Bozner Landesbibliothek baut digitales Zeitungsarchiv weiter aus

Das digitale Zeitungsarchiv der Bozner Landesbibliothek \“Dr. F. Teßmann\“ wird Schritt für Schritt erweitert. Neben den immer noch erscheinenden und den historischen Zeitungen sind nun auch solche digitalisiert worden, die zwar keine lange Erscheinungsdauer aufweisen, die aber trotzdem von zeitgeschichtlichem Interesse sind. Erst im Februar 2007 ist das Projekt \“Digitales Zeitungsarchiv\“ an der \“Teßmann\“ auf Initiative des damaligen Vorsitzenden des Verwaltungsrats, August Ploner-Bernard, gestartet worden. Das Archiv soll es ermöglichen, die oft nur in wenigen Exemplaren vorhandenen Originale vor dem Verfall zu schützen, die Zeitungen aber trotzdem nutzen zu können. In der Zwischenzeit umfasst das digitale Zeitungsarchiv der \“Teßmann\“ die noch erscheinenden deutschen Tageszeitungen Südtirols, also die \“Dolomiten\“, die von ihren Anfängen bis zum Jahr 1999 digital verfügbar sind, sowie die Ausgaben von \“Die Neue Südtiroler Tageszeitung\“ bis 2006. Dazu gibt\’s auch eine Reihe von historischen Zeitungen des 19. und 20. Jahrhunderts, die digital einsehbar sind, etwa die \“Bozner Zeitung\“, \“Brixner Chronik\“, \“Der Burggräfler\“, \“Der Tiroler\“, \“Meraner Zeitung\“ oder \“Pustertaler Bote\“.

Nun ist das digitale Zeitungsarchiv auch mit Titeln ergänzt worden, die keine lange Erscheinungsdauer aufweisen, die aber einen Einblick in die journalistische Tätigkeit verschiedener zeitgeschichtlich interessanter Epochen geben. Für die Zeit nach 1926 und die Jahre des Zweiten Weltkriegs sind dies die \“Alpenzeitung\“, das \“Bozner Tagblatt\“, die \“Dolomiten Landausgabe\“ und die \“Südtiroler Zeitung\“. Dazu kommen die Zeitungen, die in den 60er bis 80er Jahren erschienen sind, also \“Der Fortschritt\“, \“Der Pfeil\“ und die \“Südtiroler Nachrichten\“. Auch \“Nos Ladins\“ als ladinische Zeitung ist digitalisiert worden. Die gesamte Liste der Zeitungen im digitalen Archiv ist auf der Homepage der \“Teßmann\“ einsehbar. Die im digitalen Zeitungsarchiv angebotenen Bestände gehen über den Bestand der \“Teßmann\“ hinaus und stützen sich auf jenen der Partnerbibliotheken und Verlage. Die Zusammenarbeit mit den Bibliotheken wird nun fortgesetzt, für das Jubiläumsjahr 2009 ist ein digitales Zeitungsarchiv Tirol geplant.

Kontakt
Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann
A.-Diaz-Straße 8
I-39100 Bozen
Tel.: 39 0471 / 471814
Fax: 39 0471 / 471835
info@tessmann.it

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 9.8.2007

Umfangreiche Bestände aus DDR-Zeiten im Kreis- und Verwaltungsarchiv Oberhavel

Seit 20 Jahren leitet Kerstin Zielke, die nach der Wende ihre Ausbildung zur Archivarin per Fernstudium absolvierte, das Kreis- und Verwaltungsarchiv Oberhavel in Oranienburg. Mit dem Gesetz vom 24. Juli 1952 über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern der Deutschen Demokratischen Republik kam es zur Bildung der Kreise Oranienburg und Gransee. Mit der Kreisgebietsreform am 6. Dezember 1993 wurden die Kreise Oranienburg und Gransee zum Landkreis Oberhavel mit 93 Gemeinden vereinigt. Nach verschiedenen Zusammenschlüssen unterschiedlicher Gemeinden bestand der Landkreis Oberhavel mit Gebietsstand am 27. September 1998 aus 71 Gemeinden. Der Sitz der Verwaltung befindet sich in der Stadt Oranienburg, eine Außenstelle ist in Gransee. Der Rat des Kreises Gransee baute für sein Archiv in Gransee ein Spezialgebäude, welches 1982 fertiggestellt wurde. Das Archiv des Kreises Oranienburg konnte nach dreijähriger Bauzeit im Jahre 1990 bezogen werden. Aufgrund unzureichender Raumkapazitäten und personeller Unterbesetzung lagerte das Schriftgut bis zu diesem Zeitpunkt teilweise in den abliefernden Stellen. Da beide Archivgebäude die Massenflut an Dokumenten nicht bewältigen konnten, zog das Kreis- und Verwaltungsarchiv Oberhavel 1997/98 in den Erweiterungsbau der Kreisverwaltung in Oranienburg. Lediglich alle Unterlagen der ehemaligen staatlichen Gesundheitseinrichtungen und ehemaliger nachgeordneter Einrichtungen lagern in der Außenstelle in Gransee und werden von Oranienburg aus mitverwaltet. 

Die im Archiv gelagerten Akten belaufen sich auf eine Länge von rund sieben Kilometern. Untergebracht sind dort Bestände der beiden Altkreise, der Städte und Gemeinden und Gemeindeverbände, der Wirtschaft, der Kinder- und Jugendeinrichtungen, der Bildungs- und Kultureinrichtungen, der Gesundheitseinrichtungen, einschließlich Patientenunterlagen, Meldeunterlagen sowie Unterlagen von Parteien und Massenorganisationen. Darüber hinaus werden Abzeichen, Ansichtskarten, Chroniken, Fahnen, Fotos, Karten, Medaillen, Siegel, Stempel sowie Zeitungen ab 1895 gesammelt. Die Archivbibliothek besteht aus ca. 4650 Bänden. Alle Akten und Dokumente aus DDR-Zeiten, die Kerstin Zielke nach der Wende vor der Vernichtung retten konnte, wurden zunächst einmal im Archiv eingelagert. In den nächsten Jahren sollen dann nach und nach alle Bestände im Computer systematisch erfasst werden. Aber schon heute kann die Archivarin bei vielen Anfragen in bezug auf verloren gegangene Facharbeiterzeugnisse, alte Bau- und Grundstücksunterlagen oder Nachweise für Rentenanträge behilflich sein. Gemeinsam mit ihren vier Mitarbeitern bearbeitet sie jährlich ca. 400 Rechercheanfragen. In verstärktem Maße wird das Archiv in letzter Zeit aber auch immer mehr von Hobby- und Ahnenforschern entdeckt, die nicht nur etwas über ihre eigene Familie erfahren möchten, sondern auch über die Geschichte ihrer Heimatgemeinden.

Kontakt
Kreis- und Verwaltungsarchiv Oberhavel 
Adolf-Dechert-Straße 1
16515 Oranienburg
Tel.: 03301 / 601114
Fax: 03301 / 601116
Kerstin.Zielke@oberhavel.de

Quelle: Matthias Gabriel, Märkische Allgemeine, 31.7.2007

Deutsches Literaturarchiv Marbach erwirbt Sammlung früher Literaturrezitationen

Die Dokumentationsstelle des Deutschen Literaturarchivs Marbach ist um eine wertvolle Sammlung von 130 Schellackplatten mit Literaturrezitationen aus den Jahren 1899 bis 1957 reicher. Das Konvolut, das dem Deutschen Literaturarchiv Marbach von dem Sammler Rainer E. Lotz erworben hat, umfasst neben Schellackplatten elf Tonbänder. Der Schwerpunkt der Aufnahmen liegt auf den 1930-er Jahren: Aufgezeichnet wurden Lesungen von Erich Kästner, Alfred Kerr, Karl Kraus, Joachim Ringelnatz, Rudolf Alexander Schröder und Carl Zuckmayer, aber auch Literaturrezitationen deutscher Klassiker – zu ihnen gehören neben Lessing, Goethe und Schiller auch Hebbel, Heine und Lenau – sowie von zeitgenössischen Autoren wie Gerhart Hauptmann, Agnes Miegel und Stefan George. Berühmt sind nicht nur die Autoren der Texte, sondern auch ihre Sprecher: Vorgetragen werden die Werke von Schauspielern wie Tilla Durieux und Gustav Gründgens, Paul Hartmann, Josef Kainz und Friedrich Kayssler, Werner Krauss oder Alexander Moissi, die in den Zehner und Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts maßgeblich die Bühnenkunst prägten. Darüber hinaus enthält die Sammlung auch drei Hörspiele – »Der Lügner« von Carlo Goldoni, »Eine kleine Träumerei« von Theodor Mühlen und »Die guten Feinde« von Günter Weisenborn – sowie zahlreiche Raritäten und Unikate. Zu ihnen gehört eine Schallplatte, die Erich Kästner seiner Mutter widmete. Die Marbacher Dokumentationsstelle, die neben Ton- und Bildträgern auch Zeitungsausschnitte, Rundfunkmanuskripte, Theaterprogramme und literarische Dokumente bereit stellt, verfügt über eine der größten Spezialsammlungen der im Handel erscheinenden Rezitationen deutschsprachiger Literatur. Mit dem Kauf der Schellackplatten konnte ein bedeutender Schritt getan werden, um die Sammlung mediengeschichtlich zu komplettieren. 

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Dokumentationsstelle
Andreas Kozlik
Postfach 1162
71666 Marbach am Neckar
Tel.: 0 7144 / 848 – 360
Fax: 0 7144 / 848 – 396
Dok-Stelle@dla-marbach.de

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Literaturarchiv Marbach, 6.8.2007; Westfälische Nachrichten, 8.8.2007

Grevener Geschichtsblätter 4 (2006/2007) erschienen

Das Stadtarchiv Greven hat eine neue Ausgabe der Grevener Geschichtsblätter veröffentlicht. Als Schwerpunkt beleuchten sie die Jahre der Napoleonischen Vorherrschaft in Europa vor 200 Jahren. Das Heft mit einem Umfang von 35 Seiten ist für 5 Euro an der Rathausinformation und in der Stadtbibliothek Greven erhältlich.

Die Texte nehmen das Thema der letztjährigen Ausstellung \“Greven in der \’Franzosenzeit\‘ 1806-1813\“ auf. Auch der damalige Eröffnungsvortrag von Dr. Rainer Pöppinghege (Universität Paderborn) ist hier erstmals nachzulesen. Damit kommt das Stadtarchiv Greven dem Wunsch vieler Ausstellungsbesucher nach.

Als neuen Service bietet das Team des Stadtarchivs die neue Ausgabe parallel auch kostenfrei im Internet unter www.greven.net an. \“Auf diese Weise können Interessierte die Grevener Geschichtsblätter als Medium ihrer Wahl bekommen,\“ erläutern Dr. Stefan Schröder und Angelika Haves vom Stadtarchiv. \“Bisherige Erfahrungen zeigen, dass der Leserkreis auf diese Weise wächst.\“ So wird der Auftrag des Stadtarchivs, das Wissen über die Grevener Geschichte zu verbreiten, noch besser umgesetzt.

Info:
Grevener Geschichtsblätter 4 (2006/2007)
35 S., 17 Abb.
ISBN: 978-3-928372-16-9, 5 €

Inhalt
Rainer Pöppinghege: \“Die Wohltaten einer weisen und freiheitlichen Verwaltung\“ – Napoléon, das Münsterland und die Justiz 
Stefan Schröder: \“Franzosenzeit\“ in Greven – Verwaltungsgrenzen der französischen Besatzungszeit 1806-1813 unter der Lupe 
Stefan Schröder: Greven in der \“Franzosenzeit\“ 1806 bis 1813. Ergänzte Ausstellungstexte 
Stefan Schröder: Das Ortsbild von Greven im 17. und 18. Jahrhundert – eine unveröffentlichte Rekonstruktionszeichnung von Joseph Prinz

Kontakt:
Stadtarchiv Greven
Rathausstr. 6
D- 48268 Greven
Telefon: 02571/920-358 (-458)
Telefax: 02571/920-320
archiv@stadt-greven.de

350 Jahre Familiengeschichte im Stadtarchiv Sankt Augustin – Vorstellung des Familienarchivs von Claer

Aus den weit über hundert verschiedenen Beständen des Stadtarchivs Sankt Augustin wurde nun das schöne und teils sehr alte Familienarchiv von Claer offiziell vorgestellt. Die Familie de Clara/de Clair/von Clair siedelte sich im späten 17. Jahrhundert im Rheinland an und stellte seitdem viele Personen, die höhere Ränge in Verwaltung und Militär bekleideten. Hierzu gehört auch Eberhard von Claer (1871-1946), der langjährige Bürgermeister (1903-1930) des Amtes Menden, des Vorgängers der Stadt Sankt Augustin. 

Sein Enkel Alexander Trolldenier hat das Familienarchiv zur dauerhaften und sicheren Lagerung übergeben: „Das Familienarchiv soll im Stadtarchiv zusammenbleiben, für künftige Generationen nutzbar sein und damit auch das Andenken meines Großvaters ehren.“ Das Familienarchiv enthält Literatur und Unterlagen aus dem privaten und beruflichen Leben einzelner Familienmitglieder seit 1652. So finden sich vor allem Schriftwechsel, Fotoalben, Urkunden und Veröffentlichungen. 

\"Unterlagen

Abb.: Unterlagen aus dem Familienarchiv von Claer (Stadtarchiv Sankt Augustin)

Beigeordneter Marcus Lübken hob insbesondere die enge Verbindung einzelner Familienmitgliedern mit allgemeinen geschichtlichen Entwicklungen wie den napoleonischen Kriegen hervor, die sich sehr anschaulich auch im Familienarchiv widerspiegeln. Stadtarchivar Michael Korn hat es vollständig archivisch bearbeitet, so dass es nun allen Interessierten im Stadtarchiv zur Verfügung steht. 

Auch weitere Familien und Personen können ihre archivwürdigen Unterlagen im Stadtarchiv kostenfrei deponieren. Das Stadtarchiv ist im Rathaus untergebracht und montags 9-12, 14-18 Uhr, mittwochs 9-12, 14-16 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. 

Kontakt:
Stadtarchiv Sankt Augustin
Rathaus, Markt 1
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241/243-331
Fax: 02241/243-77508
stadtarchiv@sankt-augustin.de
www.sankt-augustin.de/stadtarchiv 

Großglattbacher Ortschronik fertiggestellt

Die im Jahre 2004 in Angriff genommene Ortschronik von Großglattbach wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert. Neben den beiden Hauptautoren Professor Dr. Konrad Dussel und Diplom-Archivar Andreas Butz haben Dieter Blessing, Herbert Böhringer, Erich Haug, Hans-Ulrich Osswald, Adolf Reutter, Alfred Schäfer, Heinz Sieber, Rolf Sieber und Hans-Peter Vaas seit 2004 ehrenamtlich an der Aufarbeitung mitgewirkt. Maßgeblich unterstützt wurden sie bei diesem umfangreichen Werk von Marlis Lippik, Leiterin des Mühlacker Stadtarchivs (Enzkreis), die auch als treibende Kraft für dieses Werk gilt, und ihrer Mitarbeiterin Marlies Schäfer-Gollnow. In der Chronik, in der die 1225-jährige Ortsgeschichte dargestellt wird, erfährt man so manches über das Leben und Wirken der dort ansässigen Menschen. Prof. Konrad Dussel betonte in seinem Festvortrag, dass es das Ziel des Autorenteams gewesen sei, durch die intensive Beschäftigung mit dem dörflichen Werdegang, den individuellen Charakter der Gemeinde Großglattbach hervorzuheben. Da hier seit mehreren Jahrhunderten der Weinbau eine wichtige Rolle spielt, wird er auch in der Chronik ausführlich gewürdigt. Anlässlich des diesjährigen Kelterfestes wurde deshalb gleichzeitig mit der Buchpräsentation auch die Sanierung der über 500 Jahre alten Kelter in Mühlacker – einem Kulturdenkmal im Zentrum des Ortes – gefeiert. Das 272 Seiten umfassende Buch trägt den Titel „Großglattbach – Vom mittelalterlichen Bauerndorf zur modernen Wohngemeinde“ und ist im Verlag Regionalkultur erschienen. Es wird vom Stadtarchiv Mühlacker als 6. Band der „Beiträge zur Geschichte der Stadt Mühlacker“ herausgegeben. 

Kontakt
Stadtarchiv Mühlacker
Kelterplatz 7
75417 Mühlacker
Tel.: 07041 / 876 322
Fax: 07041 / 876 321
archiv@stadt-muehlacker.de

Quelle: Ulrike Stahlfeld, Mühlacker Tagblatt, 30.7.2007; Pforzheimer Zeitung, 1.8.2007

Aufarbeitung alter Urkunden im Gemeindearchiv Stuhr

Nachdem sie für mehrere Monate die Gemeindearchivarin Irmgard Mainusch vertreten hatte, ist die studierte Archivarin Elisabeth Heinisch inzwischen seit über zwanzig Jahren ehrenamtlich als Archivpflegerin im Gemeindearchiv Stuhr (Kreis Diepholz) tätig. Dort befasst sie sich zu einem großen Teil mit alten Urkunden und Schriftstücken, die sie oftmals mühsam aus einer nur schwer lesbaren Handschrift in eine verständliche Form übersetzt. Auch lateinische Texte bereiten ihr keine Schwierigkeiten. Da sie jedoch jedes einzelne Wort genauso wiedergibt wie es in dem Dokument steht, und auf eine Übertragung in die heute übliche Schreibweise und Ausdrucksweise verzichtet, bereitet es vor allem Laien große Schwierigkeiten, den Inhalt dieser Texte richtig zu verstehen. Dieses gelingt nur, wenn man sich intensiv in die Texte einliest, gibt Elisabeth Heinisch zu. Zur Zeit beschäftigt sie sich mit fünf Heiligenroder Urkundenbänden aus den Jahren 1485 bis 1640, denn das Gemeindearchiv Stuhr ist auch zuständig für die Ortsteile Brinkum, Fahrenhorst, Groß Mackenstedt, Heiligenrode, Moordeich, Seckenhausen und Varrel. Aus diesem Grunde hat Elisabeth Heinisch bereits vor mehreren Jahren das Gemeindearchiv Fahrenhorst in das Stuhrer Gesamtarchiv eingearbeitet. Durch ihre intensive Quellenarbeit kennt sie sich inzwischen auch bestens mit der gesamten Gemeindegeschichte aus. Einem breiteren Publikum wurde sie bereits im Jahr 2001 durch ihre Mitarbeit am Fotoband „Stuhr und seine Ortsteile“ bekannt. Sie wird auch gerne bei alten Urkunden und Dokumenten aus Privatbesitz um Rat gefragt. So manche Schätze hat sie dadurch schon in den Bestand des Gemeindearchivs übernehmen können. Sie findet es allerdings sehr schade, dass aus Kostengründen viele dieser äußerst interessanten und wertvollen Dokumente im Archiv verborgen bleiben und nicht der Allgemeinheit durch Publikationen zugänglich gemacht werden.

Kontakt
Gemeindearchiv Stuhr
Blockener Str. 6
28816 Stuhr
Tel.: 0421 / 5695 – 406
Fax: 0421 / 5695 – 300

Quelle: Delmenhorster Kreisblatt, 2.8.2007

Zeitungsbände des Stadtarchivs Herten werden verfilmt

Was lange währt, wird endlich gut: Acht Jahre ist es her, als es den ersten Kontakt zwischen dem Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse (MFA) und dem Hertener Stadtarchiv gab. Jetzt konnte der MFA-Geschäftsführer, Prof. Hans Bohrmann, mitteilen, dass die Verfilmung der Hertener Zeitungsbestände noch in diesem Sommer erfolgen wird, und zwar kostenfrei. Hintergrund der damaligen Anfrage war ein groß angelegtes Verfilmungsprojekt des Mikrofilmarchivs (MFA) in Zusammenarbeit mit "Der Deutschen Bibliothek\“ (DDB) in Frankfurt/Main. „Die Tagespresse der Bundesrepublik Deutschland von ihrem Bestehen 1945/50 an soll auf Mikrofilm aufgenommen“, teilte das MFA seinerzeit mit und bat um Angaben zum Hertener Zeitungsbestand. Die für das Stadtarchiv Herten kostenlose Verfilmung betrifft einen Großteil des gebundenen Zeitungsbestandes. Die dicken, schweren Bände ergäben aufeinander gestapelt einen Zeitungsturm von fast 40 Meter Höhe. Die Zeitungsseiten werden auf Rollfilm abgelichtet und können über einen Readerprinter gelesen, vergrößert und auch ausgedruckt werden. „Das schont nicht nur die empfindlichen Zeitungsbände, sondern eröffnet auch die Option auf eine nachträgliche Digitalisierung“, freut sich Dr. Michael Hensle. „Manchmal scheint sich Beharrlichkeit und erneutes Nachfragen auszuzahlen“, sagt der Stadtarchivar und freut sich über das bald zur Verfügung stehende zusätzliche Serviceangebot des Stadtarchivs. 

Kontakt
Stadtarchiv Herten
Gartenstr. 40 (im Städt. Gymnasium)
45699 Herten
Tel.: 02366 / 303 – 233
Fax: 02366 / 303 – 630
m.hensle@herten.de

Quelle: Pressemitteilung Stadt Herten, 6.8.2007

Hervorragende Erinnerungsarbeit im Rhein-Sieg-Kreis

„Der Rhein-Sieg-Kreis und viele seiner Gemeinden haben sich der Vergangenheit gestellt und hervorragende Erinnerungsarbeit geleistet“, begründete Wilfried Hahn seinen Vorschlag mit der israelischen Besuchergruppe aus Yogneam im Rahmen ihres zweiwöchigen Deutschlandaufenthaltes auch den Rhein-Sieg-Kreis zu besuchen, „als Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender der Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit kann ich dies sicher beurteilen“. Am vergangenen Freitag begrüßte Kreisdirektorin Monika Lohr die israelischen Gäste – 23 Personen – sowie Vertreter des Freundeskreises Wiehl-Yoqneam im Kreishaus in Siegburg. Die Stadt Wiehl im benachbarten oberbergischen Kreis pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit der israelischen Stadt Yogneam. Wilfried Hahn, 22 Jahre lang Schulrat im Rhein-Sieg-Kreis ist Mitglied des Freundeskreises. 

Zwar behutsam, aber auch nicht ohne Stolz kann der Rhein-Sieg-Kreis auf verschieden Bemühungen verweisen, seine Bürgerinnen und Bürgern Kenntnisse über das Judentum zu vermitteln und die Erinnerung an die untergegangenen jüdischen Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Rhein-Sieg-Kreises wach zu halten. So gibt es seit 1994 die vom Archiv des Rhein-Sieg-Kreises betreute Gedenkstädte „Landjuden an der Sieg“ in Windeck-Rosbach, die den Zugang zu einer umfangreichen Dokumentation des jüdischen Lebens an der Sieg bietet. Die Gedenkstädte organisiert zudem jedes Jahr ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm. Ab kommendem Mittwoch, dem 8. August 2007 bis zum 6. September 2007, gastiert die deutsche Version der internationalen Wanderausstellung „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ des Anne Frank Zentrums in Berlin im Kreishaus in Siegburg. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Filmvorführungen, Zeitzeugengesprächen, Vorträgen und vielem Mehr. Das den Juden angetane Unrecht wird zudem dokumentiert im Siegburger Stadtmuseum und im Brückenhofmuseum Königswinter. Die heute im Rhein-Sieg-Kreis lebenden Juden gehören zur Synagogengemeinde Bonn, die insgesamt nach eigenen Angaben 947 Mitglieder umfasst. Der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Schalom Kazir, und der Vorsitzende des Freundeskreises Wiehl-Yoqneam, Gerhard Hermann, überreichte Monika Lohr als Gastgeschenk einen Wimpel der Stadt Yogneam. Die Kreisdirektorin bedankte sich ihrerseits mit einem Keramikteller, auf dem die Siegburger Abtei Michelsberg abgebildet ist, einem Wimpel des Rhein-Sieg-Kreises und einem Buch über die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“. 

Kontakt
Archiv u. Wiss. Bibliothek des Rhein-Sieg-Kreises
Kaiser-Wilhelm-Platz 1
53721 Siegburg
Tel.: 02241 / 13 – 2567
Fax: 02241 / 13 – 2179
archiv@rhein-sieg-kreis.de 

Quelle: Pressemitteilung Rhein-Sieg-Kreis, 6.8.2007

Arbeit mit Handschriften und alten Drucken des 17. und 18. Jahrhunderts

Die Bedeutung des fachgerechten Umgangs mit Quellen in den Geisteswissenschaften ist unumstritten. Der Vermittlung dieser Kompetenz widmet sich nun bereits im dritten Jahr das Studienzentrum August Hermann Francke der Franckeschen Stiftungen in einem fünftägigen Sommerkurs vom 27. bis 31. August 2007. Mit einer Vielzahl renommierter Erschließungs- und Forschungsprojekte hat es sich in den letzten Jahren zu einem anerkannten Ort der wissenschaftlichen Forschung etabliert. Der Sommerkurs als Handreichung für Studierende und Doktoranden will grundlegende Informationen zum Arbeiten mit Handschriften und alten Drucken vermitteln angebunden an konkrete Leseübungen von Handschriften des 17. und 18. Jahrhunderts – einer unentbehrlichen Kompetenz für das geisteswissenschaftliche Quellenstudium. Das Angebot wird zunehmend auch von Wissenschaftlern wahrgenommen, die Einblicke in die einzigartigen Sammlungen von Bibliothek und Archiv der Franckeschen Stiftungen nehmen wollen.

Sammlungsschwerpunkte und -umfang machten die Bibliothek der Franckeschen Stiftungen bereits im 18. Jahrhundert zu einem Zentrum der Wissenschaftslandschaft: Im Jahr 1728 – der Einweihung des heute ältesten erhaltenen profanen Bibliothekszweckbaus Deutschlands auf dem oberen Lindenhof – widerspiegelten 18 000 Bände theologischer, juristischer, medizinischer, historischer, pädagogischer, naturwissenschaftlicher und philosophischer Literatur die facettenreiche Arbeit August Hermann Franckes in Halle. Die vor Ort ansässige Universitätsbibliothek wies 1756 gerade 10 000 Bände auf und im Hinblick auf die Göttinger Universitätsbibliothek urteilt der Begleitkatalog zur Jahresausstellung 2007 \“Frühmoderne Bücherwelten. Die Bibliothek des 18. Jahrhunderts und das hallesche Waisenhaus\“: \“Eine Bibliothek von vergleichbarer Exzellenz für den schulischen Bereich, hier durch die international und multilingual ausgreifenden vor allem bibelorientierten, pädagogischen und verlegerischen Tendenzen unterstützt, besaß das Waisenhaus in Halle.\“ Die Sammlung einmaliger Schriftkultur in den Franckeschen Stiftungen wird jedoch maßgeblich durch das Archiv bestimmt, welches basierend auf dem Kommunikationssystem des halleschen Pietismus mit 320 laufenden Metern Akten und Handschriften, 3 100 Plänen und 270 Palmblatthandschriften einen einmaligen Wissensspeicher in Bezug auf die Erforschung der Frühen Neuzeit darstellt. Die Vielzahl der Anmeldungen zu diesem auf 20 Teilnehmer begrenzten fachwissenschaftlichen Kurs, die aus ganz Deutschland und zunehmend auch dem Ausland eingehen, sind für die Franckeschen Stiftungen eine Bestätigung, dass der wissenschaftliche Nachwuchs einen deutlichen Bedarf an der Arbeit und dem Umgang mit Handschriften und alten Drucken hat. 

Programm: 

Montag, 27.08.2007

14.00 Uhr Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer/innen 
14.30 – 15.30 Uhr Besichtigung von Archiv und Bibliothek der Franckeschen Stiftungen 
15.45 – 16.30 Uhr Einführung in die Benutzung der Bestände 

Dienstag, 28.08.2007 

09.00 – 09.45 Uhr Bibliographien und Nachschlagewerke zur Archiv-, Handschriften- und Buchkunde
09.45 – 10.30 Uhr Einführung in die Geschichte der Schrift
10.45 – 12.30 Uhr Einführende paläographische Übungen (17./18. Jh.) 
Mittagspause
13.30 – 14.00 Uhr Die weltweite Korrespondenz des Halleschen Waisenhauses. Aufbau, Gestaltung 
und Überlieferung von Briefen des 18. und 19. Jhs. 
14.00 – 16.00 Uhr Leseübungen an Briefen des 18. Jhs.
16.00 Uhr Führung durch das Historische Waisenhaus

Mittwoch, 29.08.2007

09.00 – 10.30 Uhr Beschreibung von alten Drucken in Verbunddatenbanken und Bibliographien 
10.45 – 12.30 Uhr Leseübungen an Briefen des 18. Jhs. 
Mittagspause
14.30 Uhr Treffpunkt Seminarraum 
15.00 Uhr Marienbibliothek zu Halle: Führung und Leseübungen

Donnerstag, 30.08.2007 

09.00 – 09.45 Uhr Genealogische Quellen des Archivs: Schüler- und Waisenmatrikel 
09.45 – 11.00 Uhr Leseübung und Namensidentifizierung
11.15 – 12.00 Uhr Biographische Recherchen 
Mittagspause 
13.30 – 16.00 Uhr Leseübungen an Briefen des 18. und 19. Jhs.

Freitag, 31.08.2007

09.00 – 09.45 Uhr Selbstzeugnisse im Halleschen Pietismus
09.45 – 12.30 Uhr Leseübungen an ausgewählten Selbstzeugnissen mit Erläuterung von Abkürzungen und Ligaturen
12.30 – 13.00 Uhr Abschlussgespräch

Kontakt
Studienzentrum der Franckeschen Stiftungen
Dr. Britta Klosterberg
Franckeplatz 1
06110 Halle (Saale)
Tel.: 0345 / 21 27 412  
Fax: 0345 / 21 27 479
bibliothek@francke-halle.de

Quelle: Pressemitteilung Franckesche Stiftungen zu Halle, 3.8.2007