Migration in Hessen im 16. und 17. Jahrhundert

Landeskirchliches Archiv Kassel präsentiert Projekt auf dem 7. Forum Geschichtliche Landeskunde in Hessen in Hanau-Steinheim

Am 22. September 2007 fand im Marstall in Hanau-Steinheim das 7. Forum Geschichtliche Landeskunde in Hessen unter dem Thema „Fremdsein – Ankommen in Hessen in Geschichte und Gegenwart“ statt. Das Forum wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gemeinsam mit dem Beirat für geschichtliche Landeskunde in Hessen veranstaltet. 

Das Landeskirchliche Archiv Kassel präsentierte erstmals sein Projekt „Migration in Hessen im 16. und 17. Jahrhundert“. Ziel des Projektes, dass in Kooperation mit Prof. Dr. Siegfried Becker, Institut für Europäische Ethnologie der Philipps-Universität Marburg durchgeführt wird, ist die serielle Auswertung von Kirchenbüchern und Kirchenrechnungen unter sozial- und kulturgeschichtlichen Fragestellungen.

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Abb.: Präsentation des Landeskirchlichen Archivs Kassel auf dem 7. Forum für Geschichtliche Landeskunde in Hessen am 22. September 2007

Auf acht Ausstellungstafeln wurden in Hanau-Steinheim u.a. die zentralen Quellen des Projekts vorgestellt: Kirchenbücher dokumentieren die Amtshandlungen des Pfarrers in einer Gemeinde (Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen). Waren Menschen davon betroffen, die nicht aus dem jeweiligen Ort kamen, wurde meistens die Herkunft vermerkt. Kastenrechnungen geben Auskunft über die Einnahmen und Ausgaben der kirchlichen Gemeindekasse, auch „Gotteskasten“ genannt. Eine eigene Rubrik betrifft die Almosen, die an einheimische und an durchreisende Arme verteilt wurden. Die Quellen der Frühen Neuzeit weisen die auch heute noch üblichen Formen der Migration auf. Neben Glaubensflüchtlingen (z.B. vertriebene Pfarrer in Zeiten der Gegenreformation) und Kriegsflüchtlingen gab es auch Wirtschafts- und Arbeitsmigranten.

Bettina Wischhöfer

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