Chinesische Archivare zu Gast im Stadtarchiv Münster

Spätestens beim Blick auf eine Pergament-Urkunde anno 1542 zeigten sich die Gäste aus Fernost beeindruckt. Doch nicht allein das Dokument mit 14 Siegeln aus Wachs aus dem ehemaligen Stift Münster faszinierte die chinesischen Archivare bei ihrem Besuch im Stadtarchiv Münster. Dort erfuhren sie von Archivdirektor Dr. Hannes Lambacher und seiner Mitarbeiterin für Historische Bildungsarbeit, Roswitha Link, Wissenswertes zur kommunalen Archivarbeit. Im Magazin interessierte sich die Delegation aus der Provinz Liaoning für technische Details bei der dauerhaften Aufbewahrung jahrhundertealter Archivalien. 

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Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
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Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 31.8.2007

»Kaisertage« in Münster

\“Das ist ja ganz magnifique!\“ meinte Kaiser Wilhelm II. bei seinem Besuch in Münster vor genau 100 Jahren. Die Serenade mit 1.200 Sängern, die Ausschmückung und die Illumination der ganzen Stadt begeisterten den Monarchen. Besucher des Themenabends im Stadtarchiv Münster können das am Donnerstag, 30. Oktober 2007, an alten Dokumenten nachvollziehen.

Schriftstücke und Fotos, die in den klimatisierten Magazinen des Stadtarchivs aufbewahrt werden, spiegeln die Vorbereitungen für den hohen Besuch, den bis ins Detail geplanten Ablauf und die Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft und Gesellschaft wider. Stadtarchivarin Irmgard Pelster wird darüber berichten und den Besuchern die alten Originale zeigen. Die Referentin wird die \“Kaisertage\“ 1907 auch mit den Kaiser-Besuchen 1884 und 1889 vergleichen. Beginn: 18 Uhr im Stadtarchiv Münster.

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Massenakten des 20. Jahrhunderts im Staatsarchiv Münster

Das Staatsarchiv Münster kann nunmehr die ersten Ergebnisse eines vor anderthalb Jahren ins Leben gerufenen quellenkundlichen Projekts vorweisen. Es handelt sich dabei um die Internet-Publikation: \“Unbekannte Quellen: 20. Jahrhunderts. Untersuchungen seriellen Schriftguts aus normierten Verwaltungsverfahren\“, abrufbar unter www.archive.nrw.de unter /Benutzung/Literaturhinweise. Die quellenkundlichen Studien, die bislang Archivare aus dem Staatsarchiv Münster vornahmen, bezwecken, Zeithistoriker an moderne Massenakten heranzuführen und ihnen hilfreiche Handhabungen zu liefern. Genaueres über das Projekt, das fortgesetzt werden soll, findet sich in dessen Einleitung.

Link:
Unbekannte Quellen: \“Massenakten\“ des 20. Jahrhunderts. Untersuchungen seriellen Schriftguts aus normierten Verwaltungsverfahren
http://www.archive.nrw.de/LandesarchivNRW/StaatsarchivMuenster/Benutzung/Literaturhinweise/index.html

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Staatsarchiv Münster
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Landeskirchlicher Archivdirektor lehrt württembergische Kirchengeschichte in Tübingen

Hermann Ehmer, Direktor des Landeskirchlichen Archivs in Stuttgart, ist von der Universität Tübingen zum Honorarprofessor ernannt worden. Der promovierte Theologe nimmt bereits seit 1996 einen Lehrauftrag für württembergische Kirchengeschichte an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen wahr.

Hermann Ehmer, Jahrgang 1943, studierte evangelische Theologie in Tübingen, Heidelberg und Mainz. Nach Vikariat und Promotion zum Doktor der Theologie an der Universität Tübingen begann er eine Ausbildung für den höheren Archivdienst. Von 1977 bis 1988 war er Leiter des Staatsarchivs Wertheim. Seit 1988 ist er Direktor des Landeskirchlichen Archivs Stuttgart. Hermann Ehmer ist Mitherausgeber der Blätter für württembergische Kirchengeschichte und der Quellen und Forschungen zur württembergischen Kirchengeschichte, er ist Vorsitzender des Vereins für württembergische Kirchengeschichte. Seit 1992 gehört er dem Kirchengemeinderats der Christuskirche Stuttgart an, seit 1995 als dessen Vorsitzender, und zugleich als Mitglied des Gesamtkirchengemeinderats Stuttgart.

Im kommenden Wintersemester setzt Ehmer seine Lehrtätigkeit fort mit einer Vorlesung zur Geschichte des württembergischen Pietismus und – zusammen mit Professor Jürgen Kampmann – einem Seminar über die Württembergische Kirchenverfassung.

Ehmers Veröffentlichungen befassen sich hauptsächlich mit südwestdeutscher Landesgeschichte und Landeskirchengeschichte. Er ist Mitherausgeber einer württembergischen Kirchengeschichte und eines Biographischen Handbuches der württembergischen Landessynode.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv Stuttgart 
Balinger Str. 33/1
70567 Stuttgart
Tel.: 0711/2149-373
Fax: 0711/2149-180
archiv@elk-wue.de
www.archiv.elk-wue.de

Quelle: Klaus Rieth, Ev. Landeskirche in Württemberg, Pressemitteilung, 24.8.2007

 

 

 

Information:

http://www.pz-news.de/kultur/sonstige/95044/

Stadtarchiv Paderborn überprüft aus Sicherheitsgründen altes Filmmaterial

Das Stadtarchiv Paderborn ist zur Zeit damit beschäftigt, Fotomaterial aus den Jahren 1889 bis in die 1950er Jahre aus seinem Bestand zu entfernen. Die Negativfilme, die während dieser Jahre überwiegend aus dem gefährlichen Zellulosenitrat hergestellt wurden, können sich bei nicht sachgemäßer Lagerung und bei Temperaturen über 35 Grad Celsius selbst entzünden. Diese Gefahr ist allerdings in den klimatisierten Magazinen des Stadtarchivs Paderborn nur gering. Darüber hinaus zersetzen sich diese Filme aber und können durch dabei frei werdende säurehaltige Gase die in ihrer Nähe gelagerten übrigen Archivalien schädigen. Im Stadtarchiv Paderborn werden deshalb alle Nitratnegative auf Sicherheitsfilme dupliziert und anschließend vernichtet. Da die Gefährlichkeit vieler alter Filme kaum in der Öffentlichkeit bekannt ist, bietet das Stadtarchiv deshalb allen Paderborner Bürgern die Möglichkeit, ihr altes Filmmaterial aus den Jahren vor 1960 im Archiv testen und identifizieren sowie anschließend gefahrlos vernichten zu lassen. Sollte sich bei der Sichtung der Filme interessantes und historisch bedeutendes Material finden, übernimmt das Archiv die Kosten für die Duplizierung und erhält dafür im Gegenzug wichtiges Bildmaterial für die Überlieferung des Paderborner Stadtbildes.

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Stadtarchiv Paderborn
Pontanusstraße 55
33102 Paderborn
Tel.: 05251 / 88 1593
Fax: 05251 / 88 2047
stadtarchiv@paderborn.de 

Quelle: Marcus Kaiser, Wochenspiegel Paderborn, 23.8.2007

Stadtarchiv Ingelheim im Besitz wertvoller Haderbücher

In den sog. Haderbüchern aus den Jahren 1380 bis 1530, die sich im Besitz des Stadtarchivs Ingelheim befinden, wurden zum ersten Mal zivilgerichtliche Verhandlungen protokolliert. Sie bilden somit ein mittelalterliches Gerichtsarchiv von herausragender historischer Bedeutung. Von den ursprünglich 33 Protokollbänden, die 1870 auf dem Dachboden des Ober-Ingelheimer Rathauses gefunden worden waren, befinden sich jedoch nur noch 25 im Besitz der Stadt Ingelheim. Nach ihrer Entdeckung sollten sie eigentlich alle ins Darmstädter Staatsarchiv gebracht werden. Aus heute nicht mehr ganz nachvollziehbaren Gründen blieben jedoch die meisten Bücher vor Ort. Die wenigen, die im Staatsarchiv Darmstadt gelagert waren, verbrannten 1944 bei einem Luftangriff. Im Jahre 1993 bot sich der Stadt Ingelheim die Möglichkeit, zu den 21 Bänden, die sich noch in ihrem Besitz befanden, vier weitere für 80 000 DM aus amerikanischem Privatbesitz zu erwerben. Sechs dieser sog. Haderbücher wurden einer dringend notwendigen Restaurierung in der Werkstatt von Hans-Dieter Lomp in Oberhessen unterzogen. Nachdem er jedes Buch sorgfältig zerlegt, jede Seite nummeriert und nach Schadensarten sortiert hatte, begann der Restaurator damit, alle Schäden zu beseitigen. Außerdem verfilmte er alle Bücher, so dass diese jetzt interessierten Benutzern in digitalisierter Form auf CDs zur Verfügung stehen. Darüber hinaus soll unter wissenschaftlicher Anleitung einer der in Mittelhochdeutsch abgefassten Bände exemplarisch transkribiert, digitalisiert und mit Erläuterungen versehen werden. Kürzlich wurden diese sechs wieder hergestellten und in Leder gebundenen Bände Oberbürgermeister Dr. Joachim Gerhard und dem Leiter des Ingelheimer Stadtarchivs, Hans-Jürgen Finkenauer, übergeben. Im Stadtarchiv werden sie nun im Tresor sicher aufbewahrt, um sie vor weiteren schädlichen Einflüssen zu schützen. Voraussichtlich werden auch die übrigen neunzehn Bücher in den nächsten Jahren restauriert, um sie damit für die Nachwelt zu erhalten. 

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Stadtarchiv Ingelheim am Rhein
Neuer Markt 1
55218 Ingelheim am Rhein
Tel.: 06132 / 7041

Quelle: Helena Sender-Petry, Allgemeine Zeitung.Mainz, 22.8.2007

Stadtarchiv Kehl unter neuer Leitung

Seit dem 1. August 2007 leitet die Historikerin Dr. Ute Scherb als Nachfolgerin von Hartmut Stüwe das Stadtarchiv Kehl und das Hanauer Museum. Bevor sie nach Kehl (Ortenaukreis)wechselte, hat sich die Archivarin, die ihr Diplom in Potsdam machte, ausgiebig mit der Geschichte und den Menschen dieser Region beschäftigt. Im Jahre 2002 erarbeitete sie anlässlich des Landesjubiläums eine Ausstellung für das Freiburger Stadtarchiv, in der unter anderem auch die geschichtliche Entwicklung Kehls nach 1945 eine Rolle spielte. Verbunden mit dem Auftrag einer Aufarbeitung der Alltags- und Frauengeschichte in Offenburg während der Kaiserzeit und der Weimarer Republik erhielt sie 2005 ein Stipendium der Kultur-Stiftung in Offenburg. In einer kleinen Ausstellung sowie in Aufsätzen und Vorträgen machte sie die Ergebnisse ihrer Forschungen in der Öffentlichkeit bekannt und stieß dabei auf großes Interesse. Zuletzt arbeitete Dr. Ute Scherb freiberuflich beim Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin und als Familienforscherin in Gengenbach. Auch in ihrer neuen Funktion als Archiv- und Museumsleiterin möchte sie die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren. Neben weiteren Publikationen und Ausstellungen plant sie, vor allem die Zusammenarbeit mit Vereinen und Schulen zu verstärken. Auf diese Weise hofft sie, nicht nur auf die Möglichkeiten der Recherche im Archiv aufmerksam zu machen, sondern auch das Archiv selbst als Aufbewahrungsort für interessante und für die Zeitgeschichte wichtige Unterlagen von Vereinen und Privatleuten ins Gespräch zu bringen.

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Stadtarchiv Kehl
Hanauer Museum 
Friedhofstraße 5 
77694 Kehl 
Tel.: 07851 / 78783 
Fax: 07851 / 885990 

Quelle: Baden Online, 20.8.2007

Restaurierungstätigkeit im Staatsarchiv Sigmaringen

Im Staatsarchiv Sigmaringen arbeitet Peter Stratmann als Restaurator. Der gelernte Buchbinder schloss noch eine Ausbildung zum Restaurierungstechniker für Papier an, so dass er alle Voraussetzungen für die Archivtätigkeit mitbringt. Neben beschädigten Urkunden, Plakaten und Karten restauriert er auch Siegel und Bücher, die er oftmals auch noch neu bindet. Bei seiner Arbeit im Staatsarchiv Sigmaringen nutzt Peter Stratmann nicht nur alte handwerkliche Techniken, sondern verwendet bei Bedarf auch allerneueste Materialien und Geräte. So kommt zum Beispiel eine hochtechnisierte Absauganlage mit Hochleistungsschwebstofffiltern zum Einsatz, um Papier gefahrlos zu reinigen. Um Schimmelbefall vorzubeugen werden die Archivalien in den Magazinen bei unter 18 Grad gelagert. Dämpfe von Lösungsmitteln werden im Digestorium abgesaugt, so dass auch chemische Mittel für die Reinigung bedenkenlos eingesetzt werden können. Um gerollte Plakate wieder glatt zu bekommen, ist in seiner Werkstatt ein Plätttisch mit Ultraschall-Vernebler aufgebaut, der mit Hilfe von Unterdruck und kaltem Wasserdampf das Material plättet. Vorhandene Risse in den Plakaten werden mit Hilfe von Japanpapier geschlossen, das mit Weizenstärke-Kleister auf die Rückseite geklebt wird und weiteres Einreißen verhindert. Alte Handschriften bei denen noch wasserfeste Tinte verwendet wurde, reinigt er mit völlig entsalztem Wasser, das einen sehr hohen Reinheitsgrad besitzt. Anschließend werden die Schriftstücke an der Luft getrocknet und nachgeleimt. Bücher werden nach dieser Behandlung wieder neu gebunden. Peter Stratmann verwendet dafür gerne historische Heftungen und Ledereinbände. Mit einem trockenen Schwamm reinigt der Restaurator Urkunden aus Pergament, die sehr kostbar, aber dennoch meist sehr haltbar sind. Vorhandene Löcher schließt er durch Pergamentstücke. Bei den an den Urkunden befestigten Siegeln werden zwar die Siegelbilder, nicht aber der Wachsrand ergänzt. Sämtliche Restaurierungsarbeiten dokumentiert Peter Stratmann nach der Erstellung eines Schadensberichtes genauestens, damit auch künftige Restauratoren jederzeit seine einzelnen Arbeitsschritte nachvollziehen können.

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Staatsarchiv Sigmaringen
Karlstraße 1+3
72488 Sigmaringen
Tel.: 07571 / 101 – 551
Fax: 07571 / 101 – 552
stasigmaringen@la-bw.de 

Quelle: Schwäbische Zeitung Online, 20.8.2007; Schwäbische Zeitung Online, 20.8.2007; Schwäbische Zeitung Online, 20.8.2007; Schwäbische Zeitung Online, 20.8.2007

Ukrainische Schülergruppe besucht Stadtarchiv Münster

Ein Jahr haben sie zum Thema Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg und zur deutschen Besatzung ihrer Heimatstadt geforscht: Schülerinnen und Schüler aus Iwankiw in der Ukraine. Einen Schüleraustausch in Münster nutzten die Jugendlichen für einen Besuch des Stadtarchivs Münster. In den Archiv-Beständen und Forschungsarbeiten, darunter die \“Kriegschronik 1939 bis 1944\“, vertieften sie ihre Studien über Frauen und Männer aus der Ukraine, die zur Zwangsarbeit nach Münster verschleppt wurden. Betreut wurde die Schülergruppe von Stadtarchiv-Mitarbeiterin Roswitha Link.

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Stadtarchiv Münster
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Quelle: Pressemitteilung Stadt Münster, 24.8.2007

Archivleiterwechsel im Schweizer Archiv für Zeitgeschichte

Das Archiv für Zeitgeschichte, das 1966 von den beiden jungen Historikern Klaus Urner und Hans Rudolf Humm als Arbeitsgruppe für Zeitgeschichte gegründet wurde, fördert die historische Forschung in der Schweiz. Anlass dieser Gründung war die Tatsache, dass staatliche Archive durch ihre 50jährige Sperre die Nachforschungen über zeitgeschichtliche Themen – hier im speziellen über deutsche nationalsozialistische Organisationen in der Schweiz – massiv behinderten. Aus diesem Grunde erschlossen die beiden Historiker die Thematik in verstärktem Maße über private Quellen, die ihnen in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt wurden. Seit 1974 gehört das moderne Dokumentations- und Forschungszentrum, das seit 1973 nur noch von Prof. Urner allein geleitet wird, zum Institut für Geschichte der ETH Zürich. Die Bestände des Archivs dokumentieren schweizerische Zeitgeschichte im europäischen und globalen Kontext und reichen vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Heute macht das Archiv für Zeitgeschichte rund 400 Nachlässe, institutionelle Archive, thematische Sammlungen und Zeitzeugnisse zur oral history, die Prof. Dr. Klaus Urner von Beginn an gesammelt und aufgezeichnet hat, zugänglich. Das Archiv verfügt über rund 3 400 laufende Meter an Dokumenten und Büchern. Dazu gehören auch 1100 Mikrofilme und 35 000 Fotos, die auf fünf Stockwerke verteilt, dort untergebracht sind. Das Engagement des Archivs gilt der Bewahrung von gefährdetem Kulturgut, insbesondere privater und institutioneller Herkunft, dem gesamtschweizerische und internationale Bedeutung zukommt. Es setzt sich für eine Modernisierung im Archivbereich ein und übernimmt Archivierungsmandate von ausgewählten schweizerischen Spitzenorganisationen. Seit Anfang der neunziger Jahre nimmt das Archiv für Zeitgeschichte mit dem Ausbau von thematischen Schwerpunktbereichen spezifische Aufgaben in der schweizerischen Archivlandschaft wahr, die bislang weitgehend vernachlässigt wurden. Durch seine Dokumentationsstelle "Wirtschaft und Zeitgeschichte" macht es für die Forschung zentrale Quellenbestände der Privatwirtschaft zur schweizerischen Wirtschafts- und Außenwirtschaftspolitik zugänglich und erbringt im Wirtschaftsraum Zürich wichtige archivische Dienstleistungen. Mit seiner Dokumentationsstelle "Jüdische Zeitgeschichte" schließt es eine empfindliche Lücke in der schweizerischen Archivlandschaft. Als Forschungsstätte wider das Vergessen gehört es auch international zu den Archiven der Shoa und leistet im Verbund mit Institutionen aus vielen Ländern einen schweizerischen Beitrag zur Dokumentation des Holocaust. Im Rahmen seines Dokumentationsbereichs "Schweiz – Kalter Krieg" (1945-1990) sichert und erschließt es Quellenbestände zur gesamten Epoche des Ost-West-Konflikts und schafft damit Grundlagen für künftige Forschungen insbesondere zur schweizerischen Sicherheitspolitik und zum Antikommunismus.

Nach über vierzigjähriger Archivtätigkeit geht Prof. Dr. Klaus Urner Ende August in den wohlverdienten Ruhestand, in dem er allerdings auch weiterhin noch wissenschaftlich tätig sein wird. Zu seinem Nachfolger wurde Dr. Gregor Spuhler ernannt, der zurzeit noch als Oberassistent am Historischen Seminar der Universität Basel tätig ist und am 4. September 2007 sein neues Amt antritt. Gregor Spuhler wurde 1963 in Laufenburg (AG) geboren und studierte Geschichte und Germanistik in Basel und Göttingen. 1997 promovierte er an der Universität Basel mit einer sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Untersuchung der Stadt Frauenfeld (TG) im 19. und 20. Jahrhundert. Zwei Jahre war Spuhler wissenschaftlicher Mitarbeiter im Staatsarchiv des Kantons Thurgau und arbeitete anschließend für die Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (UEK), besser bekannt als Bergier-Kommission. Als Mitglied der wissenschaftlichen Projektleitung war Spuhler mit der Qualitätssicherung und Koordination der UEK-Studien betraut und an der Konzeption und Redaktion des Schlussberichts beteiligt. Die Ergebnisse dieser zeitgeschichtlichen Forschungen sind u.a. in das von ihm mitverfasste und mit dem Worlddidac Award 2006 ausgezeichnete Lehrmittel \“Hinschauen und Nachfragen\“ eingeflossen. Dr. Gregor Spuhler zeichnet sich durch fundierte Kenntnisse der Zeitgeschichte aus. So forscht er intensiv in den Bereichen Flüchtlingspolitik, Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts und Wirtschaftsgeschichte. Da Dr. Spuhler zudem ein großes methodisches Interesse an Oral History hat, deckt er die Schwerpunkte des Archivs für Zeitgeschichte ideal ab. Er freue sich sehr, so Dr. Spuhler, mit einem Team zusammenzuarbeiten, dessen Mitglieder er von seinen Archivrecherchen her bereits kenne und dessen Kompetenz und Motivation er schätze. \“Zu meinen zentralen Anliegen gehört es, das Archiv für Zeitgeschichte in der schweizerischen Archivlandschaft gut zu positionieren und es international noch weiter zu vernetzen.\“ Mit seinen einzigartigen Quellenbeständen und seiner Verankerung an der ETH Zürich habe das Archiv dafür optimale Voraussetzungen.

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Quelle: Medienmitteilung ETH Zürich, 16.8.2007; Claudia Kühner, Tages Anzeiger Online, 23.8.2007; Stefan Howald, Neue Zürcher Zeitung, 26.8.2007