Verschollene Urkunden im Stift Lilienfeld entdeckt

Das Zisterzienserstift Lilienfeld wurde 1202 vom Babenbergerherzog Leopold VI. gestiftet. Die Besiedlung erfolgte durch das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz. In Lilienfeld befindet sich die größte mittelalterliche Klosteranlage Österreichs. Die Stiftsbasilika Lilienfeld ist darüber hinaus die größte Kirche Niederösterreichs. Bei Ordnungsarbeiten im Stiftsarchiv, die als Vorbereitung für die Digitalisierung von Archivalien stattfanden, entdeckten kürzlich die beiden Archivare Karin Winter und ihr Vorgänger Pater Eugen Müller in einem unscheinbaren braunen Umschlag 15 Urkunden aus dem 15. Jahrhundert. Diese Urkunden, überwiegend ausgestellt von Kaiser Friedrich III. (1415 bis 1493), galten seit dem 19. Jahrhundert als verschollen. Die Urkunden sind deshalb von großer verwaltungs- und wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung, weil sie als Beleg dafür angesehen werden können, auf welche Weise und wie schnell die kaiserliche Regierung in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf aktuelle Probleme reagierte. Andererseits werden dadurch aber auch die guten Beziehungen zwischen Kaiser und Stift Lilienfeld belegt. Zur Zeit werden die Urkunden, die aus Papier bestehen und deren Siegel größtenteils abgefallen sind, in Wien im Institut für Österreichische Geschichtsforschung von Dr. Paul Herold ausgewertet. 

Kontakt
Stiftsarchiv Lilienfeld
Klosterrotte 1
A – 3180 Lilienfeld
Tel.: +43/2762 / 524 20 – 38
Fax: +43/2762 / 524 20 – 37
archiv@stift-lilienfeld.at 

Quelle: Markus Zauner, Niederösterreichische Nachrichten, 21.8.2007; derStandard, 21.8.2007; kurier.at, 22.8.2007

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