne sie hätte der Wettbewerb in Sachsen nicht diesen Aufwind bekommen«, so die Jury. 

Link: www.geschichtswettbewerb.de