Goethe- und Schiller-Archiv erwirbt zehn wertvolle Autographen

Zehn wertvolle Autographen – darunter Schriftstücke von Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe und Christoph Martin Wieland – hat das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar im Berliner Auktionshaus J. A. Stargardt auf der jüngsten Auktion Ende Juni erworben. Zu den Neuerwerbungen gehört ein eigenhändiges Schreiben Johann Gottfried Herders vom 23. Juli 1799, das im Zusammenhang mit Herders Tätigkeit als Generalsuperintendent und Hofprediger des Herzogtums Sachsen-Weimar entstanden ist. Das an den Weimarer Bürgermeister Carl Adolf Schultze gerichtete Schreiben enthält eine Empfehlung für den „Hofkirchner Koch jun.“, den Herder für eine Anstellung in der Stadtkirche empfiehlt. Um ein kostbares Autograph handelt es sich auch bei dem bislang ungedruckten, vierseitigen Brief des Dichters Christoph Martin Wieland an Johann Wilhelm von Archenholtz vom 1. Oktober 1783. In dem inhaltsreichen Schreiben trägt Wieland dem Historiker Archenholtz seine Freundschaft an und berichtet von seiner Vorbereitung der großen Werkausgabe seiner sämtlichen Schriften. Die beiden neu erworbenen Goethebriefe stammen aus den Jahren 1804 und 1828. Mit den Handschriften kann die im Archiv vorhandene, mehr als 3.000 Briefe umfassende Sammlung der Goethebriefe ergänzt werden.

Kontakt
Goethe- und Schiller-Archiv
Hans-Wahl-Str. 4
99425 Weimar
Tel.: 03643 / 545 – 240
gsa@klassik-stiftung.de

Quelle: Pressemitteilung Klassik Stiftung Weimar, 3.7. 2007; Monsters and Critics, 3.7.2007

Akademie Leopoldina lädt ein zur Langen Nacht der Wissenschaften

In der Nacht vom Freitag, dem 6. Juli 2007, findet zum sechsten Mal die Lange Nacht der Wissenschaften in Halle an der Saale statt. Auch die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, die älteste ununterbrochen existierende naturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt, lädt interessierte Besucher in der Zeit von 19 bis 24 Uhr zu Kurzvorträgen, zur Besichtigung des Archivs und der Bibliothek der Akademie ein. Die Leopoldina – gegründet 1652 in der Freien Reichsstadt Schweinfurt, seit 1878 mit Sitz in Halle – ist eine übernationale Gelehrtengesellschaft. Sie besteht aus derzeit etwa 1 250 gewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Naturwissenschaften, der Medizin sowie den Technik-, Kultur-, empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften. Die Mitglieder kommen zu drei Viertel aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und zu einem Viertel aus weiteren 27 Ländern. Unter ihnen sind aktuell 33 Nobelpreisträger. Die Akademie widmet sich der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Sie führt wissenschaftliche Veranstaltungen durch und veröffentlicht Stellungnahmen zu gesellschaftspolitisch relevanten Fragen. Die Leopoldina verfügt über keine eigenen Forschungsinstitute. Mit einem kleinen Mitarbeiterstab werden jedoch wissenschaftshistorische Projekte durchgeführt. 

Seit der Gründung im Jahr 1652 verwahrt das Archiv der Leopoldina die Überlieferung der Akademie: Matrikel, Verwaltungsschriftgut, Nachlässe, verschiedene Sammlungen und über 20.000 Sonderdrucke geben einen vielfältigen Einblick in mehr als 350 Jahre Akademiegeschichte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs der Leopoldina stellen ausgewählte Dokumente vor und stehen für Fragen zur Verfügung. Ebenso ist die Bibliothek der Leopoldina mit ihren 255.000 Bänden aus Naturwissenschaft, Medizin und Geschichte eine reiche Quelle traditionellen und modernen Wissens. Sammelschwerpunkte sind Schriften von wissenschaftlichen Gesellschaften und Vereinen, Publikationen der Akademiemitglieder sowie Literatur zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Medizin. Besucher bekommen einen Überblick über die Sammelschwerpunkte und Kostbarkeiten. Im Rahmen einer Ausstellung ausgewählter Exponate aus der wissenschaftshistorischen Forschung der Akademie besteht Gelegenheit zum Gespräch mit den Wissenschaftshistorikern der Akademie. Ausgewählte Schwerpunkte sind das Wirken der Leopoldina unter den Bedingungen staatlicher Diktatur (NS-Zeit, DDR) und das Leben des Leopoldina-Präsidenten Emil Abderhalden (Leopoldina-Mitglied, 1877-1950) und sein soziales Engagement in Halle. Das ausführliche Programm der Leopoldina zur Langen der Wissenschaften ist im Internet zu finden.

Auch in einer Reihe von Kurzvorträgen wird Akademiegeschichte präsentiert: 

Prof. Dr. Andreas Kleinert, Leopoldina-Mitglied aus Halle, stellt in seinem Vortrag mit dem Titel \“Ein Mann, mit dem man rechnen kann. Zum 300. Geburtstag von Leonhard Euler (1707-1783)\“ den bedeutendsten Mathematiker des 18. Jahrhunderts vor. 

Anschließend gibt die Generalsekretärin der Leopoldina, Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, einen Überblick über 355 Jahre Geschichte der Leopoldina, aber auch über ihre heutigen Aufgaben und Ziele.

Dr. Karsten Jedlitschka, Leiter des Archivs der Leopoldina, das eines der ältesten Akademiearchive Deutschlands ist und Quellen aus mehr als 350 Jahren Wissenschaftsgeschichte bietet, wird dieses in einem Kurzbeitrag vorstellen. 

Zum Abschluss bringt Dr. Jutta Eckle, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Leopoldina-Ausgabe von Goethes Schriften zur Naturwissenschaft, Dunkles ans Licht in ihrem Vortrag über \“Goethe und die Nachtseite der Naturwissenschaft\“.

Kontakt
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug
Emil-Abderhalden-Str. 37
06108 Halle/Saale 
Tel.: 0345 / 4 72 39 – 12
Fax: 0345 / 4 72 39 – 19
leopoldina@leopoldina-halle.de 

Archiv der Leopoldina
Dr. Karsten Jedlitschka
Emil-Abderhalden-Str. 35
06108 Halle 
Tel.: 0345 / 4 72 39 – 60
Fax: 0345 / 4 72 39 – 19
archiv@leopoldina-halle.de 

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, 2.7.2007

Archive und Öffentlichkeit. Tagungsdokumentation zum 76. Deutschen Archivtag 2006 in Essen

Der 76. Deutsche Archivtag, der vom 26. bis 29. September 2006 in Essen stattfand, war dem Rahmenthema "Archive und Öffentlichkeit" gewidmet. Nun legt der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare die Tagungsdokumentation zum Deutschen Archivtag vor. Das Band ist als Band 11 in der neuen Reihe der „Tagungsdokumentationen zum Deutschen Archivtag“ im Selbstverlag des VdA erschienen.

Inhalt

Vorwort (9)

Robert Kretzschmar
Rahmenthema, Programm und Ergebnisse des 76. Deutschen Archivtags (11)

Ulrich Raulff
Archive und Öffentlichkeit – aus der Perspektive der Wissenschaft, des Feuilletons und eines Literaturarchivs (15)

Oliver Scheytt
Erwartungen der Politik an die Archive (25)

Bert Looper und Atte Jongstra
Historische Zentren in den Niederlanden – Eine Antwort auf die Frage nach der gesellschaftlichen Rolle von Archivaren und Archiven (33)

Archive und ihre Träger

Andreas Kellerhals
Navigieren in der Zeit. Strategiedefinition als Akt der Selbstbestimmung und Ausdruck von Eigenverantwortlichkeit (45)

Monika Schaupp
Der Archivverbund Main-Tauber und seine Träger Land Baden-Württemberg, Stadt Wertheim und Main-Tauber-Kreis (51)

Anja Gussek-Revermann
Verbesserte Kommunikation mit dem Archivträger – das Intranetangebot des Stadtarchivs Münster (57)

Angela Ullmann
Das Ende der Bescheidenheit (65)

Ulrich S. Soénius
Rettungsstation und Informationsvermittlung im Dienste von Wissenschaft und Wirtschaft – zukünftige Aufgaben regionaler Wirtschaftsarchive (71)

Brigitte Nelles
Zusammenfassung und Diskussion (79)

Bewertung und Erschließung für die Gesellschaft

Jochen Hecht und Marlies Lemcke
Überlegungen zur Bewertung von Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (85)

Sabine Brenner-Wilczek und Enno Stahl
Sammeln und Bewahren im elektronischen Zeitalter – Die Neudefinition der Literatur- und Kulturarchive (93)

Kurt Hochstuhl
Erschließung von Fotonachlässen im Staatsarchiv Freiburg (103)

Gisela Haker
Zusammenfassung und Diskussion (113)

Netz als Öffentlichkeit

Stephan Kellner
Bibliotheken im Internet: Digitalisierung, Fachportale, Informationssysteme – das Beispiel Bayerische Staatsbibliothek (119)

Peter Sandner
Karte – Luftbild – Geoinformationssystem. Archivierung und Präsentation digitaler Topografiedaten der Vermessungsverwaltung (127)

Christine Gohsmann
Radio, CD-Rom und Internet – gleichberechtigte Marketinginstrumente eines NGO-Archivprojektes in Südafrika (135)

Beate Dördelmann
Zusammenfassung und Diskussion (145)

Traditionelle Öffentlichkeitsarbeit und modernes Marketing

Peter Blum
Anti-Ageing für Archiv(ar)e. Überraschen, irritieren, provozieren… Kreative Lösungsansätze auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Wahrnehmung (151)

Norbert Wex
Grenzen und Gefahren der Teilhabe von Archiven im Konkurrenzfeld der Veranstaltungskultur (159)

Bettina Joergens und Hermann Niebuhr
Archive und Öffentlichkeit – Öffentlichkeit und Archive: Das Experimentieren mit Klischees als produktiver Kommunikationsevent in der Detmolder Kulturnacht (167)

Karl-Peter Ellerbrock
Archivmarketing: Zielgruppen und Netzwerke zwischen wissenschaftlicher Kommunikation und Eventkultur (175)

Raymond Plache
Zusammenfassung und Diskussion 183

Archive und Öffentlichkeit

Stefan Benning
Was erwarte ich in einem Archiv – Kommunalarchive und Benutzung (189)

Robert Kretzschmar
Das Archiv in der Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit im Archiv – Erfahrungen und Perspektiven (195)

Biografien der Autorinnen und Autoren (215)

Info:
Tagungsdokumentation zum Deutschen Archivtag
Herausgegeben vom
VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V.
Band 11 
Archive und Öffentlichkeit
76. Deutscher Archivtag 2006 in Essen

Redaktion: Heiner Schmitt
in Verbindung mit Andreas Pilger, Clemens Rehm, Udo Schäfer, Katharina Tiemann und Klaus Wisotzky

Preis: 14,- Euro (10,- Euro für Mitglieder des VdA) 

ISBN: 978-3-9811618-0-9

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Tonbänder aus erstem NS-Prozess in Ulm aufgetaucht

Im Zuge der Recherchen für eine Ausstellung über den so genannten Ulmer Einsatzgruppenprozess wurden im Landgericht Ulm Tonbänder mit der Urteilsverkündung vom August 1958 entdeckt. Die Tonbänder sind als Archivgut vom Landesarchiv Baden-Württemberg übernommen worden, wo sie konservatorisch bearbeitet und für Nutzungen bereitgestellt werden. 

Der Ulmer Einsatzgruppenprozess war der erste Prozess wegen NS-Gewaltverbrechen, der vor einem deutschen Gericht verhandelt wurde. Angeklagt waren Angehörige eines so genannten Einsatzkommandos, denen Massenerschießungen im Raum Tilsit zur Last gelegt wurden. Der Prozess leitete eine Wende in der Aufarbeitung der NS-Verbrechen ein und war auch Auslöser für die Gründung der Zentralen Stelle zur Ermittlung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in Ludwigsburg, deren Arbeit bis heute noch nicht abgeschlossen ist.

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Abb.: Tonbänder der Urteilsverkündung im "Ulmer Einsatzgruppenprozess" (© Staatsarchiv Ludwigsburg)

Eine erste technische Analyse durch das Audiovisuelle Archiv des Landesarchivs Baden-Württemberg hat ergeben, dass die Qualität der Tonbänder trotz ihres Alters von fast 50 Jahren sehr gut ist. Die Bänder enthalten Tonmaterial im Umfang von rund sechs Stunden; zu hören ist die Urteilsverkündung samt Begründung. Die Tonbänder geben nicht nur den von der schriftlichen Fassung abweichenden mündlichen Vortrag wieder, als authentische Zeugnisse geben sie bis hin zu Betonungen und Sprechpausen Einblicke in die gespannte Atmosphäre im Gerichtssaal. Sie sind damit eine wichtige Ergänzung der Prozessakten, die der Forschung schon seit längerem zugänglich sind.

Die Tonbänder werden im Staatsarchiv Ludwigsburg zusammen mit den dort verwahrten Akten über den Ulmer Einsatzgruppenprozess (Bestand EL 322 II) inventarisiert und stehen der Öffentlichkeit im Rahmen der Bestimmungen des Landesarchivgesetzes für eine Einsichtnahme zur Verfügung. Eine Nutzung des kompletten Tonmaterials ist im AV-Archiv des Landesarchivs beim Hauptstaatsarchiv Stuttgart möglich. Einen kleinen Ausschnitt finden Sie unten.

Eine erste detaillierte wissenschaftliche Analyse der Tonbandaufnahmen erfolgt im Rahmen der Vorbereitungen für die 2008 geplante Ausstellung über den Prozess, die derzeit unter Federführung des Hauses der Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Ulm und dem Staatsarchiv Ludwigsburg vorbereitet wird.

Der sensationelle Fund war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Haus der Geschichte und dem Landesarchiv. Den entscheidenden Hinweis, dass Tonbandaufnahmen im Gerichtssaal stattgefunden haben müssen, hatte nämlich eine Mitarbeiterin des Hauses der Geschichte im Rahmen der Vorbereitungen für die Ausstellung im nächsten Jahr bei ihren Recherchen in den Prozessakten im Staatsarchiv Ludwigsburg entdeckt. Aufgrund der Hinweise aus dem Haus der Geschichte hat das Staatsarchiv alle in Frage kommenden Stellen (Staatsanwaltschaft beim Landgericht, Landgericht) eindringlich gebeten, nach dem Verbleib von Tonmaterial aus dem Prozess zu fahnden. Nach intensiver Suche wurden die gesuchten Tonbänder daraufhin von Mitarbeitern des Landgerichts Ulm auf dem Dachboden des Gerichtsgebäudes entdeckt und – ebenso wie die bereits früher übernommenen Akten – an das Staatsarchiv übergeben.

Mit der Übergabe der Bänder an das Landesarchiv ist der Erhalt der Bänder nunmehr ebenso gesichert wie ihre allgemeine Zugänglichmachung für die Öffentlichkeit im Rahmen der Bestimmungen des Landesarchivgesetzes. 

Weitere Informationen über die Übernahme der Tonbänder erteilt Frau Dr. Elke Koch (Tel.: 07141/186321) oder Herr Dr. Christian Keitel (Tel.: 07141/186333). Wegen Nutzungswünschen setzen Sie sich bitte mit dem AV-Archiv im Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Frau Degener (Tel.: 0711/212-4232) oder Herr Schäffner (Tel.: 0711/212-4235)) in Verbindung. Über das Ausstellungsvorhaben informiert das Haus der Geschichte in Stuttgart.

Links:

Kontakt:
Staatsarchiv Ludwigsburg
Arsenalplatz 3
71638 Ludwigsburg
Telefon: 07141/18-6310
Telefax: 07141/18-6311
staludwigsburg@la-bw.de

Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg, Pressemitteilung, 28.6.2007

Ausstellung über Würzburger Bischof Josef Stangl

Noch heute haben zahlreiche Menschen persönliche Erinnerungen an den von 1957 bis 1979 als Würzburger Bischof amtierenden Josef Stangl. Eine große Ausstellung von Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg in den neuen Räumen des Bibliotheksgebäudes anlässlich des 100. Geburtstags von Bischof Josef Stangl am 12. August 2007 widmet sich diesem Seelsorger im Bischofsamt und seiner Zeit. Die Ausstellung wird getragen vom Bistum Würzburg und finanziell unterstützt von der Unterfränkischen Kulturstiftung. International bekannt wurde Stangl durch sein Eintreten für die sogenannte Judendeklaration auf dem II. Vatikanischen Konzil, wegen seines Einsatzes als deutscher Jugendbischof und als Gastgeber der Würzburger Synode – aber auch aufgrund seiner Erlaubnis zum Gebet des Exorzismus für Anneliese Michel aus Klingenberg, deren Tod 1976 weltweit Aufsehen erregte. 

Offizielle Urkunden und Dokumente, Briefe, Fotos, Broschüren, bischöfliche Amtsinsignien und Kleidung, Filmdokumente sowie ein Film mit Äußerungen von Zeitzeugen und Wissenschaftlern zeigen, wie Josef Stangl auf theologische, politische und gesellschaftliche Fragen reagierte. In vier großen Kapiteln werden die Besucher der Ausstellung auf zwei Geschossen durch die Zeit und das Wirken des Bischofs geführt. Der Dokumentation voraus ging ein wissenschaftliches Forschungsprojekt, das in Kooperation von Diözesanarchiv und -bibliothek mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg durchgeführt wurde und in dessen Zentrum die archivische Aufarbeitung des Nachlasses von Josef Stangl stand. Durch die nun abgeschlossene Verzeichnung und mit Hilfe des darauf basierenden Ausstellungskataloges steht der Forschung erstmals die Möglichkeit für eine umfassende historische Einordnung Stangls und seiner Zeit offen. 

In diesem Katalog haben dreißig Forscher in 120 Artikeln Leben und Werk Josef Stangls anhand von 250 Dokumenten, die allesamt abgedruckt sind, nachgezeichnet. Umrahmt werden diese Beiträge von einführenden Aufsätzen zur Zeitgeschichte sowie zur Person des Bischofs und zu Grundstrukturen seines Bistums. Herausgeber des Kataloges sind die Professoren Wolfgang Altgeld, Lehrstuhl für neuere Geschichte, Wolfgang Weiß, Lehrstuhl für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der neuesten Zeit, sowie Johannes Merz von Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg. Von ihnen wurde auch die Ausstellung konzipiert. Ergänzend gibt Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand eine Edition der wichtigsten Hirtenbriefe und Predigten Josef Stangls heraus. Das geistliche Profil des Bischofs charakterisiert sein Nachfolger Prof. Dr. Paul Werner Scheele

Katalog und Edition erscheinen zum Ausstellungsbeginn am 6. Juli 2007 im Echter-Verlag Würzburg. Zu sehen ist die Dokumentation dann bis 28. Oktober 2007 im Bibliotheksgebäudes des Bistums. Der Eintritt ist frei. Gruppenführungen können nach Absprache angemeldet werden. Die Ausstellung ist barrierefrei zu besuchen. Neben der Ausstellung sind im September noch ein Vortrag von Prof. Dr. Erwin Gatz aus Rom, eine Fachtagung des Würzburger Diözesangeschichtsvereins und der Domschule sowie ein Gedenkgottesdienst mit Friedrich Kardinal Wetter und Bischof Dr. Friedhelm Hofmann geplant.

Kontakt
Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg
Domerschulstr. 17 
97070 Würzburg
Tel.: 0 931 / 386 – 67 100 
Tel.: 0931 / 386 – 67 305
Fax: 0 931 / 386 – 67 101 
archiv@bistum-wuerzburg.de
bibliothek@bistum-wuerzburg.de

Quelle: Pressemitteilung Julius-Maximilians- Universität Würzburg, 3.7.2007; Bischof Josef Stangl

Zeitzeugenbörse Hamm online

Auf den Internetseiten der Stadt Hamm in Westfalen haben alle Bürgerinnen und Bürger ab jetzt die Möglichkeit, ihre persönlichen Erlebnisse, Erinnerungen und Geschichten zur Stadt Hamm mit anderen zu teilen (www.hamm.de/zeitzeugenboerse).

Gestartet wird diese Internet-Wissensdatenbank zu Hamm mit den Themen Einzelhandel, Innenstadt, Essen und Trinken, Schule, Sport und Freizeit, Bergbau, sowie \“Sonstiges\“. Über ein Eingabeformular können dort alle Interessierten ihre Geschichte(n) erzählen und durch Fotos ergänzen.

Das Projekt wird im Rahmen des Wettbewerbs "Ab in die Mitte! Die City-Offensive\“ vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Stadt Hamm hat sich auch in diesem Jahr erfolgreich mit ihrem Beitrag „Ring frei! Generationen im Grünen\“ am Wettbewerb beteiligt, bei dem das Thema „Jung und Alt\“ im Fokus steht.

Jung und Alt können auch von der Zeitzeugenbörse profitieren: Die jüngere Generation erhält Antworten auf die Fragen, wie es früher in Hamm war und wie sich das Leben verändert hat. Für die „Älteren\“ bietet sich die Möglichkeit, ihre Geschichte mit Anderen zu teilen und sie können möglicherweise Kontakte knüpfen, die sie ohne die Zeitzeugenbörse nicht erhalten hätten. Für die Zukunft ist vorgesehen, das Thema „Zeitzeugenbörse\“ in Absprache mit den Schulen in den Unterricht zu integrieren. So könnten z.B. Projektwochen in Schulen genutzt werden, die Geschichten von älteren Bürgerinnen und Bürgern, die keinen Zugang zum Internet besitzen, über die Schülerinnen und Schüler für alle Nutzer zu archivieren. Außerdem könnten alte Rezepte und Speisen in den Hauswirtschaftsunterricht übernommen und nachgekocht werden.

Die Zeitzeugenbörse erhebt hierbei nicht den Anspruch einer historisch genauen Wiedergabe der Ereignisse und Geschehnisse in Hamm. Die persönliche Erinnerung der Zeitzeugen ist als eine Ergänzung zur offiziellen Geschichtsschreibung gedacht.

Quelle: idr-Meldung, 28.6.2007; Stadt Hamm, Pressemitteilung.

Die Entdeckung des Ruhrgebietes in der Literatur (CFP)

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Fritz Hüser (1908-1979) veranstalten das Fritz-Hüser-Institut, die Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets in Bochum und die Stadtbibliothek Duisburg vom 12. bis zum 13. September 2008 eine wissenschaftliche Tagung zur Darstellung des Ruhrgebietes in der Literatur. 

Dabei soll es zum einen um die vielfältigen Genres von Literatur unterschiedlicher Epochen gehen, in denen die Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Religion, der Sport, das Frauenbild u.a.m. behandelt werden; zum anderen geht es um Querschnittsthemen wie die „Identitätsagenten“ (Politiker, Unternehmer, Journalisten, Verleger, Schriftsteller, Pfarrer/Pastoren, Zeitungen, Zeitschriften u.a.m.), die das Bild des Ruhrgebietes in der Innen- und Außenwahrnehmung geprägt haben, das Verhältnis zwischen Männern und Frauen, die Markierung der Region durch die Sprache, die Mythen der Macht und Herkunft, das „pathologisch-pathetische“ Bild der Ruhrgebietsindustrie, die Ambivalenz zwischen großen Zukunftsentwürfen und rückwärtsgewandter Nostalgie, die Bedeutung von Sport und Freizeit.

Im Einzelnen sind Vorträge zu folgenden Themen besonders erwünscht:

  • Die „erste Entdeckung“ des industriellen Ruhrgebiets durch die Literatur im Wilhelminischen Kaiserreich
  • Reiseführer als „Vorbilder“ für die Literatur
  • Die Verarbeitung der Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, des Zusammenbruchs des Kaiserreichs und der Novemberrevolution im Ruhrgebiet
  • Die Kontinuitäten und Brüche in der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit des Ruhrgebiets in der Weimarer Republik – Einblicke von innen und außen
  • Soziale Homogenisierung und Instrumentalisierung des Ruhrgebiets für die Industrie- und Kriegspolitik der NS-Diktatur
  • Der Zweite Weltkrieg im Ruhrgebiet im Spiegel der Literatur
  • Die Restauration des Ruhrgebiets im Kontext der Besatzungspolitik und der Entstehung des Weststaates 
  • Politik und Gesellschaft im Ruhrgebiet zur Zeit des „Wirtschaftswunders“ – eine „zweite Entdeckung“
  • Warum die „Dortmunder Gruppe 61“ gegründet wurde. Die 68er im Ruhrgebiet?
  • „Mehr Demokratie wagen“ oder weiterhin „die Ruhe an der Ruhr“? Veränderungen der Politik und der Arbeitswelt im Ruhrgebiet seit 1966/1969
  • „Strukturwandel“ oder Die allmähliche Auflösung der Arbeitswelt und der sozialen Milieus des Ruhrgebiets in den 1990er Jahren
  • Die „dritte Entdeckung“ des Ruhrgebiets in der Kriminalliteratur 

Die Vorträge sollen im Frühjahr 2009 in einem Tagungsband veröffentlicht werden. 

Veranstalter: Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt; Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets und Stadtbibliothek Duisburg
Ort: LWL-Industriemuseum, Zeche Zollern II/IV, Grubenweg 5, 44388 Dortmund

Bitte senden Sie Ihren Titelvorschlag zusammen mit einem aussagekräftigen Abstract (2.500 bis 3.000 Zeichen) bis zum 31. Oktober 2007 an folgende Adresse:
Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt
Hanneliese Palm
Grubenweg 5
44388 Dortmund
jpalm@stadtdo.de
www.fhi.dortmund.de

Ausstellung des Stadtarchivs Königstein über Bischof Maximilian Kaller

Zum Tode von Bischof Maximilian Kaller vor 60 Jahren und in Erinnerung an seine Leistungen bereiten die Kolpingfamilie Königstein und Beate Großmann-Hofmann, Leiterin des Stadtarchivs Königstein, eine kleine gemeinsame Ausstellung vor, die ab 4. Juli 2007 in einem der Fenster der Stadtbücherei (Wiesbadener Straße) zu sehen sein wird. In der Nachkriegsgeschichte der Stadt Königstein im Taunus war es ein Ereignis von besonderer Bedeutung, als Bischof Maximilian Kaller vor sechzig Jahren in Frankfurt am Main starb und drei Tage später in Königstein beigesetzt wurde. Maximilian Kaller, am 10. Oktober 1880 im oberschlesischen Beuthen geboren, begann nach seinem Abitur im Jahre 1899 ein theologisches Studium in Breslau, wo er 1903 auch zum Priester geweiht wurde. Nach der Berufung und Weihe zum Bischof im Jahr 1930, trat Maximilian Kaller sein Amt in der Diözese Frauenburg des katholischen Ermlandes im sonst überwiegend protestantischen Ostpreußen an. Als Kriegsfolge musste Bischof Kaller, vom polnischen Primas Kardinal Augustyn Hlond dazu gedrängt, am 16. August 1945 auf sein Bischofsamt verzichten. Er wurde zudem aus dem nun polnisch besetzten Ermland ausgewiesen. Kaller ließ sich als Vertriebener, ein Schicksal das er in dieser Zeit mit vielen Millionen entwurzelter und heimatloser Menschen teilen musste, in Frankfurt am Main nieder und hatte dort seinen Wohnsitz in der Pfarrgemeinde St. Bonifatius in Sachsenhausen.

Mit den über sechs Millionen deutschen Katholiken kamen nach Kriegsende aus den Vertreibungsgebieten auch weit über 3 000 Priester. Die Nöte und Sorgen dieser Menschen vor Augen, ernannte Papst Pius XII. am 20. September 1946 Bischof Kaller zum päpstlichen Sonderbeauftragten für die heimatvertriebenen Deutschen. Somit stand der Name Maximilian Kaller für viele Flüchtlinge und Vertriebene für ein wichtiges Stück Identität fernab der verlorenen Heimat. Bischof Kaller erfüllte in enger Zusammenarbeit mit seinen heimatvertriebenen Mitbrüdern die ihm übertragene Aufgabe, indem er sich unermüdlich der caritativen und pastoralen Betreuung der Vertriebenen widmete, seelische und materielle Not linderte und sich um Vermittlung einer positiven Wertung und religiösen Bewältigung des Flüchtlingsschicksals bemühte. Er versuchte von Anfang an eine religiöse Bewältigung des Vertriebenenschicksals im Geiste der Versöhnung mit den östlichen Nachbarn. Dies tat er bei Wallfahrten und Predigten bis zu seinem Tod. 

Das in dieser Zeit so eminent wichtige Amt als „Flüchtlingsbischof“ war es auch, das Maximilian Kaller nach Königstein führte. Gemeinsam mit Bischof Wilhelm Berning aus Osnabrück als Beauftragter für die Seelsorge der Auslandsdeutschen, Prälat Albert Büttner als Leiter der kirchlichen Hilfsstelle in Frankfurt und dem späteren Weihbischof von Hildesheim, Prof. Dr. Adolf Kindermann, hat Kaller aktiv an der Gründung des Albertus-Magnus-Kollegs auf dem ehemaligen Kasernengelände mitgewirkt. Das Werk entwickelte sich bald mit einer Philosophisch-Theologischen-Hochschule und Priesterseminar, dem Hilfswerk Pater Werenfried van Straatens, dem Haus der Begegnung und weiteren Einrichtungen zum „Vaterhaus der Vertriebenen“. Von den großen seelischen und physischen Strapazen gezeichnet und verbraucht, verstarb Maximilian Kaller am 7. Juli 1947 in Frankfurt nur wenige Tage nach seiner Rückkehr von einer Vertriebenenwallfahrt an Herzversagen. Der Päpstliche Delegat und spätere Nuntius in Bonn, Bischof Muench, viele deutsche Bischöfe, angeführt von Josef Kardinal Frings aus Köln, und ein langer Trauerzug gaben ihm am 10. Juli 1947 in Königstein das letzte Geleit zur Bestattung auf dem Kirchhof von St. Marien. Die Stadt Königstein würdigte Maximilian Kaller, als der Magistrat am 28. Mai 1956 beschloss, den oberen Teil des Dingweges in Bischof-Kaller-Straße umzubenennen. Am 4. Mai 2003 wurde in Werl, dem größten Wallfahrtsort des Erzbistums Paderborn, der Seligsprechungsprozess für Bischof Maximilian Kaller eröffnet. 

Kontakt
Stadtarchiv Königstein/Taunus
Burgweg 5
61462 Königstein 
Tel.: 06174 / 202-263 
Fax: 0 6174 / 202 – 278
stadtarchiv.koenigstein@t-online.de 

Quelle: Rathausinfo, Information des Stadtarchivs Königstein, 26.6.2007; Königsteiner Woche, Kalenderwoche 26, 27.6.2007; Frankfurter Neue Presse Online, 28.6.2007

Schlüsseldokumente der Geschichte in Wissenschaft und Unterricht

Um \“Schlüsseldokumente der Geschichte in Wissenschaft und Unterricht\“ dreht sich das \“28. Kontaktstudium Geschichte – Sozialkunde\“ zu dem die Universität Augsburg vom 3. bis zum 5. Juli 2007 wieder die Geschichts- und Sozialkunde-Lehrerinnen und Lehrer Augsburgs und des Bezierks Schwaben eingeladen hat. Das von Dr. Volker Dotterweich (Neuere und Neueste Geschichte) nunmehr zum 28. Mal in Folge konzipierte und organisierte Weiterbildungsprogramm umfasst zehn Vorträge mit jeweils anschließender Aussprache sowie eine abschließende kunsthistorische Exkursion in die Augsburger Maximilianstraße und ins Maximilianmuseum. Tagungsort ist der Vortragsraum im unmittelbar dem Universitätscampus benachbarten Staatsarchiv Augsburg.

Programm:

Dienstag, 3. Juli 2007
09.00 – 09.15 Uhr: Eröffnung der Veranstaltung durch den Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Schwaben und einen Vertreter des Leitungsgremiums der Universität Augsburg

09.15 – 10.45 Uhr: Die athenische Demokratie auf Papyrus. Aristoteles\’\“Athenaion Politeia\“ (Prof. Dr. Gregor Weber, Universität Augsburg, Alte Geschichte)

11.00 – 12.30 Uhr: Der Tatenbericht des Kaisers Augustus: Herrschaft, Legitimation, Propaganda (Prof. em. Dr. Dr. h. c. Gunther Gottlieb, Universität Augsburg, Alte Geschichte)

14.00 – 15.30 Uhr: Das Augsburger Stadtrecht von 1156: Städtisches Selbstbewußtsein und königliche Herrschaftsgewalt – Die Herausforderung historischer Dynamik (Prof. Dr. Martin Kaufhold, Universität Augsburg, Mittelalterliche Geschichte)

15.30 – 17.00 Uhr: Die Gründungsurkunde des Schwäbischen Bundes (1488): Bündische Ordnungsvorstellungen im Alten Reich (Prof. i. R. Dr. Rolf Kießling, Universität Augsburg, Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte)

Mittwoch, 4. Juli 2007
09.00 – 10.30 Uhr: Der Vertrag von Tordesillas (1494) – Die Teilung der Welt (Prof. Dr. Walther L. Bernecker, Universität Erlangen-Nürnberg, Auslandswissenschaft/Romanischsprachige Kulturen)

11.00 – 12.30 Uhr: Hitler und die \“Germanisierung\“ des Ostens – Ein neues Dokument zur Rede vom 3. Februar 1933 (Prof. Dr. Andreas Wirsching, Universität Augsburg, Neuere und Neueste Geschichte)

14.00 – 15.30 Uhr: Der Versailler Vertrag (1919) in nationaler und globaler Perspektive (Prof. Dr. Susanne Popp, Universität Augsburg, Didaktik der Geschichte)

15.30 – 17.00 Uhr: \“Bildquellen\“ – Von den Chancen der Kunst und den Fallstricken der Methode (Prof. Dr. Gabriele Bickendorf, Universität Augsburg, Kunstgeschichte)

Donnerstag, 5. Juli 2007
9.00 – 10.30 Uhr: Die Nürnberger Rassengesetze: Kehrseite der \“Volksgemeinschaft\“ (Prof. em Dr. Karl Filser, Universität Augsburg, Didaktik der Geschichte)

10.45 – 12.15 Uhr: Der Westfälische Frieden – Modell für Europa und Glücksfall für die Deutschen (Prof. Dr. Johannes Burkhardt, Universität Augsburg, Geschichte der Frühen Neuzeit)

14.00 – 17.00 Uhr: Architektur und Urbanistik als historische Quelle? Zur Repräsentation der Reichsstadt Augsburg – Exkursion in die Maximilianstraße und ins Maximilianmuseum (Dr. Brigitte Sölch und Andrea Potdevin, beide Universität Augsburg, Kunstgeschichte)

Kontakt
Universität Augsburg
Neuere und Neueste Geschichte
Akad. Dir. Dr. Volker Dotterweich
Tel.: 0821 / 598 – 5552 oder – 2496
volker.dotterweich@phil.uni-augsburg.de

Staatsarchiv Augsburg 
Salomon-Idler-Str. 2 
86159 Augsburg 
Tel.: 0821 / 599 63 – 30
Fax: 0821 / 599 63 – 333 
poststelle@staau.bayern.de

Quelle: Pressemitteilung Universität Augsburg, 2.7.2007

Ältester Lions Club Bonns übergibt sein Archiv dem Stadtarchiv

Der älteste Lions Club Bonns hat kürzlich sein gesamtes Aktenmaterial dem Stadtarchiv Bonn übergeben. Allerdings belegen die Unterlagen nicht die gesamte Vereinsgeschichte, denn vor allem die ersten zwei Jahrzehnte nach der Gründung sind nur äußerst dürftig dokumentiert. Erst seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich das Aktenmaterial des Lions Clubs Bonn komplett erhalten, so dass man nicht nur einen guten Überblick über die Vereinsgeschichte, sondern auch über die zeitgeschichtliche Entwicklung Bonns erhält. Im Besitz des Stadtarchivs befinden sich nun unter anderem die original Charter-Urkunde vom 5. Mai 1956, Spendenlisten, sämtliche Mitgliederverzeichnisse sowie Wimpel von Lions Clubs aus der ganzen Welt. Archivleiter Dr. Norbert Schloßmacher bedauerte, dass bisher nur sehr wenige Vereine ihre historischen Unterlagen dem Stadtarchiv Bonn überlassen haben. Er hob hervor, dass jedes Archiv – ganz egal ob es sich um ein Vereinsarchiv oder ein privates Archiv handele – wichtig sei, um ein genaues Bild über das gesellschaftliche, soziale und kulturelle Leben auch früherer Generationen vermitteln zu können.

Kontakt:
Stadtarchiv Bonn
Dr. Norbert Schloßmacher
Berliner Platz 2
53103 Bonn (Stadthaus Ebene 0)
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Quelle: Kölner Stadtanzeiger, 30.6.2007