Bismarcks Reichstag. Das Parlament in der Leipziger Straße

Das Landesarchiv Schleswig-Holstein eröffnet am Donnerstag, dem 29. November 2007, um 19.30 Uhr die vor einigen Jahren von der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien in Bonn erarbeitete Ausstellung \“Bismarcks Reichstag. Das Parlament in der Leipziger Straße\“.

Im September 1999 nahm der Deutsche Bundestag seine Arbeit in dem von Sir Norman Foster erneuerten Reichstagsgebäude in Berlin auf.

Der \“Wallot-Bau\“ bezeichnet den zentralen Ort deutscher Parlamentsgeschichte bis zum Ende der Weimarer Republik. Viele Parlamentarier des Kaiserreichs haben das Gebäude jedoch nie betreten: Von 1871 bis 1894 tagte der Reichstag in der Leipziger Straße 4. Dieses 23 Jahre dauernde Provisorium, nach dem Neubau am Königsplatz abgerissen, war Schauplatz leidenschaftlicher politischer Debatten, die mit Namen wie Bebel, Liebknecht und Bismarck verbunden sind.

Der Berliner \“Hof-Photograph\“ Julius Braatz (1844-1914) dokumentierte mit seiner schweren Plattenkamera im April und Mai 1889 die parlamentarischen Institutionen der Parteien, die Fraktionen und Gruppierungen, den Parlamentsalltag. Das Auffinden dieser Serie von vermutlich frühesten reportageähnlichen Lichtbildern aus einem Parlament kam einer kleinen Sensation gleich. Die Ausstellung im Prinzenpalais zeigt eine Auswahl an Fotografien, die den Blick freigeben auf die politische Bühne des Kaiserreichs und ihre Akteure.

Diese einzigartige Quelle zur Parlamentskultur des Kaiserreichs lädt den Betrachter zu einer Zeit- und Entdeckungsreise ein: An Ort und Stelle – in dem dort später errichteten Neubau des preußischen Herrenhauses hat nunmehr der Bundesrat seinen Sitz – erinnert kein Stein mehr an \“Bismarcks Reichstag\“, zu dessen historischer Wahrnehmung diese Ausstellung beitragen mag.

Ausstellungsdauer: 30. November 2007 bis 21. März 2008
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30 bis 17.00 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Landesarchiv Schleswig-Holstein
Prinzenpalais
24837 Schleswig
Telefon: 04621 8618-00
Telefax: 04621 8618-01
landesarchiv@la.landsh.de
www.landesarchiv.schleswig-holstein.de

Der Kriminalprozess gegen Joseph Süß Oppenheimer 1737/38

Unter dem Titel \“Beschlagnahmte Briefschaften – Der Kriminalprozess gegen Joseph Süß Oppenheimer\“ präsentiert das Staatsarchiv Ludwigsburg vom 22. November 2007 bis zum 14. März 2008 die bereits als \“Archivale des Monats\“ im Hauptstaatsarchiv Stuttgart gezeigte Ausstellung über den Prozess gegen Joseph Süß Oppenheimer. Im Mittelpunkt stehen die im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrten authentischen Quellen über den Prozess sowie das zeitgenössische Medienspektakel und die fiktionalen Bearbeitungen des Stoffes. Dazu wird ein Überblick über die Nutzung und die wissenschaftliche Auswertung des Aktenbestands gegeben. Die erneute Präsentation versteht sich als Ergänzung zur Sonderausstellung \“Jud Süß – Propagandafilm im NS-Staat\“, die das Haus der Geschichte vom 14. Dezember 2007 bis 3. August 2008 zeigt. 

Joseph Süß Oppenheimer wurde nach dem Tod des Herzogs Karl Alexander von Württemberg am 12. März 1737 verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Eine Inquisitionskommission bereitete einen Kriminalprozess gegen ihn vor, der mit dem Todesurteil endete. Die Ermittlungs- und Prozessakten dokumentieren das Vorgehen gegen Oppenheimer bei der Vorbereitung des Prozesses und enthalten eine Fülle an Unterlagen, die von den ermittelnden Behörden bei Oppenheimer als potentielles Beweismaterial beschlagnahmt wurden – \“beschlagnahmte Briefschaften\“.

Online bietet das Landesarchiv Einblicke in die Ausstellung (einschließlich aller Texte und Exponatsbeschreibungen), das neu erstellte Findbuch zu den Akten des Kriminalprozesses sowie Informationen über Begleitveranstaltungen.

  • Zur Internetausstellung \“Beschlagnahmte Briefschaften – Der Kriminalprozess gegen Joseph Süß Oppenheimer\“ 
  • Findbuch zum Bestand A 48/14 Joseph Süß-Oppenheimer, Geheimer Finanzrat – Inquisition, Prozeß, Beweismaterial / Vermögenserfassung und -abwicklung als Konkursverfahren 

Ausstellungseröffnung
Dienstag, 21. November 2007, 19 Uhr
Einführung: Prof. Dr. Robert Kretzschmar
Grußworte: Netanel Wurmser, Landesrabbiner von Württemberg, und Dr. Paula Lutum-Lenger, Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 8.30 – 16.30 Uhr 
Sonntag 13.00 – 16.30 Uhr 
Samstag, sowie vom 24. Dezember bis 1. Januar geschlossen 

Information und Vereinbarung von Führungen:
Staatsarchiv Ludwigsburg
Arsenalplatz 3
D-71638 Ludwigsburg
Telefon: 07141/18-6310
Telefax: 07141/18-6311
staludwigsburg@la-bw.de

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Veranstaltungshinweis, 15.11.2007

Altbestände des Tübinger Stadtarchivs werden schonend digitalisiert

Ein spezieller Buchscanner der Firma Zeutschel aus Hirschau leistet ab sofort im Stadtarchiv Tübingen wertvolle Dienste. Die so genannte „Face-up-Technologie“ des Aufsichtscanners erlaubt eine maximale Schonung auch älterer und empfindlicher Bücher. Wertvolle Archivalien können dank der neuen Technik nahezu berührungslos kopiert werden. 

„Das ist High Tech aus Hirschau“, erklärte Oberbürgermeister Boris Palmer bei der offiziellen Inbetriebnahme im Stadtarchiv. „Ich freue mich, dass wir in Tübingen heimliche Weltmarktführer wie die Firma Zeutschel haben, auch wenn diese einer breiten Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Diese kleinen und mittelständischen Unternehmen machen die Stärke Tübingens aus.“ Er verwies darauf, dass die Scanner aus Hirschau selbst im Vatikan verwendet werden. 

Bislang standen die Fachleute in den Archiven häufig vor großen Problemen beim Kopieren wertvoller alter Bücher. Die Bindung litt unter dem Anpressen der Bände auf die Glasplatte, die Blätter konnten beim Umdrehen der Folianten reißen und die Hitze des Kopierers schädigte das Papier nachhaltig in seiner Struktur. 

Dank des neuen Scanners mit dem Produktnamen OS 5000 TT gibt es jetzt Abhilfe. Das Buch wird mit dem Rücken nach unten auf das Gerät gelegt, von oben optimal ausgeleuchtet und mit einem hochwertigen Objektiv abfotografiert. Die Spezialsoftware erlaubt eine blitzschnelle und hochwertige Erfassung der Daten und die Übertragung auf den angeschlossenen Rechner. Quasi beim Umblättern wird gescannt, das Ergebnis einschließlich automatischer Bildkorrektur wird gleichzeitig am Monitor angezeigt. 

Fast nebenbei werden diese Dokumente dabei aber auch digitalisiert. Eine OCR-Texterkennung ermöglicht die spätere Durchsuchbarkeit. Die Daten können auf Festplatte gespeichert oder per Mail verschickt werden. Wer als Benutzer früher einen Stapel Kopien mit nach Hause nahm, kann stattdessen jetzt auch eine CD bekommen. Die Scans lassen sich damit ohne Qualitätsverluste in Veröffentlichungen weiterverwenden oder an Dritte weitergeben. 

Der moderne Buchscanner eröffnet aber noch ganz andere Perspektiven. In Kürze wird das Stadtarchiv häufig benutzte Archivalien digitalisieren. Dazu gehören Bürgerbücher oder Gebäudekataster des 18. und 19. Jahrhunderts, die komplett ins Internet gestellt werden sollen. Die häufig benutzen Bände, die bereits mehrfach unter hohen Kosten restauriert werden mussten, könnten so künftig im Magazin verbleiben und geschont werden. 

Die Anschaffung wurde ermöglicht durch eine großzügige Spende der Volksbankstiftung Tübingen. „Wir engagieren uns gerne für das Gedächtnis der Stadt“, erklärte Hans Georg Leute, Vorsitzender des Vorstandes der Volksbank Tübingen. Stadtarchivar Udo Rauch schätzt sich glücklich, den neuen Scanner endlich nutzen zu können. „ Es ist ein enormer und in Baden-Württemberg nahezu einzigartiger Glücksfall, dass die Tübinger Archivbestände 500 Jahre ohne irgendwelche Kriegsschäden überstanden haben“, so Rauch. „Daraus erwächst für uns eine besondere Verpflichtung, diesen Schatz der Allgemeinheit zu erhalten und zugänglich zu machen.“

Kontakt:
Universitätsstadt Tübingen
Stadtarchiv
Rathaus, Am Markt 1
D-72070 Tübingen
Tel.: 07071/204-1305
Fax: 07071/204-1446
archiv@tuebingen.de 
www.tuebingen.de/archiv

Quelle: Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen, Pressemitteilung, 13.11.2007

Lehrerbildung in Vorarlberg 1777 bis 2007

Anlässlich der Eröffnung der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg in Feldkirch gestaltete Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik eine sehenswerte Ausstellung zur Geschichte der Lehrer- und Lehrerinnenbildung in Vorarlberg. Nun ist sie vom 19. bis zum 30. November 2007 auch im Landesarchiv in Bregenz zu sehen.

Die Ausstellung gibt historische Einblicke in die Ausbildung der Lehramtskandidaten. Im Rahmen der Theresianischen Schulreform begann die k. k. Kreishauptschule in Bregenz 1777 mit der Ausbildung von Lehrern, die lange Zeit sehr primitiv blieb. Als Folge des Reichsvolksschulgesetzes 1869 wurde in Bregenz eine k. k. Lehrerbildungsanstalt eingerichtet. 1888 löste sie das Katholische Privatlehrerseminar in Feldkirch ab. 

Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung 1938 wurde das katholische Lehrerseminar aufgelöst, an seine Stelle trat eine staatliche Einrichtung. 1945 begann zunächst das Land mit dem Wiederaufbau der Lehrerbildungsanstalt, 1951 übernahm sie der Bund. Im Rahmen der Schulreform 1962 wurde auch die Lehrerbildung reformiert. Anstelle der Lehrerbildungsanstalt, die mit der Matura abschloss, wurden schrittweise ein Musisch-pädagogisches Bundesoberstufenrealgymnasium (heute Bundesgymnasium Feldkirch-Schillerstraße) und 1968 eine Pädagogische Akademie des Bundes errichtet. Nunmehr tritt an die Stelle der Pädak die Pädagogische Hochschule Vorarlberg. 

Die vom Stadtarchiv Feldkirch gestaltete Ausstellung gibt auch interessanten Einblick in den Alltag der Zöglinge des ehemaligen Lehrerseminars in Feldkirch-Tisis. Das Tagesprogramm war klar vorgegeben: 6.00 Uhr Wecken in den Schlafsälen, 6.30 Uhr Frühstudium, 7.00 Uhr Messe, 8.00 Uhr Unterrichtsbeginn, 12.30 Uhr Mittagessen, am Nachmittag Unterricht oder gemeinsame Spaziergänge in der Umgebung, am Mittwochnachmittag Sport und Musikübungen, am Sonntag Ausflüge, der dritte und vierte Jahrgang hatte frei. 

Link: Ausstellungsbanner (PDF)

Info:
Lehrerbildung in Vorarlberg 1777-2007
Ausstellung im Landesarchiv in Bregenz
19. bis 30. November 2007
Montag bis Freitag 8:30 bis 17:00 Uhr
Bregenz (Kirchstraße 28) 

Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Vorarlberger Landesarchiv 
Kirchstraße 28
A-6900 Bregenz
Tel: 0043(0)5574/511-45005
Fax: 0043(0)5574/511-45095
landesarchiv@vorarlberg.at
www.landesarchiv.at 

Quelle: Vorarlberg Online, 13.11.2007

Sparkassenhistorische Dokumente für das Stadtarchiv Mülheim

Das Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr ist bemüht, durch aktive Akquise Unterlagen von Vereinen, Verbänden, Privatpersonen und gesellschaftlich relevanten Gruppen sowie von Wirtschaftsunternehmen zu erhalten. Auf diese Weise wächst das \“Gedächtnis der Stadt\“ in viele Richtungen und trägt zur Erhaltung der Erinnerung an vergangene Lebenswelten und -wirklichkeiten bei. Angesichts des 200-jährigen Stadtjubiläums von Mülheim an der Ruhr stellt nun die Sparkasse ihre historischen Dokumente in Form von über 100 Journalen, Protokoll-, Geschäfts- und Kassenbüchern, 24 Aktenordnern mit Geschäftsberichten, innerbetrieblichen Verfügungen, Berichten und Schriftverkehr sowie eine umfangreiche Fotosammlung dem Mülheimer Stadtarchiv zur Verfügung.

\“Dass es gelungen ist, mit der Sparkasse Mülheim an der Ruhr eine Übereinkunft zu treffen, die historischen Unterlagen der Sparkasse dem Stadtarchiv als Depositum anzuvertrauen, ist vor dem Hintergrund des aktuellen und zukünftigen Auftrags des Archivs ein wichtiger Moment.\“ Mit diesen Worten dankte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse, Jörg Enaux, für die Überlassung der Dokumente. \“Mit der Übergabe der Unterlagen können diese erstmals der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Vor allem für wirtschaftshistorische Untersuchungen dürfte hier manche Erkenntnis zu gewinnen sein,\“ so die OB.

Dass diese Unterlagen nicht nur bewahrt, sondern auch erschlossen und der wissenschaftlichen sowie privaten oder heimatkundlichen Forschung zur Verfügung gestellt werden, wird durch das Stadtarchiv ermöglicht. Diese zentrale Aufgabe des Archivs soll ebenso wie die aktive Akquise im zukünftigen Haus der Stadtgeschichte weiter ausgebaut und vorangebracht werden. Damit kann sich das Archiv in wachsendem Maße zu einem Haus der gesamten Stadtgeschichte entwickeln. Dass in Mülheim gerade die Wirtschaftsgeschichte einen besonderen Ort gefunden hat, beweist nicht zuletzt die im nächsten Jahr anstehende Eröffnung des Gründer- und Unternehmermuseums im Haus der Wirtschaft. Das Stadtarchiv ist stolz und dankbar, künftig mit den Unterlagen der Sparkasse einen wichtigen Quellenbestand gerade auch für dieses Forschungsfeld vorhalten zu können. 

In diesem Jahr blickt die Sparkasse Mülheim an der Ruhr auf ihr 165-jähriges Bestehen zurück. Im \“Boten für Stadt und Land im Kreise Duisburg\“ wird die Eröffnung der Sparkasse unter dem 19. Februar 1842 bekannt gemacht. Hier heißt es: \“ Durch das gemeinnützige Institut Sparkasse ist einem dringenden Bedürfnis hiesiger Bürgermeisterei, wo ein großer Teil der Bevölkerung aus der arbeitenden Klasse besteht, abgeholfen; Handwerker, Schiffer, Tagelöhner usw., die insbesondere in den Sommermonaten hier einen nicht unbedeutenden Verdienst haben, werden den Zweck der Sparkasse, ihre Erübrigungen stets sicher und zinsbar unterbringen zu können, nicht verkennen und dieselbe in der Zeit benützen, damit sie und ihre Familien in der Not nicht zu darben brauchen; Gesellen und Dienstboten finden Gelegenheit, durch, wenn auch kleine Einlagen, die Kosten zu etwaigen Einrichtungen vor und nach zu sammeln und bei Krankheiten oder sonstigen Unglücksfällen nicht sofort die Mildtätigkeit ihrer Nebenmenschen anflehen zu müssen…!

Im ersten Journal und Hauptbuch der Sparkasse ist nachzulesen, dass der Fabrikarbeiter Wilhelm Horstkamp am 27. Februar 1842 66 Taler, 9 Silbergroschen und 6 Pfennig auf das \“Bescheinigungsbüchelchen Nr. 1\“ einzahlte. Dies war der erste Geschäftsvorfall und damit die Geburtsstunde der Mülheimer Sparkasse. Noch war Mülheim zu dieser Zeit ein Städtchen mit rund 9.000 Einwohnern. Noch bestimmten Landwirtschaft, Handel, Handwerk und Gewerbe das Wirtschaftsbild der Region. Doch eine neue Zeit bahnte sich an. Die Industrialisierung mit ihrer rasanten Entwicklung des Ruhrgebietes, aber auch vielfältigen sozialen Problemen stand bevor. Die Stadt, ihre Bewohner und die damalige \“Städtische Sparkasse zu Mülheim an der Ruhr\“ schickten sich an, die Zukunft Mülheims gemeinsam zu gestalten. Seit dem Gründungsjahr 1842 hat das älteste Kreditinstitut Mülheims – entsprechend der wechselvollen Geschichte in Deutschland – wirtschaftliche Höhen und Tiefen erlebt. Vor allem die Kriege (1870-71, 1914-18, 1939-45) verhinderten eine kontinuierliche Geschäftstätigkeit. Dennoch entwickelte sich die Sparkasse im Laufe der Jahre zum weitaus größten Bankunternehmen \“am Platze\“.

Insofern ist die Sparkasse ein wichtiger Bestandteil der Mülheimer Wirtschaftsgeschichte. Ein Grund mehr, die noch vorhandenen Dokumente der Entwicklung der Sparkasse von der ursprünglichen \“Kasse für den Notgroschen\“ zum modernen Kreditinstitut dem Mülheimer Stadtarchiv zur Verfügung zu stellen. In der Präambel des \“Depositalvertrages\“, den Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und der Vorsitzendes des Sparkassenvorstandes Jörg Enaux am 12. November 2007 unterzeichneten, heißt es: \“Die Sparkasse Mülheim an der Ruhr hat seit ihrer Gründung im Jahre 1842 stets eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Stadt Mülheim an der Ruhr gespielt, die sich auch in ihren historischen Unterlagen niederschlägt. Da das Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr über die historische, archivarische und konservatorische Kompetenz verfügt, diese Unterlagen zu bewerten, zu erschließen, dauerhaft zu sichern und öffentlich zugänglich zu machen, sollen sie zukünftig dort hinterlegt werden.\“

Vorstandschef Enaux wies darauf hin, dass die damaligen Sparmotive im übertragenen Sinn auch heute große – ja sogar stetig wachsende – Bedeutung haben. Das Vorsorgesparen für die Alterssicherung und für unvorhergesehene Notsituationen sowie das Zwecksparen für bestimmte Anschaffungen sind auch heute die wesentlichen Gründe für die Kunden, ihr Geld auf die hohe Kante zu legen. Dass dies bei der Sparkasse besonders sicher geschieht, hat sich seit ihrer Gründung Mitte des 19. Jahrhunderts nicht verändert. Der Haftungsverbund der Sparkassen garantiert – wie früher die Gewährträgerhaftung – den hundertprozentigen Schutz der Kundeneinlagen ohne betragsmäßige Begrenzung.

Die Sammlung zeigt auch die rasante Entwicklung der Dokumentation von Geschäftsvorfällen und archivierungspflichtigen Vorgängen. So wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Buchführung und Rechnungslegung in der Regel handschriftlich dokumentiert. Erst dann setzten sich langsam mechanische, später auch elektrische Rechen- und Buchungsmaschinen durch. So wurden zum Beispiel 1935 erstmals maschinelle Buchungen in der Darlehensabteilung durchgeführt. Anfang der 50er Jahre war die Sparkasse Mülheim eine der ersten im Rheinland, die das so genannte \“Lochkartenbuchungsverfahren\“ als neuzeitliches Organisations- und Buchungsmittel einführte. 10 Jahre später wurde die erste \“elektronische Datenverarbeitungsanlage\“ vom Typ IBM 421 angeschafft und die Zinsrechnung und Buchungskontrolle im Sparverkehr sowie die gesamte Zinsrechnung im Kontokorrentverkehr auf die neue EDV-Anlage übertragen. Wieder 10 Jahre später (1971) vollzog sich mit Einführung der Bankleitzahl und maschinenlesbaren Belegen ein wichtiger Schritt in Richtung Automation des Zahlungsverkehrs. Nach Einführung der bargeldlosen Gehaltszahlungen hatte sich in nur 10 Jahren die Zahl der Girokonten auf nahezu 70.000 verdreifacht und die Zahl der Sparkonten auf etwa 190.000 verdoppelt. Diese Entwicklung machte die Inbetriebnahme einer Magnetbandeinheit erforderlich, die im so genannten Datenträgeraustausch mit der WestLB und einigen Großfirmen eine schnellere Datenübermittlung ermöglichte. 1983 gab die Sparkasse ihr eigenes Rechenzentrum auf und leitete alle wesentlichen Datenverarbeitungsanwendungen auf das Sparkassen-Rechenzentrum-Rheinland über. Schon bald werden bei der Rechtsnachfolgerin, der Sparkassen-Informatik (SI) nach Überleitung der bayerischen Sparkassen 300 Sparkassen in Deutschland mit einer kumulierten Bilanzsumme von rund 700 Milliarden Euro und 185.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer einheitlichen IT-Lösung betreut.

Die Archivierung der Dokumente erfolgt zunehmend – in Teilbereichen ausschließlich – in elektronischer Form. Ziel ist es, Arbeitsprozesse zu optimieren und wo immer es geht die benötigten Informationen online zu erhalten. Im \“elektronischen Büro\“, bei der Vertriebsunterstützung und der Umsetzung von Kundenaufträgen wird heute weitgehend auf herkömmliche Akten verzichtet. Diese fortschreitende Entwicklung bei den Arbeitsabläufen und in der Archivierungstechnik, prägt das Know-how und die Einstellung vor allem der jüngeren MitarbeiterInnen. Es gibt nur noch wenige im aktiven Dienst befindliche MitarbeiterInnen, die ein Gespür für haushistorisch wertvolle Unterlagen entwickeln oder die Unternehmensgeschichte der Sparkasse über mehrere Generationen nachvollziehen können.

Nicht zuletzt auf Anregung des langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse, Dr. Rolf Schaberg, habe man sich deshalb entschlossen, die noch vorhandenen historischen Bücher und Dokumente dem Mülheimer Stadtarchiv zur Verfügung zu stellen. Hier können die erhaltenswerten Unterlagen sachgerecht und sorgfältig aufbewahrt, katalogisiert und – wenn nötig – restauriert werden, um den dauerhaften Erhalt zu sichern. 

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr 
Telefon 02 08 / 4 55 42 65 
Telefax 02 08 / 4 55 42 79 
stadtarchiv@stadt-mh.de

Quelle: Stadt Mülheim an der Ruhr, Pressemeldung, 13.11.2007

Jungenbuch der Mannheimer Sattlerzunft

Zum 400-jährigen Stadtjubiläum hat das Stadtarchiv Ludwigshafen der Mannheimer Nachbarinstitution ein wertvolles Geschenk gemacht: Das so genannte „Jungenbuch der Mannheimer Sattlerzunft“ beinhaltet die Protokolle der Zusammenkünfte der Sattler-Lehrlinge aus der Zeit zwischen 1743 und 1785. Außerdem enthält es Nachträge aus den Jahren 1837 bis 1842. Das Buch kehrt nun also – nachdem es längere Zeit in Ludwigshafen „Gastrecht“ genossen hat – an Ort seiner Entstehung zurück. Ein weiteres gutes Beispiel für den seit Jahren praktizierten kollegialen Austausch von „Irrläufern“ der jeweiligen städtischen Überlieferung zwischen den beiden Stadtarchiven über den Rhein hinweg.

\"Jungenbuch

Am Ende des Stadtjubiläums konnte das Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte selbst noch besondere Akzente setzen. Der kürzlich erschienene Newsletter Nr. 5 des Stadtarchivs erinnert dabei nicht nur an den 77. Deutschen Archivtag, der Ende September in Mannheim durchgeführt worden ist. Denn nur wenige Wochen später wurde das Stadtarchiv Mannheim von einer hochrangigen Delegation chinesischer Archivarinnen und Archivare unter der Leitung von Frau Wu Hong, der stellvertretenden Chefin des Chinesischen Nationalarchivs in Peking, besucht. Am 17. Oktober informierten die Kolleginnen und Kollegen aus Übersee sich im Collini-Center über aktuelle Projekte der Digitalisierung und der elektronischen Archivierung.

Eine historische Bilanz des Stadtjubiläums von 1907 versucht der Band \“Eine Stadt feiert sich selbst. Kulturgeschichtliche Facetten kommunaler Repräsentation\“ zu ziehen, der soeben in der Reihe der Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs – ISG erschienen ist. Auf über 200 Seiten mit zahlreichen Abbildungen wird ein buntes Kaleidoskop zur Urbanisierung Mannheims dargeboten. Einen weiteren Höhepunkt wird das Erscheinen von Band 2 der neuen Mannheimer Stadtgeschichte darstellen, die noch pünktlich zum Weihnachtsfest ausgeliefert werden soll.

Kontakt:
Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte
Dr. Ulrich Nieß
Collini-Center
Postfach 10 00 35
68133 Mannheim
Telefon 0621/293-7027 (Sekr.)
Telefax 0621/293-7476
stadtarchiv@mannheim.de
www.stadtarchiv.mannheim.de

Quelle: Stadtarchiv – ISG Mannheim, Newsletter Nr. 5, 25.10.2007; Pressemitteilung, 12.11.2007

Möglichkeiten stadt- und personengeschichtlicher Forschung im Stadtarchiv Magdeburg

Zu einer Veranstaltung unter dem Titel \“Verstaubt und vergessen? Schätze im Verborgenen. Möglichkeiten stadt- und personengeschichtlicher Forschung im Stadtarchiv Magdeburg\“ lädt die Volkshochschule Magdeburg für den kommenden Donnerstag, 15. November 2007 ein. Referentin ist die Leiterin des Magdeburger Stadtarchivs Dr. Maren Ballerstedt. 

Die Archivleiterin informiert über die im Stadtarchiv gelagerten Informationen und Akten sowie deren Benutzung. Anhand zahlreicher Abbildungen zeigt die Referentin die Vielzahl verschiedener Quellen und Möglichkeiten ihrer Auswertung durch Forscher, Schüler und interessierte Bürger. Dr. Maren Ballerstedt gibt auch Tipps zur Erforschung der Geschichte eingemeindeter Orte, einzelner Gebäude und Schulen, Innungen sowie zur Personen- und Familiengeschichtsforschung. Wer einmal im Stadtarchiv Akten gelesen oder alte Fotos und Zeitungen gesehen hat, weiß, wie spannend die Beschäftigung mit der Geschichte der Stadt sein kann. Die Zuhörer werden einen kleinen Einblick bekommen, welche Schätze im Magdeburger Stadtarchiv, dem \“Gedächtnis der Stadt\“, liegen.

Die Vorstellung der Arbeit des Stadtarchivs ist die letzte Veranstaltung dieses Jahres im Rahmen der Reihe \“Wissenschaft populär". Mit dieser Veranstaltungsreihe hat die Städtische Volkshochschule Magdeburg die vom \“Jahr der Wissenschaft 2006\“ auslöste Begeisterung aufgenommen und Themen der Wissenschaft in Ausstellungen, Vorträgen sowie Gesprächsforen öffentlich gemacht und für jedermann erklärt. Seitdem finden mehrmals im Semester Vorträge mit hochkarätigen Wissenschaftlern statt.

Im Herbstsemester wurde u.a. ein Vortrag von Dr. Guido Heinrich, Institut für Germanistik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, zum Thema "Die Stadt und ihre Medien: Der Druck- und Verlagsort Magdeburg von 1524 – 1631" angeboten. Der Vortrag führte in das Jahrhundert zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg. Magdeburg stieg zu einem bedeutenden Druck- und Medienzentrum im mitteldeutschen Raum auf. Einblattdrucke, Flugblätter, Predigten und Bücher wurden in großer Zahl gedruckt. Als eines der führenden Zentren der lutherischen Reformation entwickelte sich die Elbestadt damit zu einer publizistischen Drehscheibe. 

Ein DFG-Forschungsprojekt am Institut für Germanistik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erarbeitet ein wissenschaftliches Grundlagenwerke zu den Druckerzeugnissen und Verlagsprodukten in und aus Magdeburg. Über 5.000 Drucke hat das Forschungsprojekt bisher für Magdeburg in der frühen Neuzeit ermittelt und in einer wissenschaftlichen Datenbank gesichert. Sie bilden den Ausgangspunkt für die Beschreibung von medien- und kommunikationsgeschichtlichen Zusammenhängen innerhalb der regionalen Stadt- und Kulturgeschichte. Darüber hinaus werden die kulturellen Austauschprozesse, die durch das Druck- und Verlagswesen entstehen, näher beleuchtet. Der Vortrag zeigte neue Forschungsergebnisse zu Magdeburger Drucken, berichtete über die Erforschung von Biografien Magdeburger Drucker, Verleger und Autoren dieser Zeit und stellte die spannende Suche nach Quellen und Geschichten rund um das Thema vor. 

Kontakt:
Stadtarchiv Magdeburg
Dr. Maren Ballerstedt
Bei der Hauptwache 4
D-39104 Magdeburg
Telefon: 0391/ 5 40 25 15
archiv@magdeburg.de

Quelle: Presseinformationen der Landeshauptstadt Magdeburg, 12.11.2007

Die Wiener Befestigungsanlagen und ihr Ende 1857

Der Abbruch der Wiener Stadtbefestigungen vor 150 Jahren ist das Thema der aktuellen Kleinausstellung des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Sie zeigt an Hand ausgewählter Objekte aus den Beständen des Archivs die Bedeutung der Wiener Bastei sowie die Neugestaltung der Stadt nach deren Abriss. 

Vor 150 Jahren gab Kaiser Franz Joseph den Auftrag zur Schleifung der Wiener Stadtbefestigung. Anlässlich dieses Jubiläums zeigt das Wiener Stadt- und Landesarchiv im Rahmen einer Kleinausstellung anhand archiveigener Materialien Aspekte der Entwicklung der Wiener Stadtmauer bis zu ihrem Abbruch sowie Pläne des 19. Jahrhunderts für die städtebauliche Erneuerung rund um die Wiener Innenstadt. 

Das bereits in der Römerzeit befestigte Wien erhielt nach 1200 eine mittelalterliche Ringmauer. Diese wurde im 16. und 17. Jahrhundert zu einer zeitgemäßen Stadtbefestigung ausgebaut. Durch die \“Bastei\“, wie sie nun genannt wurde, wurde die Stadt über Jahrhunderte erfolgreich geschützt. Die Modernisierung der Kriegsführung und die damit einhergehenden neuen Anforderungen zur Verteidigung ließen den militärischen Nutzen der Stadtbefestigung immer weiter in den Hintergrund treten. Die Bastei wurde zum Naherholungsgebiet der Wienerinnen und Wiener. Mit ihren Alleen und Grünflächen diente sie der Bevölkerung als beliebte Promenade. 

Die Befestigung gegen die napoleonischen Truppen hatte sich als wirkungslos erwiesen. Dennoch war eine unbefestigte Stadt lange Zeit nicht vorstellbar. Die Sorge vor Aufständen, die durch die Revolution im Oktober 1848 erneut aufkam, verzögerte eine städtebauliche Entwicklung, die in anderen Großstädten Europas bereits vollzogen worden war. Die Enge der Innenstadt, das Anwachsen der Bevölkerung und die zunehmende Bebauung entlang der Befestigung bewirkten den Entschluss zur Abtragung der Mauern. Mit allerhöchstem Handschreiben vom 20. Dezember 1857 wurde die Schleifung der Bastei beschlossen. Ein Wettbewerb zur Gestaltung des neu gewonnenen Gebietes wurde ausgeschrieben, an dem sich zahlreiche berühmte Architekten beteiligten. Basierend auf den Wünschen des Kaisers und den Vorschlägen der Wettbewerbsteilnehmer wurde ein Grundplan zur Neugestaltung der Innenstadt entwickelt. Der erste Schritt zur Schaffung der Wiener Ringstraße war getan. 

Die Eröffnung der Ausstellung geschah durch Gemeinderat Dr. Harald Troch und den Direktor des Wiener Stadt- und Landesarchivs, ao. Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Opll. Im Anschluss hielt Univ.-Prof. Dr. Karl Vocelka von der Universität Wien einen Vortrag mit dem Titel \“Von der Befestigung zur Ringstraße – Wien im 19. Jahrhundert\“, in dem der Geschichtsexperte die Bedeutung des Abbruchs der Stadtbefestigungen für die Entwicklung Wiens hervorhob. Zum Abschluss der Veranstaltung stellten die Kuratoren Dr. Susanne Fritsch und Mag. Hannes Tauber die von ihnen gestaltete Kleinausstellung in einem virtuellen Rundgang vor. 

Die Ausstellung "Die Wiener Befestigungsanlagen und ihr Ende 1857" ist noch bis 23. Mai 2008 im Foyer des Wiener Stadt- und Landesarchivs zu den Öffnungszeiten des Archivs zu besuchen. Der Eintritt ist kostenlos, ein Katalog zur Ausstellung liegt zur freien Entnahme auf. 

Kontakt:
Wiener Stadt- und Landesarchiv 
Gasometer D, Wien 11, Guglgasse 14 
Tel.: (+43 1) 4000-84834 
hannes.tauber@archiv.wien.gv.at 
www.archiv.wien.at

Quelle: Rathauskorrespondenz, 8.11.2007

Politische Partizipation in Württemberg 1457 bis 2007

Zum Jahr 1457 sind die ersten Landtage in Württemberg dokumentiert. Die 550. Wiederkehr dieser Ersterwähnungen bietet Anlass, an die Geschichte und Entwicklung der württembergischen Landtage und Landstände zu erinnern. Die kaum gebrochene Tradition dieser landständischen Geschichte ist weit über den deutschen Südwesten hinaus von prominenter historischer Bedeutung und wird nun erstmals in einer ausführlichen Präsentation vorgestellt. Hier werden die wesentlichen Stationen der Landtagsgeschichte von 1457 bis 2007 beleuchtet. Dabei liegt der Schwerpunkt besonders auf der Frühzeit, bei den Anfängen der Landtagsgeschichte und der Formierung der Landstände. 

Zentrale Orientierung bietet die Frage nach der politischen Mitsprache breiterer Bevölkerungskreise und deren Entwicklung: Die „Landschaft“ als die politische Vertretung des Bürgertums auf den württembergischen Landtagen, das Land und die Leute, die durch sie vertreten werden, sind hier von besonderem Interesse. Politische Partizipation ist damit als Ausdruck politischer Integration und Identifikation zu verstehen: Eine Verbundenheit seiner Bewohner mit dem Land Württemberg wird schon bald offenkundig und lässt auch die politische Kultur in ihren gesellschaftlichen Facetten auf dem Weg von den Landständen des späten Mittelalters zum demokratischen Parlament der Neuzeit begleiten. 

Repräsentative Schlüsseldokumente lassen die zeitgenössischen politischen und gesellschaftlichen Zustände und Verflechtungen beispielhaft verfolgen. Prominente Verträge auf Pergament bezeichnen die wesentlichen Nahtstellen der württembergischen Verfassungsgeschichte, eindrückliche Bilder, Zeichnungen und Karten veranschaulichen die landschaftliche und herrschaftliche Umgebung, kostbare Münzen und Schmuck, Skulpturen und Plastiken erinnern an besondere Ereignisse und Persönlichkeiten der Landtagsgeschichte. Daneben vermitteln Ton- und Filmbeispiele aus der jüngeren Vergangenheit einen authentischen Eindruck von „Landschaft, Land und Leuten“ in ihrem historischen Umfeld, der die politische Mitsprache keineswegs als selbstverständlich erscheinen lässt. 

Info:
Politische Partizipation in Württemberg 1457 bis 2007
Ausstellung des Hauptstaatsarchivs Stuttgart 
in der Eingangshalle des Landtags von Baden-Württemberg
Konrad-Adenauer-Straße 3 

Öffnungszeiten der Ausstellung: 
07.11.2007 – 30.11.2007
Montag – Freitag 9 – 18 Uhr 

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Begleitband. 

Informationen und Vereinbarung von Führungen, archivpädagogisches Programm: 
Landesarchiv Baden-Württemberg
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Konrad-Adenauer-Straße 4, 70173 Stuttgart
Telefon (0711) 212-4335, Fax (0711) 212-4360
hstastuttgart@la-bw.de 

Internetpräsentation:

Dokumentation über Zwangsarbeit in Arnsberg 1939 bis 1945

Nach über vier Jahren gemeinsamer Arbeit haben die 25 Mitglieder der Geschichtswerkstatt \“Zwangsarbeit Arnsberg\“ im Rahmen einer Feierstunde am 11. November 2007 ihre Abschlussdokumentation der Öffentlichkeit vorgestellt (siehe Bericht vom 19.5.2005).

Auf 250 Seiten werden die unterschiedlichen Aspekte der Zwangsarbeit exemplarisch am Beispiel der Ortsteile der heutigen Stadt Arnsberg vorgestellt. Zwischen 1939 und 1945 haben hier über 7.500 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 40.000 Menschen gelebt, gelitten und gearbeitet. Über 1.000 dieser Zwangsarbeiter sind in dieser Zeit umgekommen, der größte Teil bei der Möhnekatastrophe am 17. Mai 1943, die das größte Lager der Stadt völlig vernichtet hat.

Info:
Geschichtswerkstatt Zwangsarbeit Arnsberg: \“Zwangsarbeit in Arnsberg 1939 – 1945\“, 
Arnsberg 2007, ISBN 978-3-930264-66-7,

Bezug
Heimatbund Neheim-Hüsten e.V.
Widukindstraße 23
59757 Arnsberg