Aus Anlass der Einweihung des Raschi-Hauses Ende November vor 25 Jahren führt das Stadtarchiv/Jüdische Museum Worms eine kleine Vortragsreihe durch, in der ausgewiesene Fachleute neue wissenschaftliche Erkenntnisse und laufende Forschungsprojekte zu Fragen der jüdischen Geschichte der Stadt bzw. zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in \“Warmaisa\“ einem breiteren Publikum präsentieren werden.
Die Reihe mit drei Referaten findet in enger Kooperation mit dem Altertumsverein Worms im Raschi-Haus statt (Hintere Judengasse 6). Beginn ist jeweils 19.30 Uhr.
Neue Blicke auf den Alten Friedhof
Den Anfang macht am 27. September 2007 Prof. Dr. Michael Brocke, Duisburg, mit dem Thema \“Neue Blicke auf den Alten Friedhof\“. Prof. Brocke ist einer der besten Kenner jüdischer Friedhöfe im deutschsprachigen Raum und hat eine Vielzahl von Projekten zu ihrer wissenschaftlichen Erschließung geleitet. Der Referent hat sich in der letzten Zeit besonders intensiv mit dem Wormser \“Heiligen Sand\“ befasst und dabei eine Fülle neuer Einsichten gewinnen können. Anhand des beispiellos reichen, vor allem mittelalterlichen Inschriftenmaterials wird er ausgewählte Fragen und Problemfelder ansprechen. Neben der reichen Formensprache, einzelnen literarischen Meisterwerken, dem Blick auf Symbole und Ornamente sowie Fragen der Erhaltung und Erfassung, geht es ihm nicht zuletzt auch um Aspekte der Sozialgeschichte.
Die Wormser Judenschaft im Dreißigjährigen Krieg
Am 11. Oktober 2007 folgt dann mit dem Referat von Dr. Ursula Reuter ein Beitrag über \“Die Wormser Judenschaft im Dreißigjährigen Krieg\“, wo sie Ergebnisse ihrer intensiven Quellenrecherchen über die Lage der Gemeinde in der dramatischen ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts vorstellen wird.
Worms ohne Raschi
Um \“Vergessene Erzähltraditionen der Juden des Spätmittelalters\“ geht es unter dem Titel \“Worms ohne Raschi\“ am 25. Oktober 2007 in dem Vortrag der Frankfurter Judaistin Dr. Lucia Raspe, Frankfurt/Main. Sie beleuchtet auf der Basis jüngster Recherchen die Besonderheiten der lokalen Legendenbildung in der Wormser jüdischen Gemeinde seit dem späten Mittelalter und das sich wandelnde kollektive Gedächtnis der Gemeinde.
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei, im Anschluss besteht Gelegenheit für Nachfragen und Diskussion.
Kontakt:
Dr. Gerold Bönnen
Stadtarchiv Worms
Hintere Judengasse 6
67547 Worms
Telefon (0 62 41) 8 53 – 47 01
Stadtarchiv@worms.de
Quelle: Stadt Worms, Pressemitteilung, 12.9.2007