Filme in Archiven – Sammeln, sichern, sichten

Die Katholische Akademie Schwerte und der Arbeitskreis Filmarchivierung Nordrhein-Westfalen laden für den 4. Oktober 2007 ein zur Tagung „Filme in Archiven – Sammeln, sichern, sichten“. – Die Ziele der Filmarchive: Bewegte Bilder – mit und ohne Ton – sind ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes unseres Landes. Um sie zu erhalten, ist das Engagement aller gefragt, und zwar auf den folgenden Gebieten:

Sammeln
Viele Archive und Sammlungen verwahren filmische Werke in diversen Formaten und unterschiedlichen Trägermaterialien. Aktive und passive Akquisition helfen, die Filmschätze unseres Landes zu retten, vor dem Verfall zu bewahren und sie durch Katalogisieren nachweisbar zu machen.

Sichern
Film ist vergänglicher als Papier. Bei ungünstiger Raumtemperatur vergehen Kopien und Videobänder. Deshalb kommt es besonders auf die sachgerechte Lagerung von Film in adäquat eingerichteten und besonders klimatisierten Räumen an. Zudem ist die Herstellung von Sicherungs- und Sichtungskopien notwendig, um die Werke auf Dauer zu erhalten und zugänglich zu machen.

Sichten
Zur Sichtung von Filmen bedarf es besonderer Geräte, die – besonders, wenn es sich um nicht mehr gebräuchliche Formate handelt – meist fehlen. Die Übertragung der Bildinhalte auf andere Träger schafft Abhilfe und macht die Werke wieder zugänglich.

\"Filme

Sammeln und Bewahren sind die Voraussetzung, damit sie einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können. Denn Filme leben nur auf der Leinwand oder dem Bildschirm. Wenn sie nicht verfügbar sind und daher nicht gezeigt werden können, fehlen sie im Fundus unseres kulturellen Erbes und geraten in Vergessenheit. Erhaltung ohne Zugänglichkeit ist sinnlos.

Die Ziele der öffentlichen Fachtagung in Schwerte sind

  • über den praktischen Umgang, die Lagerung und die Sicherung von Film zu informieren,
  • Probleme im Umgang mit dem empfindlichen Material aufzeigen,
  • durch praktische Beispiele den korrekten Umgang mit Film- und Videoband zu vermitteln,
  • Fragestellungen aus dem Archivalltag zu behandeln,
  • ein landesweites Kontaktnetz aufzubauen.

Bringen Sie Ihre Anregungen und Fragen zum Umgang mit audiovisuellen Medien in die Tagung mit ein!

Tagungsablauf

9.00–9.30 Uhr Anreise/Kaffee

9.30–10.00 Uhr Begrüßung
durch Dr. Johannes Horstmann (Katholische Akademie Schwerte)
N. N. (Filmreferent/in des Landes)
Dr. Sabine Lenk (Sprecherin des AK Filmarchivierung)

10.00–11.00 Uhr „Identifizierung und archivische Behandlung von Filmmaterial“ (Dr. Sabine Lenk, Filmmuseum Düsseldorf) und Diskussion

11.00–11.15 Uhr Kaffeepause

11.15–12.15 Uhr „Markt der Möglichkeiten“ mit vielen aktuellen Beispielen aus der Archivpraxis

12.15–13.30 Uhr Mittagspause

13.30–15.00 Uhr „LWL-Filmdatenbank für Nordrhein-Westfalen“ (Dr. Ralf Springer, Landschaftsverband Westfalen-Lippe) und Diskussion

15.00–15.30 Uhr Kaffeepause

15.30–17.00 Uhr „Das Urheberrecht im Film“ (Prof. Dr. Rainer Polley, Archivschule Marburg) und Diskussion

17.00 Uhr Ende der Tagung

Tagungsleitung: Dr. Johannes Horstmann und Dr. Sabine Lenk

Kontakt:
AK Filmarchivierung NRW
Dr. Sabine Lenk (Sprecherin des AK Filmarchivierung)
Filmmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf 
Tel.: 0211/899-2256
Fax: 0211/899-3768 
filmmuseum@stadt.duesseldorf.de 

Dr. Johannes Horstmann
Katholische Akademie Schwerte 
Bergerhofweg 24
D-58239 Schwerte
Tel.: 02304/477-0
Fax:: 02304/477-599
info@Akademie-Schwerte.de

Tagungsflyer: www.filmarchivierung-nrw.de/doc/tagung07.pdf

Anmeldung: www.filmarchivierung-nrw.de/doc/tagung07_anmeldung.rtf

Der AK Filmarchivierung besteht seit 16 Jahren. Er wurde von Kultusminister Hans Schwier und dem Filmreferenten des Landes, Dr. Hans Joachim Klinger, anlässlich des „3. Landesforums Filmkultur“ in Bielefeld am 11.9.1991 ins Leben gerufen. Aus einer Diskussion von Filmarchivaren und anderen Filminteressierten über den Zustand der Filmsicherung im Lande entstand die gemeinsame „Bielefelder Erklärung“. Sie setzte Eckpfeiler für die zukünftige Landespolitik in diesem Aufgabenbereich. 

Der AK Filmarchivierung umfasst ein Dutzend Vertreter verschiedener Archiv-Arten, die eines teilen: die Sorge um die Zukunft der Filmschätze des Landes und das Engagement bei den eigenen AV-Beständen. Die Aufgaben des Arbeitskreises betreffen den Austausch von Informationen über die Entwicklung der Filmarchivierung und Filmrestaurierung, die Weitergabe von Informationen an die von ihnen im AK repräsentierten Einrichtungen sowie die Diskussion mit dem Filmreferat der Staatskanzlei über die Probleme der Konservierung von Filmkopien, Videobändern und anderen Trägermaterialien in den Sammlungen und Archiven in Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus sensibilisiert er die Öffentlichkeit für die Problematik der Vergänglichkeit von filmischen Werken. So veröffentlichten die Mitglieder im Herbst 2006 die „Düsseldorfer Erklärung“, die 15 Jahre nach der Verabschiedung der „Bielefelder Erklärung“ eine kritische Bilanz zieht und auf die immer noch schwierige aktuelle Lage der Filmbewahrung in NRW verweist.

Für die Durchführung zweier landesweiter Erfassungen von Beständen – „Filmschätzen auf der Spur“ 1994, erweitert 1997, gefördert vom damaligen Kultusministerium – sorgte der AK. Darüber hinaus betreute er die filmographische und konservatorische Dokumentation und Bewertung mehrerer Bestände im Ruhrgebiet unter dem Projekttitel „Büchsenöffner“ (2002/03). Eine dritte Auflage der „Filmschätze“ soll im nächsten Jahr erscheinen.

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