Hermsdorf in alten Ansichten

In der Kleinen Galerie im Stadthaus in Hermsdorf (Thüringen) wurde am 16. Juli 2007 die Doppelausstellung \“Hermsdorf im Spiegel\“ – Alte Ansichtskarten – seine Herausgeber und Verlage sowie 80 Jahre Freibad Hermsdorf 1927 – 2007 eröffnet. Erarbeitet wurde die Ausstellung von einigen Mitgliedern des Vereins für Regional- und Technikgeschichte Hermsdorf. Auf 100 historischen Ansichtskarten aus der Region werden Ansichten aus Hermsdorf, Eisenberg und Stadtroda aus den Jahren 1900 bis ca.1960 präsentiert, die von Verlegern und Herausgebern veröffentlicht wurden. Da sich damals jeder Fotograf, der Post- oder Ansichtskarten herausbrachte, Verleger nannte, war die Anzahl der Verlage, auf die in der Ausstellung näher eingegangen wird, entsprechend groß. Bei dem zweiten Schwerpunkt der Ausstellung " 80 Jahre Freibad Hermsdorf 1927 – 2007" haben der Verein für Regional- und Technikgeschichte und das Stadtarchiv Hermsdorf eng zusammengearbeitet und eine ausführliche Dokumentation erstellt. Neben Fotos, in denen auch der Bau des Bades dokumentiert wird, gibt es in der Ausstellung unter anderem auch Informationen zur Geschichte des Freibades wie z.B. Baugeschehen, Badebetrieb und Badefesten. Die Ausstellung kann noch bis zum 1. September 2007 während der Öffnungszeiten der Bibliothek besichtigt werden.

Kontakt
Stadtarchiv Hermsdorf
Eisenbergerstraße 56
07629 Hermsdorf
Tel.: 036601 / 2701

Quelle: Ostthüringer Zeitung, 20.7.2007

Förderempfehlungen zu Leibniz-Einrichtungen verabschiedet

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat auf seiner Sitzung am 18. Juli 2007 in Berlin die weitere Förderung folgender Leibniz-Einrichtungen empfohlen: Deutsches Bergbau-Museum (DBM), Institut für Zeitgeschichte (IfZ), Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB), Leibniz-Institut für Neurobiologie (IfN), Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Deutsches Diabetes-Zentrums (DDZ) und Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Allen sieben Leibniz-Einrichtungen bescheinigt er überregionale Bedeutung und stellt fest, dass Bund und Länder ein gesamtstaatliches wissenschaftspolitisches Interesse an der Arbeit der Einrichtungen haben. Für DBM, IfZ, IPB, IfN und IZW empfiehlt der Senat Bund und Ländern eine Weiterförderung für die nächsten sieben Jahre. Das IWH soll bereits nach drei Jahren erneut evaluiert werden, für das DDZ wird der Senat nach zwei Jahren auf der Grundlage eines Berichts des wissenschaftlichen Beirats über die weitere Förderungswürdigkeit entscheiden. 

Das Deutsche Bergbau-Museum (DBM) in Bochum ist nach dem Votum des Senats eine weltweit renommierte Institution für Montangeschichte, die sehr gute, in den Bereichen Archäometallurgie und Montanarchäologie hervorragende, Forschungsleistungen erbringt. Die Empfehlungen der letzten Evaluierung durch den Wissenschaftsrat hat das DBM überwiegend gut umgesetzt. Die Publikationsleistung des DBM schätzt der Senat als sehr hoch ein, allerdings sollten mehr Artikel in referierten Zeitschriften veröffentlicht werden. Die vom DBM herausgegebene Zeitschrift \“Der Anschnitt\“ könnte ihre Außenwirkung noch weiter steigern, wenn sich die Artikel einem größeren internationalen Publikum erschließen könnten. Seine Drittmitteleinwerbungen hat das DBM in den letzten Jahren erhöht, wobei der Senat bei der Einwerbung von Drittmitteln von DFG, EU und BMBF noch Steigerungsmöglichkeiten sieht. Ob hierfür eine Fokussierung des zurzeit sehr umfangreichen Forschungsprogramms hilfreich wäre, sollte geprüft werden. An die Zuwendungsgeber wird appelliert, für eine zeitgemäße apparative Ausstattung zur chemischen und strukturellen Analyse von Materialien und Werkstoffen zu sorgen. Der Senat begrüßt, dass das DBM im Jahre 2006 eine gemeinsame Berufung mit der Ruhr-Universität Bochum durchführen konnte, die beiden Institutionen neue Möglichkeiten der Kooperation eröffnet und die Nachwuchsförderung am DBM entscheidend stärken kann. 

Laut des Evaluierungsberichtes des Senats gehört das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München und Berlin national und international zu den führenden Einrichtungen, die sich der wissenschaftlichen Erforschung der Zeitgeschichte widmen. Die Qualität der Forschung wird insgesamt als sehr gut, in Teilen als hervorragend beurteilt. Auch Archiv und Bibliothek sind von sehr guter Qualität. Die Besucherzahlen der Dauerausstellung am Obersalzberg, die vom IfZ wissenschaftlich betreut wird, sind beeindruckend und belegen den Erfolg der Konzeption des IfZ. Seit der letzten Evaluierung im Jahre 2003 hat sich die Einrichtung ausgesprochen positiv entwickelt. Die vom Senat empfohlenen Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit wurden aufgenommen und größtenteils erfolgreich umgesetzt. So konnte am Institut nicht nur eine beachtliche Leistungssteigerung, sondern vor allem auch eine deutliche Schärfung des Forschungsprofils erzielt werden. Laut Senat stellt das IfZ nicht zuletzt durch seine vielfältigen wissenschaftlichen Beziehungen zu internationalen Partnern ein wichtiges Zentrum der historischen Forschung in Europa dar. Um diese Position weiter auszubauen und zu verfestigen, wird dem IfZ empfohlen, künftig noch stärker als bisher die Vernetzung zu den deutschen Auslandsinstituten und zu weiteren ausländischen Hochschulinstituten zu suchen sowie seine Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München zu intensivieren.

Neben der Verabschiedung der Förderempfehlungen hat der Senat auch eine Neufassung der Grundsätze zu Aufgaben und Verfahren der Evaluierung der Leibniz-Gemeinschaft beschlossen. Damit wurden die Verfahrensregeln auf den neuesten Stand gebracht und in einem Dokument zusammengefasst. Dazu gehören auch eine Neufassung der Evaluierungskriterien und des Fragenkatalogs zur Evaluierung . Hier wurden insbesondere die Leistungen in Service und Politikberatung stärker berücksichtigt als bisher, die für viele Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft einen wichtigen Bestandteil der Arbeit bilden. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert in einem Zeitraum von maximal sieben Jahren die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Auf der Grundlage der Senatsstellungnahmen überprüfen Bund und Länder in der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK), ob die Voraussetzungen für die gemeinschaftliche Förderung der Leibniz-Einrichtungen weiterhin gegeben sind. Der Senat ist extern besetzt, das Evaluierungsverfahren strikt unabhängig. Zur Durchführung der Evaluierungen hat der Leibniz-Senat den Senatsausschuss Evaluierung (SAE) eingesetzt. Zur Evaluierung der einzelnen Institute bildet der SAE Bewertungsgruppen, die aus international renommierten und unabhängigen Wissenschaftlern zusammengesetzt sind. Die Bewertungsgruppen besuchen die Institute und bilden sich anschließend auf der Grundlage von Textmaterialien, Institutsdaten sowie Interviews und Diskussionen mit den Institutswissenschaftlern eine Meinung über die wissenschaftliche Qualität und Bedeutung der Einrichtung.

Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 83 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Wissenschaft. Leibniz-Institute bearbeiten gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagen-, Groß- und anwendungsorientierter Forschung. Sie legen neben der Forschung großen Wert auf wissenschaftliche Dienstleistungen sowie Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Die Institute beschäftigen rund 13 500 Mitarbeiter, ihr Gesamtetat beträgt etwa 1,1 Milliarden Euro. Sie werden gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Die Stellungnahmen des Senats können im Internet eingesehen werden. 

Kontakt
Leibniz-Gemeinschaft 
Geschäftsstelle
Dr. Carsten Klein
Eduard-Pflüger-Strasse 55
53113 Bonn
Tel.: 0228 / 3 08 15 – 222
Fax: 0228 / 3 08 15 – 2 55
c.klein@evaluierung-leibniz.de

Quelle: Uni-Protokolle Leibniz-Gemeinschaft, 19.7.2007

Sächsische Landeskirche ließ Archivalien zur sorbischen Geschichte restaurieren

Fünf Bände zur Geschichte der Lausitzer Predigergesellschaft sind wieder einer fachkundigen Öffentlichkeit zugänglich. Die Akten wurden in den vergangenen Monaten für fast 8.700 Euro aus Mitteln der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens restauriert. Die Archivalien aus dem Zeitraum von 1747 bis 1857 stellen eine wichtige Quelle aus der Geschichte der evangelischen Sorben aus der Lausitz dar. Bei der ältesten Quelle handelt es sich um eine Zusammenstellung von Rechnungen, Gesetzen und die Nennung von Mitgliedern. 

\"Titelblatt

Die besondere Bedeutung dieser Archivalien liege nach Aussage von Kirchenarchivrätin Dr. Carlies Maria Raddatz, der Leiterin des Landeskirchenarchivs in Dresden, darin, dass mit dem 1716 von sorbischen Theologiestudenten gegründeten wendischen Predigerkolleg an der Leipziger Universität den Theologiestudenten die Möglichkeit eröffnet worden sei, das Predigen auch auf sorbisch erlernen zu können. Im Jahre 1717 unterzeichnete der damalige Dresdner Oberhofprediger Heinrich Pipping (1670-1722) die Gründungsurkunde und damit die Anerkennung durch die Kirche. Der zweite Unterzeichner der Urkunde war der Dresdner Superintendent und Oberkonsistorialrat Valentin Ernst Löscher, der sich selbst um die sorbische Sprache bemühte.

Mit Beendigung der Restaurierungsarbeiten wurden zum 290-jährigen Jubiläum der damaligen Unterzeichnung die ältesten erhaltenen Quellen dieser studentischen Verbindung im Landeskirchenarchiv in Dresden wieder zugänglich. Bisher konnten sie wegen des schlechten Erhaltungszustandes nicht benutzt werden. Mit der Erhaltung dieser speziellen Zeugnisse sorbischer Kultur und Sprache innerhalb der Landeskirche wird um ein Weiteres die Geschichte des evangelischen Teils dieser Volksgruppe bewahrt. 

\"Einbandrücken

Rund 60.000 Sorben leben im gesamten Siedlungsbiet in der Nieder- und Oberlausitz. Neben einer Gemeinde im Nachbarbezirk Kamenz gibt es im Kirchenbezirk Bautzen 16 Kirchgemeinden mit sorbischen Gemeindegliedern. Pfarrer Johannes Mahling ist Sorbischer Superintendent für diesen Bereich. Eine Interessenvertretung der Sorben ist der 1994 gegründete "Sorbische evangelische Verein e.V." in Bautzen. Die Monatszeitschrift der evangelischen Sorben "Pomhaj Bóh" (\“Gott helfe dir\“) erscheint seit 1891 in Bautzen. (Signatur Bestand 17, Lausitzer Predigergesellschaft, Nr. 114. Restaurierungswerkstatt: Bucheinband exquisit, Leipzig)

Fotos: Abb. 1: Titelblatt des ältesten Bandes nach der Restaurierung, Bestand 17; Restaurierungswerkstatt: Bucheinband exquisit, Leipzig; Abb. 2: Einbandrücken der ältesten Sammlung, Best. 17, Lausitzer Predigergesellschaft, Nr. 114

Kontakt:
Landeskirchenarchiv der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
Lukasstr. 6
01069 Dresden
Telefon: 0351 4692-353
Telefax: 0351 4692-109
Landeskirchenarchiv.Dresden@evlks.de

Quelle: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, Pressemitteilung, 17.7.2007

Der Palast der Republik

Das Palastarchiv beschäftigt sich mit der Debatte zum Palast der Republik – ein Lehrstück über die deutschen Befindlichkeiten 17 Jahre nach der Wiedervereinigung. Im Rahmen des Palastarchivs sind zahlreiche narrative Interviews geführt und transkribiert worden. Außerdem ergänzen sog. Ego-Dokumente (private Meinungsäußerungen) die Sammlung des Archivs, das als Sonderbestand vom Landesarchiv Berlin übernommen wird.

Die Auseinandersetzung über den Abriss des Palastes der Republik und den Neubau des Berliner Stadtschlosses ist eine der heftigsten Architekturdebatten der jüngsten deutschen Geschichte gewesen. Oberflächlich ging es um die Ästhetik der Mitte Berlins. Im Kern spiegelte die Debatte politische Interessen und die Suche nach neuer Identität des wiedervereinigten Deutschland. Palast als auch Schloss können als Chiffren für unterschiedliche Konzepte von Geschichtskultur gedeutet werden. Politischer Diskurs und private Erinnerung gingen bei der Debatte weit auseinander. 

Das Buch zur Abrissdebatte \“Palast der Republik\“ behandelt den Palast und das Schloss als deutschen Erinnerungsort, erklärt die Grundlinien des Konflikts und bietet ausführliche Materialien (zahlreiche Interviews mit Akteuren der Debatte wie Eberhard Diepgen, Gregor Gysi, Sabine Bergmann-Pohl etc.) und eine umfassende Bibliografie.

In einem Netzwerk haben mehr als 30 Studenten über mehrere Semester mit namhaften Einrichtungen (Landesarchiv Berlin, Humboldt-Universitäts-Gesellschaft, Best-Sabel Berufsfachschule für Design) und dem Berliner Wissenschaftsverlag eine Buchpublikation und eine Ausstellung (Prenzlauer Berg Museum, Berlin) erarbeitet. Für die Publikation haben neben Professoren und Vertretern des sog. Mittelbaus auch Studierende unter intensiver redaktioneller Anleitung geschrieben. 

Herausgekommen ist ein 395-seitiges Buch, das erstmals mit distanziertem Blick auf die Debatte der letzten Jahre schaut. Ganz bewusst setze sich das Projekt von den bisherigen Betrachtungen ab. Es gehe nicht darum, Stellung zu beziehen, sondern die Debatte und ihre Akteure zum Thema zu machen. Der Palast ist tot und fast schon selber Geschichte. \“Es war deshalb unser Ziel als Historiker diesen Erinnerungsort zu betreten, bevor er zur Brache des Vergessens wird. Wir wollen dabei explizit über den Gruppen und ihren Sinnstiftungsansprüchen stehen und suchen nach Details und Differenzierungen\“, so die Autoren des Buches.

Link: www.palastarchiv.de

Info:
Alexander Schug (Hrsg.): 
Palast der Republik. Politischer Diskurs und private Erinnerung 
2007, 395 S., kart., 29,00 Euro, ISBN 978-3-8305-1373-5

Heimatvereine und die Bewahrung des kulturellen Erbes

Die Rolle der Heimatvereine bei der Bewahrung des kulturellen Erbes steht im Mittelpunkt des diesjährigen Kreisheimattags am Samstag, 11. August 2007, im Informations- und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld. „Vieles wäre nicht überliefert worden, hätten sich diese Vereinigungen nicht um Erhalt und Pflege der Überlieferung gekümmert\“, heißt es dazu in der Einladung der Kreisheimatpflege Borken. „Das Spektrum der Aktivitäten reicht von der frühgeschichtlichen Grabung über die Sammlung von mundartlichen Erzählungen bis hin zur Dokumentation von Tagesereignissen der Gegenwart.\“ Um 10 Uhr wird Kreisheimatpfleger Wolfgang Feldhege den Kreisheimattag eröffnen. Auf dem Programm stehen vormittags zunächst zwei Vorträge. So referiert Dr. Wolfgang Kirsch, Landesdirektor und Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes, zum Thema „Der Beitrag der Heimatvereine zum öffentlichen Gedächtnis.\“ Und Professor Dr. Norbert Reimann, Leiter des Archivamtes des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, spricht über „Archive als Stätten unseres kulturellen Erbes\“. Anschließend präsentieren Maria Leister und Richard Sühling vom Heimatverein Raesfeld sowie Heinrich Holters vom Heimatverein Alstätte praktische Beispiele zum Tagungsthema. Nach einem gemeinsamen Mittagessen sind für nachmittags drei geführte Besichtigungen geplant. Je nach individuellem Interesse informieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei über das Schloss Raesfeld, die Werkstätten der dortigen Akademie des Handwerks und die Schlosskapelle, über das Museum am Schloss und das Schulmuseum der örtlichen Sebastianschule oder über das Informations- und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld mit seiner natur- und kulturgeschichtlichen Ausstellung. Der Kreisheimattag endet gegen 16 Uhr. Weitere Informationen zu der Tagung gibt es in der Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege im Borkener Kreishaus. Wer am Kreisheimattag teilnehmen möchte, wird gebeten, sich in der Geschäftsstelle anzumelden.

Kontakt
Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege
Burloer Straße 93
46325 Borken
Tel.: 02861 / 82 13 50
Fax: 02861 / 82 13 65
a.boeing@kreis-borken.de

Quelle: Pressemeldung Kreis Borken, 19.7.2007

Berliner Siedlungen der 1920er Jahre

Die Ausstellung " Berliner Siedlungen der 1920er Jahre" wird am Dienstag, den 24. Juli 2007 um 18 Uhr eröffnet und ist danach bis zum 8. Oktober 2007 im Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung zu besichtigen. Sie entstand in Kooperation mit dem Landesdenkmalamt Berlin und wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der GEHAG Gruppe gefördert. Die Deutsche UNESCO-Kommission e.V. hat die Schirmherrschaft übernommen. Berlin zeichnet sich durch einen reichen Bestand an Wohnanlagen der Weimarer Republik aus, die nicht nur stilprägende Werke der modernen Architektur, sondern auch Zeugen der sozialen Aufbruchsstimmung der 20er Jahre sind. Sechs dieser Siedlungen sind Kandidaten für die Welterbeliste der UNESCO: Gartenstadt Falkenberg, Siedlung Schillerpark, Hufeisensiedlung Britz, Wohnstadt Carl Legien, Siemensstadt und Weiße Stadt. Ihre Architekten gehören zu den wichtigsten Akteuren des Neuen Bauens: Otto Bartning, Fred Forbat, Walter Gropius, Hugo Häring, Paul Rudolf Henning, Otto Rudolf Salvisberg, Hans Scharoun, Bruno Taut und Martin Wagner oder Ludwig Lesser sowie Lebrecht Migge für die Gartenanlagen. 

Über ein neu eingeführtes Mietsteuergesetz initiierte die Weimarer Republik ein in Europa einzigartiges Wohnungsbauprogramm, das das Versprechen der demokratischen Verfassung einlösen sollte, \“jedem Deutschen eine menschenwürdige Wohnung\“ als Grundrecht zu garantieren. Bevorzugt auf preisgünstigem Land an der Peripherie der Städte, jedoch in erreichbarer Nähe zu öffentlichen Nahverkehrsmitteln, entstanden Siedlungskomplexe unterschiedlich großen Zuschnitts. Bauherren waren überwiegend gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften. Farbkonzepte, neue Gestaltungsformen, Kombinationen von niedrigen Reihenhäusern und höheren Geschosswohnungsbauten, großzügige Grünanlagen, optimale Besonnung sind wichtige Kennzeichen einer architektonischen Vielfalt und geglückter Wohnungspolitik. Seit den 19 70er Jahren werden in Berlin Beispiele dieses Reformwohnungsbaus nach vorbildlichen denkmalpflegerischen Konzepten instandgesetzt. Mit dem 2006 eingereichten Antrag der Bundesrepublik für die Aufnahme der sechs Siedlungen in die Liste des UNESCO Welterbes macht Berlin einen weiteren Schritt, um seinem architektonisch einmaligen Erbe einen Platz im Kulturgut der Menschheit zu sichern. Zur Ausstellung erscheint die deutsch-englische Dokumentation: Siedlungen der Berliner Moderne. Nominierung für die Welterbeliste der UNESCO, hg. vom Landesdenkmalamt Berlin im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 272 Seiten, ca. 200 z. T. farbige Abbildungen, € 29,80. Außerdem: Siedlungen der Berliner Moderne, hg. von Jörg Haspel und Annemarie Jaeggi, ca. 96 Seiten mit ca. 40 meist farbigen Abbildungen € 7.-/ an der Museumskasse € 5.-

Kontakt
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Klingelhöferstraße 14
10785 Berlin 
Tel.: 0 30 / 25 40 02 0
Fax: 0 30 / 25 40 02 10
bauhaus@bauhaus.de

Quelle: Pressemeldung Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung; Ausstellungen Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung

Tübingen in alten Postkarten

Eine Sonderausstellung von Stadtarchiv und Stadtmuseum Tübingen ist vom 14. Juli – 7. Oktober 2007 im Stadtmuseum zu besichtigen. Die Ausstellung "Tübingen – Eine Universitätsstadt in alten Postkarten", in der zu verschiedenen Stadtteilen Tübingens mehrere Ansichten zu sehen sein werden, steht im Rahmen des Projektes \“ …. und grüßen Sie mir die Welt! Fotografierte Heimaten\“ der KulturRegion Stuttgart. Mit dem Briefzitat von Heinrich Heine "… und grüßen Sie mir die Welt / fotografierte Heimaten" ist das Fotoprojekt der KulturRegion Stuttgart, vom 24. Juni bis 23. September 2007, überschrieben. Es wird maßgeblich gefördert vom Verband Region Stuttgart und der Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg. Das Thema – Heimat und Identität, Positionen zeitgenössischer Fotografie – wird dabei von 18 Mitgliedsstädten der KulturRegion und ihren Kooperationspartnern anhand unterschiedlicher Schwerpunkte untersucht. Folgende Städte sind an dem Projekt beteiligt: Backnang / Beuren / Böblingen / Dettenhausen / Ditzingen / Esslingen am Neckar / Fellbach / Filderstadt / Gerlingen / Kirchheim unter Teck / Leinfelden-Echterdingen / Leonberg / Ludwigsburg / Ostfildern / Sindelfingen / Stuttgart / Tübingen / Waiblingen.

Die Werke der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler werden in Form von Ausstellungen und partizipatorischen Projekten das thematisch breite Spektrum auffächern. „Wir werden dem Publikum damit vielfältige Diskussionspunkte anbieten“, verspricht Projektleiterin Wiebke Trunk. „Thema und Technik des Projektes behandeln grundsätzliche Anliegen unseres interkommunalen Zusammenschlusses“, erläutert Dr. Jürgen Zieger. Denn nach Auffassung des Esslinger Oberbürgermeisters, der zugleich 1. Vorsitzender der KulturRegion Stuttgart ist, besteht eine der zentralen Aufgaben des Vereins darin, durch die jährlichen Kulturprojekte Bewohnerinnen und Bewohner der Region Stuttgart zu einer Diskussion der Frage einzuladen, wie heute ein kritisch aufgeschlossener Umgang mit den Begriffen Heimat und Identität möglich ist.

Dem Projekt, das von der Kuratorin Wiebke Trunk gemeinsam mit der Geschäftsführerin der KulturRegion Stuttgart, Karin Hanika, und den Mitgliedsstädten erarbeitet wurde, liegt der Gedanke zugrunde, dass die Fotografie als populäres Mittel der Bildfindung verknüpft ist mit dem gesellschaftspolitisch brisanten Thema Heimat und Identität. Er rekuriert auf einen aktuellen kunsttheoretischen Diskurs, der die Verzahnung von ästhetischer Forschung und Alltag bedenkt. „Um der Umsetzung dieser Verbindung auch tatsächlich gerecht zu werden“, hebt die Geschäftsführerin hervor, „gehen wir von einer offenen Publikumspolitik aus, die alle Schichten der Bevölkerung ansprechen möchte.“ Die geplante Kunstvermittlung wird deshalb über das übliche Führungsangebot hinausgehen und spezifische Programme für alle Besuchergruppen entwickeln. Zur frühzeitigen Information der Schulen in der Region Stuttgart wurden bereits im Dezember 2006 entsprechende Flyer flächendeckend versandt. 

Der Aspekt der Vermittlung ist auch für die Kuratorin besonders wichtig, denn gerade das Medium Fotografie bietet aus ihrer Sicht gute Zugangsmöglichkeiten. Es kommt heute in der alltäglichen Kommunikation sehr selbstverständlich zum Einsatz. „Man könnte auch sagen“, so Wiebke Trunk, „dass alle damit Erfahrung haben. Diese soll genutzt werden, um die Beschäftigung mit den künstlerischen Werken, ihrer Technik und den aufgenommenen Aspekten zu erleichtern. Fotografierte Heimaten, das meint nicht das bloße Ablichten der örtlich vertrauten Umgebung. Fotografierte Heimaten kann man auch und gerade entdecken zum Beispiel in spezifischen Darstellungen von Migration, Krieg, Flucht und Fremde, von Historie und Architektur, auf Reise-Bildern. Fotografierte Heimaten zeigen sich auf Bildern von Grenzen und Territorien, von Heimweh, von Sprache und geistiger Heimat, von Landschaften oder auch auf Grußpostkarten.“

Als Background dieser Auseinandersetzung soll in einem Begleitbuch die Frage nach der visuellen Kultur des Heimatbegriffs analysiert werden. Es befasst sich mit der Problematik bildlicher Konstruktion von Wirklichkeit angesichts einer fortschreitend globalisierten Welt. Fachlich ausgewiesene Autorinnen und Autoren werden dies in der Publikation reflektieren. Das Projekt der KulturRegion Stuttgart spannt somit einen Bogen vom Ausgangspunkt des Nachdenkens über Heimat und Identität zu Visualisierungen in Form zeitgenössischer Fotografie bis hin zu einer offenen Publikumspolitik und der abrundenden theoretischen Verortung. Die Eröffnungsveranstaltung des Fotoprojektes der KulturRegion Stuttgart fand bereits am 24.06.2007 im Freilichtmuseum Beuren statt

Die Ausstellung im Stadtmuseum Tübingen zeigt 200 Postkarten aus der Sammlung des Tübingers Willi Hartmaier. Nach dessen Tod im Jahre 2005 gelangten annähernd 10 000 Postkarten, die er im Laufe der Jahre gesammelt hatte, in den Besitz des Stadtarchivs Tübingen, wo sie gesichtet, bearbeitet und ausgewertet wurden. Zu der Sammlung gehören nicht nur Postkarten, sondern auch Panoramakarten und Leporellos, die immer wieder Tübingen in den unterschiedlichsten Ansichten wiedergeben. Auf diese Weise lässt sich jede Veränderung im Erscheinungsbild Tübingens während der letzten Jahrzehnte belegen. Für die Ausstellung suchten Udo Rauch und Antje Zacharias vom Stadtarchiv Tübingen und der Kulturwissenschaftler Ulrich Hägele von der Uni Tübingen nicht nur die entsprechenden Postkarten aus, sondern verfassten auch Texte für den Katalog zur Ausstellung. Die Postkartenausstellung ist in die stadthistorische Dauerausstellung integriert. 

An dem Projekt beteiligt sind auch Tübinger Schüler und Schülerinnen. Jeweils eine Arbeitsgruppe von neun Kindern der Geschwister-Scholl-Hauptschule und des Mädchentreffs Tübingen hat sich von den historischen Postkarten inspirieren lassen, ihren heutigen Blick auf die Stadt in modernen Ansichtskarten festzuhalten. Die Ergebnisse liegen in gedruckten Karten vor, die beim Bürger- und Verkehrsverein und im Stadtmuseum kostenlos erhältlich sind. Die neuen Ansichtskarten sind darüber hinaus mit einem Gewinnspiel verbunden. Jeder Empfänger einer solchen Karte, der eine Ansichtskarte seiner Heimatstadt bis zum 1. Oktober 2007 an das Stadtmuseum Tübingen sendet, nimmt an einer Gewinnverlosung teil.

Kontakt
Stadtarchiv Tübingen
Am Markt 1
72070 Tübingen
Tel.: 07071 / 204 – 1305 oder – 1706
Fax: 07071 / 204 – 1446
archiv@tuebingen.de 

Stadtmuseum im Kornhaus
Kornhausstraße 10
72070 Tübingen
Tel.: 0 70 71 / 204 – 17 11
Fax: 0 70 71 / 204 – 17 97
stadtmuseum@tuebingen.de

Quelle: Ausstellungen Stadtmuseum Tübingen; Aktuelle Projekte KulturRegion Stuttgart, 17.6.2007; Sarah Hantschke, Reutlinger Generalanzeiger, 17.7.2007

Ausstellung über urbane Strukturen im Stadtarchiv Braunschweig

Die erste Ausstellung im rekonstruierten Residenzschloss in Braunschweig ist seit dem 14. Juli 2007 geöffnet. Sie trägt den Titel „Urbane Strukturen – Gerd Winner 2007“ und ist im Stadtarchiv zu besichtigen. Die Sammlung, die 2006 mit großer Resonanz im Automobil Forum Volkswagen AG Berlin, Unter den Linden, gezeigt wurde, präsentiert Stadtstudien aus Berlin und New York. Hier in Braunschweig stellt Winner zusätzlich Braunschweiger Motive vor, geschaffen zwischen 1997 und heute: künstlerische Serien zum Dom und zum Ort der Ausstellung, der wieder aufgebauten herzoglichen Residenz. „Für Braunschweig ist es eine besondere Freude und Ehre, dass Gerd Winner, ein Künstler mit großem internationalem Renommee, die Ausstellungspremiere im wiedererrichteten Schloss seiner Heimatstadt gestaltet“, sagt Kulturdezernent Wolfgang Laczny. „Die Faszination Stadt lässt Gerd Winner bis heute nicht los. In immer neuen Blickwinkeln, mit immer neuen Techniken nähert er sich dem Stadtraum als Kunstwerk.“ In seinen Arbeiten legt Winner den Wandel städtischer Strukturen gleichsam in mehreren Schichten offen. In Berlin schuf er über den Zeitraum von über 30 Jahren gleich vier große Suiten zum Stadtraum, zum Reichstag und zum Brandenburger Tor, die hier in der Ausstellung im Schloss präsentiert werden. Weitere Orte seiner Arbeit sind London, Tokyo und vor allem New York. Die amerikanische Metropole ist in dieser Ausstellung mit Serien zum Times Square oder zur 7th Avenue vertreten, erläutert Laczny. 

Auch Braunschweig, wo Winner 1936 geboren wurde und seine Schulzeit verbrachte, diente ihm oft als Anregung, mehr noch: „Alle meine Bilder meinen eigentlich auch Braunschweig“, stellte Winner einmal selbst fest. Hier erhielt er seinen ersten Kunstunterricht bei Gottlieb Mordmüller, der ihn schließlich zum Studium an der Berliner Kunstakademie ermunterte. Am Beispiel Braunschweig erlebte Winner aber auch die Zerstörung einer Stadt, für ihn das einschneidende Erlebnis: „Die apokalyptische Zerstörung der Städte im 2. Weltkrieg war für meine Generation eine prägende Erfahrung, die tiefe Narben in der Seele hinterlassen hat. In der Erinnerung überlagern sich Bilder der Zerstörung und der Erneuerung der Stadträume.“ Städte waren immer einem Wandel unterzogen. Gerade Braunschweig ist ein gutes Beispiel dafür. Von der Residenzstadt Heinrichs des Löwen entwickelte sich Braunschweig zu einer selbstbewussten Hansestadt, welche die herzogliche Präsenz zurückdrängte und ihre eigene Macht in prachtvollen Gebäuden demonstrierte, wie sie sich bis heute am Altstadtmarkt befinden. Als Braunschweig zum Ende des 17. Jahrhunderts wieder Residenzstadt des Herzogtums wurde, erfolgte erneut ein groß angelegter städtebaulicher Wandel. Die gravierendsten Veränderungen brachte schließlich das 20. Jahrhundert. Zunächst entwickelte sich die Stadt allmählich zur Industriestadt, ohne dabei ihren Charakter als mittelalterliche Fachwerkstadt einzubüßen; diese ging erst im Bombenhagel am 14. und 15. Oktober 1944 zugrunde. Der Wiederaufbau nach dem Ende des Krieges zeigte den Verlust auf schmerzliche Weise. Dennoch war es gelungen, mit dem Konzept der „Traditionsinseln“ den Charakter der alten Stadt zumindest erfahrbar zu machen – bis heute. Städte unterliegen einem stetigen Veränderungsprozess. Die Arbeiten Gerd Winners verfolgen diesen Wandel äußerst aufmerksam. Für Winner ist die Stadt Braunschweig immer wieder Bezugspunkt seiner Arbeit gewesen. Zur Ausstellung ist ein großformatiger, farbig bebildeter Katalog erschienen, der für die Braunschweiger Ausstellungsstation aktualisiert und ergänzt worden ist. Er wird während der Ausstellung zum Subskriptionspreis von 39 Euro angeboten. Die Ausstellung im Stadtarchiv Braunschweig dauert vom 14. Juli bis 29. September 2007.

Kontakt
Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 / 470 – 4719 oder – 4711
Fax: 0531 / 470 – 4725 
stadtarchiv@braunschweig.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Braunschweig, 13.7.2007

Umfangreiches Material über Wormser Vereine

Das Stadtarchiv Worms verwahrt in seinen Beständen umfangreiche Informationen über das reiche und vielfältige Vereinsleben der Stadt Worms seit dem 19. Jahrhundert bis heute. Jeder Verein, der ein Jubiläum vorbereitet, eine Chronik oder Festschrift schreiben will oder der mehr über sich und seine früheren Aktiven wissen will, ist gut beraten, sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs und seiner reich bestückten Fotoabteilung zu wenden. Als ‚Gedächtnis der Stadt’ verwahrt das Archiv insbesondere zahlreiche Unterlagen über die Wieder- und Neugründungen von Vereinen nach dem 2. Weltkrieg. Gerade in den Jahren 1947 bis 1950 wurden zahlreiche Wormser Vereine neu oder wieder gegründet und mussten ihre Bildung bei der Stadt und der französischen Militärbehörde genehmigen lassen. Das Archiv verwahrt diese für die Vereine und Organisationen aufschlussreichen Informationen und stellt sie ebenso zur Verfügung wie alte Festschriften, Chroniken, Zeitungsberichte, Fotos, Plakate und Daten zu den Akteuren. Das Stadtarchiv Worms hat in der letzten Zeit zahlreiche Vereinsunterlagen übernommen und verzeichnet, so dass sie diese für die Benutzung zur Verfügung stellen kann.

Kontakt
Stadtarchiv Worms
Raschi-Haus
Hintere Judengasse 6
67547 Worms
Tel.: 0 62 41 / 8 53 – 47 00 (bis – 47 07)
Fax: 0 62 41 / 8 53 – 4710
stadtarchiv@worms.de

Quelle: Aktuelles Stadtarchiv Worms; Wormser Zeitung, 18.7.2007

Zur Geschichte des Stadtarchivs Bochum

Im Rahmen einer kleinen Sommerserie widmet sich die WAZ der Geschichte des kürzlich an neuem Standort eröffneten Stadtarchivs Bochum. Im ersten Teil erinnerte man an die Anfänge des Hauses unter der Leitung des Schulrektors Bernhard Kleff. Zu voller Blüte und großem öffentlichen Interesse gelangte das Stadtarchiv Bochum aber erst Jahre später, als Dr. Johannes Volker Wagner ab 1974 die Leitung des Hauses von seinem Vorgänger Dr. Helmut Croon übernahm. Genau dreißig Jahre lang lenkte er die Geschicke des Hauses und formte aus dem Stadtarchiv ein lebendiges, innovatives Haus, das allen Bürgern offen steht.

Wagner hatte in Paris studiert und kam vom Bundesarchiv Koblenz nach Bochum. \“Meine Aufgabe bestand darin, das Archiv nach modernem Standard neu zu organisieren, es zu verändern und den gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen", so der Ruheständler gegenüber der WAZ. Zu Beginn seiner Amtszeit hatte Wagner zur Verwirklichung dieses Vorhabens manchen Kampf auszufechten. 1984 konnte Wagner schließlich durchsetzen, vom damaligen Standort Arndtstraße in das weitaus größere alte Hein-de-Groot-Gebäude an der Kronenstraße zu ziehen. Zusammen mit seinen zwanzig Mitarbeitern interessierte es ihn vor allem, welche Teile der umfangreichen Überlieferung "für zukünftige Generationen wichtig sein könnte\“, sagt Wagner.

Kontakt:
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Str. 47
44789 Bochum
Telefon: 0234/910 95 11
Telefax: 0234/910 95 04
stadtarchiv@bochum.de 

Quelle: Sven Westernströer, WAZ (Lokalteil Bochum), 18.7.2007